Unser Leser Andreas hat ein ausführliches Review zu Borderlands 3 geschrieben. Darin listet er die positiven und negativen Aspekte des Spiels auf der PlayStation 4 auf.
Borderlands hat mich seit dem ersten Teil begeistert. Die Idee, eine grandiose Single-Player-Erfahrung mit Rollenspiel-Elementen und viel Beute zu erweitern, ist gewagt, funktionierte aber erstaunlich gut.
Die resultierende Borderlands-Formel mit ihrer bekannten Optik baute etwas Neues und bis heute Einzigartiges auf. Borderlands 2 hat 2012 alles noch besser gemacht. Die Story um den Kampf gegen den Muster-Antagonisten Handsome Jack sucht bis heute seinesgleichen.
Als eigentlicher Fan von Single-Player-Erfahrungen bot mir Borderlands 2 so viel, dass ich immer wieder zurückkam und sogar den Koop-Modus nutzte, um meine Charaktere zu perfektionieren.
Kein anderes Spiel habe ich so oft durchgespielt, kein Lootshooter konnte mich sonst begeistern. Ich habe mich sehr auf Borderlands 3 gefreut, auch wenn ich lange überlegt habe, ob die Formel der Reihe verbraucht ist oder das Konzept noch einiges zu bieten hat?
Ich freue mich eine Review abgeben zu können und mittlerweile auch eine Antwort auf die Frage zu wissen. Die Review versuche ich so objektiv wie möglich zu verfassen: Vor Beginn möchte ich erwähnen, dass ich nur über der Version auf der PS4 urteilen kann, andere Versionen habe ich nicht gespielt.
Wenn ein Streamer seine Community auf dich hetzt
Die Geschichte des Spiels beschreibt in einer rund 30-stündigen Kampagne den Wettlauf der Crimson Raiders gegen die COV (Children of the Vault; dt. Kinder der Kammer) um Kammern.
Wir schließen uns viele Jahre nach Borderlands 2 den Crimson Raiders an, nun unter der Leitung von Lilith. Bei den Children of the Vaulten versammelten sich unbemerkt die meisten Banditen-Clans Pandora unter den angeblichen Zwillingsgöttern Tyreen und Troy Calypso.
Als der Kult aktiv wurde, waren die Crimson Raiders im Nachteil. Deshalb versucht Lilith Kammerjäger anzuwerben und du und dein Charakter kommen ins Spiel.
Die gut erzählte Geschichte, die neben den ernsten, emotionalen Passagen in Haupt- und Nebenquests den Borderlands-typischen Humor aufweist, ist dabei vom Umfang her genauso groß wie im zweiten Teil. Sie findet aber nicht mehr nur auf dem Planet Pandora statt, sondern in ausgewählten Bereichen auf verschiedenen Planeten.
Auf diesen Planeten versuchen wir die Unterstützung der Einheimischen und von alten Bekannten zu sichern, um die Kammern zu öffnen und helfen ihnen als Gegenleistung bei ihren Problemen.
Diese Probleme sind bedeutend, spannend und stehen auch im direkten Zusammenhang mit dem Kampf gegen die COV. Man kommt dabei auch im Kontakt mit bekannten Charakteren und Storylines aus anderen Borderlands-Ablegern wie Rhys und Vaughn aus “Tales from the Borderlands”.
Man muss die Spiele aber nicht gespielt haben, die Charaktere funktionieren auch ohne Vorwissen sehr gut. Die Tatsache, dass man nicht einen ganzen Planeten erkunden kann, ist nicht störend, unterstützt aber sehr der Fokus auf das Wesentliche und das ist die Story.
Die Bösewichte
Die Bösewichte sind die Banditenanführer der COV Tyreen und Troy Calypso, die als eine Art Streamer eine Community/einen Kult aus Banditen aufgebaut haben.
Die beiden funktionieren an sich solide und weisen in der Story auch eine glaubwürdige Entwicklung auf, sind aber nicht für jeden was. Häufig sind sie überdreht und ziehen alles ins Lächerliche.
Mir persönlich haben die Calypsos gut gefallen, besonders weil sie keine Imitation von Handsome Jack sind, sondern was eigenes darstellen.
