Was wurde aus dem 15-Jährigen, den Mama von der Schule nahm, damit er mehr Zeit für Fortnite hat?

Was wurde aus dem 15-Jährigen, den Mama von der Schule nahm, damit er mehr Zeit für Fortnite hat?

Der damals 15-jährige Schüler Benjyfishy zeigte 2019 so viel Talent für den Online-Shooter Fortnite, dass seine Mutter ihn aus der Schule nahm. Wie geht es dem heute 19-jährigen Benjyfishy?

Das war die Situation im Jahr 2019:

  • Die Online-Welt 2019 war eine andere als heute: Ende 2017 war der Online-Shooter Fortnite plötzlich aufgetaucht und eroberte 2018 die Welt.
  • 2019 war mit der Weltmeisterschaft in Fortnite um 30 Millionen $ Preisgeld der Höhepunkt der Fortnite-Manie erreicht. 50.000 $ bekam jeder, der es bis zur WM schaffte.
  • In der Situation entschied sich eine Mutter: Es wäre Zeit, dass ihr talentierter Teenager doch lieber nachts mit Online-Freunden in den USA Fortnite spielt, als die Schule in England zu besuchen. Das war damals im Mai 2019 eine weltweite Nachricht in den Gaming-Medien.

Sohn spielt nachts Fortnite, ist in der Schule müde – Da nimmt Mama ihn aus der Schule

Das war die Entscheidung der Mutter: Als ihr damals 15-jähriger Sohn etwa 11.300 € bei einem Fortnite-Turnier gewonnen hatte, beschloss die Mutter, dass ihr Sohn nicht mehr am normalen Unterricht teilnehmen sollte, sondern lieber zu Hause unterrichtet werden sollte. Dort würde er in 3 Jahren den Stoff lernen, für den er in der Schule 2 Jahre gebraucht habe.

Die Idee der Mutter war, dass der Sohn von England aus viel mit Fortnite-Spielern in den USA zu tun hatte, daher nachts spielte und in der Schule oft müde war.

Karriere läuft mit 15 toll – Mit 16 ein Hit auf Twitch

Wie lief es für den Jungen anfangs? Zu Beginn seiner E-Sport-Karriere 2019 lief es für den Jungen echt gut. Allein die Preisgelder, die er gewann, entsprechen schon einem Vielfachen eines durchschnittlichen Jahresgehaltes:

  • Mit 15 verdiente er 392.447 $ Preisgeld in Fortnite
  • Mit 16 kamen 147.176 $ Preisgeld dazu

Doch schon mit 17 dünnten die E-Sport-Preisgelder aus. Der E-Sport von Fortnite erlahmte, sowas wie die Fortnite-WM 2019 kam nie wieder. Auch Covid schlug zu.

Die Preisgelder bei Fortnite brachen 2019 ein und es wurde dann immer schlimmer:

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Doch wenigstens konnte sich der Junge mit seinen Skills in Fortnite einen relativ großen Kanal auf Twitch aufbauen:

  • 2020 hatte Benjyfishy auf Twitch 24.000 Zuschauer im Schnitt und 18 Millionen Zuschauerstunden – das sichert schon ein gutes Einkommen

2022 schwand die Liebe für Fortnite und damit die große Karriere

Wie lief es später? Die Liebe für Fortnite verschwand spätestens 2022, da kündigte Benjyfishy das Ende seiner Karriere in Fortnite an und wollte sich jetzt dem Shooter Valorant von Riot Games widmen.

Doch jetzt kam 2023 ein raues Erwachen: Denn bei Valorant wollen ihn seine 4 Millionen Follower auf Twitch, die ihn vor allem wegen Fortnite abonniert haben, kaum noch sehen:

  • Gerade mal 2.100 Zuschauer erreicht Benjyfishy heute, wenn er Valorant zeigt. Das ist nur noch ein Zehntel der Zuschauermassen, die er 2020 erreichte.
  • Seine durchschnittlichen Zuschauerzahlen sind 2023 gegenüber 2022 um 53 % eingebrochen. Weil er auch weniger streamt, hat er sogar knapp 70 % seiner Zuschauerstunden verloren.

