Ninja wurde durch Fortnite riesig auf Twitch, wollte David Beckham des Gamings werden – Was wurde aus ihm?

Ninja wurde durch Fortnite riesig auf Twitch, wollte David Beckham des Gamings werden – Was wurde aus ihm?

Vor allem 2018 war Tyler „Ninja“ Blevins (31) der größte Streamer auf Twitch und zu der Zeit der bekannteste Gamer der Welt. Durch den Erfolg des Online-Shooters Fortnite brachte der damals blauhaarige Blevins das Gaming in den Mainstream und wollte immer höher hinaus. Der „David Beckham“ des Gamings wollte er werden. Wo steht der Streamer im Jahr 2023?

Wie groß war Ninja damals? Seine Hoch-Zeit hatte Ninja im Jahr 2018:

  • 2018 streamte er 3.013 Stunden auf Twitch – jeden Tag mindestens 8 Stunden, auch an Sonn- und Feiertagen. Später sagte er mal, er war “Sklave des Streams”, habe gar nicht mehr gelebt.
  • der Streamer holte im Schnitt 77.700 Zuschauer.
  • Blevins erreichte im Peak über 617.000 Leute, als er zusammen mit Rapper „Drake“ den Online-Shooter Fortnite zockte. Das war am 14. März 2018, damals ein Twitch-Rekord und bis heute ein Meilenstein: Twitch und Gaming kamen endgültig im Mainstream an.

Vor allem bei Followern setzte er auf Twitch neue Maßstäbe: Noch heute hat er mit 18,45 Millionen Followern den weltweit größten Kanal auf Twitch.

In dieser Zeit rollte auch die Kohle richtig rein: In einem Monat verdiente er alleine mit dem Creator-Code in Fortnite 5 Millionen $. Epic Games hatte 2018 spezielle Cosmetics für Fortnite erstellt, um Streamern noch mehr Geld zuzuschanzen.

Dazu flossen in manchen Monaten hunderttausende US-Dollar nur über die Twitch-Subscriptions in seine Taschen: In einem Monat hatte Ninja 269.000 Subscriber – lange ein Rekord. Alleine die Abos in diesem Rekord-Monat waren noch mal über 600.000 $ wert.

Ninja schaffte vieles, was vor ihm keinen gelang: Er brachte Gaming in den Mainstream, hatte Auftritte in Talkshows, war auf dem Cover von Sportmagazinen, sogar in einem Werbespot zum Super Bowl sah man kurz sein Gesicht (via youtube).

In der Hoch-Zeit von Fortnite ging auch die Geschichte rum, dass eine Mutter ihren Sohn wegen Fortnite von der Schule nahm:

Ninja sah zu Beginn von Fortnite wie ein absoluter Profi aus

Warum war er so populär? Ninja hatte in der Anfangszeit von Fortnite: Battle Royale das Spiel früh für sich entdeckt und ritt die Fortnite-Welle wie kein anderer. Ihn zeichneten ein extremer Ehrgeiz und eine hohe Disziplin aus: Ninja war ein unermüdlicher Grinder, der Stunden um Stunden abriss.

Blevins war aus Halo-Tagen zudem ein erfahrener Shooter-Spieler und hatte überdurchschnittliche Aiming- und Movement-Skills. Dazu kam eine von Red Bull gestützte nervöse Energie. Das Flamen und die Ausraster, für die er früher bekannt war, verkniff er sich, um seiner Verantwortung gegenüber jungen Zuschauern nachzukommen.

Damals war Fortnite noch so gestrickt, dass Ninja in eine Lobby mit 99 anderen Spielern einloggen konnte, von denen viele frisch anfingen und keine Ahnung vom Spiel hatten: Als Ninja die Opfer reihenweise niedermähte, sah er wie ein Profi und Könner aus. Diese Phase kostete Ninja maximal aus und war praktisch ständig auf Sendung.

Ninja war außerdem ein Meister darin, Synergien zu finden: Er spielte mit anderen Streamern in Teams zusammen; man pushte sich so gegenseitig. Vor allem der etwas tapsige Streamer „TimTheTatman“ war ein beliebtes Ziel, den Ninja immer wieder frotzelte und über den er sich lustig machen konnte.

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Ninja wollte unantastbar sein – wie David Beckham

Was war damals sein Plan? Am Ende von 2019 erklärte Ninja in einem Interview mal, sein Ziel sei es „unangreifbar“ zu werden. Denn ihn störte es, dass so viele Videos anderer über ihn im Umlauf waren, die ein schlechtes Bild von ihm zeichneten.

Er sagte damals, er wolle wie „David Beckham“ sein, einfach unantastbar. Über den oder Schauspieler Dwayne “The Rock” Johnson mache keiner Shit-Videos. In diese Liga wollte er auch er aufsteigen.

Sein Ziel war es, “Ninja” zu einer weltweit bekannten Gaming-Marke auszubauen,

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Aber wie ging es dann wirklich weiter?

Bereits zum Ende von 2018 und im Laufe von 2019 schwanden die Popularität von Ninja und Fortnite zusehends:

Ein erstes Anzeichen, dass Ninja den Bogen überspannt hatte, gab es zu Silvester 2018. Da hatte Ninja einen Auftritt auf dem Time Square in New York und forderte in strömenden Regen die Masse dazu auf, „sich zu bewegen.“ Sie sollten mit ihm zusammen den Fortnite-Tanz “Floss” aufführen. Die Masse rührte sich aber nicht und Ninja blamierte sich ziemlich.

Bis heute gilt die Szene als Beispiel für einen Streamer, der sich überschätzt und übernimmt. Ninja wird seitdem mit der Aktion aufgezogen, macht sich selbst darüber lustig: Sein Team habe ihn dazu überredet.

