Ein Game-Designer von Destiny 2, Max Nichols, setzt sich mit dem Thema „NFT“ auseinander: Die Technik wird 2021 zum Trend-Thema im Gaming. Nichols erklärt, warum die Technik im Gaming nichts zu suchen hat. Sie bringe keine Vorteile und nur Nachteile.
Was ist das für ein neuer Gaming-Trend?
- Die Technik NFT ermöglicht es, über die Blockchain, einzigartige digitale Objekte zu erstellen, die eine Art Serien-Nummer besitzen und frei gehandelt werden können. Die Idee ist es, dass diese Items nicht beliebig kopiert werden können, daher limitiert sind, dadurch „authentisch“ werden und den Wert besitzen, den Käufer ihnen beimessen. Dieser Wert kann sehr hoch werden – eine Pixel-Jacht ging neulich für 572.000 € weg.
- Im Gaming sehen einige Publisher die Möglichkeit, über NFT neue Modelle zu entwickeln, durch die Spieler gezielt digitale Items kaufen und verkaufen können – etwa über Auktionen. Investoren sehen in NFTs eine Möglichkeit, um viel Geld zu generieren. Da geht es um Milliarden von US-Dollars.
- Im Momente sind neue Firmen dran, Spiele um diese Technik herum zu entwickeln. Aber auch etablierte Publisher wie Ubisoft spielen mit der Idee, die Technik in ihre bestehenden Spiele zu integrieren und etwa „kosmetische Items mit Serien-Nummern“ zu veröffentlichen. Die Reaktion der Spieler auf diese Items ist generell eher negativ.
Game-Designer erklärt, NFTs hat im Gaming nur Nachteile, keine Vorteile
So reagiert Bungie auf den Trend: Bei Bungie hat der Chef-Entwickler, Joe Blackburn, ein Bild gepostet, welche NFT er liebt: Neue Fights gegen Tanks.
Eine Anspielung auf den Raid „Wrath of the Machine“, den er für Destiny 1 erschuf. Dort lieferten sich die Hüter einen Kampf mit dem Cyborg-Panzer Aksis.
Diese Ablehnung gegen NFT scheint bei Bungie verwurzelt zu sein. Der Game-Designer Max Nichols hat sich bereits im Oktober ausführlich mit NFT auseinandergesetzt und erklärt, dass die im Gaming nichts zu suchen hätten.
Nichols sagt sogar, NFTs seien schädlich fürs Gaming. Die wären umweltschädlich, würden sich für Betrügereien eignen und damit Betrüger bereichern, Selbst wenn man das alles ausblendet und sich nur auf die Sicht als Gameplay-Designer beschränkt, seien NFTs schädlich fürs Gaming.
Er erklärt:
Alle vermeintlichen Vorteile von NFTs, ein einzigartiges Item zu erschaffen und Spielern zu ermöglichen, Geld zu verdienen, seien nichts, wofür man NFTs bauche. Spieler würden seit Jahrzehnten mit Gaming Geld verdienen, indem sie Trading-Cards auf Steam oder Accounts auf Ebay verkaufen. „Einzigartige Items“ hingen am Code von Spielen, dafür brauche es keine NFTs oder energie-hungrige Techniken wie die Blockchain.
Als Nachteil von NFT sieht Nichols, dass sie eine „extrinsische Motivation“ ins Spiel bringen:
- Die Leute spielen eigentlich, um Spaß zu haben – eine intrinsische Motivation, man spielt um der Sache selbst willen.
- Mit NFTs würden sie dann auch spielen, um etwas zu verdienen – eine extrinsische Motivation, man spielt, um etwas zu erreichen, das mit der eigentlichen Tätigkeit nichts zu tun hat.
Forschung zeige, dass solche „extrinsischen“ Elemente die Befriedigung einer Handlung schmälern.
Nichols fragt: Wer glaubt ihr denn hat mehr Spaß an WoW? Ein Spieler oder ein Goldseller?
Geschäfts-Interesse beißt sich mit „Lass das bestmögliche Spiel machen”
Aus Sicht des Gameplay-Designers führen NFTs dazu, dass man ständig in einem Konflikt ist. Bei jeder Entscheidung müsse dann bedacht werden: Wie krieg ich Leute dazu, was zu kaufen? Die Priorität „Ich will das bestmögliche Spiel machen“, beißt sich mit einem zweiten, gleichwertigen Ziel.
Bei jedem Modell werde diese Idee zwar immer wieder von Geschäfts-Interessen beeinflusst und kompromittiert. Jedes Bezahlmodell habe Einfluss:
- Bei Abo-MMOs muss der Content gestreckt werden.
- Bei Arcade-Games brauchte man immer wieder Punkte, an dem Spieler hart versagen.
