Blizzard und der chinesische Konzern NetEase beenden Anfang 2023 ihre Zusammenarbeit. Fast alle Blizzard-Spiele stellen ihren Dienst in China dann vorerst ein. Dragonflight, die neue Erweiterung von World of Warcraft, soll dennoch erscheinen – genau wie alles andere bis dahin. Ein Chef bei NetEase ist betrübt.
Das ist die Situation:
- NetEase ist seit 2008 der Partner von Blizzard für den Vertrieb von Videospielen in China, einem der größten und wichtigsten Gaming-Märkte der Welt.
- Jetzt gaben die beiden Konzerne aber bekannt: ab dem 24. Januar 2023 wird die Zusammenarbeit beendet. Spiele wie World of Warcraft, Overwatch 2 und Diablo 3 können dann in China weder gekauft, noch gespielt werden. Die Server werden abgeschaltet.
- Grund sei, dass man sich nicht einigen könne auf Einzelheiten im Vertrag. Wie Bloomberg berichtet, gehe es aber auch um Nutzerdaten. Das von NetEase verwaltete Blizzard China hat nun weitere Infos veröffentlicht. Auch ein Chef von NetEase meldet sich.
Das sagt der Chef: Blizzard China erklärt, dass sämtliche Nutzerdaten und Accounts „versiegelt“ werden, vermutlich also archiviert. Man verfahre per Gesetz mit ihnen. Ob das bedeutet, dass Spieler wieder Zugriff auf ihre Accounts haben, wenn Blizzard einen neuen Partner in China findet, wissen wir nicht.
Der Präsident der globalen Investments und Partnerschaften von NetEase, Simon Zhu, beteuert in einem Post auf LinkedIN, dass keine Einigung erzielt wurde. Er sei selbst ein leidenschaftlicher Gamer:
Als ein Gamer, der zehntausende Stunden in Azeroth, StarCraft und Overwatch verbracht hat, bricht es mir das Herz, dass ich nicht länger Zugang zu meinem Account und meinen Erinnerungen habe ab nächstem Jahr. Eines Tages, wenn das, was hinter den Kulissen passiert ist, erzählt werden kann, werden Entwickler und Gamer auf ganz neue Weise verstehen, wie viel Schaden ein Arsch alleine anrichten kann.
Wen genau Zhu meint oder was die Person angestellt haben soll, wegen der Blizzard und fast all seine Spiele nun aus China verschwinden, können wir noch nicht sagen.
WoW Dragonflight wird übrigens trotzdem in China erscheinen, aber nur kurz spielbar sein. Seht hier das Intro-Cinematic:
Dragonflight erscheint trotzdem in China
In einem Statement von Blizzard China, welches von NetEase verwaltet wird, bestätigt der Konzern noch einmal, dass so gut wie sämtliche Spiele und Dienste ab dem 24. Januar um 0:00 Uhr eingestellt werden. Eine Ausnahme ist Diablo Immortal, das in China enorm erfolgreich ist und unter einem separaten Deal verwaltet wird.
Bis zum 23. Januar sollen jedoch alle Funktionen weiterlaufen wie gewohnt. Alle neu erscheinende Spiele können noch gekauft werden. Das umfasse auch die kommende Hearthstone-Erweiterung „Marsch des Lichkönigs“ und die neue WoW-Erweiterung Dragonflight, die am 29. November veröffentlicht wird.
Chinesische WoW-Fans könnten also nur rund 2 Monate lang Dragonflight spielen, ehe die Server wieder heruntergefahren werden. Vom 23. November bis zum 23. Januar sollen aber alle Dienste für WoW, Hearthstone und Overwatch 2 verfügbar bleiben.
Ab dem 23. November sei es außerdem nicht mehr möglich, neue Accounts zu erstellen oder den „Auflade“-Service zu nutzen. Vermutlich müsste Dragonflight also sogar vorbestellt werden, wobei es hier unter Umständen einen Fehler in der Übersetzung gibt.
