Seit dem 26. April 2022 ist die PvP-Beta von Overwatch 2 spielbar. MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus hat sie seitdem ausgiebig gespielt. Nach anfänglicher Skepsis und sogar einem Ragequit, kann er nun nicht mehr genug bekommen. Und das, obwohl das Spiel nur wenige Dinge anders macht als der Vorgänger.
Ich habe seit dem Start der Beta nun grob 10 Stunden gespielt. Davon habe ich sicherlich 3 Stunden lang geflucht, wie sehr mich alles nervt, bevor ich mich über jeden Moment freuen konnte.
Overwatch 2 ist eine große Umstellung, obwohl alles absolut vertraut wirkt. Die gleichen Maps, die gleichen Helden und trotzdem ein ganz anderes Spielgefühl. Wie schafft es ein Spiel, sich neu zu erfinden und das auch noch gut umzusetzen?
Im Moment sind nur die PvP-Modi spielbar, also noch nicht das vollständige Spiel. Aber schon hier zeigt sich, wie anders Overwatch 2 wirklich wird, obwohl es im Kern irgendwie noch das gleiche Spiel bleibt.
Der Story-Trailer zu Sojourn dient zur Einstimmung auf das neue Spiel:
Overwatch 2 ist ein völlig neues Spiel, ohne viel zu ändern
Was ist neu? Der Beta-Patch von Overwatch 2 bringt einige Neuerungen mit sich, die allerdings auch einfach nur Patch Notes eines größeren Updates sein könnten. Darunter sind:
- Überarbeitungen etlicher Helden wie Bastion und Doomfist
- Eine neue Heldin: Sojourn
- Push als neuer Modus, der Angriff samt neuen Maps ersetzt
- kleinere Balance-Anpassungen
- jede Rolle (Tank, Heiler, DPS) hat nun besondere Eigenschaften
- ein neues UI sowie das berühmte Ping-System von Apex Legends für bessere Kommunikation
Warum also muss man für ein solches Update gleich ein neues Spiel erschaffen? Das liegt daran, wie diese Änderungen sich am Ende ins Spiel einfügen.
Wie verändert sich das Spiel? Eigentlich gibt es nur eine wirklich große Änderung, die Overwatch 2 im PvP bringt: die Geschwindigkeit. Ein Kampf ist sehr viel schneller entschieden als noch im Vorgänger. Der Grund dafür ist, dass es nun nur noch 5 statt 6 Helden pro Team gibt.
Die Änderung auf 5 Spieler pro Team ist enorm. Overwatch 2 spielt sich mehr wie ein rasanter Old-School-Shooter und weniger wie eine große Helden-Schlacht. Ein Team besteht nun aus:
- einem Tank
- 2 Heilern
- 2 DPS-Helden
Dadurch fehlt jedem Team ein ordentlicher Batzen an kombinierten Lebenspunkten. Dazu wurden viele Schilde vieler Tanks komplett aus dem Spiel entfernt, und die übriggebliebenen sind deutlich schwächer als bisher. Das Ergebnis: Kämpfe sind schneller vorbei, weil weniger Schaden ausreicht, um Teams auszulöschen.
Und genau hier wird Overwatch 2 plötzlich zu einem ganz neuen Spiel. Wer die Kämpfe aus dem Vorgänger noch gewohnt ist, muss sich schnell umstellen, um klarzukommen.
Schneller und intensiver – Aber man muss sich daran gewöhnen
So spielt sich Overwatch 2: Wo in Overwatch ein Kampf bis zu einer Minute oder sogar länger dauern kann, in der sich die Kontrahenten mit Ultis und Skills umtänzeln, ist in Overwatch 2 meist nach wenigen Sekunden schon der Ausgang entschieden.
Helden sterben sehr viel schneller, die meisten Skills haben weniger Abklingzeit und fast alle Helden verursachen mehr Schaden. Das Leben eines einzigen Spielers ist zudem wichtiger. Denn ei 4 gegen 5 zu gewinnen ist deutlich schwerer als ein 5 gegen 6.
Das macht Flankenangriffe wichtiger, aber auch die Wahl eurer Helden. Könnt ihr einen Gegner komplett kontern, ist das unter Umständen wichtiger, als auf große Synergien mit den eigenen Ultis zu bauen.
Ihr seid im Prinzip dauernd am kämpfen und müsst dabei noch irgendwie versuchen, das Ziel der Map zu erfüllen. Anders als in Overwatch, wo sich Teams teilweise ewig gegenüber stehen, bis beide Seiten die Ultimates aufgeladen haben um dann in einem großen Knall zu entscheiden, wer gewinnt.
Wie schwer ist die Umstellung? Es braucht einige Zeit, bis ihr euch daran gewöhnt habt, wie schnell alles ist. Ich habe oft verflucht, wie schnell mich kritische Treffer vom gegnerischen Soldier in den Staub schicken können.
Die Meta wurde durch die Änderung ordentlich umgeworfen und es gibt neue Helden an der Spitze, die teilweise früher als absolute Troll-Picks gehandhabt wurden:
Am Ende ist das alles aber nicht viel schwerer, als sich nach einem neuen Update mit Rework einiger Helden umzustellen. Wer sich noch an den Wechsel zwischen Tank-, Dive- und GOATS-Meta erinnert – so in etwa ist das alles.