- Bei Vollpreis-Titeln hätten Spieler genaue Erwartungen an die Länge des Spiels oder an die Grafik.
Doch früher, als Gameplay-Designer in den 90ern Vollpreis-Titel entwickelten, drehte sich zentral alles um die Frage: „Wie mache ich das Spiel so gut wie möglich?” Wenn NFTs weiter die Geschäfts-Interesse der Spiele-Entwicklern verstärken, sieht Nichols die Gefahr, dass der Fokus immer weiter von „Machen wir das Spiel so gut wie möglich“ wegrückt.
Nichols ist als Gameplay-Designer also überhaupt kein Fan von NFTs. Und die Meinung scheint man bei Bungie zu teilen.
Wie sieht man das anderswo? Es zeichnet sich ein Bild ab, dass Gameplay-Designer, die nah an den Fans sind, keine hohe Meinung von NFTs haben. Der Chef des beliebten „Path of Exile“ soll zu der Idee von NFTs gesagt haben: Die sollen sich verpissen.
Warum NFTS dennoch ein Thema sind, dass uns 2022 beschäftigen wird, sieht man an anderen Meldungen im Bereich des Multiplayer-Gamings:
Neues Multiplayer-Game bietet NFT-Grundstück für 800.000 Euro an, wird direkt verkauft
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Ein Non-Fungible Token, ist nur eine Skript-Datei, die in einer Blockchain hinterlegt ist. Das bedeutet, diese lässt sich nicht mehr unbemerkt verändern. Im Grunde eine sehr nützliche Technologie, wenn es um die unveränderliche Dokumentation von Daten geht.
Ein so dokumentierter Besitz eines ingame-Items, ist also sehr sicher hinterlegt. Aber das war es dann auch schon, mit der Besonderheit von NFTs in Games. Das Item/Skin/Grundstück&Co ist dann immer noch vom Game abhängig. Gehen die Server des Games offline, nun dann gehört einem das gekaufte ingame Objekt natürlich immer noch. Man kann es dann nur nicht mehr nutzen. Dumm gelaufen.
Bezogen auf Games (und viele weitere Bereiche) sind NFTs Bauernfängerei. Bei denen den Käufern eine Einzigartigkeit versprochen wird, die eigentlich recht gewöhnlich ist. Vermutlich lassen sich auch viele davon Blenden, das diese in der Blockchain von Kryptowährungen hinterlegt werden. Mit dem Etikett, Krypto oder Blockchain läßt sich heutzutage gut Kasse machen. Selbst wenn das “Produkt” NFT nur indirekt damit zu tun hat.
Dann kaufen super reiche alle begehrten items und verticken die an normale Spieler für Unsummen. So würde ein normales Rüstungsornament für 3 Euro auf einmal 300 € kosten.
Von einzigartigen Cosmetics und Bildchen ist es nicht weit bis zu kompletter OP-Ausrüstung…
Das einzige wo ich nft im Spiel als sinnvoll naja oder zumindest als interessante Idee empfinde ist im Fall von Stalker 2, da bekommt der letzte Besitzer des nft, zu einem bestimmten Zeitpunkt, eine verewigung im Spiel als NPC. 😅
Ansonsten sehe ich da weniger sinnvolle Ansätze und viel Missbrauchs Potenzial.
Das nft Zeug wurde bei stalker 2 gestrichen.
Achwas ist mir neu, na dann hat sich das ja erledigt. 😄 danke für die Aufklärung.
Bitte Bitte. War erst vor 3 oder 4 Tagen.
Solch ein System, gibt es theoretisch in jedem Spiel wo es handelt gibt. Es wird immer Spieler geben, die hohe Summen für Items zahlen. Meist passiert sowas auf Seiten wie Ebay, jetzt wollen die Firmen vom Kuchen, bzw den ganzen Kuchen haben.
NFTs würden das spielen in sofern verändern, das sehr viel mehr nur noch versuchen Items zu ergattern, die man dann wieder verkaufen kann.
Man spielt das Spiel dann nicht mehr, sondern spekuliert nur noch mit Items. Sowas hat in Spielen nichts verloren.
NFT sind genau so ein scheiss System wie Aktien.
Das Risiko das es Gewinn/Verlust hat ist gigantisch groß. Bei Aktien gibt es mehr Aktien als die ganze Welt an Geld hat und das um ein vielfaches… also es existiert kein Gegenwert für Aktien.
Das mit den NFT ist ne “nette Spielerei” und wird sich nicht durchsetzen können. Es muss nur einmal die Chain geknackt werden und dann wars das. Wenn davon Duplikate erstellt werden ist das Original schwer zu lokalisieren.
Das größte Problem in Spielen ist das immer mehr Spieler die Spiele falsch spielen!
Lieber sollte man hier den Fokus setzen.
Oh je, da hat der “Experte” gesprochen.
