Nach einem schwierigen ersten Jahr hat Fallout 76 2020 noch einmal richtig nachgelegt. Die allgemeine Stimmung ist deutlich besser geworden, so wie es MeinMMO-Autor Benedict Grothaus prophezeite. Schauen wir uns mal an, ob es 2021 noch besser werden kann.
So lief 2020 für Fallout 76: Bereits Ende 2019 sagte ich für Fallout 76 ein starkes Jahr 2020 voraus – und ich sollte Recht behalten. Trotz Verschiebungen erschien im Frühjahr Wastelanders, das große Update, auf das alle gewartet haben.
Das allein hat schon dafür gesorgt, dass Fallout 76 einen besseren Stand hatte als noch zu seinem Release im November 2018. Der war geplagt von Bugs und Performance-Problemen und viele Spieler waren der Ansicht, das Spiel hätte noch mehr Zeit in der Entwicklung verbringen sollen.
Während Wastelanders wurde die Stimmung immer besser und schließlich erschien im Spätsommer/Herbst Ein Ödland für alle („One Wasteland“), das Update, das Fallout 76 retten sollte. Hier veränderte Bethesda grundlegend, wie sich Fallout 76 spielt und wollte vor allem das Gruppenspiel stärken.
Auch, wenn One Wasteland für Solo-Spieler nicht so gut funktionierte, hat das Update einen Grundstein gelegt für das, was danach kommen sollte: Die Stählerne Dämmerung („Steel Dawn“). In diesem Update befinden wir uns gerade und Fallout 76 geht es so gut wie nie zuvor.
Die drei großen Updates 2020 haben dem Survival-MMO wirklich sehr geholfen. Aber was macht sie eigentlich so besonders und wie haben sie Fallout 76 gerettet?
Wastelanders – Darauf haben alle gewartet
Die größte Änderung in Wastelanders: Das Wastelanders-Update hat Nichtspieler-Charaktere (NPCs) eingeführt und damit einen der größten Kritikpunkte behoben, den Spieler zu Beginn des Spiels hatten.
Zusammen mit den NPCs erschienen zwei Fraktionen, die Raider und die Siedler, denen sich Spieler seither anschließen können. Die Story wurde weitergeführt und neue Systeme eingeführt, wie etwa die farmbaren Goldbarren für neue Spitzen-Ausrüstung.
Wastelanders wurde dabei so konzipiert, dass neue Spieler das erste Jahr einfach „verschlafen“ haben und nun neu anfangen, während Veteranen in der Story bereits die ganze Vorarbeit geleistet haben.
So hat es Fallout 76 verbessert: Durch die neuen NPCs, ihre Quests und die veränderten Gebiete hat sich die bis dahin öde, tote Welt von Fallout 76 mit Leben gefüllt. Wo vorher nur Monster, Ghule, Verbrannte oder höchstens einmal Supermutanten herumliefen, findet man jetzt endlich menschliche NPCs und lebendige Charaktere, mit denen man interagieren kann.
Die NPCs verliehen Fallout 76 eine Tiefe, die zuvor in dieser Form nicht vorhanden war. Neue Spieler konnten gleich in eine reichere Welt eintauchen und für Veteranen gab es wieder Neues zu entdecken – etwa ein Horror-Hotel, das vor Wastelanders nur einfach ein Haus im Nirgendwo war.
Wastelanders schenkte Fallout 76 etwas, was Fans der Reihe am Spiel vermisst haben: Interaktion mit der Welt. Vor dem Update lernten Spieler nur über Holobänder, Terminals oder Roboter mehr über die Story. Seit Wastelanders erzählen „echte“ Menschen ihre Geschichte.
Der Einfluss zeigte sich auch auf Steam, wo Fallout 76 mit Wastelanders erschien. Nach einem erst schwachen Start dort kletterten die Bewertungen schnell nach oben und machten Fallout 76 zu einem „größtenteils positiven“ Spiel.
One Wasteland – Die Vorbereitung für etwas Großes
Die größte Änderung in One Wasteland: Nach Wastelanders und der riesigen Story darin brachte One Wasteland dann schließlich die größte Veränderung im Gameplay von Fallout 76 bisher: dynamische Stufen.
Jeder Gegner in der gesamten Welt passt sich seit One Wasteland dem Level des Spielers an – mit bestimmten Grenzen nach unten, damit Herausforderung bestehen bleibt. Das hat mehrere Vorteile:
- Belohnungen passen sich der Stufe an – kein „sinnloses“ Farmen mehr
- das Gruppenspiel wird gestärkt, schließlich profitieren nun Veteranen auch von „kleineren“ Herausforderungen
- Inhalte bleiben frisch und relevant, weil nahezu jeder Spieler sie jederzeit erledigen kann
Die Charakter-Entwicklung bleibt dabei bestehen. Durch Endgame-Ausrüstung und die neuen legendären Perks werden Spieler noch immer stärker, selbst wenn sich die Gegner an sie anpassen.
