Gamer diskutieren gerne leidenschaftlich über ihr Hobby, oft schon vorm Erscheinen eines Spiels. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass sich vor Release Meinungen festigen, wie gut oder schlecht etwas sein wird – und ob eine neue Idee überhaupt Erfolg haben sollte. Zuletzt gab es eine solche Diskussion um Dragon Age: The Veilguard, aber das ist längst nicht das einzige Spiel.
In den letzten Jahren haben verschiedene Studios immer wieder versucht, etwas Neues auszuprobieren und von der Formel und von der Art Spiel wegzugehen, die das Studio eins groß gemacht:
- Der Rollenspiel-Gigant BioWare etwa wollte mit Anthem einen Multiplayer-Shooter entwickeln, was nicht sonderlich gut ausgegangen ist.
- Bethesda hat gleich 2mal versucht, aus bekannten Rollenspiel-Reihen ein MMO oder MMORPG zu formen.
- Andere Studios springen auf Trends auf, die gerade vielversprechend klingen, teilweise ohne zu verstehen, woher der Erfolg eines Genres eigentlich kommt – sagt zumindest unser Autor Schuhmann.
Solche Ideen, von dem wegzugehen, was die Studios groß gemacht hat und was ganz anderes zu versuchen, kommen bei Gamern nicht immer gut an. Fans der alten Spiele schauen eher missgünstig auf die Neuerscheinungen. Teilweise wird den neuen Spielen sogar direkt der Niedergang gewünscht. Das ist in Vergangenheit schon öfter passiert.
Dragon Age: The Veilguard
Das neuste Beispiel ist das neue Dragon Age. Nach 10 Jahren Wartezeit haben Fans endlich einen neuen Teil der Reihe bekommen. Hier hat es direkt zwei große Diskussionen vor Release gegeben:
- Zum einen soll The Veilgaurd im ersten Trailer viel zu bunt gewesen sein, die Community hat es mit Fortnite verglichen.
- Zum Anderen soll das neue Dragon Age „zu woke“ sein, was direkt einen Streit auf den Plan gerufen hat.
Bis kurz vor Release hat sich das Gezanke um das Spiel immer weiter aufgewiegelt. Die Fronten haben sich verhärtet. Ein Teil der Gamer hat sich gewünscht, dass ein so „wokes“ Spiel keinen Erfolg haben wird.
So geht es The Veilguard jetzt: Das neue Dragon Age ist mit starken Reviews auf Steam gestartet und hat allein auf der Plattform über 80.000 Spieler anlocken können. Dazu kommen PS5 und Xbox.
Es gibt durchaus Spiele, die stärker gestartet sind, besonders im AAA-Bereich. Als absoluten Flop kann man The Veilguard dennoch nicht bezeichnen.
Allerdings geht die Diskussion um das Spiel weiter: So gibt es hier heftigen Streit in den Reviews.
Fallout 76
Das bis jetzt noch neuste Fallout ist eigentlich das, was sich Fans der Reihe schon ewig gewünscht haben: ein echtes Fallout mit integriertem Multiplayer. So etwas hat Fallout 4 nur mit Mods geschafft.
Fallout 76 ist dennoch bei einem großen Teil der Community direkt zur Ankündigung durchgefallen, weil es nicht nur „always online“ ist, sondern auch als Survival-Game angekündigt wurde.
Der größte Kritikpunkt war, dass Fallout 76 vollkommen ohne NPCs und ohne Solo-Modus auskommen sollte – also genau den Dingen, die in früheren Teilen von Fall für die Story so wichtig waren. Eine Entscheidung, die Fans nicht nachvollziehen konnten.
So geht es Fallout 76 heute: Nach einem desaströsen Start hat sich Fallout 76 in den letzten Jahren auf eine stabile Position hochgearbeitet. Die Bewertungen sind deutlich gestiegen und allein auf Steam hat das Spiel im Schnitt dauerhaft zwischen 7.000 und 8.000 Spieler (via steamcharts).