Mir hat eher das Fehlen einer gewissen Charaktertiefe gefehlt. Nur in wenigen Momenten der Story erlebt man die beiden hinter der Kamera und nicht als Streamer, die immer überdreht und gut gelaunt sein müssen.
Das ist zu wenig, um die Personen und die Motive zu verstehen. Dadurch kamen sie nicht an den großartig inszenierten Gegenspieler von Borderlands 2 heran.
Die Nebenquests
Die Nebenquests sind wieder großartig und voller Humor, können aber auch ernst und emotional werden. Manchmal entstehen größere Storylines, besonders wenn bekannte Figuren die Auftraggeber sind.
Die Aufgaben sind zwar häufig serien-typisch simpel und „Töte das und bringe dies“-Jobs, werden aber wie gewohnt von den Auftraggebern und quest-relevanten Personen per Echolog kommentiert und mit Erzählungen gefüllt.
Hintergründe über die Planeten und ihre Geschichte und Kultur werden in Nebenquests, Erkundungsaufgaben und Echologs erzählt. Noch häufiger als in Borderlands the Pre-Sequal beteiligen sich die Charaktere an Dialogen, was mehr Persönlichkeit in die Charaktere haucht und gut funktioniert.
Erkunden lohnt sich diesmal!
Die Level sind wie in den Vorgängern in zwei großen Kategorien eingeteilt:
- es gibt die großen, offenen Maps, auf denen Ihr ein Auto verwenden können
- und lineare Dungeons mit Seitenwegen.
Auf offenen Maps befinden sich Bereiche, die für Autos abgesperrt sind. Darin sind üblicherweise Arenen, zu denen Quests (entweder Neben- oder Hauptquest) einen hinführen würden oder es sich lohnt mal vorbeizuschauen, weil Entdeckungen sogenannte „Crew-Herausforderungen“ zu finden sind.
Entdeckungen sind in Quests von bekannten Charakteren organisiert und müssen auf der Karte aufgedeckt werden. Zum Beispiel kann man kaputte Claptraps plündern, um Claptrap zu helfen, sich eine Roboterfreundin zu bauen, oder Auftragsmorde von Minibossen als Quest von Zero erfüllen.
Erfüllte Herausforderungen werden motivierend mit
- Eridium,
- Geld,
- Waffen,
- Erfahrungspunkten belohnt.
Die Areale mit den Autos wirken in diesem Teil richtig gut und glaubwürdig. Wo sich im Vorgänger ie relevante Map noch gedehnt angefühlt hat, um Platz für die Fahrzeuge zu schaffen, sind hier große, sinnvolle Straßennetze gebaut worden, sodass Autofahren nicht gezwungen wirkt.
Trotzdem wirken Schanzen und Absperrungen zu den Arenen noch viel zu perfekt positioniert. Die Arenen sind mit Deckungsmöglichkeiten ausgestattet und wirken wesentlich weniger künstlich als im Vorgänger, aber leider immer noch künstlich.
Besonders herausragend und riesig sind die linearen, normalerweise Story relevanten Dungeons in Borderlands 3 geworden, die wie üblich extra Maps einnehmen und an deren Ende ein Endboss wartet.
Diese Level gestalten sich viel abwechslungsreicher, liebevoller und kreativer im Vergleich zum Vorgänger.
Besonders auffällig ist, dass die Größe nicht einfach nur den Level sinnlos in die Länge zieht, sondern den Dungeon in unterschiedliche abwechslungsreiche Gebiete unterteilt mit eigenen Nebenquests und Crew-Herausforderungen.
Die Klosterstadt auf Athenas bietet eines dieser linearen Dungeons und ist beispielsweise in mehrere verschiedene Stadtbereiche, einen Friedhofsbereich und eine Schnapsbrennerei unterteilt.
Spielbare Charaktere
Besonders gut gelungen sind die neuen vier spielbaren Kammerjäger:
Sie haben diesmal pro Charakter bis zu drei Action-Skills zur Auswahl, mit je einem eigenem Skill-Tree. Man wählt einen Action-Skill in der Regel und kann diesen mit mindestens einen Perk verbessern. Die Perks modifizieren den Action-Skill und verändern seine Anwendung.
Ein Action-Skill von Amara schlägt mit den Fäusten auf den Boden und schadet dadurch umliegende Gegner. Mit einem bestimmten Perk kann Amara stattdessen eine Straße aus Fäusten machen, die Gegner auf der Strecke attackieren.
