Blizzard, das Studio hinter riesigen Titeln wie Warcraft, StarCraft und Diablo, wird ab Februar 2023 nicht mehr mit dem chinesischen Konzern NetEase zusammenarbeiten. Daher sind PC-Spiele wie WoW oder Overwatch 2 im riesigen Markt von China nicht mehr spielbar. NetEase hat zuletzt Diablo Immortal entwickelt, das kontroverse Diablo-MMO auf PC, iOS und Android.
Um welches Studio geht es?
- NetEase ist das Studio und der Publisher hinter Spielen wie dem noch 2022 im Westen erscheinende MMORPG Justice Online oder Naraka: Bladepoint, was auf Steam zu einem riesigen Erfolg wurde.
- Der Konzern hat außerdem an Diablo Immortal mitentwickelt, dem umstrittene Mobile-Diablo. Zum Release von Diablo Immortal gab es ausgerechnet in China einige Probleme. Auslöser soll ein einzelner Satz gewesen sein.
- NetEase ist seit 2008 ein Partner von Blizzard in China und verantwortlich für den Vertrieb der Blizzard-Games dort. In China brauchen westliche Firmen zwingend einen lokalen Partner, damit die Regierung überhaupt eine Lizenz erteilt, in China Produkte anzubieten. Wie Bloomberg berichtet, soll der Vertrag nach Januar 2023 auslaufen.
- Update: Auch einer der Chefs von NetEase hat sich mittlerweile gemeldet. Er sagt: “ein Arsch alleine” sei Schuld daran, dass nun tausende Gamer auf Spiele verzichten müssen.
Warum gibt es keinen neuen Deal? Die beiden Firmen kamen offenbar nicht zu einem Einverständnis zu den Konditionen des neuen Vertrages. NetEase selbst sagt in einem Statement:
Wir haben uns die größte Mühe gegeben und in aller Aufrichtigkeit versucht, mit Activision Blizzard zu verhandeln, sodass wir unsere Zusammenarbeit weiterführen und die vielen begeisterten Spieler in China bedienen können. Jedoch gab es grundlegende Differenzen in Schlüsselpunkten und wir konnten keine Einigkeit erzielen.
Wie Bloomberg aus internen Gesprächen und von Insidern wissen will, sollen einige der wichtigsten Punkte neben den Finanzen geistiges Eigentum und die Daten von Millionen Spielern in China gewesen sein.
Laut dem Bericht der Journalisten Jason Schreier und Zheping Huang seien vor allem die Spannungen zwischen den USA und China ein wichtiges Thema. Amerikanische Politiker hätten unter anderem die chinesische Video-Plattform TikTok gerügt und als Problem der nationalen Sicherheit kategorisiert.
Auf WoW: Dragonflight müssen chinesische Spieler wohl Anfang 2023 erst einmal verzichten. Das Intro-Cinematic begeisterte schon viele Fans:
World of Warcraft, StarCraft, Diablo und Overwatch – Was passiert nun?
Der Verkauf und das Angebot fast sämtlicher Blizzard-Spiele werden mit Ende Januar 2023 in China eingestellt. Das bedeutet, dass Spieler dort keinen Zugang zu Overwatch 2, der neuen Erweiterung Dragonflight für WoW oder anderen Spielen von Blizzard haben werden.
Wie lang dieser Zustand anhält, ist noch nicht sicher. Im Jahr 2008 hatte sich Blizzard mit NetEase eben einen neuen Partner in China gesucht, nachdem der Deal mit The9 nicht verlängert wurde. Damals konnten Fans von WoW das MMORPG einen Monat lang nicht spielen.
Diablo Immortal soll unterdessen nicht betroffen sein. Das Mobile-Spiel sei mit einem separaten Vertrag beschlossen worden und läuft in China weiter.
Nachricht drückt den Kurs von NetEase an der Börse
Laut Bloomberg sei der Wert von NetEase in China um 15 % gefallen, nachdem die Nachricht des geplatzten Deals öffentlich wurde. China sei dagegen für mindestens 3 % des Umsatzes von Activision Blizzard für 2021 allein verantwortlich gewesen.
Auch der Wert der Aktie von Activision Blizzard könnte jetzt sinken. Die Börse in den USA ist im Moment noch geschlossen.
Ob es bereits Gespräche von Blizzard etwa mit Tencent gibt, um den Vertrieb in China zukünftig zu gewährleisten, ist noch nicht bekannt. Activision Blizzard ist ohnehin im Moment der Mittelpunkt eines der größten Deals in der Geschichte des Gamings:
Microsoft gibt bekannt: Sie wollen Activision Blizzard kaufen
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richtig so was die chinesen machen kein spiel aus dem hause blizzard mehr unterstützen
Das China und/oder Russen bashing ist bei euch ja schon in den Köpfen angekommen 👍
Chinesen sollten grundsätzlich keine Möglichkeiten haben um auf EU Servern jeglicher Art von Spiel Zugang zu haben. Entweder wird die Wirtschaft durch Bots kaputtgewirtschaftet, stundenlange Warteschlangen künstlich erzeugt oder die Hitregperformance in Shootern zwecks pings negativ beeinflusst oder ganze Lobbies zerstört durch aimbots&esp.