Bethesda liefert zudem stetig neue Updates und Erweiterungen mit Inhalten. Die vermissten NPCs sind schon seit Jahren im Spiel, die Story geht weiter und bringt sogar beliebte Fraktionen wie die Stählerne Bruderschaft mit sich. Das neuste Update liefert einen Endgame-Dungeon mit der „größten Herausforderung“ für Spieler bisher.
Diablo Immortal
Kaum ein Spiel hat zu seiner Ankündigung so viel Hass erhalten wie Diablo Immortal. Als alle Fans der Reihe Diablo 4 erwartet haben, hat Blizzard auf der BlizzCon 2018 stattdessen einen Mobile-Ableger angekündigt.
Nach der etwas ungeschickten Antwort: „Habt ihr denn keine Smartphones?“, von Chef-Entwickler Wyatt Cheng haben Gamer bis vor Release kein gutes Haar an Diablo Immortal gelassen. Das größte Meme zum Spiel: „Ist das ein verspäteter Aprilscherz?“
So geht es Diablo Immortal heute: Trotz großer Kritik an der Monetarisierung ist Diablo Immortal ein voller Erfolg. Das Spiel hat etliche Pay2Win-Mechaniken, trotzdem hat es enorm viel Geld eingenommen – einen guten Teil davon von deutschen Spielern.
Generell kommt das Spiel unter seinen Fans ziemlich gut an. Abseits des gierigen Shops ist Immortal ein solides Diablo und dazu kostenlos für alle, die es nur einfach zocken wollen. Diablo Immortal hat mittlerweile schon 32 Seasons erlebt.
Einigen anderen Spielen ist es nicht so gut ergangen wie den dreien hier in der Liste. Der Shooter Concord etwa stand ebenfalls in der Kritik, noch bevor es erschienen ist. Concord wurde allerdings schon kurz nach seinem Release wieder eingestellt. Und das hatte noch härtere Konsequenzen: Sony verteilt die Höchststrafe, schließt das Studio, das einen der größten Flops für PS5 entwickelt hat
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Eigentlich ist die Aussage falsch das Gamer ihre lieblings Franchises scheitern sehen wollen. Denn was Gamer, oder besser gesagt die Fans, wollen, ist das die neuen Spiele in die selbe Kerbe schlagen wie ihre Vorgänger – die Spiele die man lieben gelernt hat – ohne zu viel anders, und damit manchmal verbunden, schlechter zu machen.
Man hat damals die Ankündigung eines Diablo 4 erwartet, kein Mobile Ableger bei dem man, im nachhinein ja wohl berechtigt, P2W vermutete.
Bei Dragon Age bekam man einen Trailer ala Overwatch spendiert, und die anschließenden News, bei dem viele Details offen gelassen wurden, haben dem auch nicht geholfen. 80k Spieler als Erfolg zu verbuchen würde bei einem Indie Studio ja gelten, aber bei den Produktionskosten die das Projekt die letzten 10 Jahre verschlungen haben dürfte, ist das Spiel stand jetzt nicht rentabel. Aktuellen Berichten nach hat das Spiel, ohne Marketing, 250 Million in Produktion verschlungen. Es müsste sich an die 6 Millionen mal verkaufen um überhaupt diese Kosten wieder rein zu holen. Jetzt sind die Steam zahlen natürlich nicht alle Spieler, aber ich denke wir können sicher davon ausgehen das die 6 Millionen nicht geknackt wurden – bis jetzt. Es also jetzt schon als Erfolg zu verbuchen ist einfach nur ein versuch es besser dastehen zu lassen als es ist.
Anthem und Andromeda haben sicherlich die Spieler skeptisch werden lassen, aber ausschlaggebend war das gezeigte 2 Monate vor Release.
Eigentlich ist es ganz einfach. Entwickler kündigen einen Nachfolger an, Spieler hoffen es wird so gut wie früher, Entwickler zeigt Gameplay das absolut nicht aussieht wie früher, Spieler fangen an das Spiel zu verteufeln.
Von den Zahlen abgesehen macht Monster Hunter es einfach besser. Hauen einen Trailer raus der genau das zeigt was man sehen will, bietet eine offene Beta an um die Spieler auch davon zu überzeugen das es genau das ist was sie haben wollen und hauen in 3-4 Monaten dann einfach das fertige Produkt raus.