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Auch auf Twitch lief es nach dem Jahreswechsel nicht mehr rund: 2019 halbierten sich seine durchschnittlichen Zuschauerzahlen, gingen auf 42.257 runter.

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2019 versuchte Nina verzweifelt, sich für die Fortnite-WM zu qualifizieren, schaffte es aber nicht, sich gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen.

Längst waren andere, jüngere Spieler an ihm vorbeigezogen und hatten ihn verdrängt.

Sogar unter den Twitch-Streamern gab es mit Tfue einen jüngeren Spieler, der klar besser als Ninja war, und immer wieder den Konflikt mit ihm suchte.

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Mit dem Wechsel auf Mixer kam das Geld, aber es gingen die Zuschauer

Das war der große Bruch: Am 1. August 2019 verließ Ninja die Plattform Twitch, um auf Microsofts Plattform Mixer zu streamen. Angeblich ließ er sich fürstlich dafür bezahlen, nun für mehrere Jahre exklusiv auf Mixer zu streamen. Microsoft plante offenbar, ihn zum „Gesicht“ von Mixer und der Xbox zu machen.

Doch auf der neuen Plattform brachen ihm die Zuschauer weg und Ninja verlor erheblich an Relevanz: Kaum noch wer interessierte sich für den Streamer, als er „Im Exil“ auf Mixer seine Streams veranstaltete.

Die Hoffnung von Microsoft, Twitch mit Ninja und shroud die starken Zugpferde abgekauft zu haben, um mit Mixer einen Konkurrenten zu etablieren, platze ebenfalls. Mixer blieb weit unter den Erwartungen von Microsoft und fand ein frühes Ende.

Doch der Wechsel erwies sich als finanzieller Glücksgriff. Denn Mixer musste bereits im Juli 2020 schließen und Ninja war wieder frei, zurück auf Twitch zu gehen. Der kurze Ausflug, weniger als ein Jahr war er auf Mixer, soll ihm angeblich 35 Millionen $ eingebracht haben.

Wie lief es dann wieder auf Twitch? Obwohl Ninja in der Folge wieder auf Twitch zu sehen war, musste er feststellen, dass der Fortnite-Hype und der Hype um seine Person lange verblasst waren.

Als er auf Twitch zurück war, hatten sich seine Zuschauerzahlen erneut halbiert: Nur noch 20.650 wollten ihm zusehen. In den Jahren danach sind seine Zuschauerzahlen weiter geschwunden.

Aus dem Phänomen, dem riesigen Fortnite-Streamer wurde zwischen 2021 ein erfolgreicher Streamer, der seine Zielgruppe erreichte, aber auch nicht viel mehr: In 3 Jahren hatte Ninja 88 % seiner Zuschauer verloren.

Auch abseits der Zahlen wirkte Ninja ungeschickt: Zuletzt, im September 2022, versuchte Ninja durch einen PR-Stunt auf sich aufmerksam zu machen: Nachdem sein Exklusiv-Vertrag bei Twitch ausgelaufen war, täuschte er einen Burnout vor. Kündigte aber letztlich nur an, jetzt auf allen Plattformen zu streamen. Die ganze Aktion hat aber kaum noch wen interessiert und wurde von den nun großen Streamern eher mitleidig kommentiert.

Von Platz 1 auf Platz 3.918 gefallen

Wo steht Ninja heute? Heute hat Ninja immer noch den Kanal auf Twitch mit den meisten Followern, aber das ist ein Rekord, der wohl nicht mehr allzu lange hält, denn der Kanal von Ninja wächst zwar noch, aber nicht mehr so rasant wie früher.

Die Kanäle der spanischen Streamer auronplay, Rubius und ibai kommen ihm immer näher. Auch wenn es beim aktuellen Tempo noch 2, 3 Jahre dauern könnte, bis ihn wer von der Spitze von Twitch verdrängt, scheint das nur eine Frage der Zeit zu sein.

Nach den durchschnittlichen Zuschauern im letzten Jahr liegt Ninja mit 12.466 Zuschauern auf Platz 3.918 bei allen Twitch-Streamer.

Versuche, seinen einstigen Ruhm in Geld zu verwandeln, wurden kritisch gesehen: Ein „So werdet ihr so ein toller Streamer wie ich“-Kurs erhielt negative Reviews.

Letztlich muss man sagen, dass Ninja mit seinen Entscheidungen finanziell sicherlich enorm erfolgreich war und eine riesige Summe an Geld eingenommen hat:

  • Nach allem, was man weiß, ist er schon lange ein Multi-Millionär. Sein Vermögen wird, je nach Quelle, auf zwischen 25 und 40 Millionen US-Dollar geschätzt.
  • Von seinem Traum, so wie David Beckham zu sein, scheint er 2023 aber weit entfernt.

Im Gegenteil: einige seiner Mitspieler von früher, wie TimTheTatman, haben ihn in der Relevanz als Gamer schon lange überholt.

Als Ninja 2019 Twitch verließ, nutzten junge Streamer wie xQc mit einem anderen Stil die Chance, in die Lücke zu stoßen, die er hinterließ. 2023 gilt xQc als größter Streamer auf Twitch – Ninja spielt heute nicht mehr in dieser Liga:

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Serandis

Schlau gemacht. Hat die sparte vom Fortnite PvP hart ausgenutzt und sein Gesicht online gestellt. Dazu noch eine extrovertierte Persönlichkeit. Hatte damals auch jedes Match gewonnen, aber nicht gestreamt. Selber Schuld. 😁

Koron

Zwei kleine Fehler:

“Als er auf Twitter zurück war, hatten sich seine Zuschauerzahlen erneut halbiert”

“im letzten Jahr liegt Ninja mit 12.466 Zuschuaern aktuell”

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