Ganz deiner Meinung. Gibt aber leider immer noch Leute und Entwickler die nicht begreifen was es für Folgen hat wenn es keine strikte Trennung gibt.
Großartig, die cheaterdichte dürfte dadurch schon mal deutlich geringer ausfallen. Wäre toll wenn sie zukünftig auch keine Spiele wie Battlefield oder PUBG mehr spielen könnten. Zumindest nicht mit dem Rest der Welt.
Können sie auch so, im konkreten Fall ActivisionBlizzard-Spiele, schon nicht.
Wieso können sie das nicht? Ich sehe ständig Chinesische Spieler in PUBG und Co.
Weil die meist ein eigenen Clint haben . Sprich die spielen unter sich. Bei pubg ist es etwas anderes da Steam in deren Land noch offen ist nach außen. Wieso keine Ahnung das weiß wirklich keiner . Aber dadurch das pubg per Steam möglich ist spielen halt auch die China Boys / Girls mit
Wir wissen es natürlich alle nicht, aber ich könnte mir Vorstellen dass sich das Geschäft dort einfach nicht lohnt.
Nach 14 Jahren China Geschäft, in einem Markt mit Millionen von potentiellen Kunden, macht der Markt 3% des Gesamtumsatzes aus. Gleichzeitig ist das aber ein extrem schwieriger Markt mit Regularieren/Zensur/schlechte Publicity etc. D.h. es entstehen vermeintlich deutlich höhere Kosten als in anderen Teilen der Welt.
Wäre bei den Zahlen wirklich naheliegend. Viel Ärger für relativ wenig Umsatz.
Wobei mich die 3% doch schon wundern. Sind die Blizzard Titel dort tatsächlich so unbedeutend? Oder ist es ein Tippfehler?
Mich hat die Zahl auch gewundert, aber wenn es ein Tippfehler ist, dann bei Bloomberg.
Da können sie sich ja eigentlich glücklich schätzen. 😄
Weil?
Aktuell scheint die blizz Aktie gerade Mal um zwei Punkte gefallen zu sein und erholt sich aktuell wieder
Keine Ahnung wie viele Kunden Blizzard in China hat, aber die Zahl dürfte sicherlich 6 stellig sein. Vielleicht findet sich ja noch ein anderer Partner, mit dem man gut kooperieren kann. Bzw. wäre es dann doch noch wichtiger, dass die übernahme durch Microsoft klappt.
6-stellig dürfte eine sehr krasse Fehleinschätzung nach unten sein 🙂
Ich denke er meint B2B Kunden.
Wenn da laghfristig Einnahmen fehlen wird sich das auch in Amerika/Europa bemerkbar machen.Vielleicht wird dann sogar das WoW Abo teurer.
Tiktok gehört wirklich auch hierzulande verboten, die App hat so ein unfassbar hohes Suchtpotenzial und dort werden auch so viele Fake News, aber auch Misshandlungen von Tieren und Menschen gezeigt, teils sogar Ermordungen die erst spät entfernt werden. Wenn ich im Bus bin, sind die ganz kleinen Kinder schon dabei Tiktoks zu schauen, ganz ganz schlimme App und gehört schleunigst verboten.
Ist nicht nur bei tiktok so. Ich hab mit 13 also vor 13 Jahren Videos auf Facebook gesehen wo Leute naja getötet wurde. Das hat auch nie jemanden gejuckt. Nicht immer alles verbieten sondern richtige Regeln machen und einhalten. Verbote bringe nix. Vtl liegt es daran das ich nicht so verbissen bin und nicht über Medien mecker. Bin halt 26 und kenne mich mit online Medien aus. Wenn man denkt wie du könnte man ja alles verbieten. RTL mit ihren Verdummungs Sendungen oder por… Sender im Fernsehen. Es geht immer so weiter. Das alles verbieten ? Dann viel Spaß. Das sollte die Aufgabe der Eltern sein nicht der Politiker die eh nix vernünftig hin bekommen.
Und vor 20 Jahren gabs Rotten wo man sich sowas auf den Schulrechnern angeschaut hat. Dieses moralische Ross, kommt runter. Sowas fasziniert und wenn man älter und moralisch gefestigter ist merkt man was das für ein schei*** war. Der Unterschied besteht einfach nur darin das die Plattform sich geändert hat.
Ich bin extrem gespannt, was das für Auswirkungen haben wird.
DAS ist ziemlich groß