Temtem
Setting: Fantasy | Entwickler: Crema | Plattform: PC, Xbox Series, PlayStation 5, Nintendo Switch | Release-Datum: 21. Januar 2020 | Modell: Buy2Play
Was ist das für ein Spiel? Temtem ist Crema’s Antwort auf Pokémon, nur als MMORPG. Das Spiel setzt voll darauf, dass ihr Kreaturen in der offenen Fantasy-Welt sammelt, sie züchtet und verbessert und am Ende mit ihnen kämpft.
Auch grafisch setzt Temtem auf eine ähnliche Optik wie sein Vorbild im Geiste, nur fast noch ein Stück weit bunter. Allerdings zieht das MMORPG an vielen Stellen auch eine klare Linie zu Pokémon. Gekämpft wird ausschließlich zu zweit, die klassischen Solo-Encounter gibt es dadurch nicht.
Die Kämpfe punkten ebenfalls mit einem geringeren Zufallsfaktor und einem höheren Schwierigkeitsgrad, als man es aus dem Vorbild gewohnt ist. Abseits der Kämpfe verfolgt ihr in Temtem eine Storyline und entdeckt die Welt des MMOs und die Temtems, die darin leben.
Das Hauptaugenmerk ist aber ganz klar das Sammeln der tüchtigen Monster.
Was ist das Besondere daran? Das Besondere an Temtem ist der ganze Aufhänger an sich. Ein MMORPG als Pokémon-Klon hat man so noch nicht gesehen und ist definitiv etwas, was das Spiel von anderen Titeln abhebt.
Es kann seinen ganz eigenen Reiz haben, durch die Welt zu streifen und nach den besten und höchsten Temtems zu suchen, statt einen Gearscore zu leveln oder Materialien zu farmen.
Außerdem setzt das Spiel auf eine harte und erwachsene Storyline, die sich unter anderem mit den Themen Krieg, Verrat und menschliches Versagen beschäftigt. Dabei bleiben die Charaktere stets nahbar und man möchte wissen, wie es mit ihnen weitergeht.
Unser Kollege Maik Schneider nennt das Spiel sogar: „Die Krönung der klassischen Monster-Sammelspiele“, es ist also auf jeden Fall einen Blick wert.
Wie läuft es seit dem Release? Auch bei diesem Titel ist es schwierig abzuschätzen, wie viele Leute Temtem genau spielen. Auf Steam sind die Zahlen seit dem Release jedoch deutlich gefallen. Während zum Start der Early-Access-Phase noch fast 40.000 Leute gleichzeitig auf Monsterjagd waren, sind es aktuell noch 359 im Durchschnitt (via steamcharts).
Davon abgesehen scheint es aktuell auch nicht allzu gut für Temtem zu laufen. Auf Steam sind die Bewertungen der letzten 30 Tage von „größtenteils positiv“ auf „ausgeglichen“ abgestürzt. Nur noch 53 % der letzten 145 Bewertungen fallen positiv aus.
Laut den Fans liegt das daran, dass die Entwickler Temtem wohl aggressiver monetarisieren, als das zu Anfang geplant war. Vor allem ein Battle-Pass sorgt für negatives Aufsehen.
Für wen ist es interessant? Durch seinen vergleichsweise hohen Preis von fast 45 € sollte man sich zweimal überlegen, ob man sich Temtem anschauen möchte. Das Spiel bietet richtig viele verschiedene Monster, anspruchsvolle Kämpfe und eine spannende Story.
Abseits davon aber eben nicht so viel. Das ist weniger Inhalt, als es bei den meisten MMORPGs üblich ist. Wer mit dem Stil und dem Sammeln von Monstern nichts anfangen kann, wird auch mit Temtem keinen Spaß haben.
Wenn ihr aber auf der Suche nach einem Pokémon-artigen Spiel seid, dass ihr bequem auf dem PC spielen könnt und nicht warten wollt, bis Palworld endlich erscheint, kann das Spiel durchaus begeistern.
