Twitch-Streamerin bricht sich bei PR-Aktion an 2 Stellen den Rücken – Gibt Firma auf der TwitchCon die Schuld

Twitch-Streamerin bricht sich bei PR-Aktion an 2 Stellen den Rücken – Gibt Firma auf der TwitchCon die Schuld

In San Diego fand am Wochenende die TwitchCon statt: Die Firma Lenovo Legion richtete dort Schaukämpfe zwischen Streamern aus. Dafür hatten sie ein Becken aufgestellt, dessen Boden mit einer Schicht von Schaumstoff-Würfeln bedeckt war. Die Twitch-Streamerin Adriana Chechik (30) sprang am Sonntag, dem 9.10., in das Becken und verletzte sich dabei schwer. Sie gibt den Veranstaltern die Schuld.

Was war die Idee bei diesem Becken?

  • Lenovo Legion hatte bei der TwitchCon in San Diego eine Grube aufgestellt, mit zwei erhöhten Podesten. Die Grube war mit einer Schicht von Schaumstoff-Würfeln bedeckt.
  • Die Idee war, dass auf den Podesten zwei Streamer stehen und mit Schaumstoff-Schlägern aufeinander einprügeln, bis einer von dem kleinen Podest fällt, damit er dann „weich“ auf den Würfeln landet: Man nennt das „Gladiatoren-Spiel“ – ältere Leser kennen die Idee vielleicht aus “American Gladiators (1989-1996)”.
  • So prügelten sich etwa xQc und HasanAbi unter dem Gejohle der Zuschauer (via twitter): Die beiden haben miteinander ein Problem, seit xQc es gewagt hat, HasanAbi in einer Tierlist unter „auch dabei“ einzuordnen.

Beim Jubel-Sprung in die Grube schwer verletzt

Das ging dann furchtbar schief: Die Twitch-Streamerin Adriana Chechik hatte ihren Kampf gegen die Streamerin EdyBot gerade gewonnen. Sie jubelte, sprang hoch und in die Würfel hinein.

Als sie aufkam, sah man bereits ihr schmerzverzerrtes Gesicht, das sie aber mit einem Lächeln überdecken wollte. Auf die Frage, ob es ihr gut gehe, nickte sie kurz, merkte aber offenbar rasch, dass etwas ganz und gar nicht gut ist.

Sie sagt: „Ich komm’ nicht hoch“, verbirgt ihr Gesicht in den Schaumstoff-Würfeln. Es wird nach einem Sanitäter gerufen. Die Kommentatoren reden beschwichtigend daher, obwohl sie offenbar gar nicht wissen können, wie es um die Frau bestellt ist: “Es geht ihr gut” – “Sanitäter! Ihr geht’s gut.”

Was ist da passiert? Wie sich später herausstellte, hat sich Adriana Chechik bei dem Sprung den Rücken an zwei verschiedenen Stellen gebrochen.

Die Streamerin sagt: Ein Notfall-Sanitär, der außer Dienst war, erkannte die Schwere ihrer Verletzung, wies sie an, ruhig dazuliegen und beruhigte sie. Noch am selben Tag musste sich die Streamerin einem chirurgischen Eingriff unterziehen (via twitter).

Das ist der sehr schmerzhafte Clip:

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Wer ist die Streamerin? Adriana Chechik (30) ist seit dem August 2019 Jahren auf Twitch: Im letzten Jahr hat sie vor allem Elden Ring, Sekiro und Fortnite gespielt, die meiste Zeit ist sie bei Just Chatting unterwegs. Wenn sie streamt, schauen ihr im Schnitt 2.800 Leute zu.

Adriana Chechik hat eine Vergangenheit als Darstellerin in der Porno-Industrie.

Streamerin ist „wütend und traurig“ – Mitarbeiter der TwitchCon zerbricht Schwert eines „The Witcher“-Cosplays

Streamer mussten Haftungs-Ausschluss unterschreiben

Was ist jetzt die Diskussion? Die „Grube“ von Lenovo Logic wurde schon im Vorfeld kritisch diskutiert und wird jetzt noch viel kritischer gesehen. Wie PCGamer meldet, mussten Streamer, die an den Schaukämpfen teilnehmen, vorher einen Haftungs-Ausschluss unterschreiben.

Schon vor dem Vorfall hatten sich Streamer im Zusammenhang mit dem Event verletzt: Eine Streamerin verletzte sich am Knie, als sie von dem Podest stieg (via twitter). Sie sagt, sie kann Twitch jetzt nie wieder bei so einem Event vertrauen.

Auch andere haben sich über Probleme mit Rückenschmerzen beklagt.

Nach dem Vorfall mit Adriana Chechik wurde die Grube geschlossen. Vom Veranstalter heißt es (via kotaku):

Wir sind uns der Vorfälle bei der TwitchCon bewusst, bei denen Besucher unseres Gladiatoren-Spiels mit der Schaumstoffgrube beim Lenovo-Stand verletzt haben. Das Gebiet wurde mittlerweile zur weiteren Benutzung geschlossen, während wir mit den Organisatoren zusammenarbeiten, um uns die Vorfälle genauer anzuschauen.

Qualifizierter Kommentar von einem Doktor dazu:

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“Sie haben gesagt: Spring rein, Hintern voran”

Was sind die Vorwürfe der Streamerin? Adriana Chechik sagt: Lenovo Legion hätte den Leuten gesagt, man dürfe reinspringen. Sie hätten sogar gesagt, mit dem Hintern zuerst (via twitter).

Man habe die Grube auch am zweiten Tag geöffnet, nachdem sich am 1. Tag Leute so schlimm verletzt hätten, dass sie die TwitchCon mit einem Gips verlassen mussten.