Deutlich mehr Erfolg hat er auch 2023 noch, wenn er Fortnite spielt.

Benjyfishy ist jetzt Valorant-Profi in Spanien

Kann er noch vom Gaming leben? So richtig erfolgreich läuft es im E-Sport von Valorant auch nicht: Denn das ist nichts für Solo-Kämpfer, Valorant ist ein Team-Sport. Der heute 19-jährige Brite ist bei „Team Heretics“ in Spanien untergekommen.

Wie viel Gehalt ihm der Club zahlt, ist nicht bekannt: Der E-Sport steckt 2023 aber allgemein im sogenannten „E-Sport-Winter“, einem weltweiten Abschwung – Millionen werden da nicht fließen.

Benjyfishy spielt vor allem zweit- und drittklassige Turniere um wenige tausend US-Dollar Preisgeld – und auch das nur selten.

Zwar wird Benjyfishy mit einem Profi-Vertrag und einem mäßig laufenden Twitch-Kanal wohl noch vom Gaming leben können, mit den glorreichen Zeiten als Teenager ist das jetzt aber nicht mehr zu verglichen.

Aber er scheint in Madrid doch etwas Glück gefunden zu haben, so hat er aktuell bis 2025 verlängert und plant wohl in Madrid zu bleiben, auch wenn er über die Feiertage nach England zurückfliegt:

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Erfolg mit Fortnite war groß, aber offenbar nicht nachhaltig

Das steckt dahinter: Am Beispiel von Benjyfishy lässt sich sehen, wie kurzlebig der Hype im E-Sport und Gaming sein kann. Zwar hat Benjyfishy in den ersten Jahren, nachdem seine Mutter ihn aus der Schule genommen hatte, sicher genug Preisgeld verdient, um die Entscheidung seiner Mutter zu rechtfertigen. Auch der Erfolg auf Twitch sah in den ersten Monaten nach seinem Schulabgang noch beeindruckend aus.

Mittlerweile wirkt es aber so, als laufe die Karriere nicht gerade nachhaltig. Gerade die Entscheidung, das Spiel zu wechseln, ist für einen E-Sportler und Twitch-Streamer ein hohes Risiko, das sich aktuell nicht auszuzahlen scheint. Aber er musste wohl wechseln, wollte einfach kein Fortnite mehr spielen.

Während der heute 18-jährige Cody „Clix“ Conrad bei Fortnite geblieben ist und mittlerweile vor Geld kaum laufen kann, dürfte es bei Benjyfishy anders aussehen.

Vom Fortnite-Wunderkind zur Nummer 151 bei Valorant-Twitch

Das Problem für E-Sportler ist zudem, dass die Uhr tickt: Die Karriere für E-Sportler ist kurz. Langfristig wichtiger wäre es wohl, dass der Twitch-Kanal wieder besser läuft, aber der trudelt schon seit einigen Jahren kräftig nach unten.

Bei Valorant sind nun mal andere Streamer, wie Tarik angesagt, und kein ehemaliges Fortnite-Wunderkind. Benjyfishy aktuell auf Platz 151 der größten Kanäle zu Valorant – sogar HasanAbi liegt weit von ihm, und er ist eigentlich Polit-Kommentator und hat 2023 nur 80 Stunden Valorant gezeigt.

Anderen Leuten aus der Fortnite-Zeit ist es zumindest gelungen, sich einen dicken YouTube-Vertrag zu schnappen, als es mit Fortnite nichts mehr wurde:

19-Jähriger wurde mit Fortnite zum Star auf Twitch – Heute hat er kaum noch Zuschauer, findet’s völlig okay

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Motzi

Die Mutter (mamabenjyfishy1) streamt selbst und hat 560.000 Follower auf Twitch.

