Ein 66-jähriger Opa wird zur Legende in LoL und zum Alptraum für Riot Games

Ein 66-jähriger Opa wird zur Legende in LoL und zum Alptraum für Riot Games

Ein 66-jähriger Musiker aus Brasilien hat sich dem MOBA League of Legends verschrieben und ist mittlerweile zu einer lokalen Berühmtheit geworden. Unter dem Namen „VoCorvo“ ist er auf Twitch unterwegs. Dabei löst er Angst und Schrecken aus, allerdings nicht bei seinen Gegnern in LoL, sondern bei seinen Mitspielern.

Das ist die Geschichte des Mannes:

  • Als er 64 war, konnte der Mann nicht mehr als Gitarrenlehrer und Musiker arbeiten. Die Corona-Pandemie machte ihm das im Jahr 2021 unmöglich (via maisesports).
  • Um seine Familie zu unterstützen und weil er Spiele schon immer mochte, wandte er sich der Welt der Games zu und wurde ein Streamer auf dem Streaming-Dienst Twitch. Dort hatte er seinen Kanal schon 2018 eröffnet.
  • Ab 2021 wurde VoCorvo zum Vollzeit-Streamer auf Twitch und zeigte dort ausschließlich League of Legends. Mittlerweile hat er im Schnitt 160 Zuschauer, wenn er LoL streamt.

Starke Spieler auf falschen Accounts nahmen dem Opa den Spaß an LoL

So erging es dem Mann in LoL: Wenn man mit Mitte 60 LoL anfängt, wird man es schwer haben. LoL erfordert Geschick mit Maus und Tastatur, dazu Konzentration, Wissen und Übersicht, am Wichtigsten ist jedoch geistige Flexibilität: Man muss jederzeit bereit sein, sein eigenes Spiel zu hinterfragen, um besser zu werden.

Das ist alles schwer genug.

Aber heute ist es sogar noch schwerer, erfolgreich in LoL zu sein als früher. Denn es gibt „Smurfs“, so nennt man es, wenn ein eigentlich guter Spieler, der schon einen hohen Rang erreicht hat, absichtlich mit einem schwach eingestuften Account spielt, um leichtere Gegner zu bekommen. Einige Spieler smurfen auch, um mit ihren Freunden zocken zu können, die eine niedrigere Elo haben oder erst frisch mit LoL begonnen haben.

Das Matchmaking von LoL sieht eigentlich vor, dass man nur mit und gegen gleichstarke Spieler antritt, um in etwa 50 % der Fälle zu gewinnen und in 50 % der Fälle zu verlieren:

  • Wer aber smurft und damit mogelt, wird nur leichte Gegner bekommen, sich mächtig fühlen und hohe Winraten erreichen.
  • Für die Gegner der Smurfs heißt das aber das genaue Gegenteil: Sie bekommen übermächtige Gegner, fühlen sich schlecht und verlieren ständig.

VoCorvo bekam so häufig von viel stärkeren Spielen seine Grenzen aufgezeigt, dass es ihm reichte und er nach Rache sann.

Der 66-Jährige sagt von sich selbst, er weiß, dass er kein guter Spieler und eigentlich ein „Eisen-Spieler“ ist, aber er fand Wege, sich zu rächen.

Titelbild LoL Trundle neu
Trundle.

Man erntet, was man sät

So wurde er zur Legende: Dem älteren Herren wurde ein Master-Account geschenkt, auf dem er mit seinem Lieblings-Champion Trundle spielte. Allerdings war VoCorvo viel zu schlecht, um auf diesem Niveau zu bestehen.

Also verlor er jedes Match, an dem er teilnahm, wieder und immer wieder.

Schnell erkannte er, dass das ein Weg war, um sich an den starken Spieler zu rächen, die schwache Spieler wie ihn demütigten: Er wurde zu einem „Reverse Smurf“, der den höherrangigen Spielern ihre Games kaputtmachte.