Die Perks sind dabei farblich zum passenden Action-Skill zugeordnet. Die Ausrüstungsmöglichkeiten der Skills sind bei jeder Klasse anders:
- Amara kann als Sirene zum Beispiel einen Action-Skill, einen dazugehörigen Perk und ein Element ausrüsten.
- Zane kann als Agent bis zu zwei Actions-Skills ausrüsten mit je zwei Perks, muss beim zweiten Skill aber auf seinen Granaten-Slot verzichten.
Die Skill-Trees an sich sind ebenfalls komplexer und motivierender gestaltet und erfordern auch wieder Planung in der Waffenwahl. Natürlich kann der Skill-Tree bei Schnellwechselstationen zurückgesetzt werden.
Alles wie immer, nur mit mehr Liebe
Die Grafik zeigt die gewohnte Borderlands-Comic-Optik. Diese hat sich zwar verbessert, weist aber immer noch ein starres Design auf, dass Geschmackssache bleibt.
Die Spielwelt weist mehr Details auf, als in den Vorgängern und wirkt nicht generisch, sondern mit mehr Liebe gestaltet. Die Personen sind insgesamt hübscher gemacht und in Cutscenes kann man besonders gut erkennen wie malerisch und detailreich die Figuren designet sind.
Die Mimik und Gestik wirkt aber außerhalb von Cutscenes wie in früheren Teilen sehr ungerichtet und leblos.
Erstaunlich sind die vielen Gegnerdarstellungen, durch die viel Abwechslung geboten wird. Jeder Planet und Storyabschnitt bietet viele eigene Gegnertypen mit eigenen optischen Merkmalen, Kampfsprüchen und Fähigkeiten. Auch die Bosse zeigen sich ebenso abwechslungsreich und sind ein Highlight des Spieles geworden.
Das größte Highlight sind die Waffen. Es wirkt als hätte eine Gruppe von Entwicklern fünf Jahre lang Waffen designet und überlegt wie man sie in Szene setzten kann. Jede Waffe wirkt detailliert und besonders.
Das Finden der Waffen wird dabei durch aufwendige Animationen von Kisten und besiegten Gegnern und leuchtende Farbeffekte unterstützt, was fast schon süchtig machen kann. Es ist immer ein Highlight, wenn ein schwererer Gegner oder Endboss besiegt ist und Waffen regnen lässt.
Auch die Spielautomaten wurden aufwendiger gestaltet und lassen uns noch mehr (massenhaft) findbares Geld ausgeben, um Loot und Cosmetics aus den Maschinen zu ziehen. Echtes Geld kann natürlich nicht für die Spielautomaten verwendet werden.
Verbesserungen an der richtigen Stelle
Das Gameplay weißt die typischen Elemente wie Schilde, Minimap und “Kämpfe um dein Leben” auf. Bei letzterem kann man sich jetzt schneller bewegen als im zweiten Teil. Der Charakter fühlt sich in Borderlands 3 in Kampfmanövern wendiger an.
Man kann jetzt mit der Figur sliden und an Wänden und Kanten hochklettern. Rohre können jetzt an markierten Stellen genutzt werden um feinde mit Öl, Wasser etc. in die Enge zu treiben. Besonders gut werden die Änderungen ins Leveldesign und Gameplay integriert, was in den ersten Nebenquests intensiv geübt wird.
Das Spiel weist eine Lernkurve auf, weshalb Hilfen bei Quests immer weniger werden, immer kompliziertere Gegner hinzukommen und Bosse im Kampagnenverlauf immer fordernder werden.
Die Endgegner sind gameplay-technisch kreativ und einzigartig gestaltet, auch wenn die Borderlands-Formel kleine Gegner gezwungen in den Kampf einbauen muss, damit der Spieler beim „Kämpfen um sein Leben“ eine Chance hat. Denn wer eigentlich schon geschlagen ist, kann wieder aufstehen, wenn er einen Gegner rechtzeitig erledigt.
Die Hauptquest-Dungeons und die dazugehörigen Bosse werden dem Level des Spielers angepasst. Selten wird der Fluss durch Cutscens unterbrochen, was das Gameplay sehr unterstützt.