NESTA

Auch wenn man generell von solchen Wegen abraten muss und sollte, hat die Mutter wohl in diesem Fall alles richtig gemacht. Er war bestimmt nicht der mega Überfliegen in der Schule und hatte bei FN ein paar Jahre ordentlich Erfolg. Er hat alleine bis zur Pandemie und drüber hinaus Minimum 600/700K verdient und kann jetzt immernoch vom Gaming leben. Er ist immernoch sehr jung und kann noch verschiedene Wege gehen und hat hoff. mit dem bisher verdienten Geld irgendeine Imobilie gekauft und kann somit mit 19! beteits fast nen Haken hinters Thema Altersvorsorge machen. Denke in diesem Einzelfall war das eine gute Entscheidung (wenn er damit selbst auch glücklich ist).

Daggett Beaver

Dazu kommt, dass in UK eben auch Homeschooling erlaubt ist.

Was mich interessieren würde, ist, ob er über das Homeschooling einen entsprechenden Schulabschluss, im Idealfall die für die Universität nötigen A-Levels, bekommen konnte. Daher: Hat die Familie etwas von seinem E-Sports-Einkommen in sinnvolle Bildung investiert oder war es einer dieser Fälle, in denen Homeschooling No-Schooling bedeutet, weil es kaum staatliche Überwachung gibt.

Der nächste Punkt wäre eben die Nachhaltigkeit. Er muss zu den Zeiten, als er fünfstelliger Viewerzahlen hatte, einiges verdient haben, mit den Turnier-Preisgeldern sollte es schon in den 7-stelligen Bereich gehen. Wenn das Geld sinnvoll angelegt wird ist alles gut, wenn nicht, wird er möglicherweise ein Problem bekommen, wenn die Streamerkarriere mal endet. Wobei man auch von 2000 durchschnittlichen Viewern noch sehr, sehr gut leben kann, daher aktuell dürfte auch noch genug Geld reinkommen.

5kullCOD

Warum ein “Wunderkind”, weil er wie tausende andere ein bisschen rumballern kann in shooter spielen ? Das ist doch keine gabe oder was besonderes das man gleich sagen kann Wunderkind XD big LOL

Visterface

Und warum nicht? Er war ja dann wohl doch etwas besser als einer von 1000den Fortnitespielern. Immerhin hat er ordentlich abgesahnt. Und da er aus dem Nichts kahm und sehr jung war kann man doch von einem Wunderkind sprechen oder nicht? Hätte er Schach gespielt wärs doch ganz normal gewesen ihn so zu bezeichnen.

Kdor

Bei 100 Mio. Spielern sind 0,01% aber immer noch 10.000, hat also schon irgendwo Recht

Daggett Beaver

Würdest du auch einen U18-Fußball-Nationalspieler, der mit 15 schon sechsstellige Preisgelder verdient hat, nicht als “Wunderkind” bezeichnen, nur weil er “wie viele tausende andere ein bisschen Fußball spielen kann”? Oder den 13-jährigen Skateboarder, der bei Olympia 2021 eine Goldmedaille bekommen hat? Oder einen 15-jährigen, der schon einen Universitätsabschluss hat, weil er etliche Klassen überspringen konnte?

Letzteres akzeptierst du vermutlich als Wunderkind, die Fälle dazwischen (klassischer Leistungssport) vielleicht auch, eSports aber nicht. Und da würde ich dich fragen: Warum die Differenzierung?

Jemand, der im jungen Alter etwas weit, weit besser als der Rest der Welt kann, sodass er es auf Weltmeisterschaftsniveau (daher grob im Rahmen der 100 besten Weltweit) betreiben kann ist ein Wunderkind. Diese moralischen Wertungen alá “eSports zählt nicht!” sind einfach völlig unangebracht.

Visterface

Vor allem ist er auf einer Gamingseite unterwegs und hat keinen Respekt vor seinem eigenen Hobby.

5kullCOD

keinen respekt vor meinen eigenen Hobby wo ? ich meine nur das er kein Wunderkind ist, mehr nicht. laber nicht müll bitte, danke

Enycon

Wer bist du denn, das zu beurteilen?