Dragons Dogma 2 hatte im Peak über 200k am Start und verkaufte sich bisher ca 3 Mio mal.
Finde es dazu erstaunlich, das einige Gaming Seiten jetzt schon von einem Triumph sprechen, man habe immerhin Diablo 4 auf Steam geschlagen…welches 3 1/2 Monate später, nach offizieller VÖ, auf Steam veröffentlicht wurde und somit in einen kaum noch relevanten Verkaufszeitraum auf Steam startete.
Keine Beurteilung meinerseits zur Qualität von DA:V, nur ein paar Zahlen.
@Geroniax Genau so!!! Alles andere ist nur wischi waschi und ein schönreden der Tatsachen…
Tatsächlich ist es im Fall BioWare ja sogar noch schlimmer, denn Anthem und Andromeda wurden damals die Ressourcen gestrichen weil es hieß, dass das neue Dragon Age so viel wichtiger wäre. Die haben also absichtlich 2 teure Entwicklungen in den Sand gesetzt um dann ein noch teureres Dragon Age zu bringen. Und jetzt haben sie 80k auf steam… glückwunsch zu flop Nr 3? So würde ich es jedenfalls einordnen. Ich bin mir sicher das EA sich davon mehr versprochen hat.
Puh weiß ja nicht ob man von einen erfolg reden kann wenn am Release Wochenende nicht einmal die 90k auf Steam knackt.
Ja natürlich kommen da noch die Konsolen Versionen dazu nur wenn man es mal mit dem Release von BG3 vergleicht dann kann man einfach nicht von einen erfolg reden.
Zum Zeit punkt dieses Kommentares spielen gerade mal 36249 Leute DAV, CP2077 spielen 36202 und BG3 47271.
Es sei angemerkt dass 2 von 3 Spiele mindestens über ein Jahr alt sind.
2 von 3 spiele haben eine Welt gebaut in der man gerne unterwegs ist und zeigen dass nunmal Ästhetik ein wichtiges Element für ein Spiel ist.
2 von 3 spiele haben Charaktere ins Leben gerufen die einen ans Herz gewachsen sind.
Das DAV vorab kritisch beurteilt wurde lag nicht daran dass Charaktere der LGBTQ+ Community angehören sondern weil man meinte Mickey Mouse passt zu Dragon Age weil man meinte Begleiter vorzustellen die aussehen als wären es Fortnite skins, weil man meinte den Leuten ins Gewicht zu spucken die ihre World states 15 Jahre lang aufgehoben haben nur damit man festlegen muss das bis auf die letzten 2 Minuten eines DLC relevant sind.
BG3 und CP2077 haben übrigens auch LGBTQ Charaktere und da juckt es auch keinen.
Ich bin jetzt bei 35 stunden spielzeit und muss mich durch quälen, ich habe mehr spaß gegen bosse zu kämpfen als die main story zu spielen.
Und hätte man bei Blizzard ein wenig hirn besessen und Marktforschung betrieben, hätte man festgestellt, dass die Leute die eine Blizzcon besuchen nicht die Zielgruppe für Diablo Immortal ist. Dazu dann der Spruch “dont you guys have Phones”, sowas kannst du halt nicht auf einer Blizzcon bringen. Dass dann das spiel von den Leuten zerrissen wird ist doch klar. Man darf aber auch nie vergessen, dass der Otto normal Verbraucher, nicht wirklich auf sowas achtet, was in mein augen ein Segen ist.
Das das Spiel ein Erfolg ist, wundert mich halt nicht. Ich sag nur Store Mount für 90$. Ich an Blizzards Stelle würde genau so die Kohle den Spielern aus der Tasche ziehen.
zu Fallout 67 kann ich nichts sagen, da mich BGS Games mal sowas von kalt lassen, habe ich lediglich nur das mitbeommen was danach kam.
Dein Spoiler kann ich im Dark Mode nicht lesen, aber ich denke brauch ich gar nicht. Stimme dir hier absolut zu. Zumal das gar nicht wenig Leute waren, welche ihre World Stats aufgehoben haben, war Bioware aber komplett egal, also dem Team welches dann übernommen hat. Ursprünglich in Dreadwolf war das nämlich schon angedacht. Warte mal auf ME.
