Heute erschien die neue Erweiterung End of Dragons für Guild Wars 2. MeinMMO-Redakteur Alexander Leitsch hat sie bereits vorab getestet und ist vor allem von der Story begeistert. Er erklärt euch, warum sie so gut ist. Der Artikel verzichtet auf größere Spoiler der Story, wie etwa die Nennung von Charakteren, erzählt allerdings kleine Anekdoten aus den Missionen.
Mit End of Dragons bekommt Guild Wars 2 einige Neuerungen, darunter die Gebiete aus Cantha, ein neues Reittier, neue Elite-Spezialisierungen und neue legendäre Waffen. Zwar sieht der Umfang insgesamt recht ordentlich aus, doch meine Erwartungen waren eher gering. Ich habe mit einem “weiter so” der letzten beiden Staffeln der Lebendigen Welt gerechnet und war wenig gehyped.
Doch nach 20 Stunden in der neuen Erweiterung bin ich positiv überrascht. Gerade die Story hat für mich einen neuen Höhepunkt erreicht, deutlich über den anderen beiden Erweiterungen.
Denn die neuen Charaktere aus Cantha sind extrem gut geschrieben und ArenaNet verzichtete größtenteils auf Filler-Aufgaben à la “Erledige Herzchen X und mache Event Y”. Zusätzlich gab es einige kuriose Szenen, mit denen mich die Entwickler – im positiven Sinne – kalt erwischt haben.
Die Story insgesamt hat einen Umfang von etwa 8 bis 10 Spielstunden, je nachdem, wie aktiv man sie verfolgt und wie viel man aus der restlichen Welt mitnimmt.
Eine glaubhafte Version von Cantha im Konflikt
Meine größte Sorge war von Anfang an, dass ArenaNet die eigentliche Story der Welt vergisst. Denn Cantha ist seit mehr als einem Jahrhundert von der Außenwelt abgeschnitten und hatte zudem in der Vergangenheit einen sehr radikalen Ansatz: Andere Völker als die Menschen wurden nicht toleriert.
Wenn wir jetzt also einfach nach Cantha gereist wären und jedem auf der Insel wäre das total egal, dann hätte mich das schwer enttäuscht.
Doch die Welt ist glaubhaft. Es gibt Minister und Bewohner, die von den Tyrianern nicht viel halten. Es gibt auch viele Menschen, die noch nie einen Asura oder Sylvari gesehen haben und mit entsprechender Neugier auf unsere Ankunft reagieren.
Auch die Erklärung, warum die canthanische Führung uns gegenüber nicht mehr so negativ eingestellt ist, ist nachvollziehbar: Die jüngere Tochter ist jetzt die Kaiserin und sie ist weltoffen, anders als der verstorbene Vater.
Auch sonst wirkt die Welt sehr realitätsnah, was Guild Wars 2 in diesem Ausmaße bisher nicht war. In einer Szene etwa gehe ich mit bekannten Persönlichkeiten Essen und berate mich bei frischem Aal über unsere zukünftigen Pläne. An anderer Stelle werden Nudeln gegen den Kater vom Vorabend gegessen.
Es sind manchmal alltägliche Dinge, die die Welt glaubhaft machen.
Viel Action, wenig Filler
Die Story von End of Dragons nimmt direkt zum Start fahrt auf. Wir kämpfen auf Luftschiffen gegen Ätherklingen, ohne eine große Erklärung zu bekommen, wieso das passiert und wo die Reise hingeht. Das gefällt mir richtig gut.
Auch danach haben wir ständig etwas zu tun und ArenaNet verzichtet zum Glück auf viele Filler-Aufgaben. Lediglich dreimal muss ich während der gesamten Story Herzchen-Quests abschließen, zweimal muss ich an Events teilnehmen. Das ist für den gesamten Umfang der Story akzeptabel und war in vielen Inhalten der Lebendigen Welt Staffel 3 und 4 viel schlimmer.
Positiv ist, dass es sonst keine Story-Blocker gibt, wie es etwa in der Anfangszeit von Heart of Thorns der Fall war, wo man bestimmte Beherrschungen leveln musste. Alle Beherrschungen in End of Dragons sind rein optional. Allerdings bringen sie coole Neuerungen wie den Jade-Bot.
Witzige Momente, die mich kalt erwischt haben
Im Laufe der Story gibt es gleich mehrere Szenen, in denen ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Ein Beispiel begegnet euch früh in der Story, wenn ihr einen Passierschein benötigt. Dafür werdet ihr zum entsprechenden Ministerium geschickt.
In dem Ministerium müsst ihr dann eine Wartemarke ziehen und… warten. Wie im echten Leben. Zudem meckert das Ministerium über falsch ausgefüllte Dokumente oder erfreut sich an der korrekten Ausführung eurer Aufgabe. Wie es für eine Behörde typisch ist.
Auch die Hologramm-Nachrichten, die die ganze Zeit laufen und immer wieder über mich und meine Aktivitäten berichten, gefallen mir sehr gut.
End of Dragons wird keinen riesigen Hype auslösen, aber ist für Veteranen ein muss
End of Dragons hat mir schon jetzt viel Spaß bereitet. Es gibt interessante Wendungen, dramatische Momente und ein grandioses Ende. Doch das ist nur ein Teil der Erweiterung.
Auch von den Features ist End of Dragons mehr als akzeptabel. Gerade das Angeln, die neuen Jade-Bots und die Elite-Spezialisierungen sorgen dafür, dass man auch in der restlichen Welt von Guild Wars 2 die ein oder andere neue Aufgabe hat, etwa Erfolge für alte Gebiete oder frischen Wind im PvP. Auch die neuen Angriffsmissionen, die später einen Challenge Mode bekommen sollen, klingen gut.
Ich gehe fest davon aus, dass mich die Erweiterung rund 50 bis 150 Stunden intensiv beschäftigen kann. Und das sind mir die 30 Euro wert. Damit erreicht Guild Wars 2 wohl kaum neue Höhen, aber wird die Veteranen allemal zufriedenstellen.
Die kommenden Tage und Wochen werden wir euch hier auf MeinMMO einige Guides zur Erweiterung bereitstellen, darunter Erfolge aus der Story, Guides zu Sprungrätseln oder den neuen Waldi-Pets.
Alles zur neuen Erweiterung haben wir euch hier zusammengefasst:
Guild Wars 2: Alles zum Release von End of Dragons – Uhrzeit, Inhalte und Story
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Bin schon dabei.