Den Weg in die Welt der MMORPGs hat MeinMMO-Redakteurin Jasmin durch Metin 2 gefunden. Das Spiel sieht nach nicht viel aus, doch es hat für sie die Welt bedeutet. Mit der Zeit nahm das Spiel Überhand, sodass sie sich nach dem Abitur vom Spiel trennen musste.
Was ist Metin 2?
- Metin 2 ist seit 2006 kostenlos in Deutschland spielbar und finanziert sich über einen Ingame-Shop
- Es gibt fünf verschiedene Klassen: Krieger, Ninja, Sura, Schamanen und Lykaner
- Spieler schließen sich einem von drei Reichen an und können so Spieler aus anderen Reichen bekämpfen
- Der Name kommt von den Metin-Steinen, die wie Meteoriten vom Himmel regnen und wertvollen Loot beinhalten
Zeitweise war Metin 2 sogar so beliebt, dass es 26 Server gab. Mittlerweile ist die Serverzahl wieder geschrumpft, doch das Spiel kann anscheinend so viele Spieler halten, dass sich der Betrieb noch lohnt.
Das MMORPG bietet sowohl spaßige PvE- als auch PvP-Elemente. Die Grafik entspricht zwar keinem High-End-Spiel, doch die abwechslungsreichen Maps und die stimmige Musik unterhalten auch noch nach vielen Spielstunden.
Was sich hinter Metin 2 verbirgt, könnt ihr im folgenden Trailer sehen:
Wie Metin 2 mir meinen Notenschnitt versaute
Ich entdeckte das Spiel erstmals auf dem PC meines Cousins. Neugierig blickte ich über seine Schulter und tat das Spiel als uninteressant ab. Doch als dann auch noch mein jüngerer Bruder darum bat, dass ich mit in die Gilde einstieg, konnte ich dem Spiel nicht mehr widerstehen.
Meine Familie hatte mit dem Spiel längst aufgehört, als mich das MMORPG in den Bann zog. Ich habe viele Jahre in Metin 2 investiert und mich zu einer der besten Heilschamanen des Servers hochgearbeitet. Falls ihr euch noch an eine CherrySakura auf Mosha erinnern könnt – that’s me.
Mit der Zeit habe ich sogar eigene Guides für das Forum und die offizielle Seite geschrieben. Ich versank immer tiefer im Spiel und kannte irgendwann sogar auswendig, an welchen Stellen die namensgebenden Metinsteine vom Himmel fielen.
Das führte mich in einen Teufelskreis, in den ich immer weiter einsank. Ich lernte immer mehr Freunde und Bekannte im Spiel kennen, verliebte mich und trat angesehenen Gilden bei, die mit Verpflichtungen einherkamen. Das führte irgendwann dazu, dass ich mein Leben nach dem Spiel ausrichtete.
Mein Tagesablauf sah zum Schluss so aus, dass ich zwar morgens in die Schule ging, nach Schulschluss dann aber direkt den PC startete, um Metin 2 zu spielen. Selbst das Mittag- und Abendessen aß ich am PC, um ja keine Zeit zu verlieren. Nur am Wochenende traf ich mich ab und an mit Freunden.
Das Verhalten wirkte sich auf meine Schulnoten aus, denn es blieb keine Zeit zum Lernen oder für Hausaufgaben. Ein „Mangelhaft“ im Chemie-Leistungskurs war keine Seltenheit und auch die restlichen Fächer sahen kaum besser aus. Hinzu kam, dass ich in der Schule nicht die Beliebteste war.
Bei einem Kumpel von mir sah es leider noch schlimmer aus. Das Spiel hatte ihn so sehr gefesselt, dass er spielesüchtig wurde. Er richtete sogar nicht nur seinen Tag, sondern auch seine Nacht nach dem Spiel aus: Da abends weniger Spieler online waren, legte er sich nach der Schule hin, stand abends auf, farmte die Nacht durch und ging im Anschluss in die Schule.
Sein komplettes Leben war auf das Spiel ausgerichtet und er konnte die Realität nicht mehr vom Spiel unterscheiden. Zum Glück hatte er sich rechtzeitig in eine Spezialklinik begeben, die ihm aus der Sucht geholfen hat.