Experte ist wie Premium kein geschützter Begriff, daher kann jeder ein Experte sein 😁👍
Offensichtlich.
Experte oder Eggsbärde? ^^
Also ich sehe ein mega riesen Vorteil von diesen System, nämlich der Punkt reales Geld nebenbei verdienen und dann nicht zu wenig. Entscheidend ist dafür natürlich das die verkauften Sachen keinerlei Vorteile im Multiplayer bieten, dann wäre ich voll dafür. Es wäre doch ultra geil, man findet ein seltenes Item, was viele schon immer haben wollten, zB irgendwas für das aussehen ihres Charakters und dann setzt man es ins Auktionshaus für sagen wir übertrieben gesagt 1000 Euro. Ein reicher Spieler wäre die Summe egal und kauft die und dann hat man als Spieler mega viel Geld verdient selber. Die Spieler selber geben ja das Geld dann für die Items aus und es gibt viele reiche Spieler. Ich könnte mir auch gut vorstellen, das man dadurch seine richtige Arbeit kündigen kann, wenn man sich auf sowas spezialisiert seltene Sachen zu finden oder zu grinden für andere Spieler. Man findet sich Abnehmer immer, es muss nur genug von den Entwicklern dann bereit gestellt werden, ich find das System mega geil und kann die Abneigung 0 verstehen, man kann dadurch soviel mehr verdienen als in seinen momentanen Job, wenn man es richtig anstellt und das nebenbei beim zocken, geiler geht’s nicht.
Der erste und größte Denkfehler bei dir ist, das du davon ausgehst diese NFT-Items einfach finden zu können/gratis erhalten zu können. Das ist aber nicht die Intention des Spielebetreiber. Der möchte nämlich Geld verdienen, deswegen gibt es NFT-Items im Shop zu kaufen. damit es etwas besonderes ist muss es also immer limitierte Auflage geben, was die NFTs dann eben auch zu den Spekulationsobjekten macht.
Weiterhin ist ein großes Problem, das es keine übergeordnetes System gibt wo dein Gegenstand auch noch einen Wert hat, wen das Spiel aus dem er stammt mal abgeschaltet ist.
Es bedarf einem übergeordneten System in dem quasi alle Spiele heimisch sind und Items überall im System nutzbar werden, unabhängig vom Spiel. Erst dann würde es Sinn machen NFT-Items zu haben.
Deine Beschreibung/Vorstellung geht stark in Richtung Ready Play One und die Oasis (unabhängig vom VR Faktor). Aber auch da sieht man ein ganz großen Faktor, diese übergeordnete System darf nicht von einem “Konzern” kommen oder von einem Betrieben werden, es müsste quasi frei zugänglich sein und öffentlich oder von Philanthropen finanziert werden. also ohne Profitgedanken… halte ich ehr für unwahrscheinlich
Aber du findest die seltenen Items nicht “so beim Zocken”.
In jedem NFT “Spiel” sind die besagten Gegenstände irgendwelche Bilder zu denen entweder kaum oder kein Spiel existiert. Siehe die Affen oder Peter Molyneux Legacy.
Auch im Fall von Ghost Recon kaufst du die besagten Gegenstände und spekulierst darauf das jemand anderes den später für viel Geld kaufen will.
Und losgelöst davon kommt das so etwas schon vorher existiert (Steam Markt, das kurzlebige Echtgeld AH in Diablo 3) und das ohne auf die Energieverschwendung zu setzen die exemplarisch sind für NFT, bisher hat trotz wiederholter Beteuerungen noch keiner der großen Anbieter auf die Energiesparendere Methode gewechselt.
Also selbst wenn man das System aus diesen Gründen gut findet gibt es keinen Grund warum dafür NFTs verwendet werden müssten, wenn es bereits robuste Systeme gibt die das selbe leisten können.
Es gibt tatsächlich bereiche in denen NFTs eine Bereicherung für Spieler wären, zum Beispiel bei Software Lizenzen. Dies würde dir zum Beispiel erlauben deine Digital gekauften Titel an andere weiter zu verkaufen wenn du kein Interesse mehr an ihnen hast. Natürlich vorausgesetzt es würde die Energieschonendere Methode angewandt.
Wie kommst du darauf, dass du diese Items “finden” kannst? Was hat der Entwickler/Publisher denn davon? Aus seiner Sicht verkauft er die Dinger besser selber ohne das zutun von Spielern. Dann hat er quasi ein Monopol darauf. Ich halte deine Sicht für ziemlich naiv.
