Ein 23-Jähriger aus Frankfurt verdient bis zu 20.000 € im Monat mit Clips von Twitch-Streamern

Ein 23-Jähriger aus Frankfurt verdient bis zu 20.000 € im Monat mit Clips von Twitch-Streamern

Ein 23-jähriger Frankfurter lädt unter dem Namen „Hungriger Hugo“ auf YouTube Zusammenschnitte von Clips aus der deutschen Twitch-Szene hoch. Diese erreichen hunderttausende bis Millionen Zuschauer, ein lukratives Geschäft.

Was ist das für ein Kanal? „Hungriger Hugo“ ist für sogenannte Compilations bekannt: Er postet Videos, in denen Ausschnitte aus Streams zusammengeschnitten und mit Musik, Audioaufnahmen und Special Effects garniert werden.

Das Ergebnis sind meist überdrehte Videos, die für den unerfahrenen Zuschauer durchaus eine Reizüberflutung darstellen können. Für die Fans sind sie allerdings praktische Highlights der deutschen Twitch-Szene. Schließlich kann nicht jeder bei jedem Stream dabei sein.

Obwohl „Hungriger Hugo“ den Kanal bereits seit 2019 betreibt, blieb er lange anonym. 2021 zeigte er im „World Wide Wohnzimmer“ (via ZDF) erstmalig sein Gesicht, sein bürgerlicher Name ist jedoch bis heute unbekannt.

Im Gespräch mit dem Spiegel erklärt der 23-Jährige, wie er seine Compilations erstellt und wie lukrativ das Geschäft mit den Clips ist.

Clips, also kurze und oft aus dem Zusammenhang gerissene Ausschnitte aus Streams, können online ein kurioses Eigenleben entwickeln:

Fast 1 Million Abonnenten verfolgen die „Twitch-Highlights“

So erfolgreich ist „Hungriger Hugo“: Auf seinem Hauptkanal, den er am 4. Dezember 2019 erstellte, versammelt der 23-Jährige mittlerweile mehr als 885.000 Abonnenten und fast 100 Millionen Views (via Social Blade).

Zusätzlich baute der 23-Jährige noch den Zweitkanal „Satter Hugo“ auf. Während die Videos auf dem Hauptkanal jedoch aus den einzelnen Schnipseln eine Art Geschichte formen, gibt es auf dem Zweitkanal eher klassische Compilations, ohne einen roten Faden.

Der Zweitkanal wird mittlerweile jedoch von dem befreundeten Content-Creator ItsLoru bespielt, der laut dem Spiegel prozentual an den Einnahmen beteiligt ist. Zusätzlich gibt es noch den „Reaktions Hugo“, bei dem es wohl eine ähnliche Regelung gibt.

Nicht zum Netzwerk gehört allerdings der Twitch-Streamer „LetsHugo“, bei dem es aufgrund der Namensähnlichkeit häufiger zu Verwechslungen kommt. Diesem verhalfen seine Auftritte in den Clip-Compilations jedoch zum Durchbruch.

Statt sich einen Lambo zu kaufen, spart der YouTuber lieber

Wie viel verdient man mit so etwas? Von den Compilations lässt es sich offenbar ganz gut leben: Während „Hungriger Hugo“ gegenüber der FAZ Anfang 2022 monatliche Einnahmen in Höhe von 10.000 Euro angab, fallen sie mittlerweile deutlich höher aus. Allein durch AdSense, die Beteiligung an Werbe-Einnahmen, kämen bisweilen 20.000 Euro zusammen.

Auch für Produktplatzierungen sollen einige Firmen tief in die Taschen greifen und fünfstellige Beträge zahlen. Dafür habe „Hungriger Hugo“ allerdings auch zwei Jahre lang „knallhart [gearbeitet], ohne viel rausgehen.“

Im Zuge eines Freiwilligen Sozialen Jahrs habe er in einem Kindergarten gearbeitet, sei erst am späten Nachmittag nachhause gekommen und habe dann bis spät in die Nacht Videos gebastelt. Von den Einnahmen gönnte sich Hungriger Hugo ein ordentliches Auto, der Rest wird hauptsächlich investiert oder gespart. Der YouTuber wollte sich selbst etwas aufbauen, „sein eigener Chef“ sein. Das hat er offenbar erreicht.

Nicht jeder freut sich darüber, in diesen Compilations aufzutauchen. Manche haben eigene Highlight- und Clip-Kanäle, die für Zuschauer dann nicht mehr so interessant sein könnten. Kevin „Papaplatte“ Teller verbot dem „Hungrigen Hugo“ 2021 sogar die Nutzung seiner Aufnahmen.

Anderen Streamern macht es zu schaffen, wenn unter den Videos verletzende Kommentare erscheinen. Dort beschweren sich manche Fans etwa, weniger von einem Content-Creator sehen zu wollen, den sie nicht mögen. Der Twitch-Streamer Chefstrobel“ erklärte im August 2023, er wolle nicht mehr der „Depp vom Dienst“ sein.

Quelle(n): Spiegel
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