Waffen, Elemente und Fahrzeuge
Es gibt noch mehr Waffen als in Borderlands 2 und die Waffen sind so vielseitig und detailreich wie noch nie. Das Gun-Feeling ist super und bei jeder Waffe besonders, sodass das Probieren neuer Waffen richtig Spaß macht.
Unterteilt sind die Waffen wieder nach Farben für die Seltenheit und nach Waffenherstellern, die jeweils eigene Besonderheiten haben. Neugierig machen wieder die häufig orangen/legendären Waffen mit den kryptischen roten Texten (Der rote Text drückt eine Fähigkeit aus). Besonders die Waffenhersteller wurden weiterentwickelt und haben mehr marken-auszeichnende Fähigkeiten.
Borderlands 3 spielt mehr mit den Farben der Energieanzeigen, die die elementaren Schwächen ausdrücken. Wo früher kaum Abwechslung war, kann jetzt jede Farbe einzeln oder in verschiedenen Kombinationen vorliegen.
Blaue anzeigen können jetzt allein stehen und ein Gegner kann ein Schild haben, gepanzert sein und trotzdem noch eine rote Anzeige haben. Dadurch wird man gezwungen bei Elementen viel flexibler zu sein.
Zusätzlich gibt es das Element Slag nicht mehr, wodurch man mehr auf die Farbe der Anzeige achten muss. Explosionsschaden wurde zu nuklear erweitert, dass nun dauerhaft Gegner durch Verstrahlung schaden kann.
Die Fahrzeuge haben ein viel besseres Fahrgefühl und können angepasst werden. Es gibt 3 Fahrzeugklassen (Outrunner, Technical und Cyclon), die alle unterschiedlich verbessert werden können. Durch das Stehlen gegnerischer Fahrzeuge können neue Anpassungen freigeschaltet werden.
Die Menüs
Gute Ideen können manchmal zu kompliziert umgesetzt werden. Leider leidet Borderlands 3 dieser komplizierten Ausführung in den Details: etwa bei den Menüs.
Die Menüs sind an sich übersichtlich und gut weiterentwickelt. Das Wechseln der Quests per Taste ist ein Beispiel einer neuen guten Vereinfachung des Gameplay.
Zu kritisieren ist der Ort des Ingame-Briefkastens, der häufig für Belohnungen von Waffenherstellern und Crew-Herausforderungen verwendet wird. Da dort auch Waffen landen, die Freunde schicken, ist der Briefkasten unter Social in den Optionen zu finden.
Da soviel Post von Ingame-Charakteren eingeht, hätte er im normalen Menü zwischen Quests und Ausrüstung besser Platz gefunden.
Durch die Belegung des Steuerkreuzes mit der Markier-Funktion und dem Quest-wechseln, leidet beim Controller das Waffenwechseln. Dies funktioniert auf der PS4 nur noch per Dreieck oder dem Äquivalent dazu auf der Xbox One.
Das bedeutet, man muss jede Waffe durchdrücken bis man die Richtige hat. Das kann im Gefecht stressig sein, besonders weil man so leicht einmal zu viel klickt. Schön wäre es gewesen, wenn wie im Vorgänger man die Taste gedrückt halten kann und per Analogstick die Waffe auswählbar wäre.
Wenigstens kann man zur alten Steuerung von BL2 wechseln, verliert aber dadurch die komfortablen Änderungen.
Das verbesserte Koop-Gameplay
Eine große Errungenschaft ist die Möglichkeit des kooperativen Gameplay. Der Level der Gegner und das Loot passen sich individuell an, wodurch ein gleicher Level von Spieler und Host nicht mehr nötig ist.
Zusätzlich hat jeder Zugang zur Beute und es muss nicht mehr darum gestritten werden. Sollte der neue Modus einem nicht taugen, kann der bekannte Coop-Modus aus Borderlands 1 und 2 ebenfalls ausgewählt werden.
Zusätzlich kann man Gegner, Truhen und Ziele markieren.
Ich hätte mir eine freie Wahl bei den Hosts wie im Vorgänger gewünscht. Jetzt sucht das Spiel automatisch nach Spielern mit ähnlichem Kampagnenfortschritt.
Manchmal sind aber Spieler „AfK“ und haben das Spiel mit Online-Modus offen. Da man nicht freiwählen kann, kommt man häufig wiederholt zu dem Host, was sehr frustrierend sein kann. Gut ist, dass man aussuchen kann ob man ein Prüfungsgelände, die Kampagne oder einen Ring des Gemetzels beitreten will.