5kullCOD

Das sind ganz andere bereiche, bei Fußball musst du was können, und das können die wenigsten, zumindest so gut das sie große Teams erreichen. Skateboard auch. ach was solls, egal, deine Exempel sind so krass andere sachen die man mit M/K oder Controller rumklimpern nicht vergleichen kann.

Bleibe dabei, er ist kein wunderkind, ist mal eben meine meinung und punkt, ich sage damit nix falsches und seie ihm seine erfolge gegönnt, nichts dagegen.

Mir geht es um die bezeichnung Wunderkind. es ist nix spezielles oder krasses mal gut in einen shooter zu sein ^^

Horst

🤡🤡🤡

Mark

Denke auch das “Wunderkind” hier unangebracht ist. Wäre anders wenn er mit drei bis fünf Jahren den Job so hätte ausführen können. Irgendwie muss man auch die Frage stellen ob er bei den deutschen Schulsystem auch so weit gekommen wäre. Auch die Aussage ob er nur ein bischen Spielen kann ist nicht einmal verkehrt weil das sieht man ja am Verlauf seiner Karriere. Fortnite weg und dann ein anderes Game und da ist er eben nicht so erfolgreich.
Bedenkt, es gibt wirklich gute Spieler auch bei uns, wir fördern das aber nicht auf diese Art. Die Jungs und Mädels müssen eben zu einer ganz normalen Schule gehen.
Nebenbei, hätte ihn vielleicht auch als Wunderkind gesehen wenn er dann unter den besten 3 gestanden hätte. Nein, ich habe Respekt vorm E-Sport bin nur ein anderes Semester und durfte nur die Anfänge mitbekommen. In Tekken zwei gab es mal eine EM, da war ich auch dabei.

Enycon

Na klar kannst du jeden kompetetiven Sport vergleichen. Denn letztlich geht es nicht darum, was du machst, sondern wie du deine Möglichkeiten besser ausreizt als der Gegner. Oder würdest du dann Schach auch ausgrenzen, weil man ja nur ein bisschen die Figuren verrückt?

Freigeschaltet

Fußballer treten gegen einen Ball. Wo ist das schwieriger als ein paar Tasten auf der Tastatur oder dem Controller zu drücken?

Jeder Bereich ist in sich komplex, aber man kann ihn auch auf ein Minimum reduzieren. Aber so oder so sollte man den Erfolg eines anderen auch akzeptieren können.

5kullCOD

Ahm naja, bei fußball…

muss man körperlich fitt sein
man muss geschick sein mit dem ball und auch hier körperlich, musst mit dem ball tricks(idk wie man das hier so nennt auf fußballsprache) machen können.
unter anderem

Es reicht nicht nur einen ball schießen zu können, da gibt es schin krasse unterschiede zu einen nur finger bewegen und knöpfe drücken 😉

Freigeschaltet

Ja stimmt. Um bei einem Shooter wie Fortnite erfolgreich zu sein brauch man eine sehr gute Hand-Augen-Koordination, schnelle Reaktionszeiten, eine schnelle Auffassungsgabe um Situationen schnell einschätzen zu können und den Gegner so auszuspielen, taktisches Denken würde ich das nennen.

Es gehört halt doch mehr dazu als nur ein paar Tasten zu drücken.

E-Sport ist auch komplex, nur eben anders. Oder einfach wie eben nur gegen ein Ball zu treten.

Enycon

Sag mir, dass du keine Ahnung von Gaming hast, ohne mir zu sagen, dass du keine Ahnung von Gaming hast.

Hisuinoi

An sich ist “rumballern” wie du schreibst wirklich nichts besonderes.
Aber es gibt noch auf einige andere Fertigkeiten kann.
Gutes Aim, also schnelles und gutes Zielen mit schneller Reaktionsgeschwindigkeit.
Da geht es um weit aus mehr als nur rumballern.

So wie du es schreibst, rumballern, könnte ich sagen.
Ich spiele z.B. Destiny 2 ziehe bisschen in der Open World rum und baller ein bisschen rum.
Wenn Leute PvP machen, geht es schon um viel mehr.

Ich bin da nicht so geschickt und frustriert mich eher als freude zu haben.

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