Es gab da ein Problem: Die Anpassung der Gegner führte allerdings dazu, dass sich besonders neue und Solo-Spieler nicht mehr in der Lage sahen, alleine Inhalte des Spiels abzuschließen. Gruppen oder die Hilfe stärkerer Spieler wurden fast obligatorisch.
Features, die das leichter machen, wie legendäre Perks, sind erst später im Spiel verfügbar und bis dahin müssen sich Neulinge durchbeißen. In unserem Special auf MeinMMO erklärt Autor Florian Franck, warum One Wasteland bei Solo-Spielern nicht gut ankommt.
Später, mit Steel Dawn, kamen aus meiner Liste weitere Bauplätze über die neuen C.A.M.P.-Unterschlüpfe dazu. Damit fehlen nur noch ein Schrift-Chat und mehr Musik, aber die Änderungen bisher haben Fallout 76 bereits gut geholfen.
Steel Dawn – Der Anfang einer neuen Ära
Die größte Änderung in Steel Dawn: Mit Steel Dawn, dem letzten großen Update für Fallout 76 im Jahr 2020, kam schließlich die Stählerne Bruderschaft ins Spiel. Das ist eine der bekanntesten und wichtigsten Fraktionen des gesamten Franchise.
Bisher waren die Ritter, Paladine und Gelehrten nur als Leichen zu finden. Jetzt haben sie ihren eigenen Stützpunkt und Spieler können mit ihnen interagieren, ihr Vertrauen gewinnen und sie kennenlernen.
Da Fallout 76 zeitlich vor allen anderen Fallout-Teilen spielt, können Spieler mit Steel Dawn live miterleben, wie die Stählerne Bruderschaft zu einer der wichtigsten Größen wurde, die die Welt nach dem Großen Krieg kennt.
So hat es Fallout 76 verbessert: Die Stählerne Bruderschaft ist eine Fraktion, über die sich besonders Fans der Reihe freuen. Sie war bisher in jedem Fallout-Teil vertreten und hat bereits einen legendären Status erreicht.
Dazu bekam Fallout 76 allerdings noch etliche Gameplay-Änderungen, wie mehr Waffen und Rüstungen, eine verbesserte Überlebens-Mechanik oder C.A.M.P.-Unterschlüpfe – eure eigenen Vaults, die ihr im Untergrund bauen könnt.
Damit wird Fallout 76 ein angenehmeres Erlebnis, das mehr Freiheiten und Inhalte für die Spieler bietet, um sich in verschiedenen Bereichen zu entfalten.
Der Meinung sind offenbar auch die Spieler. Kurz nach dem Release von Steel Dawn kletterten die Reviews auf Steam auf 85% positiv, dem höchsten Stand bisher. Das ist ein deutlicher Unterschied zu den miserablen Metacritic-Scores zum Release.
Ich forderte im Dezember 2019 5 Dinge, die Fallout 76 braucht, um gut zu werden. Darunter waren Spezialisierungen und bessere Dungeons. Mit den legendären Perks erschien etwas, das als „Spezialisierungen“ durchgeht und mit den täglichen Operationen gibt es spannende Dungeons für bis zu vier Spieler. One Wasteland brachte also bereits zwei der Dinge, die ich forderte.
Mit Steel Dawn, kamen aus meiner Liste weitere Bauplätze über die neuen C.A.M.P.-Unterschlüpfe dazu. Damit fehlen nur noch ein Schrift-Chat und mehr Musik, aber die Änderungen bisher haben Fallout 76 bereits gut geholfen.
2021 und die Stählerne Bruderschaft – So geht‘s weiter
Steel Dawn und die Stählerne Bruderschaft sind nur der Anfang eines neuen, großen Story-Bogens, der Ende 2020 beginnt und sich über 2021 spannen soll.
Im Gespräch mit Project Lead Jeff Gardiner und Lead Quest Design Brianna Schneider hier auf MeinMMO erfuhren wir bereits ein wenig darüber, wie es 2021 mit der Geschichte weitergeht. Die Stählerne Bruderschaft wird für die Spieler noch ein wichtiger Faktor.
