Der Texaner Zack ist als „Asmongold“ der wohl größte MMORPG-Streamer auf Twitch. Tausende sehen ihm zu, wenn er WoW zockt, doch er scheint ziemlich genervt von seinen Zuschauern zu sein. Auf YouTube sei alles besser.
Wie kam es zu den Aussagen? Asmongold ist Mitgründer der Gaming-Organisation One True King (OTK). Gemeinsam mit den OTK-Mitgliedern Emily “Emiru” Schunk und Tectone startete der Streamer jetzt einen Podcast auf YouTube.
In der ersten Episode kam die Frage auf, ob YouTube oder Twitch die bessere Plattform seien. Obwohl Asmongold positive und negative Aspekte bei beiden Plattformen sieht, hat er doch eine klare Präferenz: wenn er sich entscheiden müsse, würde er lieber für den Rest seines Lebens nur YouTube machen, so der Streamer.
Mehr zur Karriere von Asmongold seht ihr bei uns im Video:
Zu viel Copypasta auf Twitch
Was stört den Streamer an Twitch? Da gibt es einiges. Doch während Asmongold sonst die Streaming-Plattform selbst kritisiert, ging es ihm diesmal um die “Kultur” auf Twitch – und damit um seine eigenen Zuschauer. Denn die würden den Chat mit den immer gleichen Späßen zuspammen:
Oh wow, das ist ein cooler euer Witz, den sollten wir 400-mal tippen. […] Und dann, du weißt schon, Marco Polo! Du sagst dieses Wort, ich sage dieses Emote! Wie clever und lustig!
Der Streamer erklärte, wenn er für den Rest seines Lebens nur noch eine Plattform nutzen könnte, wäre das YouTube. Dort gäbe es wohl einfach nicht so viele seltsame Leute.
Zuschauer sollen wie Katzen sein
Wie sehen das die anderen Streamer? Die stimmen Asmongold durchaus zu, dass der Chat auf Twitch recht vorhersehbar sei. Emiru erklärt sogar, in 90 % der Fälle vorhersehen zu können, was ihr Chat sagen werde. Für sie und Tectone scheint das jedoch eher etwas Positives zu sein.
Der MMORPG-Streamer gibt zwar zu, dass es durchaus einen Wert habe, seine Zuschauer so gut zu kennen. Doch im Große und Ganzen sei die vorherrschende Chat-Kultur auf Twitch einfach zu seltsam:
Das ist wie, wenn du mal eine Katze hattest und du hebst deinen Arm und die Katze schaut zu deinem Arm hoch. Und du denkst dir: “Ich kontrolliere dich, Bitch.” Ein bisschen so kann ich mich fühlen, wenn ich meine Streams mache. […] Aber im Allgemeinen? Ich weiß nicht, Mann. Es gibt so viele seltsame Dinge, die die Leute auf Twitch machen. Es ist so seltsam.
Wie kam das an? Der Podcast wird auf YouTube ausgestrahlt, wo sich die Zuschauer offenbar nicht daran stören, wenn das Twitch-Publikum schlecht geredet wird. Innerhalb von zwei Tagen wurde die erste Folge bereits über 222.000-mal angesehen.
Wir haben euch die zweistündige Folge hier eingebunden, ab Minute 56 geht es um die verschiedenen Plattformen:
Viele Fans loben neben dem Set und dem Editing auch Asmongold selbst. Der sei wie geschaffen für einen Podcast. Offenbar sind einige seiner Zuschauer weniger an seinem Gameplay interessiert und genießen es einfach, den Streamer stundenlang reden zu hören.
Diese Fans sollten mit dem YouTube-Format in Zukunft voll auf ihre Kosten kommen.
Asmongold war in der Vergangenheit bereits mit einigen seiner Fans aneinander geraten, wenn sie ihm vorschreiben wollten, welche Spiele er zu zeigen habe oder sich in sein Privatleben einmischten. Denn manche waren offenbar der Ansicht, wenn sie selbst single seien, dürfe ihr Streamer auch keine Beziehung haben:
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Muss der typ überhaupt noch geld durch streamen einnehmen oder hat der ausgesorgt? Ich würde an seiner stelle einfach wechseln wenns ihm auf twitch nicht gefällt
Klar sind die Zuschauer in den eigenen Chats “vorhersehbar”. Sie bekommen ja logischerweise immer den gleichen Streamer, also passen die Zuschauer sich mit der Zeit ihrem Streamer im Verhalten und Aussagen immer mehr an.
Es müssen ja Gemeinsamkeiten oder Sympathien vorherrschen, sonst würde das Zuschauen wenig Sinn machen, daher verständlich dass der Chat (Zuschauer) vorhersehbar ist (sind).
Bei so großen Streamer gibt es halt kaum Individualität im Chat, es ist einfach nur noch ein großer Klumpen “irgendetwas”.
Aber ohne diesen “Klumpen” könnte der Streamer ja wortwörtlich nicht über die Runden kommen und sich irgendeinen Job, neben dem Streamen suchen müssen.
Dieser “Klumpen” werden die Aussagen von dem Podcast sowieso “absorbieren” und in ihrem “Einheitsbrei” aufnehmen.
Bei anderen Streamern würde ich sagen, denen ist gar nicht klar, was sie ihren Zuschauern alles zu verdanken haben. Aber bei Asmongold habe ich das Gefühl, dem ist das tatsächlich nicht so wichtig, der wäre auch mit ein paar Millionen weniger auf dem Konto zufrieden 😀
Genau, ich würde sogar sagen, dass die Zuschauer im Großen eine Projektion deiner selbst sind bzw. deines Verhaltens. Ausnahmen natürlich immer dabei.
Mir ist schon aufgefallen, dass Streamer und ihr Pulk an Zuschauern immer wieder die selben Meinungen vertreten und so haste als “Asistreamer” auch eher die asozialeren Zuschauer und als lieber Streamer eher die sympathischen Zuschauer. Kommt natürlich auch drauf an wen du wegen deinen Aussagen bannst (und somit den Chat “clean” hältst).
Wenn Monsieur der Chat zu vorhersehbar ist, könnte er ja vielleicht über einen Imagewechsel nachdenken. ^^