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist Videospielsucht (“Gaming Disorder”) eine anerkannte Krankheit. Anzeichen für eine Störung können ein Kontrollverlust über das Gaming-Verhalten, die Priorisierung von Zocken über andere Aktivitäten sowie das Ignorieren negativer Konsequenzen sein.
Wenn ihr bei euch oder bei Menschen in eurem Umfeld eine Sucht befürchtet, könnt ihr euch an eine Suchtberatungsstelle in eurer Nähe oder das Online-Angebot der Caritas wenden.
Der Weg raus aus der Spirale
Das Erlebnis war wie ein Weckruf für mich und ich wusste, dass ich nach dem Abitur etwas tun musste, um nicht mein Leben zu ruinieren. Ich gab meinen Account auf, begann daraufhin eine Ausbildung sowie ein Studium und schloss sogar meinen Master in Chemie ab. Wer hätte das nach den schlechten Noten im Chemie-LK gedacht?!
Während meines Studiums hatte mich die Nostalgiekeule gepackt und ich habe zwischendurch sogar wieder in meinen alten Account reingeschaut. Allerdings habe ich gemerkt, dass das Spiel mir ohne Freunde und feste Gilde keinen Spaß mehr machte, weshalb ich nach drei Besuchen von Metin 2 das MMORPG wieder aufgab.
Doch würden die Konditionen stimmen, würde es mir heutzutage nichts ausmachen, meine Zeit wieder in dem Spiel zu verbringen.
Bis heute bereue ich es nicht, Metin 2 gespielt zu haben, da ich die Kurve noch rechtzeitig bekommen hatte und auf diese Weise meine Leidenschaft für MMORPGs entdeckte. Heute spiele ich beispielsweise Final Fantasy XIV in einem gesunden Maß, ohne die Arbeit, meine Familie oder meine Freunde zu vernachlässigen.
Deshalb freut es mich umso mehr, dass das MMORPG noch nicht eingestampft wurde und sich viele andere Spieler daran erfreuen können. Dieser Artikel soll übrigens nicht dazu anleiten, weniger Zeit in euer liebstes MMORPG zu investieren: Solange das Spiel euer Leben nicht negativ beeinflusst, könnt ihr beruhigt weiterzocken.
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Das Problem gab’s ja nicht nur bei metin2 auch nostale (beide bei Gameforge erhältlich) mit 2D Grafik bindet Spieler über Jahre. Es gibt dort stellenweise Leute die täglich seid über 10 Jahre in der Arena gammeln und sich täglich mit anderen streiten. Oder Leute die das Spiel einfach über alles stellen. Weihnachten exp Event Dritter bogi muss gelvlt werden, Familie feiert das Frohe fest ohne Papa weil der muss Leveln 😂
Aber ff14 kann man abseits der Story nicht wirklich suchten. Es ist ganz anders als metin2 etwa. Während man in metin2 auf grinden angewiesen ist, fällt der bei ff14 fast komplett weg, außer man will irgendeinen drop der nur gut aussieht aber keine Vorteile bietet. In metin2 gibt es zb auch keine Combat Stärke oder Item Level, bei ff14 ist alles auf irgendwelche zahlen gedackelt.
Item Score versaut quasi indirekt den Vielspiel Wert von Games. Dafür gibt’s aber 20 Klassen die man auf dem Charakter Leveln muss und die sich irgendwie alle gleich anfühlen. Was bei metin2 auch nicht der Fall ist.
Fazit beide Spiele sind nicht wirklich zu vergleichen, zwar sind beides MMORPGs, nur beide sind quasi gegenseitige extreme des MMORPGs Begriffs. Metin2 Vielspieler orientiert und ff14 Casual Spieler orientiert
Nach knapp10-14 Jahren spiele ich es auch endlich mal wieder so der Nostalgie zu liebe . Aber da habe ich mir entspannt nen Hack besorgt um schneller voran zu kommen 😂😂 , wer liebt es denn nicht alle Monster vor seinen Augen einfach umfallen zu sehen. Aber so konnte ich mich in kurzer Zeit auf 90 lvln und muss sagen es macht wirklich Spaß. P2w gibts keinen Geld zugesteckt 🤣.
Ach ja die Musik. Ich weiß noch wie oft ich einfach in Map 1 stand und der Musik gelauscht habe. An das Spiel habe ich sehr viele schöne Erinnerungen und auch die ein oder andere traurige.