Das neue Addon Endwalker von Final Fantasy XIV startete den Early Access am 3. Dezember 2021 und wurde sofort überrannt, sodass sogar der Verkauf des Spiels eingestellt werden musste. Wie geht es dem MMORPG 1,5 Monate nach dem Release des Addons?
Wie lief der Launch? Bereits vor dem Start des Early Access von Endwalker warnte der Direktor von FFXIV, Naoki Yoshida, die Spieler in einem Blogpost, dass es zu langen Warteschlangen beim Einloggen kommen würde. So geschah es dann auch.
Die Server gingen zwar pünktlich zur angekündigten Zeit online, es bildeten sich aber sofort riesige Schlangen. Auf manchen Servern überstieg die Länge 8.000 Spieler. Zudem traten immer wieder die Fehler 2002 und 5006 auf, die die Spieler aus den Schlangen warfen, sodass sie sich wieder hinten anstellen mussten.
Die Server selbst blieben aber bis auf einzelne Crashes auf Phoenix und Tonberry relativ stabil. Es dauerte oft nur viele Stunden, bis die Spieler sich endlich einloggen konnten.
Was ist seit dem Release passiert?
So reagierte das FFXIV-Team auf die Überfüllung: Um dem großen Spieleandrang entgegenzukommen, haben die Entwickler vor und nach dem Early Access eine Reihe von Maßnahmen getroffen. Sie sollten die Stabilität der Server garantieren und die Warteschlangen möglichst verkürzen.
Dazu gehörten:
- Ein Auto-Logout-System, das inaktive Spieler aus dem Spiel schmeißt.
- Instanzierte Gebiete, um die Last der Spieler verteilen.
- Schlangen nur für Abo-Besitzer. Spieler der kostenlosen Test-Version mussten warten, bis sich die Schlangen auflösen.
Nachdem sich mehrere Wochen nach dem Release weiterhin keine Besserung in der Wartezeit beim Login zeigte, kündigte Direktor Yoshida an, dass weitere Maßnahmen getroffen werden:
- Der Verkauf von FFXIV wird komplett eingestellt
- Die kostenlose Test-Version wurde eingestellt
- Das Marketing von FFXIV wurde, soweit es vertraglich möglich war, eingestellt
- Spieler erhielten insgesamt 3 Wochen kostenlose Spielzeit als Entschädigung
Es wurden außerdem Entwickler-Server dazugeschaltet, um den Login zu stabilisieren und die Ursache des nervigen Fehlers 2002 wurde beseitigt.
So geht’s weiter: Mittlerweile haben sich die Warteschlangen wieder größtenteils auf dem Niveau vor dem Addon eingependelt. Selbst zu Hochzeiten abends oder an Wochenenden gehen die Schlangen selten über 500 Spieler hinaus und gehen auch schnell voran.
Der große Ansturm auf das Addon ist also vorbei, was aber nicht bedeutet, dass es nicht erneut zu Server-Problemen kommen könnte. Deswegen plant das FFXIV-Team nun weit voraus und bereitet langfristig mehrere neue Datenzentren vor, damit sich die Situation von Endwalker nicht wiederholt.
Die ersten 5 Server des Ozeanien-Datenzentrums werden bereits am 25. Januar online gehen. Der Wechsel auf diese Server wird für alle Spieler kostenlos sein und mit diversen Boni wie temporäre EXP-Boosts verbunden.
Die Spieler aus anderen Regionen werden aber noch ein Weilchen warten müssen. Erst im Sommer 2022 werden in Europa, USA und Japan neue Datenzentren dazugeschaltet.
Ein Jahr später, im Sommer 2023, ist dann eine zweite Erweiterung geplant. Voraussichtlich als Vorbereitung auf das Addon 7.0. Eine frühere Installation neuer Server war aufgrund der weltweiten Halbleiterknappheit nicht möglich.
Am 25. Januar wird auch der digitale Verkauf von FFXIV wiederaufgenommen. Die Test-Version bleibt aber vorerst weiterhin deaktiviert. Direktor Yoshida will erst die Situation beobachten und später entscheiden, ob und wann das passieren soll. Auch die Instanzierung der Gebiete und der Auto-Logout werden wohl vorerst bleiben.
