Blizzard beendet die teure Liga zu Overwatch: Kritiker erklären, warum die Idee schon immer mies war

Blizzard beendet die teure Liga zu Overwatch: Kritiker erklären, warum die Idee schon immer mies war

Blizzard hat jetzt bestätigt, dass die Overwatch-Liga, wie sie seit 2018 lief, nicht mehr weitergeführt wird: Die E-Sport-Liga zu Overwatch setzte auf Städte-basierte Franchise-Teams wie in US-Sportligen. Kritiker sagen jetzt, das war schon immer das Problem.

Das war die Idee der Overwatch League:

  • Die Overwatch Liga wurde 2016 angekündigt und startete 2018 mit 12 Teams in den USA, Europa und Asien. Jedes der Teams zahlte 20 Millionen $, um an der Liga teilnehmen zu dürfen. 2019 zahlten 8 weitere Teams sogar noch höhere Summen für Plätze in der Liga.
  • Die Idee war, dass jedes Team an eine Stadt gekoppelt war und die Teams letztlich vor Ort gegeneinander spielen würden. Teams gab es etwa in Dallas, Seoul, Shanghai, Hangzhou, Houston, London oder Toronto. Die Teams gehörten Gaming-Firmen und E-Sport-Teams wie NetEase, Gen G. Cloud9, NRG oder Misfits.
  • Doch letztlich machte Covid den “Vor Ort”-Plänen einen Strich durch die Rechnung. Zudem stand die Overwatch League schon zu Beginn unter keinem guten Stern, weil durch Fortnite der Hype für Overwatch bereits 2018 gefährdet war.

Der wohl bekannteste Gamer, den Overwatch hervorgebracht hat:

Sexismus-Skandal bei Blizzard und Aus in China gefährdeten Liga

Das ist jetzt das Ende der Liga: Es gibt schon seit einiger Zeit Bedenken, dass die Liga nach 2023 nicht weitergeführt werden würde. Wie PC Gamer berichtet, hatten im Zuge des Sexismus-Skandals bei Blizzard einige Sponsoren ihre Unterstützung zurückgezogen. Zudem hat der Verlust der Partnerschaft mit NetEase in China der Liga weiter geschadet.

Was sollen die 3 chinesischen Teams machen, wenn in ihrer Region Overwatch gar nicht mehr angeboten wird?

Daher hatte Blizzard die Teams aufgefordert, über ihren Verbleib in der Liga abzustimmen. Wer auf seinen Platz verzichtete, dem stellte Activision Blizzard 6 Millionen US-Dollar in Aussicht.

Jetzt hat sich das Team „Toronto Defiant“ aus der Liga zurückgezogen und wie PC Gamer berichtet, hätte die Mehrheit der Teams dafür gestimmt, die Liga zu verlassen.

In einem Statement bestätigt Activision Blizzard, dass die Overwatch League in ihrer aktuellen Form nicht zurückkehren wird und man den E-Sport von Overwatch in eine andere Richtung entwickeln werde.

Stadt-Idee hat nie funktioniert

So sind die Kommentare: Auf reddit diskutiert man die Liga kritisch. Der einzige Teil der Liga, der „innovativ“ gewesen sei, war es, genug Leute davon zu überzeugen, dass es eine gute Idee sei, in die Overwatch League zu investieren, statt in andere, bessere E-Sport-Ligen.

Vor allem die Idee, E-Sport-Teams an bestimmte Städte zu koppeln, hält man für schwach. Blizzard habe Teams zudem gezwungen, Arenen zu stellen, die letztlich kaum genutzt wurden. Den Plan, wirklich vor Ort zu spielen, habe man nur wenige Wochen durchziehen können.

Ein Nutzer sagt: Die Idee, dass ein Team erfolgreich sei und viel Geld verdient, nur weil man den Namen einer Stadt draufdruckt, sei absurd. Teams bekommen auf diese Weise keine hohe Anhängerschaft in einer Stadt, die Anhängerschaft müsste über die Zeit wachsen.