ME wäre sehr einfach fortzusetzen:
Zeitsprung von 1000 Jahre, dann gehst du sicher das keiner der Begleiter am leben ist und du kannst was Sheppard und LI angeht in einer Textdatei abhandeln oder als Geschichtsunterricht in der Akademie. Man kann die Genophage Cure rechtfertigen selbst wenn man sich als spieler entschlossen hat diese nicht zu heilen, Frieden zwischen Geht und Quarianer und man hat genug zeit wieder alles aufzubauen, wenn man das Destruction ende als Canon nimmt.
Wums und schon hat man ein soft reboot. WIrd es so kommen? Sicher nicht wenn man nach den Teaser geht, das sieht halt sehr danach aus als würde es sich um ein teil zwischen 1 und 2 handeln.
Glaube ich eher nicht. Ich habe den teaser so interpretiert, dass wir dort Liara sehen. Die findet dann einen letzten Überrest von Sheppert (Helmstück) das uns Zeigen soll, dass er/sie tot ist. Da Liara aber einige hundert Jahre alt wird ist zumindest der Zeitsprung nicht ausgeschlossen.
Ich muss zustimmen, der Satz “Gamer können fies sein”, ist hier wirklich unpassend.
Zunächst Dragon Age: 80k gleichzeitige Spieler sind absolut kein Erfolg. Sollte es auf den Konsolen ähnlich aussehen, wird das Spiel ein finanzieller Misserfolg werden. Jedoch teilt sich Dragon Age diese “Tribüne” zu unrecht mit den anderen beiden Plätzen. Hier trifft das Spiel lediglich nicht den Geschmack der Mehrzahl der Spieler, ist aber ansonsten frei von P2W oder sonstigen unnötigen Geldeinnahmemöglichkeiten.
Fallout 76: Mag sein, dass es inzwischen ganz passabel sein mag, aber dennoch ändert es nichts daran, Bethesda den Käufern damals frech ins Gesicht gespuckt hat, vor allem denen die die Edition mit der Tasche bestellt hatten. Hat der Shop nicht inzwischen sogar P2W Elemente drin? Abgesehen vom schlechten technischen Zustand bei Release und die nachträglichen Monetarisierungen. Aber klar, die Gamer sind die Bösen. Darauf erstmal ein Re-Re-Re-Re-Re-Release von Skyrim.
Zusatz Bethesda: Ich bin sicher, dass Bethesda bald mal wieder einen innovativen Weg finden wird, wie sie die Mods der Community verkaufen und daran verdienen kann. Immerhin ist Bethesda da seit Jahren sehr fleißig und versucht möglichst viel Geld mit den Ideen von anderen zu machen.
Diablo Immortal: Also wer sich nicht mal eben leisten kann 200k in Diablo Immortal zu investieren um kurzzeitig BiS zu haben, kann sich wohl kaum Gamer nennen. Eure Armut kotzt mich an 🙂 Hier werde ich doch keine Kritik an der Auswahl üben. Dass der größte Teil der Spielerschaft aufgrund von Gier vor dem Kopf gestoßen wurde, ist vollkommen fair. Nur reiche sollten zocken dürfen, der Rest kann arbeiten gehen ò.ó
Alleine schon, der Text in der Vorschau auf der News Seite
“Manchmal können Gamer echt fies sein: Sie wünschen sogar ihrem liebsten Hobby den Untergang. Zum Glück hört die Welt nicht immer auf sie.”
Dazu dann das Bild von ‘nem Sprecher der damals Immortal ankündigte, auf Fragen, ob das ein verspäteter April Scherz sein sollte. Einfach nur geantwortet hat, you guys have phones …
Ich hoffe doch sehr, dass es Sarkasmus ist! Gerade bei dem Spiel, sehe ich nicht, wo es fies ist, etwas, das schlecht ist, als das darzustellen – schlecht
Ob von vorneherein schon klar wird, dass es ein P2W aus der Hölle (verstehste den Witz?) sein wird. Oder erst nach Release ist ’ne andere Sache.