Technische Schwierigkeiten
Borderlands hat noch mit einigen technischen Problemen zu kämpfen:
- Das Menü wechselt zu langsam die Register
- Texturen benötigen lange zum Laden
- und manchmal hängen sich Missionen auf, sodass man kurz ins Startmenü zurück muss, damit sich das Spiel neu lädt.
Abgestürzt ist mir das Spiel auf der PS4 aber nie.
Auch im Koop gibt es Probleme. So habe ich erlebt, dass im Splittscreen mal der Forschrittsbalken verschwunden ist.
Die ersten Patches leisten aber gute Arbeit. Das Menü ist schneller, die Texturen laden besser.
Von der Hauptstory zum perfekten Charakterbuild
Nach der Story hat man Zugang zu den Wächterrängen, die ähnlich Charakterübergreifend funktionieren wie die Badass-Ränge, nur mit einem Exp-Balken, der sich füllt mit normale Erfahrungspunkte.
Früher musste man Herausforderungen absolvieren und bekam spezielle Badass-Punkte. Zusätzlich kann man durch Wächterränge passive Fähigkeiten freischalten und Skins.
Zusätzlich wird in dem Spiel als Premiumwährung Eridium verwendet, um Skins und spezielle Waffen zu kaufen (die nicht unbedingt sehr selten sind, aber Skill unterstützende Fähigkeiten haben). Die Währung kann nicht für echtes Geld gekauft werden, sondern muss im Spiel gefunden werden.
Aber keine Sorge, sobald man ein bestimmtes Item während der Kampagne freischaltet, kann man lila Kristalle zerschlagen, von denen es genügend in der Spielwelt zu finden gibt. Schwere Gegner lassen häufig auch Eridium fallen.
Zum Leveln der Wächterränge stehen nach Beendigung des Spiels die Chaosmodi I-III zur Verfügung, die den Gegner-Level an deinen Level anpassen und Herausforderungen hinzufügen, wie Schadensreduktion, Schadenssteigerung der Gegner.
Je höher der Chaos-Level desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für seltenen Loot und umso höher sind die Erfahrungspunkte. Da man die Endbosse und Dungeons immer wieder wiederholen kann, bietet sich dieser Modus an.
Weiter wurden mehrere Arenen mit Endbossen hinzugefügt: Die Ringe des Gemetzels und die Prüfungsgelände, die mit seltenen Loot winken, besonders in Kombination mit den Chaos-Modi.
Auch der “True Vault Hunter”-Modus ist wieder da, der diesmal nicht wirklich für die normalen Level da ist, eher für die Wächterränge. Ich weiß nicht, wie hoch der Endlevel nach der Story maximal sein sollte, aber ich war bereits 46, habe aber fast alle Herausforderungen und Nebenquests gemacht. Dies finde ich aber positv, da nicht mehr so häufig die Hauptstory absolviert werden muss.
Fazit
Es ist besser einem Konzept treu zu bleiben, besonders wenn es noch lange nicht komplett ausgeschöpft werden konnte. Borderlands 3 zeigt eine gravierende Steigerung des Potentials der Formel und als ich begonnen habe zu spielen, wusste ich, dass die Entscheidung beim alten Konzept zu bleiben, für die Reihe gut war.
Es scheint, als hätte Gearbox für den dritten Teil die Ressourcen gehabt, die Formel endlich auf ein qualitatives Hoch zu bringen. Gameplay und Grafik wurden an den richtigen Stellen verbessert.
- Das Movement und die Waffen fühlen sich jetzt richtig gut an.
- Die Grafik fühlt sich genau richtig an.
- Das Level-Design wurde sinnvoll verbessert und zeigt besonders in den Dungeon viel Liebe und Kreativität.
- Die Story gefällt mir sehr gut und ist insgesamt epischer und bedeutender.
- Überraschungen in den Erzählungen fühlten sich nicht gezwungen an und wirkten gut durchdacht.
- Die Nebenmissionen und Aktivitäten sind spannend und tragen viel zum Borderlands-Feeling bei.
- Leider hat die Technik viele Schwierigkeiten, auch wenn gute Ansätze erkennbar sind.
