Viele, die sich World of Warcraft nicht leisten konnten, landeten irgendwann bei Metin2. Das koreanische Spiel war nicht nur mein erstes MMORPG, ich habe dort auch gelernt, was man alles so falsch machen kann.
Was ist Metin2?
- Seit 2006 ist Metin2 in Deutschland spielbar und galt damals als die Alternative zu WoW, weil es kostenlos war.
- Es gibt fünf verschiedene Klassen: Sura, Schamanen, Krieger, Ninja und Lykaner.
- Ähnlich wie bei WoW schließen die Spieler sich einem von drei Reichen an und können gegen die anderen Reiche kämpfen.
- Der Name des Spiels kommt von den Metin-Steinen, die wie Meteoriten vom Himmel fallen und Loot beinhalten.
Früher gab es viele Metin2-Server, der Lauf der Zeit sorgte jedoch dafür, dass das Interesse am Spiel gesunken ist. Jedoch ist Metin2 auch heute noch verfügbar und hat sogar mehr Zuschauer auf Twitch als Lost Ark und New World. Die genauen Spielerzahlen sind allerdings nicht bekannt, außerdem spielen auch viele Spieler auf Privat-Servern.
Das MMORPG bietet sowohl PvE- als auch PvP-Elemente und ist, wie für koreanische Spiele üblich, sehr Grindlastig. Am leichtesten spielt sich das Spiel in einer Gruppe oder Gilde.
Was sich hinter Metin 2 verbirgt, könnt ihr im folgenden Trailer sehen:
Ich habe alles Falsch gemacht
Wenn ich an meine Anfänge von Metin2 zurückdenke, schäme ich mich fast etwas dafür, wie viele Fehler ich damals gemacht habe.
Als ich etwa 2008 auf dem Server Mikor in das Spiel einstieg, kannte ich keine MMORPGs. Metin2 kannte ich von einem Freund, der das Spiel mit Freunden spielte, so ging ich quasi blind in das Spiel und fiel gleich 5-mal auf die Nase.
Mein 1. Fehler: Die falsche Klasse
Mein erster Fehler war schon ganz am Anfang im Spiel. Als Klasse wählte ich mir den Krieger aus, weil der cool aussah. Nach dem man die ersten Schritte (die bei mir wohl einige Tage gedauert haben dürften) absolviert, wählt man in Metin2 eine Unterklasse aus. Diese lässt sich auch nicht mehr einfach so wechseln. Ich entschied mich für den Mental-Krieger (Tank) statt den Aura-Krieger (DD).
Ich ging damals wohl davon aus, dass man mit jeder Klasse auch alleine ohne Probleme alle Inhalte bestreiten kann, klickte dementsprechend das, was für mich am besten klang.
Der Fehler liegt aber darin, dass man damals als Mental-Krieger alleine so wirklich nichts reißen konnte. Als Tank, der nur mit seinen Fähigkeiten Schaden macht, war es sehr mühsam für mich zu Leveln, was ich dann irgendwann auch einfach nicht mehr tat.
Mein 2. Fehler: Quests? Keine Lust zu lesen
Mein nächster Fehler schließt direkt an. Die Quests in Metin2 waren damals sehr unübersichtlich und ich hatte auch gar keine Lust den Quatsch zu lesen. Also tat ich es nicht, ich las die Quests nicht und ich machte sie nicht.
Das hat mit beim schwierigen Leveln meines Tanks nicht gerade geholfen und sorgte dafür, dass ich noch langsamer vorankam. Außerdem hätte ich durch die Quests auch Items erhalten, die mir geholfen hätten meinen Charakter stärker zu machen.
Mein 3. Fehler: Brauch ich nicht, lass’ ich liegen
Beim Thema Items komme ich gleich zu meinem nächsten Fehler. Items, die ich nicht verwenden konnte, habe ich damals immer einfach weggeworfen. Dinge wie der Schwarzblattdolch, das Löwenschwert oder der Hornbogen landeten bei mir immer auf dem Müll.
Die Items haben allerdings häufig einen Wert, der auch bei Items für Charaktere mit niedrigen Level sehr hoch sein kann. Das hängt mit den Zufalls-Werten zusammen, die manche Waffen haben können. Hätte ich die Items verkauft, hätte ich mit dem Geld meine Charaktere viel stärker machen können.
Mein 4. Fehler: Fähigkeiten einfach Leveln
Der nächste Fehler, den ich gemacht habe, betrifft das Leveln der Fähigkeiten. In Metin2 gab es eine fiese Mechanik, wenn es um das Level der Fähigkeiten ging. Die Fähigkeiten leveln bis Level 16 und danach haben sie eine Chance auf das Level Meister überzuspringen. Ich wusste das allerdings nicht, was dafür gesorgt hat, dass ich mehrere Level verlor, ohne es zu merken.
Bis zu einem bestimmten Level konnte, man die Fähigkeiten zurücksetzten, doch das wusste ich damals noch nicht und verpasste so die Chance.
Mein 5. Fehler: Zu gutgläubig
Mein letzter Fehler lag wohl an meiner Gutgläubigkeit. In Metin2 gab es einen Trick, bei dem man einen Bug auslösen konnte, der dann ein falsches Item aus dem Inventar wirft. Damals nannte man die Masche „Verdopplungs-Trick“. Ich wurde dabei gleich 2-mal zum Opfer, wenn ich mich recht erinnere.
Unter dem Versprechen, mein Item zu verdoppeln, wurde mir gesagt, ich solle die Schritte befolgen, die der Täter mir sagte. Als ich das tat, wurde jedoch statt des angezeigten Items, ein anderes Item fallengelassen. Der Täter schnappte sich also schnell mein Item und verschwand damit.
Trotz der Fehler war es toll!
Trotz der vielen Fehler habe ich viel Spaß in Metin 2 gehabt. Mit der Zeit wurde ich immer besser, machte meine Fehler nicht mehr und begriff, wie MMORPGs funktionieren. Die Zeit in Metin2 gehört zu meinen besten Zeiten in MMORPGs und noch heute blicke ich gerne darauf zurück.
Damals waren Fehler normal und es gab keine Guides oder Videos, die mir das Spiel vorgelebt haben oder Listen mit Aufgaben, die jeden Tag erledigt werden mussten.
Ich tat das, was ich gerade wollte und alle anderen taten das auch. Das macht irgendwo den Charme des Spiels aus und wer weiß, vielleicht wäre ich ohne Metin2 niemals Freier Autor bei Mein-MMO geworden. Nicht nur ich verbinde mit Metin2 viele Erinnerungen, auch Mein-MMO Autorin Jasmin Beverungen hat eine ganz besondere Beziehung zu Metin2: Dank eines MMORPGs wurde ich zum Loser in der Schule, doch ich würde es wieder spielen
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Oh no, Fehler 5 ist mir auch schon passiert und auch einigen Bekannten 😀 manchmal hatte ich auch Items verkauft, die über den maximalen Betrag gingen, mit dem man in einem Rutsch handeln konnte. Da musste man drauf hoffen, dass der Käufer die zweite Hälfte des Betrags auch abgibt. Mit Metin2 habe ich gelernt, dass nicht jeder im Internet nett ist. Eine wichtige Lektion fürs Leben!