Overwatch 2 verändert die Meta, nur etwas stärker als jedes Update bisher. Lasst ihr euch darauf ein, dann habt ihr auch im neuen Teil mit Sicherheit euren Spaß. Und eure Erfahrung bisher könnt ihr einfach mitnehmen,
Overwatch 2 bleibt im Kern das gleiche Spiel
Wer jetzt fürchtet, dass er mit Overwatch 2 nicht klarkommt, den kann ich beruhigen. Die meisten Maps sind die gleichen, Helden sind ebenfalls nahezu identisch. Ihr könnt sogar eure Skins von Overwatch übernehmen.
Aus meiner Erfahrung ist das Wichtigste immer noch, seinen Helden und alle anderen zu kennen. Wisst ihr, welcher Gegner wann welche Fähigkeit einsetzen kann und wird, habt ihr einen riesigen Vorteil.
Das war in Overwatch schon wichtig und ist in Overwatch 2 noch entscheidender. Anders als im Vorgänger, müsst ihr euch jedoch nicht mehr so sehr auf die Synergie im Team konzentrieren. Eure eigene Leistung zählt mehr – euer eigener Tod bestraft euer Team dafür aber auch härter.
Wer bereits Erfahrung aus Overwatch hat, ist hier im Vorteil. Kennt ihr die Maps und Strategien, könnt ihr diese auch in Overwatch 2 nutzen. Die meisten Modi sind noch identisch und es geht am Ende immer noch darum, als Team zu gewinnen.
Das gleiche gilt für eure Fähigkeiten mit euren Lieblings-Helden. Seid ihr jetzt schon ein Ass mit Widowmaker, Moira oder Reinhardt, dann werdet ihr auch in Overwatch 2 zu den Top-Spielern gehören. Lediglich die Helden mit kompletter Überarbeitung müssen natürlich neu erlernt werden. Aber dafür gibt es ja glücklicherweise die „Closed Beta“, die trotzdem irgendwie offen für alle ist.
Eine „Closed“ Beta für alle, aber noch nicht vollständig
Wie kann ich spielen?
Offiziell befindet sich Overwatch 2 gerade in der geschlossenen PvP-Beta, in die ihr nur per Einladung kommt. Allerdings gab es einen garantierten Beta-Zugang, wenn ihr auf Twitch zugeschaut habt.
Das Modell hat Overwatch von Valorant übernommen, wo das schon hervorragend funktioniert hat. Den Vorgänger braucht ihr dabei nicht zu besitzen, ihr bekommt für die Beta eine Demo-Version gestellt. Ihr könnt in der Beta allerdings nur im PvP spielen und hier auch nur den Standard-Modus. Weitere Inhalte wie Arcade fehlen.
Die Drops sind mittlerweile wieder deaktiviert. Allerdings gab es bei Valorant auch schon mehrere Wellen. Es ist also möglich, dass ihr noch einmal die Chance auf eine Einladung erhalten werdet. Offizielle Infos gibt es aber nicht. Die Beta läuft noch bis zum 17. Mai.
Was kommt in Overwatch 2 noch? Der große Verkaufspunkt von Overwatch 2 ist eigentlich der begehrte Koop-Modus. Hier sollt ihr eure Helden in einer Art Kampagne spielen und sogar leveln können.
Für diesen Modus gibt es in der aktuellen Beta allerdings noch keinen Menüpunkt und auch noch keine Hinweise. Wie genau das also aussehen wird, muss sich noch zeigen – ebenfalls, ob die Kampagne gegebenenfalls einen neuen Kauf rechtfertigt.
Wann ist der Release? Ein Release-Datum von Overwatch 2 steht noch offen. Viele Gerüchte sprechen von einer Veröffentlichung erst 2023. Sobald wir mehr zum Release und dem Preis wissen, erfahrt ihr es hier auf MeinMMO.
Wartet ihr auf den Release und wollt euch nicht schon mit der Beta den Spaß verderben, findet ihr hier die aktuell besten Shooter auf dem Markt:
Die 15 besten Multiplayer-Shooter 2022 für PC, Switch, PS4, PS5 und Xbox
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Komisch dass es sich für dich anfühlt wie ein ganz neues Spiel, während die großen Streamer und Reviews eher sagen, dass es wie ein Patch für overwatch wirkt quasi overwatch 1.1
Bin auf den pve Teil gespannt
Danke. Ich weiß, der Großteil der Community hier ist eher MMO-Interessiert, aber der Artikel spricht mit als Dauerhafter OW-Spieler aus dem Herzen. Ich befinde mich noch in der FLUCHEN Phase, allerdings leider auch deswegen, weil sehr, seeeehr viele Mitspieler mit der Geschwindigkeit nicht klar kommen und noch grottiger spielen, als zuvor (gefühlt).
Aber ich muss sagen, ich mag es. Der Stress alös Tank, nicht so sehr. Aber auch daran wird man sich gewöhnen, spätestens wenn man verstanden hat, dass man sehr viel Aggressiver spielen MUSS.