Und wer sagt, Immortal wäre kein P2W, hat Tomaten auf den Augen, das hat Maurice in seinem Video schon sehr gut erklärt, warum es das reinste P2W ist. Wobei, es ist mehr Pay2doAnyProgress statt nur P2P :P, mit ner priese RNG 9000, weil, selbst wenn man massiv reinbuttert, hat man keine Garantie das man auch gutes Zeugs bekommt.
Hab von Leuten gehört, die insgesamt 15k ins Spiel steckten, und noch nicht mal ansatzweise BIS Gear hatten. Geschweige den die Edelsteine auf der höchsten Stufe.
Wer das mitmacht, muss ein reiches, gelangweiltes Einzelkind sein, ohne Leben, das noch nie Gras berührte. xD
Du hast aber schon mehr gelesen als die Überschrift und die Einleitung, oder?
Jaja, was die moralische Instanz “die Gamer” immer alles scheitern sehen will.
Man sollte sich mal die Frage stellen, weshalb Spiele wie Diablo immortal oder FIFA überhaupt so erfolgreich sind, um sie scheitern sehen zu wollen. Auch Anthem war mit den Releaseverkaufen wohl noch halbwegs “erfolgreich”, weil es ja geügend gab, die den Quatsch blind vorbestellt haben.
Ich mache den Entwicklern da schon länger keinen Vorwurf mehr. Sie setzen das um, was der Markt hergibt und so läuft das dann eben in Unternehmen, die sich am Ende des Tages vor ihrem Aufsichtsrat rechtfertigen müssen.
Die Frage ist halt einzig und allein, WESHALB das funktioniert. Und diese Frage müssen “die Gamer” beantworten, bevor sie wieder Spiele in Flammen sehen wollen, welche sie anschließend erst noch mit Geld zuschütten.
Anthem kam damals auch über so eine EA Flatrate. Ich hab damals 10 € für 1 Monat auf dem PC bezahlt, glaub ich. Und die 10 € war’s aber echt wert. 🙂
Was man Gamern vorwerfen kann, finde ich: Die “laute Minderheit” will oft Innovationen und “harte Spiele” – und die “breite Masse” will genau das nicht.
Ich finde WildStar ist da ein wunderbares Beispiel dafür, was passiert, wenn man auf Leute hört, die in Foren aktiv sind. Die sind einfach absolut nicht repräsentativ für die tatsächlichen SPieler.
Ich glaube, in Zukunft werden Spiele noch viel mehr mit Psychologen zusammenarbeiten, um diese Belohnungsmechanismen auszulösen, für die Gamer so extrem anfällig sind. Ich muss da sagen, ich gehör da auch absolut dazu. Ich glaube das gilt für ganz viele MMORPG-Fans/Rollenspieler, dass wir uns nach bestimmten Mustern und Gefühlen in Spielen sehnen und die Industrie das schon lange weiß und ausnutzt.
Also dieses “Fortschritt in Videospielen als Ersatz für Fortschritt in einer befriedigenden Karriere” – das ist real, grade bei uns Deutschen, glaube ich. Da machen sich die Amis ja auch immer drüber lustig, wie sehr Deutsche in Spielen drauf stehen, was aufzubauen und was zu arbeiten.
Ich hab jetzt auch in einem YouTube-Video gesehen, dass ARA das ultimative Spiel für Deutsche ist – und ich fühl mich so ertappt. 🙂
Ich glaube, ich stehe grad aufm Schlauch. Was ist ARA?
Kurz gegoogelt und das einzige, was ich gefunden habe war ARA: History Untold, welches ich aber ehrlich gesagt nicht mal kannte.
Jo, das ist das. Hab da paar Artikel zu gemacht.