VoCorvo sagt:

Nachdem ich in den unteren Rängen von talentierten Spielern mit Smurfs massakriert wurde, dachte ich an ein Sprichwort aus meiner Zeit: Man erntet, was man sät. Mein primäres Konto ist als Eisen eingestuft, aber mein sekundäres Konto ist als Meister eingestuft.

Diese Auswirkungen hatte es: VoCorvo wurde in Brasilien auf dem Server so bekannt, dass Spieler anfingen, aus Spielen zu fliehen, wenn sie einen Trundle in seinem Team sahen, den Lieblings-Charakter des Mannes.

Wie millenium schreibt, sind viele brasilianische Streamer nicht einmal sauer auf ihn, sondern können nachvollziehen, dass er den höher-rangingen Spielern nur das antut, was ihm auch widerfahren ist: Er ruiniert ihre Spiele.

Riot Games scheint das jedoch nicht so locker zu gehen. Sie haben Monate damit verbracht, seinen Account zu sperren, heißt es. Die Geschichte von VoCorvo gibt es auch in böse. Da geschieht das ganze noch etwas gemeiner: Der schlimmste Troll in LoL wurde schon 1.600-Mal gebannt – Aber er kommt immer wieder, um das nächste Match zu zerstören

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RaMa

Keine sorge,
Bald kann Riot etwas dagegen machen 👍🏼 nachhaltig und auch sehr kompliziert wenn sogar unmöglich zu umgehen.

Vanguard greift ab Windows 11 auf den TPM2.0 chip zu. Damit ist es rein theoretisch möglich nicht nur Accounts, sondern die Hardware der Spieler zu bannen. Denn es wird immer etwas falsch berichtet, wenn man darüber schreibt, dass man Spieler bannt. Wenn dann ist der Account betroffen. Der Spieler erstellt sich einen neuen und gut ist.

Mit der Neuerung bei vanguard unter win11 steht dafür aber die Türe offen. Zum smurfen also unbedingt auf win10 bleiben 👍🏼

marco

Also Riot macht NICHTS gegen Smurfs aber steckt viel Energie rein um den “umgekehrten Smurf” zu sperren.
Sagt so einziges über Riot und LoL

Also in dem Game hat sich nichts verbessert, über die Jahre nur verschlimmert.

Musax

Der Typ hat eine Masters-Account geschenkt bekommen ist bekannt und “es heisst” Riot verbringt Monate damit ihn zu sperren….

Denk da mal logisch drüber nach. Ergibt das Sinn?

Wir sind auf mein-mmo, wenn da schon so vage formuliert wird kannst du davon ausgehen dass das keine offizielle riotmeldung ist sondern irgendein dahergelaufener Kommentar der das behauptet oder auch nur gewitzelt hat.

Don Mephisto

Was er tut ist sicherlich falsch und “Auge um Auge” oder eben “man erntet was man säht” ist beides unglaublich destruktiv.

Andererseits ist die kompetitive Integrität von Riots Spielen für casuals seit Jahren ein einziger Witz. Da macht sowas auch keinen Unterschied mehr…

marco

Man muss sich auch fragen warum Riot soviel Energie in den einen steckt aber das eigentliche Problem ignoriert.
Ich meine die Smurfs vertreiben viele Neueinsteiger und Casual, was ja auch ihr Ziel ist und kostet somit Riot am Ende Geld, vielleicht sogar viel Geld.

Don Mephisto

Offensichtlich kosten smurfs, cheater, trolls, afks und der ganze andere Abschaum Riot noch lange nicht genug Geld. Sonst würde schon längst härter durchgegriffen.
Ich sag es immer wieder: Passt mir nicht wie es im Game aussieht muss ich aufhören dafür zu zahlen. Ich kann mich nicht z.B. in League beschweren, dass so viele smurfen und dann im Anschluss die neuen skins für 20€/stück kaufen…

Xcoon

Klingt nach einem Spiel mit echt tollen Menschen. Ich hoffe die haben noch viel Spass und bleiben schön dort.

Zuletzt bearbeitet vor 13 Tagen von Xcoon
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