Twitch-Streamer zeigt, wie viel er mit Gaming-Videos auf YouTube verdient

Twitch-Streamer zeigt, wie viel er mit Gaming-Videos auf YouTube verdient

LetsHugo wurde mit Minecraft bekannt, zeigt auf Twitch mittlerweile allerdings hauptsächlich Just Chatting. Jetzt stellt er fest, dass sich Gaming auf YouTube auszahlt.

Um welchen Streamer geht es? LetsHugo ist ein deutschsprachiger Streamer aus Luxemburg, der zwischen 2022 und 2023 rasantes Wachstum verzeichnete. In einem aktuellen Stream zeigte er, wie viel er mit seinem Gaming-Kanal auf YouTube verdient.

Der Streamer erklärt, dass er seinen Kanal für Gaming-Inhalte bislang wenig aktiv bespielt habe. Das könne er rückblickend nicht nachvollziehen, denn es sei „free money“. Videos mit über 170.000 Aufrufen brachten ihm 600 bis 700 Euro ein. Ein Video mit 47.000 Views, in dem LetsHugo von Trymacs beleidigt wird, spülte immerhin 183 Euro in die Kasse.

Warum ist das für ihn besonders? Die Videos sind nicht eigens für YouTube produziert, sondern Ausschnitte aus seinen Streams. Die werden von einem Cutter zusammengestellt und anschließend auf YouTube veröffentlicht – man kann also mit vergleichsweise geringem Aufwand die gleichen Inhalte wiederverwenden und doppelt abkassieren.

Besonders interessant ist für LetsHugo, dass die Gaming-Videos fast lukrativer zu sein scheinen als die Videos auf seinem Hauptkanal, obwohl er sich bei denen viel mehr Mühe gebe. Der Streamer sagt, er fühle sich regelrecht „verarscht“. Ihm sei gar nicht klar gewesen, wie einfach sich auf diese Art Geld verdienen lasse.

Er habe immer gedacht, dass er das „beste Video der Welt“ machen müsste. Wie sehr sich die Gaming-Videos lohnen, weiß er durch seinen Twitch-Kollegen Papaplatte: Mit ihm veranstaltete LetsHugo eine „XXL Olympiade“. Papaplatte machte daraus einn 2 1/2 stündiges Video, das 1,6 Millionen Aufrufe erhielt und ihm mehr als 21.000 Euro einbrachte.

Von solchen Zahlen ist der Luxemburger zwar noch ein ganzes Stück entfernt, er scheint jedoch fest entschlossen zu sein, ein Stück vom Gaming-Kuchen abzubekommen.

Auf Twitch regiert Just Chatting

Warum ist das interessant? Auf Twitch machen viele Streamer aktuell eigentlich eher die gegenteilige Erfahrung: Gaming lohnt sich für viele kaum. Just Chatting ist mit großem Abstand die meistgesehene Kategorie der letzten Jahre (via SullyGnome). Streamer nutzen sie, um Reactions zu zeigen, mit ihren Fans zu interagieren oder für Formate, wie die Geschenke von Zuschauern auszupacken.

Papaplatte, einer der erfolgreichsten Streamer im deutschen Twitch, berichtete sogar, dass viele seiner Kollegen regelrecht Angst davor hätten, Gaming zu zeigen. Sobald sie von Just Chatting zu einem Spiel wechseln, würden sie Zuschauer verlieren, so Papaplatte.

Viele Content Creator haben „Just Chatting“ fest in ihre Streams integriert und plaudern etwa erst eine Weile mit den Zuschauern, ehe es in ein Spiel geht. Der Anteil, den Just Chatting ausmacht, scheint in den letzten Jahren stetig zuzunehmen:

  • 2019, das erste vollständige Jahr, in dem es die Kategorie gab, zeigte Asmongold 0,6 % Just Chatting und 91,9 % World of Warcraft. 5 Jahre später streamt er auf seinem Zweit-Account und Just Chatting macht fast 60 % seines Contents aus (via TwitchTracker).
  • Bei Gronkh machte Just Chatting 2019 etwas über 25 % seiner Streaming-Zeit aus, 2023 waren es mehr als 45 %. Im laufenden Jahr scheint er mit starken Survival-Titeln wie Palworld und Enshrouded aber wieder so richtig Spaß am Gaming zu haben. Der Anteil von Just Chatting liegt für 2024 bislang bei 36 % (via TwitchTracker).
  • Jynxzi ist gerade der absolute Überflieger auf Twitch, obwohl seine Inhalte völlig gegen den Mainstream gehen: Er zeigt fast ausschließlich den Shooter Rainbow Six Siege. 2019 war er überhaupt nicht in Just Chatting unterwegs, im laufenden Jahr machte die Kategorie immerhin 11 % seiner Streams aus (via TwitchTracker).

Auch wenn die genannten Beispiele nur Stichproben sind, zeigt sich doch ein Trend hin zu mehr Just Chatting. LetsHugo selbst zeigte 2019 fast nur Minecraft. Das Blöckchen-Spiel machte 91 % seiner Stream-Zeit aus. 2024 verbrachte er 47 % seiner Zeit hingegen mit Just Chatting, gefolgt von über 16 % IRL (via TwitchTracker). Jetzt feiert er Erfolge mit Gaming – aber auf einer ganz anderen Plattform.

Das Konzept, Stream-Ausschnitte auf YouTube hochzuladen und doppelt davon zu profitieren, hat sich in den letzten Jahren etabliert. Denn YouTube gilt gemeinhin als die lukrativere Plattform. Mit großem Aufwand eigens produzierte Videos werden aber vom Algorithmus nicht unbedingt belohnt. Darum gehen viele große YouTuber gerade zu Twitch.

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marco

Also die Videos auf die Streamer reakten lohnen sich nicht.
Ist halt blöd wenn man mit dem Content andere mehr Geld macht also die mit ihrem eigenen.

Und dann kommen diese auch noch und wollen denen erzählen wie sie den Content machen sollen.
Nicht zu lang, nicht zu kurz, keine Werbung, nicht zu laut, keine lizenzierte Musik, usw.

Die Creator sind am Ende die Dummen.

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