Endwalker erhält Top-Scores bei Metacritic
Das sagen die Kritiker: Trotz der Server-Probleme und Warteschlangen wurde Endwalker sowohl von den Spielern als auch von Kritikern sehr gut aufgenommen. Auf Metacritic erhielt das Addon eine Wertung von 92 Punkten von den Kritikern und satte 9.5 Punkte User Score.
Dadurch wurde Endwalker zum von Usern am höchsten bewertete Spiel des Jahres 2021 und lag damit vor den Titeln wie It Takes Two (9.2 Punkte) und Monster Hunter Rise (9.0 Punkte).
Es ist außerdem auch das am besten bewertete FFXIV-Addon auf Metacritic und steht über Shadowbringers, das der vorherige Titelträger war.
Gelobt wurden vor allem die qualitativ hochwertige Story, welche die Hydaelyn-Zodiark-Sage mit viel Emotionen abschließt und auch die insgesamt polierte Spielerfahrung. Es gab kaum nennenswerte Bugs oder andere Probleme, die den Spielern bei neuen Launches normalerweise die Spielerfahrung vermiesen.
Entsprechend waren auch viele Fans bereit, dem FFXIV-Team die Server-Probleme zu verzeihen, und es kam nicht zu einem Shitstorm.
Erster Teil des Pandaemonium-Raids ist da
Dieser Content wurde schon veröffentlicht: Seit dem Release von Endwalker gab es bereits zwei kleinere Content-Updates, die am 21. Dezember und 4. Januar online gingen. Sie brachten unter anderem den ersten Teil von Pandaemonium, einem 8-Mann-Raid in Modi normal und episch.
Beim epischen Modus gab es erneut ein kurzes Rennen um den World First Kill, der von einem Wohltätigkeits-Stream begleitet wurde. Organisiert durch Mitglieder der Community unter der Leitung des Podcasters Frosty Mogborn, sammelte der Stream insgesamt 27.420 Dollar für die “Organisation Extra Life 4 Kids”.
Den ersten Platz beim Rennen sicherten für sich die Favoriten vom US-Team “Thoughts per Second” der Freien Gesellschaft “Radiance” auf dem Server Gilgamesh, die bereits mehrfache World Firsts für sich geholt haben. Sie legten den letzten Boss des Raids etwa 14 Stunden nach der Veröffentlichung des Patches.
Mit einem Abstand von fast zwei Stunden landeten die Raider von “Aether Group 3” auf Platz 2, gefolgt von “Entropy” auf Platz 3. Direktor Yoshida gratulierte den Gewinnern in einem Tweet.
Mehr Infos im Februar
So geht’s weiter: In einem Interview des Radio Mogstation gab Direktor Yoshida bekannt, dass die Fans im Februar ein größerer Entwickler-Stream erwartet. Darin werden Infos zum großen Patch 6.1 und darüber hinaus vorgestellt. Laut Yoshida sollen die Informationen sogar bis hin zum nächsten Addon 7.0 reichen, der zwar noch keinen offiziellen Namen hat, aber schon in Arbeit ist.
Die bisher bestätigten Inhalte des Patches 6.1 sind folgende:
- 24-Mann-Raid Eorzeas Mythen.
- Große Änderungen im PvP wie ein neuer Modus.
- Das Housing-Gebiet von Ishgard namens Empyrium.
- Das Reisen zwischen den Datenzentren einer Region wird möglich sein (also zum Beispiel zwischen Chaos und Light in Europa).
In dem Februar-Stream werden die Fans erfahren, wie es mit der Story von FFXIV weitergeht. Endwalker war der große Abschluss des Hydaelyn-Zodiark-Handlungsbogens. Nun soll eine frische Geschichte beginnen, in der die Spieler nicht mehr “Krieger des Lichts”, sondern normale Abenteurer sind.
Auch werden weitere Infos zu dem neuen PvP-System und dem neuen Content Inselparadies erwartet, das wie eine Art Stardew Valley oder Animal Crossing innerhalb von FFXIV klingt.
Final Fantasy XIV Endwalker gibt euch eine eigene Insel wie in Animal Crossing
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Ich habe alle bisher noch alle Erweiterungen von FFIVX gespielt. Aber keine war so schlecht wie Endwalker. So entsetzlich passiv und langatmig. Das ist kein Spiel, sondern eine Ansammlung von Cutscenes mit minimaler Bewegung dazwischen.