In League of Legends hat jede Position ihre bestimmten Aufgaben. Eine der unbeliebteren Rollen ist der Jungle – vor allem bei Neulingen. MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus hat eine wichtige Lektion in Sachen Junglen gelernt, die euch mit Sicherheit hilft.
Was sind Jungler überhaupt? Als Jungler bezeichnet man die Position, welche auf keiner der sogenannten „Lanes“ – also Top, Mid und Bot – unterwegs ist. Statt auf einer dieser festen Strecken gegen feindliche NPCs und Spieler anzutreten, ist der Jungler im Wald unterwegs.
Dort besiegt er Monster in sogenannten „Camps“ und verwaltet die wichtigen Buffs. Er ist etwa dafür verantwortlich, dass das eigene Team wichtige Stärkungen durch die Tötungen von Drachen oder dem Rissherold bekommt. Diese sorgen für zusätzliches Gold, Vorteile auf den Lanes und später mächtige, dauerhafte Buffs.
Außerdem sorgt der Jungler dafür, dass die anderen Spieler gegen ihren Kontrahenten gewinnen. Das funktioniert über sogenannte „Ganks“, also unerwartete Angriffe aus dem Hinterhalt. Dadurch soll ein Feind erledigt und dem Mitspieler ein Kill ermöglicht werden.
Die Rolle ist so wichtig, dass Riot Jungler nerfen musste, weil sie zu viel Einfluss hatten.
Was ist das für ein Tipp? An sich ist der Tipp leicht: Lernt alle anderen Lanes. Seit ich vor einiger Zeit nach langer Pause wieder mit LoL angefangen habe, ist mir das direkt aufgefallen, besonders als Wiedereinsteiger.
Seit ich aufgehört habe, hat sich viel verändert. Mittlerweile kann fast jeder Champion auf jeder Position gespielt werden. Das verändert die Dynamik des Teams, aber nicht unbedingt, wie die Lanes funktionieren.
Nach vielem Ausprobieren bin ich wieder auf einer meiner alten Positionen gelandet, dem Jungle. Und beim Durchsehen verschiedener Guides ist mir aufgefallen, dass genau dieser Tipp kaum Erwähnung findet.
Beachtet, dass dieser Tipp nur für neue Spieler und Wiedereinsteiger wirklich nützlich ist. Wer LoL schon gut kennt, wird daraus kaum Nutzen ziehen. Aber selbst hier lohnt es sich, einmal über den eigenen Horizont zu blicken und sich nicht auf eine Sache festzufahren:
Lernt alle Lanes, dann könnt ihr leichter junglen
Darum hilft es, die Lanes zu kennen: Als Jungler ist es wichtig, zu wissen, was eure Teammitglieder gerade tun. Dabei habt ihr oft nur einen kurzen Moment Zeit, um die Situation überhaupt einzuschätzen. In wenigen Augenblicken müsst ihr entscheiden:
- Ist mein Mitspieler bereit für einen Gank?
- Braucht er gerade einen Buff?
- Muss ich ihn retten, weil der gegnerische Jungler gankt?
- Wo war der gegnerische Jungler und kann ich gerade seine Camps stehlen?
Spielt ihr selbst aber ausschließlich Jungler, könnt ihr solche Einschätzungen nur schwer treffen. Denn ihr kennt nur eure Sicht. Denkt ihr etwa, dass ein Kill doch locker drin wäre, kommt euer Mitspieler zu einem ganz anderen Ergebnis.
Was lerne ich daraus? Wenn ihr wisst, wie die anderen Lanes funktionieren, könnt ihr besser und schneller einschätzen, welche Strategie euch zum Sieg verhilft. Einige Beispiele:
- Ist der gegnerische Jungler äußerst aggressiv, straft ihn, indem ihr seine Camps stehlt oder wichtige Ziele wie den Drachen erledigt.
- Versagen eine oder mehrere Lanes vollkommen, lasst sie defensiv spielen und konzentriert euch nur auf die, die noch gewinnen kann. Besser ein spätes Comeback als ein Verlust auf ganzer Linie.
- Sind eure Mitspieler dominant, helft ihnen und sammelt Unterstützungen. Lasst den anderen Lanes aber die Kills.
- Spielen eure Mitspieler zu passiv oder fehlt euch ein starker Spieler, nehmt selbst die Kills und werdet zum „Carry“.
Ein guter Tipp für Anfänger ist es, sich erst einmal auf 2 Lanes zu fokussieren. Dazu muss jedoch eine Lane äußerst vorsichtig spielen oder von sich aus dominieren. Mit der Zeit fällt es euch aber immer leichter, das richtige Timing zu finden.
Alle Lanes lernen – Aufwand, der sich lohnt
Ihr werdet eine ganze Weile brauchen, um sämtliche Lanes kennenzulernen. Das wird mit Mühe und sicherlich einigen Niederlagen verbunden sein. Die Belohnung ist jedoch, dass ihr später ein viel besserer Jungler seid.
Dabei solltet ihr euch wirklich jede Lane und jede Rolle einmal ansehen, möglichst sogar mit verschiedenen „Klassen“:
- Spielt Magier und Assassinen in der Mitte
- Versucht Bruiser und Tanks auf der Top-Lane
- Probiert euch als ADC und als Support
Egal, ob ihr euer Team unterstützt oder selbst als Carry agiert: Wenn ihr gut im Jungle seid, sind eure Siegeschancen ungleich höher. Ein guter Jungler kann ein Spiel im Alleingang drehen. Übrigens sind die Helden aus der LoL-Serie Arcane eine gute Möglichkeit, den Einstieg zu erleichtern: So spielt ihr die 4 wichtigsten Charaktere aus Arcane richtig in LoL
Ein Tipp macht noch keinen Profi!
Darauf solltet ihr noch achten: Alle Lanes zu kennen reicht nicht aus, um ein wirklich guter Jungler zu werden. Seht den Tipp eher als Grundlage, auf der ihr aufbauen könnt oder als Erweiterung zu eurem Wissen. Ihr solltet euch auf jeden Fall noch ansehen:
- welche Champions gerade stark sind
- mit welchen Items und Runen ihr besser werden könnt
- durch welche Champions ihr gekontert werdet und wie ihr euch dann verhaltet
- wie ihr eure Route durch den Jungle am besten wählt
Der Jungle gilt als undankbarer Job. Verliert eine Lane, ist der Jungler schuld, weil er nicht ganken kommt. Gewinnt eine Lane, wird die Hilfe des Junglers nicht gewürdigt. Dominiert ihr, habt ihr die Kills ja nur geklaut.
Mit dem richtigen Vorgehen könnt ihr jedoch trotzdem Siege einheimsen und euch daran erfreuen, selbst wenn ihr nicht wörtlich dafür gelobt werdet. Das ein oder andere Mal gibt es aber sicherlich eine Belobigung der Mitspieler. Am besten spielt es sich allerdings ohnehin mit Freunden:
LoL-Profi warnt davor, Solo-Queue als Jungler zu spielen: „Das ist schlecht für dich“
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Mir hilft das schon besonders beim counter play da ich lange Jarvan Top gespielt hab und noch genau weiß welche Jungler nervig sind. Ich hab mich schon auf allen lanes ausprobiert (bis auf ADC, damit komm ich gar nicht klar). So weiß ich immer wie ich eine Lane zu einer Bully lane machen kann und welches Top oder Mid match up schwer zu spiel.