Mag sicher sein und für ein paar Spielstündchen passt das auch. Ich will aber gar nicht wissen, wie die Vorverkaufszahlen zum Vollpreis waren. Und ein Vollpreis auf der Konsole zwischen 70 und 80 Euro, am besten noch mit Deluxedition und Zipp & Zapp für 100+ Euro, war es halt nie. Ich habe es mir dann auch irgendwann mal für einen schmalen Taler geholt (war es nicht irgendwann sogar ganz kostenlos?). Das Spiel hatte spaßiges Gameplay, was einen für ein paar Stündchen unterhalten hat. Ansonsten hat das Spiel eher frustriert, weil es laufend aufgezeigt hat, wie viel eigentlich mit diesem Gameplay drin gewesen wäre.
Kann ich nicht beurteilen, ob das ein neues Verhalten ist. Dass Leute innerhalb des Gamings unterschiedliche Dinge wollen, wird ja auch immer so bleiben. Aber was halt aus meiner Sicht neu ist, dass die Entwickler suggerieren, dass ihr neues Spiel jedem gefallen wird, egal ob er der lauten Minderheit oder der breiten Masse angehört. Hauptsache das Spiel verkauft sich gut und hat einen sauberen Echtgeldshop. Und leider führt das Konzept “Einheitsbrei mit Echtgeldshop” zu häufig zu finanziellen Erfolg. Das ist das, was ich persönlich nicht verstehe und sich nur ändern kann, wenn sich das Kauverhalten der Spieler ändert.
Beim Rest stimme ich dir in vielem zu. Ich bin da wohl ähnlich wie du. Auch eher der alten Schule und will wieder mehr ein “klassisches” MMO spielen. Für mich braucht es nicht ständig Innovationen. Was ich aber mittlerweile für mich gschafft habe: Ich boykottiere Spiele wie FIFA mittlerweile komplett und bestelle auch weder Spiele noch Erweiterungen vor. Egal wie sie mich hypen.
Das hatte ich neulich in einem Artikel über Space Marine, dass ein Entwickler meinte, es sei ein Fehler, Spiele so groß zu machen, dass sie dann allen gefallen MÜSSEN, weil sie x Millionen Dollar einspielen müssen, um die Ausgaben zu decken.
Ich glaube, es ist tatsächlich ein Problem, wenn du Spiele so entwickelst, dass sie “x Millionen Spieler ansprechen sollen” – der Trend geht grade eher zu sehr nischigen Spielen mit viel Charme und Eigensinn. Auch BG3 oder Red Dead Redemption 2 sind ja eigentlich 2 sehr spezifische, nischige Spiele, die extrem erfolgreich sind.
Ja, häufig passiert das anschließend. Wie viel man darauf geben kann, weiß ich nicht. Eine Woche später würden sie es wieder so machen, ein Spiel entwicklen, das im Vorfeld jedem gefallen wird, nur um die Vorverkaufszahlen anzukurbeln.
Baldurs Gate 3 oder Red Dead Redemption sind gute Beispiele. Ich würde noch die FromSoftware Spiele aufnehmen. Die haben eine klare Identität, an der sie festhalten. Ja, sie öffnen hier und da auch immer mal mehr die Türe, zugänglicher zu werden. Nie geben sie dafür aber ihre Identität auf, egal wie viele Leute nach einem Easy Mode in Elden Ring rufen, der dem Spiel die Identität nehmen würde.
Das finde ich stark und davor habe ich größten Respekt. Da es a) halt für Qualität steht und b) so nicht mal unbedingt den monetär größten Erfolg bringt. Leider muss man festhalten, hätte FromSoftware mit einem Elden Ring mit wählbaren Easy Mode im Koop Modus und Ealry Access mit Echtgeldshop in dem man sich Skins kaufen könnte, noch viel, viel mehr (monetären) Erfolg. Deshalb spielen wir doch aber Spiele gerne, weil sie Kunst gleich kommen, wenn ein Entwickler wie Miyazaki was im Kopf hat und das dann so umsetzt, wie er es als bestmögliches Spielerlebnis erachtet und nicht als meistverkauftestes Spiel. Btw, FromSoftware Spiele sind noch die einzigen Spiele, die ich blind kaufe, weil ich Miyazaki schlicht für ein Genie halte, dem sein Spiel als Kunst im Vordergrund steht und nicht (nur) die Zahlen vor dem Aufsichtsrat.