Übrigens gab es Anfang des Jahres auch Trubel um den Noch-Chef von Activision Blizzard, Bobby Kotick:
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Natürlich verhandeln die keine neuen Verträge wenn sie in einen halben Jahr zu Microsoft gehören und selbst in China published können.
Was ich interessant finde ist das man das Spiel noch kaufen kann obwohl der Dienst dann eingestellt wird. Naja man kann die Kuh melken solange sie lebt…
Verträge müssen halt bis zu ihrem Ende erfüllt werden, um (meist sehr sehr hohe) Konventionalstrafen zu verhindern. Auch wenn dieses Ende nun bereits absehbar ist und sehr nah ist. Und wenn dann da drin steht, dass alle Produkte, die im Vertragszeitraum veröffentlicht werden auch in China veröffentlicht werden müssen, dann muss veröffentlicht werden. Da aber aber die Aufladefunktion für den Bezahlservice (in China läuft das alles Pre-Paid) demnächst schon deaktiviert wird (noch vor Release von Dragonflight, also müsste man JETZT vorbestellen oder kann ansonsten Dragonflight in China gar nicht mehr kaufen) und neue Accounts auch nicht mehr erstellt werden können, ist es wohl eher weniger “melken” als halt einfach Vertragserfüllung.
Das man die Verträge erfüllen muss um keine Strafen aufgebrummt zu bekommen ist ja auch ganz normal und verständlich,dennoch hat das ganze einen komischen Beigeschmack.
Und das der Bezahlservice eingestellt wird macht es für die Leute die schon vorbestellt haben ja auch nicht besser,wobei ich nicht weiss wie es da mit Stornierungen aussieht, also wie groß da der zeitliche Rahmen ist in dem ich noch stornieren kann.
Anders verhält es sich bei Denjenigen die überlegen es sich noch zu bestellen, die müssen sich dann halt darauf einlassen das Ihre Spielzeit begrenzt ist.
Naja…
Ist das jetzt die Konsequenz aus dem Post vor einiger Zeit?
Den Puh Bären selbst wird er kaum als Arsch bezeichnen, wenn er jemals wieder irgendwas spielen will.
https://mein-mmo.de/diablo-immortal-china-bann-satz/
Tja blöd gelaufen für die Spieler.
Bin mal gespannt wer diese eine Person ist,
die den Deal hat platzen lassen.
Kommt bitte jetzt nicht mit Winnie Pooh,
der kümmert sich sicherlich nicht persönlich um Blizzards Spiele.
ich tippe ja auf den Acti/Blizz CEO^^
Ich tippe auf den Social Media Post kurz vor DI Launch in China.
Sollte da vielleicht StarCraft stehen? Oder Diablo 3? Oder beides? =)
Edit: Ach, jetzt hab ich es. Da sollte 23. Januar stehen. Der “dritte Monat” hat mich voll verwirrt. 😅
Du hat aber recht, da sollte Januar stehen. Mein Fehler.
Uff wenn man von heute auf morgen einfach sein Lieblingsspiel nicht mehr spielen kann.
Was ist mit Diablo Immortal?
Das Spiel ist ja ein Blizzard Spiel, welches nur auf der Webseite von Blizzard beworben wird. Wenn Blizzard den Chinesischen Markt nicht mehr bedienen kann, ändert sich eventuell die Bezahlstruktur? 🙈
DI läuft unter einem anderen Deal, wie im Artikel geschrieben. Das wird separat zu allen anderen Titeln gehandhabt.
Danke.
Das wird sich übel auf die Aktie auswirken
Ca. ein halbes Prozent runter gestern, das ist normales Rauschen.
Im anderen Artikel stand, China würde ca. 3% zum Umsatz von Activision Blizzard beitragen.
Hat mich auch gewundert, aber wenn das wiklich so ist wäre es ein verschmerzbarer Verlust, der andererseits viel Ärger spart.
Stimmt ist faszinierend, aber für die Zukunft mit dem Fokus auf mehr mobile nicht sehr förderlich
In einem totalitärem Staat gibt es genau “einen einzigen Arsch” der an sowas Schuld hat und das ist immer der Führer.