Einige weitere Inhalte sind ebenfalls schon angekündigt, die teilweise die Kritik bedient, die Spieler noch immer üben:
- der Lagerplatz wird größer
- das Inventar wird übersichtlicher
- auf der Map ist detaillierter aufgeführt, was in entsprechenden Verkaufsautomaten zu finden ist
- Perk-Loadouts kommen, mit denen ihr eigene „Klassen“ zusammenstellen könnt
Zuvor kommen mit Season 3 bereits neue Begleiter ins Spiel, die sogenannten „Companions lite“. Yasmin Chowdhury versorgt euch mit Essen und Trinken und verkauft euch seltene Kochrezepte. Solomon Hardy hat medizinisches Material im Angebot und kann euch gegen Bezahlung heilen.
Die Änderungen, die bisher für 2021 bekannt sind, versprechen ein noch besseres Jahr als 2020. Da Fallout 76 bereits auf den starken Neuerungen aufbauen kann, hat es nun die Chance, sich zu einem Top-Titel im Genre zu entwickeln.
MeinMMO-Autor Florian Franck ist bereits jetzt der Meinung, dass Fallout 76 nun nach 2 Jahren endlich ein vollwertiges MMORPG ist.
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Ich bin seit der Beta dabei. Natürlich mit gelegentlichen Pausen, da gerade im Endgame für die Langzeitspieler nicht viel zutun ist.
Dennoch muss ich sagen, dass sich Fallout 76 gerade im letzten Jahr um einiges verbessert hat.
Bethesda scheint endlich einen guten Weg eingeschlagen zu haben. Hoffen wir, dass sie dabei bleiben. 🙂
F076 ist schon ziemlich nice und macht sehr viel Spaß aber kostet auch Nerven! Ist man neu in F076 hat man keine Vorstellung wie lange es z.B dauert eine Secret Service Rüstung herzustellen, den Ruf bei den Raider bzw. Siedler zu farmen oder z.B Baupläne für die Rüstung Brüderschaft zu ergattern. Ich mag F076 und zocke es seit 2 Jahren fast täglich. Gleichzeitig bin ich aber genervt weil abgesehen von dem Spielbrett ( aktuell Saison 3 ) für Langzeitspieler nichts geboten wird. Kürzlich wurden neue Waffen ( Brüderschaft) ins Spiel implementiert und mir stellt sich die Frage warum noch mehr unterschiedliche Waffen. Welcher Spieler braucht in F076 z.B ein Gitarrenschwert, eine verfluchte Schaufel, Kreuzschlüssel uvm. und warum wurde der zusätzliche * ( verflucht) nicht weiter verfolgt und auf andere Waffen wie z.B Handmade übertragen? Hat überhaupt jemand eine Ahnung was die verfluchten Waffen auf sich haben?
Was ich mich frage: Wann kommt ein Leckerbissen für F076 Spieler die seit Release dabei sind. ?
Ich liebe F076 aber momentan langweilige ich mich zu tode!
Das hört sich ja echt super an.
Da ich einfach keine Lust mehr auf BDO habe. Und auf New World warte.
Musste was anderes her.
Somit hat mich nen Freund auf das Spiel hier gebracht, ich hab das direkt über Bethesda gekauft. Da ich bis ich mein W10 neu aufgesetzt habe mit der Verifizierung/Anmeldung bei Steam Probleme habe und somit bei Online Games nicht rein komme. Wobei anscheinend das nur Destiny2 betrifft da die so ein komisches System haben, bei temtem und anderen gehts ohne Probleme.
Fand es sehr gut das ich es auch direkt über Bethesda kaufen konnte, das ist mir ehrlich gesagt auch viel lieber gewesen. Und für derzeit 16€ kann man echt nichts falsch machen.
Gestern Vormittag mit nen Freund angefangen, Abends alleine weitergemacht.
Ich finde das Spiel echt gut.
Allerdings EINE gravierende KRITIK muss ich ausführen.
Und zwar bei Leuten die mehrere Monitore haben und das Spiel auf ein bestimmten Monitor starten wollen, funktioniert das einfach nicht.
Jedesmal muss ich über der “NvidiaSystemsteuerung” entsprechenden Monitor als Primär festlegen, Spiel starten und dann wieder zurückstellen.
Ich finde es einfach lächerlich und untragbar das heutzutage Spiele gibt bei denen ein Spielneustart zwischen Fenstermodus mit Rand, Randloser Fenstermodus und Vollbild notwendig sind. Bei “Black Desert Online” geht es ja auch und diversen anderen Games.
Allgemein muss ich stark bemängeln warum da immer mehr Leute 2 und mehr Monitore nutzen. Nicht eine Option gibt um auszuwählen auf welchen Monitor das Spiel gestartet werden soll, das würde so einiges erleichtern.