Lohnt sich der Start 2023 noch? Da Temtem auf Dinge wie Gearscore oder langen Grind verzichtet, könnt ihr auch heute noch in das MMORPG starten und habt keine Probleme, irgendwie aufholen zu müssen. Das ist angenehm und macht es für neue Spieler einfacher, in die Welt von Temtem zu starten.
Wer sich aber nur für die Kämpfe von Temtem interessiert, für den gibt es mittlerweile das kostenlose Temtem: Showdown. Hier habt ihr einen Zugriff auf einen riesigen Pool von Temtems und könnt einfach nur kämpfen. Da fehlt dann zwar der Rest vom Spiel, aber ihr könnt euch kostenfrei einen Eindruck verschaffen.
New World
Setting: Fantasy | Entwickler: Amazon Games | Plattform: PC | Release-Datum: 28. September 2021 | Modell: Buy2Play
Was ist das für ein Spiel? New World ist das große MMORPG vom Internet-Gigant Amazon. Obwohl das Spiel einen schwierigen Start hatte, vor allem, was technische Probleme angeht, konnte es viele Leute anlocken. Zu Release waren fast eine Million User gleichzeitig in der Neuen Welt unterwegs.
Diese Neue Welt ist genaugenommen die Insel Aeternum, auf der ihr als Schiffbrüchiger landet und fortan herausfinden müsst, wieso so ziemlich alles auf dieser Insel, eingeschlossen euch, unsterblich ist. Eine wichtige Rolle dabei spielt das magische Azoth, das ebenfalls eine wichtige Ressource ist.
Im Gameplay fokussiert sich New World auf die Erkundung mit Kompass statt Minimap, PvE mit Dungeons und Crafting und PvP in der offenen Welt. Das funktioniert mit drei verschiedenen Fraktionen, deren unterschiedliche Gilden sich regelmäßig darum prügeln, wer gerade welche Stadt kontrollieren darf.
Wenn ihr darauf keine Lust habt, könnt ihr euch aber jederzeit aus dem PvP ausklinken, dann bekommt ihr zwar ein bisschen weniger Erfahrung, während ihr über die Insel schleicht, aber müsst auch nicht in ständiger Angst leben.
Was ist das Besondere daran? New World verzichtet vollkommen auf Klassen und geht einen Weg, bei dem nur eure Ausrüstung zählt. Diese gibt es in Schwer, Mittel und Leicht und wiegt tatsächlich unterschiedlich viel. Je schwerer, desto mehr haltet ihr aus, doch dabei werdet ihr auch immer weniger agil.
Dazu könnt ihr zwei verschiedene Waffen wählen, zwischen denen ihr jederzeit wechseln könnt. Diese werden besser, je länger ihr sie nutzt. Am Ende könnt ihr also theoretisch Meister aller Waffen sein. Dabei hat jede Waffe jedoch nur 3 verschiedene Skills. Beim Kämpfen selbst ist also Ausweichen, aktives Zielen und das Management eurer Ausdauer wichtig.
Besonders ist auch das ausgesprochen gute Sound-Design von New World, welches das Spiel um viele kleinere Mechaniken erweitern kann. So könnt ihr beispielsweise hören, ob jemand gerade Eisen oder Gold abbaut, ein wirklicher Klanggenuss. Unser Autor Mark Sellner machte sogar das erste Mal seit 15 Jahren in MMORPGs den Sound an.
Wie läuft es seit dem Release? Nach dem grandiosen Start des MMORPGs, zumindest was die Spielerzahlen angeht, ging es schnell bergab. Amazon war zwar stets bemüht, sich schnell um Probleme zu kümmern, schaffte das jedoch nicht immer. So wurden auch wichtige Content-Updates und Features häufig zurückgeschoben.
Doch einige Monate nach Release scheint das MMORPG die Kurve gekriegt zu haben. Durch stetig neue Inhalte und Features, als auch den Beginn der Fresh-Start-Server konnte das MMORPG zwischenzeitlich sogar wieder an Spielern zulegen.
