Wenn man sich die größten deutschen Streamer auf Twitch anschaut, sieht man 19 Entertainer wie MontanaBlack, Papaplatte oder Trymacs und einen E-Sportler. Wer ist der einsame Gamer unter den größten deutschen Streamern?
Wer sind die Top 20 deutschen Twitch-Streamer? Wenn man die deutschen Streamer auf Twitch nach Followern ordnet, sieht man 17 Streamer und mit Honeypuu und Reved zwei Streamerinnen, die im weitesten Sinne zu der Kategorie „Entertainer“ gehören:
Streamer wie MontanaBlack (1), Trymacs (2) oder Papaplatte (3) tauchen immer wieder in den „Hungriger Hugo“-Videos auf. Es sind Entertainer, die ihre Zuschauer vor allem unterhalten – Leute wie Knossi (4) haben sogar eine TV-Karriere hinter sich.
Andere Streamer wie Rewinside (6), Gronkh (10) oder Unge (12) sind seit vielen Jahren dabei.
Unter den Top 20 befinden sich viele talentierte Gamer. BastiGHG (8) gilt als Experte in Minecraft, EliasN97 (5) ist für sein Spiel in FIFA bekannt, aber einer sticht wegen seiner Gaming-Qualitäten aus der Masse an Entertainern heraus.
MontanaBlack ist mit 5,3 Millionen Followern der mit Abstand größte deutsche Twitch-Streamer:
Ein Profi-E-Sportlern ist unter den Top 20 und er spielt Fortnite
Das ist der wohl beste Gamer: Auf Platz 7 mit 1,83 Millionen Followern steht der 19-jährige Kevin „Letshe“ Fedjuschkin:
Letshe hat mit Fortnite 181.254 Euro Preisgeld verdient, ist ein aktiver E-Sportler für das europäische Spitzen-Team G2 und war 2019 sogar bei der Fortnite-WM und holte dort Platz 32 im Einzel und 50.000 US-Dollar, bis heute sein größtes Preisgeld.
Als der Hype um Fortnite vorbei war, kam Letshe
Wie wurde er so erfolgreich? Die Karriere von Letshe ist für einen Fortnite-Streamer ungewöhnlich, denn der Fortnite-Hype war eigentlich in den Jahren 2018 und 2019 am größten. Zu der Zeit spielte der heute 19-Jährige aber noch kaum eine Rolle auf Twitch:
- 2018 hatte er durchschnittlich sieben Zuschauer auf Twitch
- 2019 waren es knapp 900
Er war offenbar zu jung, um richtig durchzustarten – das Phänomen sieht man auch in den USA. Zwar können junge Fortnite-Spieler durchaus im Spiel erfolgreich sein, auf Twitch werden sie aber erst so richtig relevant, wenn sie etwas älter sind.
Seinen Durchbruch hatte Letshe in der Spätphase von Fortnite, im Jahr 2020. Zu dieser Zeit erreichte er im Schnitt 5.000 Zuschauer und sammelte eine Million Follower ein. Damals hatten die erfolgreichsten deutschen Fortnite-Streamer wie Trymacs oder MontanaBlack das Spiel schon weitgehend verlassen.
Aber nach diesem Spitzenjahr, in dem er den Hype voll mitnahm, sank das Interesse an Fortnite zusehends und auch der Kanal von Letshe schrumpfte mit den Jahren, wobei die Follower zwar langsam, aber stetig weiterwuchsen.
Der beste Gamer unter den Top 20 hat auch die wenigsten Zuschauer
2024 führt das zu der seltsamen Situation, dass Letshe mit 1,8 Millionen Followern zwar einen größeren Kanal als etwa BastiGhG , Amar oder Gronkh auf Twitch besitzt, aber nur ein Bruchteil von deren Zuschauern erreicht.
Während BastiGHG mit Minecraft im Schnitt 6.470 Zuschauern erreicht und EliasN97 sogar 23.120, kommt Letshe auf gerade mal 570.
Fortnite auf hohem Niveau ist kein Kinderspiel:
Das steckt dahinter: Am Beispiel von E-Sport-Profi Letshe kann man zwei Sachen sehen:
- Twitch wird von Entertainern dominiert
- E-Sportlern sind extrem von der Relevanz ihres Spiels abhängig
Auf Twitter geht es Letshe übrigens wie den meisten Fortnite-Profis in den vergangenen Jahren: Sie beschweren sich ständig über das Spiel und dass es einfach keinen Bock mehr macht, spielen es dann aber trotzdem weiter. Die Option, das Spiel zu wechseln, ist für Spieler, die so eng mit einem Game verbunden sind, extrem schwierig: Was wurde aus dem 15-Jährigen, den Mama von der Schule nahm, damit er mehr Zeit für Fortnite hat?
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Die wenigsten großen Streamer die wirklich “Gaming” betreiben sind oft grad so “casual” von ihrer Gaming Leistung her, aber dafür “Entertainer” sie können sich (also ihre Marke) einfach gut “verkaufen”. ^^
Asmogold ist da ein gutes Beispiel aus dem Ausland. An sich ein “reiner Gamer”, wobei es in letzen Monaten oder Jahr eher einer ist der alles ohne Ende kritisiert (was erstmal “ok” ist), aber er bietet sogut wie nie Lösungsvorschläge an und auch der “Ton macht die Musik” lässt bei ihm zu wünschen übrig, daher ändert er bei seiner “Hassliebe” WoW nie was (was er gerne in seinem Sinne hätte).
Seine spielerische Leistung ist da ähnlich, wenn man ihn in den vielen Jahren in WoW beobachtet hat oder mal in FFXIV, bringt er selbst kaum spielerische Leistung, oft wurde er nur “gezogen” durch Dungeons oder Raids und wurde “ingame” mit “Gold” (Währungen) usw. durch seine Viewer “geboostet”.
ABER er verkauft sich, also seine Person (seine Marke) ausgezeichnet. Auch wenn das “spielerische” zu wünschen übrig lässt, ist er kein “unfähiger” Mensch. Er hat sich auf dem Gaming-Markt etabliert und hat in vielen Bereichen Einnahmequellen, das muss man ihm lassen.
Asmongold sagt selbst über sich, dass er FRÜHER einer der besten WoW-Spieler war und heute sei er halt einer der besten Streamer, weil das mehr Geld bringt.
Ich behaupte: Es ist schon sehr schwer, gleichzeitig Streamer und ein Gamer auf Profi-Niveau zu sein, weil Gaming auf Profi-Niveau oft sehr langweilig ist und man da Routinen üben muss.
Ich schau häufig NoWay und der sagt auch, dass Streamen Gift für deine Gaming-Stärke ist, weil du einfach nicht das Ziel hast, besser zu werden, sondern du immer unterhalten willst.
Davon ab: Wir diskutieren Asmongold auch im Team. Der hatte früher oft gute, solide Takes, was Gaming angeht, die hat er heute stellenweise auch noch. Aber er macht halt grade sehr stark auf Ragebait und “WE the Gamer hate this” und das ist halt schon eine unangenehme Entwicklung, ja. Aber ist wahrscheinlich fast zwangsläufig so, dass viele große Gaming-Creator immer weiter vom Gaming weggehen. In Deutschland hast du auf Twitch ja auch fast nur noch Just Chatting.