Klar man kann dadurch gutes Geld verdienen aber dann spielst du ja ein Spiel nur noch für die seltenen Sachen um sie zu verkaufen und das ist das Problem ich will net beim zocken denken “Oh wenn ich jetzt dieses Item finde bekomme ich 100€ und für dieses nur 70€”. Es sollte grundlegend immer der Spaß im Fokus stehen und sobald ich mir denke ich brauche das und das Item weil das wertvoll ist nein danke. Ich denke das Bungie als Beispiel kein Auktionshaus hat weil sie halt nicht wollen das Spieler Geld für erfarmte Waffen ausgeben aber auch wie im Artikel gesagt hat ein normaler Gamer mehr Spaß als einer der nur fürs Geld spielt
Das erinnert mich bisschen an das Echtgeld-Auktionshaus von Diablo3 damals. “Oh mir ist eine Skorn gedroppt. Die kann ich für 3.50€ verkaufen”. Da ziehen sich bei mir alleine beim Gedanken daran wieder die Zehennägel hoch. Ich hoffe wirklich, dass sich sowas in Zukunft nicht durchsetzt.
Na was wohl EA und Activision darüber denken?
Man stelle sich die “tollen” experiences vor die man mit NFT für gam… äh Investoren in Battlefield und Call of Duty erschaffen kann, um eine einmalige “Spiel”erfahrung zu schaffen!
Ein Traum für den Umsatz, ein Alptraum für Spieler.
Sehe das schon im nächsten Fifa. Kaufe CR7 mit Wert 99 für 100€, es gibt nur 50 Stück. Schlage jetzt schnell zu bevor alle weg sind.
Du solltest schon mal deine Bewergung an EA schicken. Ich sehe grosses Potential. Der Preis ist natürlich noch ein wenig niedrig. ich mein 100€ für CR7 ? Aber die Richtung “stimmt” schon mal für EA
Bevor ich für die arbeite, arbeite ich eher für jeff bezos kostenlos und das wird nie passieren.
Ne aber ich vermute das es so noch passieren wird auch wenn ich Fifa nicht mag, sowas haben die gamer nicht verdient.
mein Reden
Verstehe nicht wie die da drauf kommen. Das fängt doch jetzt erst an, das echte Problem im gaming sind news seiten, influenzer und fanboys die jeden Müll verteidigen und verfrühte releases weiterhin ermöglichen.
Cyberpunk, BF 2042, Halo Infinite, Baldurs Gate 3 usw.
Wenn die Leute mal anfangen würden zu sagen “also so nicht”, dann würde sich auch was ändern. NFT wurde bisher sogar von fans schon blockiert und das wird sicherlich nicht dafür sorgen das Fifa, Final Fantasy oder sonst was schlechter wird.
Am besten mache dein eigenes Spiel damit du besser verstehst warum das alle anderen so machen wie es ist.
Das ein Spiel fehlerfrei erscheint ist reines Wunschdenken was an der Realität vorbei geht.
Viele und vermutlich gehörst du da auch dazu, schwelgen nich in der Erinnerung an die damaligen Spiele, die vom Umfang her minimalistisch waren und deswegen kaum Fehler hatten.
Heute werden die Spiele immer größer… was automatisch zu immer mehr Fehlern führt.
Du verallgemeinerst und das ist schlecht.
Es gibt auch heutzutage noch Hersteller, welche die Spiele technisch einwandfrei abliefern, bei welchen sich auch der Umfang nicht verstecken muss – Naughty Dog und From software um mal 2 bekanntere Beispiele zu nennen.
Du verteidigst hier direkt oder indirekt (ich hoffe indirekt!) die Produktion und Ablieferung “nicht-fertiger” Spiele – dazu fällt mir einfach nichts mehr ein.
Auch dein “möchtegern”-Totschlagargument “produzier doch dein eigenes Spiel”…sorry aber lass doch solche Kommentare einfach stecken! Jeder von uns (zumindest die meisten) haben einen Beruf, wo die Umsetzung der Tätigkeiten nah am Perfektionismus sein muss – das gilt im Handwerk, in Kliniken UND auch in der Gaming-Industrie!#
Und dort heißt es nun mal “wer nicht mithalten kann, verschwindet vom Markt”.
Natürlich tauchen Fehler in Spielen auf, aber etwas abzuliefern wie es bei Cyberpunkt der Fall war ist eine bodenlose Frechheit! Wie man sowas noch gutheißen mag, versteh ich nicht.
es ist aber ein großer unterschied zwischen ein paar bugs und nicht spielbarer scheiße die zum vollpreis verkauft wird. Der größte Sargnagel der Gamingindustrie waren Vorbestellungen etc.
Früher war ein Spiel fertig wenn es fertig war, heut ist es fertig wenn dem Publisher der Geduldsfaden reißt, damit der nicht zuviel geld verliert weil erneut verschoben.
Ich frag mich immer, was man für Meisterwerke erhalten würde, wenn keiner finanziell davon abhängig wäre.
ich sehe da auch überhaupt keinen vorteil für spieler.