Aktuell spielen im Durchschnitt 11.414 Menschen am Tag gleichzeitig New World, das ist eine solide Zahl, die sich bereits seit einigen Monaten halten kann (via steamcharts). Außerdem stehen die meisten Patches dieses Jahr noch aus, so kündigten die Entwickler in der Roadmap an, alle 3 Monate ein großes Update zu veröffentlichen.
Für wen ist es interessant? New World bietet ein unverbrauchtes Setting und mit den drei Fraktionen, die gegeneinander um Kontrolle kämpfen, eine sich ständig ändernde Welt. Dazu fühlt sich das Spiel, auch von der Qualität her, häufig an wie ein gutes Single-Player-RPG, macht aber auch seine MMO-Inhalte großartig.
New World ist eigentlich für jeden interessant, der die rund 40 € für das Spiel entbehren kann. Bis auf einen Battle-Pass, gibt es dann auch eigentlich nichts mehr, was ihr noch benötigt, denn der Shop von New World ist einer der fairsten, die das Genre bisher gesehen hat.
Wenn ihr allerdings auf besonders bunte MMOs mit knalligen Skilleffekten und zahlreichen Fähigkeiten steht, dann ist New World eventuell nichts für euch. Obwohl es auf ein Fantasy-Setting setzt, sind die Fähigkeiten und Gebiete näher an der Realität, als in anderen Genrevertretern.
Lohnt sich der Start 2023 noch? Ja, vermutlich sogar mehr, als zum Release. Denn das Spiel läuft heute wesentlich runder, als es damals noch der Fall war. Dazu wurde der Start bis Stufe 25 stark überarbeitet und bietet jetzt eine deutlich angenehmere Erfahrung mit vertonten Cutscenes und mehr.
Davon abgesehen boten die Fresh-Start-Server eine Möglichkeit, für alle neu anzufangen. Allerdings ist es aktuell noch unklar, ob es noch einmal Nachschub an diesen Servern geben wird. Das ist aber sowieso nicht zwingend notwendig, denn gerade die Inhalte aus dem Battle-Pass geben euch einen raschen Schub, um schnell aufzuholen und das ohne ins Pay2Win-Segment auszuufern.
Lost Ark
Setting: Fantasy | Entwickler: Smilegate | Plattform: PC | Release-Datum: 11. Februar 2022 | Modell: Free2Play
Was ist das für ein Spiel? Ähnlich wie Albion setzt auch Lost Ark auf die Iso-Perspektive. Von oben steuert ihr eine der mittlerweile 24 Klassen durch die Welt von Arkesia und seid dabei auf der Suche, nach den Splittern der Arche.
Dabei bietet jeder Kontinent eine eigene Storyline als auch ein eigenes Setting und bietet von klassischer Fantasy bis hin zu Steampunk eigentlich alles, was das Nerd-Herz begehrt.
Im Gameplay-Loop rennt ihr dabei einem stetig steigenden Gearscore hinterher und farmt Upgrade-Materialien, um eure Ausrüstung zu verbessern. Neben dieser Spirale warten zahlreiche Nebenaufgaben auf euch, spannende Nebenquests, über 90 Inseln, die ihr mit eurem eigenen Schiff erkunden könnt, als auch PvP auf euch.
Dabei punktet Lost Ark immer wieder durch sein durchdachtes, wuchtiges und schnelles Kampfsystem, das sich schlichtweg wahnsinnig gut anfühlt und sich auch nicht hinter anderen Iso-Größen wie Diablo 4 oder Path of Exile verstecken muss.
Was ist das Besondere daran? Lost Ark zeichnet sich im Endgame vor allem durch seine Raids aus. Diese spielen ganz oben mit, was das ganze MMORPG-Genre betrifft und bieten einzigartige Mechaniken und knifflige Angriffsmuster.
Die verschiedenen Bosse könnt ihr dann entweder zu 4. oder zu 8. angreifen und hoffentlich bezwingen. Habt ihr das geschafft und sucht den besonderen Kick, gibt es für jeden Boss auch noch einen „Hard-Mode“, der neue Mechaniken mitbringt. Wer einmal die atemberaubend inszenierten Kämpfe gegen Phantom-Königin Brelshaza oder den Clown Kakul-Saydon erlebt hat, wird danach enttäuscht von Raids in anderen Spielen sein.