- Die Calypso-Zwillinge bilden einen soliden Antagonisten, der eine eigene Interpretation eines Gegenspielers zeigt und nicht versucht ein zweiter Handsome Jack zu sein. Leider wird nicht jeder mit der überdrehten Art der Beiden seinen Gefallen finden. Ich persönlich kritisiere nur die fehlende Charaktertiefe.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit Borderlands 3 und freue mich viele Stunden damit zu verbringen.
Story:
+ Spannende Hauptgeschichte mit gut geschriebenen neuen und alten Charakteren.
+ Gute Nebenquests mit zwar häufig einfachen Aufgaben, aber guten, unterhaltsamen Erzählungen.
+ Einbeziehung von Charakteren und Ereignissen aus den Nebenteilen des Franchises.
+ Zusätzliche interessante Informationen und Erzählungen können durch Erkundungsaufgaben und findbare Echologs aufgenommen werden.
– Guter Ansatz von Antagonisten, denen es aber an Tiefe und Nachvollziehbarkeit fehlt.
Leveldesign:
+ Weiterentwicklung des alten Map-Konzepts mit sinnvoller Infrastruktur.
+ Lohnenswerte, spannende Entdeckungsaufgaben, die motivierend belohnt werden.
+ Große Areale, die trotzdem nicht künstlich gedehnt wirken.
+ liebevoll gestaltete lineare Dungeons.
– Künstlich wirkende Arenen, auch wenn schon große Verbesserungen zum Vorgänger vorliegen.
Spielbare Charaktere:
+ Sinnvolle Erweiterung durch mehrere Action-Skills, Perks und individuelle Ausrüstungsoptionen je nach Klasse.
+ Beteiligung der Charaktere an Gesprächen.
+ Spielfiguren besitzen eine ausreichend tiefe Vorgeschichte, die sich auch in den Dialogen abzeichnet.
+ Komplexe und motivierende Skill-Trees.
+ Skill-Trees ermöglichen die Einnahme von Rollen im Koop.
Grafik:
+ Gewohnter, einzigartiger Grafikstil.
+ Viele einzigartige Gegnertypen und Bosse.
+ Grundoptik der Charaktere weißt viele Details auf und zeigt eine große grafische Entwicklung.
+ Jede Waffe hat ein einzigartiges und detailreiches Design.
– Minimale Animationen außerhalb der Cutscenes lassen die Personen häufig starr und detaillos wirken
Gameplay:
+ Sinnvolle Erweiterung durch Sliden und Klettern mit Integrierung ins Level.
+ Viele verschiedene einzigartige Waffen mit großartigem Gun-Feeling.
+ Lernkurve während des fortschreitenden Spielverlaufs mit Anpassung der Gegner-Level in den Dungeons der Hauptmission.
+ Mehr Vielfalt und Notwendigkeit im Einsatz von Elementareffekten.
+ Fahrzeuge sind jetzt anpassbar und haben ein besseres Fahrgefühl.
Technik:
+ Einbau von Komfortfunktionen wie Quest wechseln per Taste.
+ Immer die Möglichkeit, die ursprünglichen Tastenbelegungen und Koop-Funktionen aus Teil 2 zu benutzen.
+ Grandiose Weiterentwicklung des Koops durch Level-Anpassung der Waffen und Gegner.
– Technische Schwierigkeiten zum Release.
– Unnötig kompliziertes Waffenwechseln, Ort des Briefkastens.
Endgame:
+ Gute Erweiterung der Badass-Ränge.
+ Die Story muss nicht mehr mehrmals durchgespielt werden.
+ Man muss nicht mehr mehrere Charaktere Spielen.
+ Viele Möglichkeiten für guten Loot, durch besonders im Koop spaßige Arenen und Chaos-Modi.
+ Keine “Pay-to-win”-Mechanik oder nerviger Umtausch von Echt-Geld, sondern eine gut “farmbare” Premiumwährung speziell für kosmetische Gegenstände.
Tom Schu
Hat spass gemacht zu lesen
itsMetzy
Schönes Review, aber ich muss sehr wohl mit jedem Char die Hauptstory jeweils einmal durchspielen, um sie dann nochmals im TVHM durchspielen zu müssen.
Oder mache ich da was falsch?
Psycheater
Schönes Review ????