LoL-Profi warnt davor, Solo-Queue als Jungler zu spielen: „Das ist schlecht für dich“

LoL-Profi warnt davor, Solo-Queue als Jungler zu spielen: „Das ist schlecht für dich“

Der 19-Jährige Pole Kacper „Inspired“ Skoma gilt im Moment als einer der besten Jungler Europas in der League of Legends. In einem Interview warnt er davor, Solo-Queue in Europa zu spielen, wenn man LoL-Profi werden will. Man lerne da nichts Gutes, sondern gewöhne sich nur schlechte Verhaltensmuster an.

Das ist Inspired:

  • Der 19-jährige Inspired ist seit Mai 2019 der Jungler für das LoL-Team Rogue. Die gelten in den letzten Jahren als das frische Aufsteiger-Team in der LEC von League of Legends und haben die letzten 3 Halb-Saisons herausragend gut abgeschnitten.
  • Inspired ist ein wichtiger Teil dieses Teams. Er ist für sein Spielen mit Champs wie Kha’Zix und Lee Sin bekannt und gefürchtet.
  • In einem Interview verrät er jetzt, wie er so gut bleibt: Er spiele kaum Solo-Queue in Europa, sondern schaue sich jeden Tag vier bis fünf Stunden lang Videos aus den asiatischen Profi-Ligen an, vor allem aus der chinesischen Liga LPL.

Jeder will, dass du seine Lane gankst und ist super-toxisch

Warum warnt Inspired vor der Solo-queue? In einem Interview mit Hotspawn erklärt Inspired, warum er kaum Solo-Queue spielt (via hotspawn):

„Ich habe das Gefühl: Als Jungler ist es ziemlich schlecht, Solo-Queue zu spielen. Man lernt einfach das falsche Zeug.“

Inspired, Profi-Jungler in LoL

Er erklärt dann, das Spiel in der Solo-Queue sei ganz anders als das kompetitive League of Legends:

  • In der Solo-Queue sei man gezwungen, so viel zu ganken, wie es nur geht. Alle seien ständig toxisch und würden den Jungler anpingen, um einen Gank von ihm auf jeder Lane zu fordern.
  • Das würde die Jungler beeinflussen und sie würden sich schlechte Eigenschaften angewöhnen.
  • Man solle als Jungler eher andere Rollen spielen, um seine Mechaniken frisch zu halten.
Einen „Gank“ nennt man es, wenn ein Spieler (meistens der Jungler) auf die Lane eines Mitspielers kommt und in einem überraschenden Überfall den Gegner tötet. Dadurch hat der Mitspieler auf der Lane einen Vorteil – der Ganker geht dafür aber ein Risiko ein, selbst zu sterben oder zurückzufallen.

Generell gilt in der Solo-Queue: „Wenn ich meine Lane verliere, bin nicht ich Schuld, sondern der Jungler, der mir viel zu wenig geholfen hat“.

4-5 Stunden Videos am Tag, 5 Stunden Übungskämpfe mit dem Team – kaum Solo-Queue

Wie verbessert sich Inspired? Er sagt, er schaue eine Menge Videos der koreanischen Liga LCK und der chinesischen Liga LPL.

Vor allem die Teams in der LPL seien extrem stark und man könne eine Menge von den chinesischen Spielern lernen, auch welche Champions sie spielen. Um sich zu verbessern, müsse man sich die besten Spielern der Welt ansehen. Von ihnen könne man mehr lernen, als wenn man Solo-Queue und anderen Kram macht.

Er schaue jeden Tag vier bis fünf Stunden dieser Videos und trainiere in Übungskämpfen mit dem Team (Scrimmages) noch mal fünf Stunden.

LoL: „SoloQ“-Gott erreicht Top-Rang in allen 5 Rollen, aber kriegt keinen Profi-Spot

Der Jungler als Sündenbock für die Fehler der Mitspieler

Sehen da andere auch so? Ja, tun sie. Einer der anderen starken Jungler in Europa, der Spanier Javier “Elyoya” Batalla (Mad Lions) erklärt das Problem aus seiner Sicht (via dotesports):

“Ich stimme Inspired zu. Wenn man Solo-Queue spielt, ist das gut für die Mechanik, aber man lernt nicht viel über den Jungler, weil dein Top-Laner nicht den Gank des gegnerischen Junglers in Minute 3 respektiert. Das ist der offensichtlichste Gank im ganzen Spiel, den er aber nicht respektiert, und ab dann wird das Match unfair. Plötzlich ist man als Jungler in 2vs2-Kämpfe gezwungen, die man wahrscheinlich verliert”

Elyoya

Auch Elyoya sieht das Problem offenbar darin, dass Mitspieler vom eigenen Jungler erwarten, gefälligst die eigenen Fehler auszugleichen, die sie begehen, weil sie in der Solo-Queue viel riskanter spielen, als das im Profi-LoL üblich sieht.

Wenn man selbst den Gank nicht kommen sieht und draufgeht, schreit man nach der Hilfe des eigenen Junglers.

Das steckt dahinter: Was Inspired sagt, ist spannend, weil viele Fans von den Profis erwarten, „möglichst viel Solo-Queue“ zu spielen. Wer das nicht macht, gilt irgendwie als faul.

Aber wie Inspired nahelegt, ist das Spielen des Junglers vor allem taktisch geprägt. Es ist wichtig, dass er dem Team dient und strategisch spielt. In der Solo-Queue sind solche Überlegungen den Lanern fremd.

LoL-Karsa
Der Taiwanese Karsa gilt aktuell als einer der besten Jungler der Welt. Er spielt für Top-Esports.

Im Profi-LoL hat sich in der aktuellen Meta der Jungler als die dominante Rolle herausgestellt: Es ist wichtig, dass der levelt, Gold und Items bekommt, um das Endgame zu dominieren. Wenn man sich angewöhnt, überall die Feuerwehr zu spielen und gar keinem Plan folgt, sondern nur reagiert, ist das offenbar das Gegenteil davon, wie ein Profi-Jungler agieren möchte.

Der Twitch-Streamer Tyler1 ist eigentlich Botlaner. Er fand aber: Jungler sei eigentlich die einfachste Rolle in LoL, werde aber von zu vielen Idioten gespielt. Er wollte dann allen beweisen, dass er das Zeug zu einem Weltklasse-Jungler hat:

Streamer schwänzt Twitch für Ziel in LoL – Kostet ihn etwa 56.000 $ an Abos

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Klaphood

Und das von einem Profi. Autsch ^^

Aber generell sollte man doch schon verstehen, dass man auf seiner (Solo-)Lane grundsätzlich komplett für sich selbst verantwortlich ist. Alles andere ist ein bisschen lächerlich.

Spiele zwar schon lange nicht mehr LoL, aber hab nie jemanden gebraucht auf der Mid Lane und mich auch nie beschwert 🤷‍♂️

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Klaphood
Agravain

Ist leider wirklich so.
Das ist der Grund warum ich jede Lane gerne Spiele aber niemals Jungler.
Hauptsache meckern das können die Leute.

OhneHonig

Klar ist es für mich als Midlaner geil im early game wenn ich gegen eine Akali spiele (die komplett broken ist) und support vom Jungler bekomme um die Lane vernünftig zu halten. Jedoch hab ich kein Problem damit den Gegner einfach ein wenig hinzuhalten um dann im Midgame halt combined tower dives zu machen. Ich ping den Jungler auch nur ann wenn ich merke das ich wirklich hart zurück falle oder die Lane einfach nicht halten kann da ich kein Engagement gewinnen kann

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