Allerdings ist das Raiden auch zwingend notwendig, um im Spiel weiter voranzukommen. Denn hinter den fiesen Raidbossen versteckt sich immer eure nächste Rüstung. So startet das MMORPG eine Spirale aus immer härter werdenden Raids und dem Grind nach besserer Ausrüstung.
Wie läuft es seit dem Release? Mit über 1,3 Millionen gleichzeitigen Fans zum Release hatte Lost Ark einen außergewöhnlich guten Start. Das MMORPG ist bis heute auf Platz 3 aller Steam-Spiele, was gleichzeitige Spieler angeht.
Allerdings hatte das MMORPG aus Korea, was hierzulande von Amazon vertrieben wird, dann große Probleme. Lange waren Bots eines davon, das mittlerweile jedoch größtenteils gelöst wurde. Dennoch sinken die Spielerzahlen immer weiter.
Aktuell hat Lost Ark aber immer noch 31.489 Fans, die jeden Tag zeitgleich online sind (via steamcharts). Es ist also noch weit weg davon, bedenklich zu sein. Zudem bekommt das MMORPG monatliche Content-Updates und Events und wird Hand in Hand mit der Community weiterentwickelt.
Sowohl Publisher als auch Entwickler legen dabei viel Wert auf die Meinung der Fans.
Für wen ist es interessant? Lost Ark ist für alle interessant, die sich nicht an der bunten Optik des Spiels stören und eine hohe Frustrationstoleranz haben. Wie erwähnt, sind die Raids im Endgame zwingend notwendig, um irgendwie voranzukommen.
Allerdings seid ihr schon im ersten Raid hilflos verloren, wenn ihr euch vorher nicht zumindest einen Guide angesehen habt. Das wird später nicht besser. Wenn euch also schwierige Raids nicht liegen, ist Lost Ark vielleicht eher nichts für euch.
Dazu werfen Fans immer wieder die Frage auf, ob der Shop in Lost Ark nun Pay2Win oder doch nur Pay2Progress ist. Jedenfalls ist er umstritten und bietet starke Komfortfeatures gegen echtes Geld.
Wenn ihr mit den genannten Dingen jedoch kein Problem habt, ist Lost Ark auf jeden Fall einen Blick wert, auch, weil dieser euch dank des Free2Play-Konzepts keinen Cent kostet.
Lohnt sich der Start 2023 noch? Absolut. Lost Ark bringt aktuell ungefähr alle 2 Monate ein neues, starkes Catch-Up-Event in das Spiel. Diese Events ermöglichen euch, mit wenig Aufwand zumindest einen Charakter zu bekommen, der mit Veteranen mithalten kann.
Noch dazu werden alte Inhalte ständig überarbeitet, leichter gemacht oder gestreamlined, um die Erfahrung für neue Spieler noch besser zu machen. Wenn ihr ein wenig Zeit mitbringt, ist Aufholen also spielend leicht.
Vor zu wenig Inhalten müsst ihr ebenfalls keine Sorgen haben, da die monatlichen Updates stets etwas zu tun mitbringen. Lost Ark ist aktuell ein noch besseres Spiel, als es zum Release war.
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit zwei Honorable-Mentions und einem Ausblick auf die nächsten Jahre.
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Mittlerweile sind nach dem Lost Ark Server Merge im August/ September 275.000 Spieler gleichzeitig online. Wie viel davon echte Spieler sind und wie viel Bots, kann ich jetzt an der Stelle nicht sagen. Aber dank dem Server Merge und den aktuellen Jump Server findet das Spiel regen Zuwachs an alten Veteranen/Rückkehrern und vor Allem an Neulingen.
Natürlich wird ebenfalls ordentlich durch den Thaemine Trailer hochgehyped und auf Twitch viel gestreamt. Da überrascht es mich nicht, dass das Spiel gerade so reißenden Absatz findet.