Wenn Football-Teams neu in einer Stadt wären, bräuchte es Jahrzehnte, bis sie dort richtig angekommen seien und Wurzeln schlagen. Das könne man nicht einfach so erreichen.

Die jungen Stars gingen früh zu anderen Spielen

Das steckt dahinter: Das Ende der Liga hat man jetzt schon einige Jahre kommen sehen. Es fing schon mit schlechtem Timing an:

  • als die Liga angekündigt wurde, waren Hero-Shooter voll im Hype
  • als die Liga startete, ließ der Hype aber schon beträchtlich nach und alles fokussierte sich auf Battle-Royale-Spiele

Die Liga wurde von Fans anderer E-Sport-Titeln, die organisch gewachsen waren, wie CS:GO, DOTA 2 oder LoL ohnehin immer als Plastik-Liga belächelt, die Blizzard innerhalb kurzer Zeit aus dem Boden gestampft haben.

Letztlich wechselten dann die “Stars” von Overwatch schon früh entweder, sie gingen entweder ins Streaming oder zu Valorant – das war kein gutes Zeichen.

Die vielen Probleme von Blizzard in den letzten Jahren und der E-Sport-Winter waren dann endgültig zu viel. Zumal sich das Spiel “Overwatch” selbst schräg entwickelt hat: Nach einem anfänglichen Höhenflug wurde die Entwicklung von Overwatch zugunsten von Overwatch 2 jäh beendet, das letztlich nach einigen Content-Streichungen aber wie ein unsinniges DLC wirkte, statt wie ein neuer Titel.

Die hohen Start-Investments, die Firmen tätigten, um Firmen in der Liga mitspielen zu dürfen, hätte heute so mancher sicher gerne zurück.

2018 haben wir noch gefragt, ob Overwatch oder Fortnite der neeue E-Sprot-Supertitel wird. Heute wissen wir: Keiner von beiden wurde es.

Fortnite vs. Overwatch: Wer erfindet eSport 2.0 und wird die #1?

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Ooupz

Overwatch ist gescheitert, Overwatch 2 ist auf dem besten Weg dazu und das auch zurecht, mit den ganzen Versprechungen die sie nicht einhalten, einfach die gleiche Nummer wie bei HOTS abziehen, wäre am sinnvollsten.

Klabauter

Ich glaube das Overwatch gegen den neuen Stern am Himmel namens The Finals auch kein Land sehen würde. Besser so.

Huehuehue

Wenn Football-Teams neu in einer Stadt wären, bräuchte es Jahrzehnte, bis sie dort richtig angekommen seien und Wurzeln schlagen. Das könne man nicht einfach so erreichen.

Naja, so ganz stimmt das aber nicht. Eigentlich hat fast jede große Sportliga der USA Beispiele für Franchises, die innerhalb kürzester Zeit Fans sammeln und die sogar Städte wechseln und dort wieder Fans sammeln. Ein paar Beispiele der “letzten Zeit”, also den 90ern sind zB. neuen Teams der MLS (die ganz speziell ist, denn keine Franchise dort wurde früher gegründet als 1996) wie Inter Miami, Charlotte FC, Austin FC, St. Louis City, in der NHL die seattle Kraken und die Vegas Golden Knights, in der NBA die Charlotte Hornets, in der MLB die Tanpa Bay Rays und Arizona Diamondbacks und auch in der erwähnten NFL die Carolina Panther und die Houstan Texans. Man hat sich einfach diese US-Ligen als Beispiel genommen aber unterschätzt, dass nicht überall auf der Welt ein änlich starker Lokalpatriotismus besteht, dass man automatisch das Team seiner Heimatstadt/seiner Heimatregion unterstützt und dafür in die Arena/das Stadion geht (in den USA ist es halt oft so: “Ich mag Baseball, ich wohne in der Nähe von Stadt X, also bin ich bin Fan vom Team aus meiner Stadt”) , schon gar nicht bei so einer “neuen” Sportart.

Zuletzt bearbeitet vor 5 Monaten von Huehuehue
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