MeinMMO-Redakteur Maik Schneider begrüßt grundsätzlich die Entwicklung von Call of Duty im Hinblick auf Gameplay-Änderungen. Doch eine Sache vermisst er dann doch, denn es brachte eine besondere Dynamik zu Warzone. Und er hat sich ein wenig wie der Profi von nebenan gefühlt.
Call of Duty war jahrelang auf der Suche nach der eigenen Identität, doch langsam schafft es das größte Shooter-Franchise der Welt, sein Profil zu schärfen.
Man möchte zugänglicher werden – oder plump gesagt – das Spiel soll einfacher sein. Dafür hat man in Warzone 2 und Modern Warfare 2 einiges auf sich genommen. Nicht nur in Sachen Gameplay, sondern auch mit Blick auf Veteranen, die diese Entwicklung weniger gefällt.
Hier nur ein paar Beispiele für Maßnahmen:
- Die Time-to-Kill ist niedrig, damit man die Waffen nicht lange kontrollieren muss
- Alle Aktionen dauern etwas länger, um die allgemeine Geschwindigkeit zu verringern
- Man braucht generell länger ins Visier, um gute Schützen etwas auszubremsen
Ich unterstütze das. Eine Schippe mehr Content, eine Handvoll weniger Fehler und die aktuelle Generation an CoD-Spielen würde bereits jetzt zu meinen Favoriten gehören.
Dabei muss ich jedoch zugeben, dass es einen kleinen Trick gibt, den ich wirklich vermisse. Und das, obwohl die Aktion bei mir für leidende Controller und schmerzende Finger gesorgt hat: der Slide-Cancel.
Am 15. Februar startet die Season 2 mit einer neuen Map für Warzone 2. Schaut euch hier den Trailer an:
Slide-Cancel war mein kleiner Profi-Kick
Eigentlich war dieser „Movement-Trick“ ein Glitch. Ob gewollt oder nicht – über 3 Jahre gehörte es quasi zum guten Ton, wie ein Street-Fighter-Kämpfer mit seinem Slide-Kick über die Warzone-Maps zu hampeln.
Mit dieser Aktion konnte man in CoD MW 2019 und Warzone 1 das Rutschen/Sliden mit einer Tastenkombination abbrechen/canceln – Slide-Cancel. Dadurch konnte man den Taktik-Sprint zurücksetzen, der schneller als der normale Sprint war.
Allerdings war man dafür ständig am Knöpfe drücken und musste die Eingaben ziemlich schnell nacheinander tätigen. Das ging auf die Pfoten. So sah das aus:
Die eigenen Hitboxen blieben dadurch in Bewegung und man konnte sogar ein Fitzelchen Extra-Tempo rausholen, bei richtiger Durchführung. Doch es waren nicht nur die Gameplay-Vorteile, sondern auch das Gefühl dabei.
Es fühlte sich alles schneller an. Selbst auf der Konsole mit dem Scheuklappen-„Field of View“ donnerte ich wie ein junger Leichtathlet durch Verdansk. Auf Caldera hätte ich mich mit einem Touristen verglichen, der unterschätzt, wie heiß der Strand werden kann und überschätzt, wie gut 3 Euro Latschen halten.
Dazu kam die Gewissheit, dass man den ein oder anderen Spieler damit durchaus einschüchtern oder beeindrucken konnte. „Oh, guck dir den an, der macht diesen Trick … da haben wir keine Chance!“.
Los! Kommt her, ich bin bereit! Auch wenn es so aussieht, als könnte ich mich nicht entscheiden, ob schon Schlafenszeit ist oder wir doch noch auf der Couch um Kills kämpfen.
Man kann den Slide-Cancel lieben, hassen oder einfach ignorieren – manche beschwerten sich sogar über „Verletzungsgefahr“. Für mich hat er viel vom CoD-Spielgefühl der letzten Jahre ausgemacht.
In Warzone 2 wurde der Trick ein wenig vom Dolphin-Dive abgelöst. Auch hier bekommt man ein Gefühl des Tempos, wenn man mit Schmackes und dem Kinn voraus durch den Sand rutscht. Doch es ist anders, nicht das Wahre.
Die schmerzenden Finger nach einem langen Abend auf der Jagd vermisse ich nicht. Aber beim Slide-Cancel werde ich dann schon ein wenig nostalgisch.
Immerhin wissen die echten Profis bereits, wie sie diese Lücke schließen: CoD MW2: „Slide-Canceling“ war gestern – „Snaking“ ist der neue Movement-Trick der Profis
Wie steht ihr dazu? Lasst mir einen Kommentar zum Thema da.
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