Sie ärgerte sich auch, dass die Kommentatoren fies zu ihr waren und ihr sagten, sie solle den Schmerz einfach weglaufen.

Er hier ist auf der TwitchCon nicht mehr wohlgelitten:

Wie tief war die Grube denn? Wie die Seite buzzfeednews berichtet, waren sie selbst am Sonntag bei der Grube, als sie geschlossen war. Die Seite schreibt (via buzzfeed news):

Der Schaumstoff fühlte sich irgendwie matschig an, aber war noch ziemlich fest. BuzzFeed News schätzt, die Grube war an einer Stelle weniger als 61 Zentimeter tief. Eine Art Matte schien unter dem Schaumstoff zu liegen, die den Beton-Boden des Convention-Centers bedeckte.

Laut Buzzfeed liege der Standard für eine solche Schaumstoff-Grube aber bei einer Tiefe zwischen 1,20 Meter und 2,40 Meter.

Normalerweise sollte man annehmen, dass Streamen ein Job ohne hohe Verletzungsgefahr ist – außer man macht sowas wie Promi-Boxen:

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Kaljistan

Nur damit ich das richtig verstehe die Streamerin ist also nach dem Vorfall querschnittsgelähmt, und ihr diskutiert die Tiefe eines Beckens das mit Schaumstoff gefüllt ist?

huehuehue

“Den Rücken brechen” =/= “Querschnittsgelähmt”. Sie hätte es sein können, wären nicht nur die Knochen gebrochen, sondern auch das Rückenmark verletzt worden, das war nicht der Fall und damit das auch so bleibt, wurde sie sofort operiert und sie muss jetzt mit Sicherheit für eine ganze Weile den Rücken still halten, bis die Brüche sowrit geheilt sind.

Chrisoderso

Ja da is der Veranstalter auch dran Schuld. Hoffe das tut dem richtig weh im Geldbeutel

Scaver

Wird sich zeigen. Da alle Teilnehmer einen Haftungsausschluss unterschrieben haben, muss jetzt nachgewiesen werden, ob sie ggf. Gesetze nicht befolgt haben, fast nur dann dürfte da was zu machen sein.
Z.B. ne Täuschung, weil sie im Haftungsausschluss nicht ausreichend auf die Risiken hingewiesen haben, oder es ggf. ne gesetzliche Vorgabe zu solchen Gruben gibt, an die sich nicht gehalten wurde.
Da es nun um US Recht geht, kann das sehr kompliziert werden. Denn da gibt es dann das Bundesrecht, das Recht des US Staates, ggf. noch der Stadt etc.
Da wird wohl ein Gericht ran müssen, wenn es nicht zu einem Vergleich kommt.

Chrisoderso

Dann hoffe ich mal das die Gesetze die jetzt nicht auch npch schützen. Nur weil man was im Vertrauen unterschrieben hat, das die Veranstalter wissen was sie tun. Ist schwierig, aber es wäre unglaublich, wenn die da ungeschraft davonkommen

Also 61cm sehe ich auch als Grobfahrlässig.
Da könnte man sich auch gut den Kopf aufknallen aus dieser Höhe.

Nexis

Nur 61cm tief statt vorgeschriebene 120cm? Sind die irre? Und dann auch noch sagen: “Spring rein, mit dem Hintern voran”
Der hätte ich geantwortet: “Du zuerst! Und wenn du ohne Querschnittslähmung oder ohne Verletzung wieder raus gehst, dann gerne. Viel Spaß beim Steißbeinbruch!”

Hoffe Adriana Chechik wird bald wieder gesund und schmerzfrei. Gute Besserung 🩹

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Nexis
Scaver

Wer sagt denn, dass 120cm vorgeschrieben sind? Die sind üblich.
Allerdings geht es hier um die US. Da muss man erst mal klären, ob es dazu überhaupt Vorgaben gibt. Ich befürchte, dass es so einfach nicht zu beurteilen wird und dank der unterschriebenen Haftungsausschlüsse es Gerichte recht lange beschäftigen wird.
Denn im Vergleich zu Deutschland kann man mit solchen Haftungsausschlüssen in den US tatsächlich Gesetze aushebeln.
Da müssen jetzt die US Juristen ran, wenn der Veranstalter sich darauf berufen sollte.

Nexis

Naja, der Artikel sagt daß 120 cm vorgeschrieben sind. Das steht da irgendwo.
Aber richtig, mit unterschriebene Haftungsausschluss wird es schwer Twitch haften zu lassen.
Jetzt wird sich Twitch’s Gesicht zeigen. (A) Werden sie trotzdem Adriana entschädigen? … (B) Oder will Twitch lieber den Vertrauensverlust und Gesichtsverlust haben?
Welcher Keks darf denn sein Twitch? 🤔

Ich wär ja für A, so als multi-reiche Geschäftsführung und so 😉

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Nexis
Nexis

Genau. Deswegen sind die 61 cm grob fahrlässig. Das ist grade mal die hälfte.

Ich würde sagen, der Haftungsausschluss sollte nur dann greifen, wenn Twitch sich an diese Empfehlung gehalten hätte.

Twitch darf doch nicht so nen gefährlichen Mist bauen und sich dann mit unterschriebenen Haftungsausschlüssen davonkommen.

Was kommt als nächstes?
Haftungsausschluss unterschreiben lassen… 61cm tiefes Wasserbecken bauen… und dann den Leuten empfehlen einen Hecht da rein zu machen?

Sphirox

Gerade in den USA landen solche Geschichten normalerweise doch sofort vor Gericht. Ihre “Schuld” wird es gewesen sein, die Verzichtserklärung vorher zu unterschreiben.

Der Ursprung von “American Gladiators” dürfte wahrscheinlich wieder bei japanischen Shows wie ‘Takeshis Castle” etc. liegen

huehuehue

Das war auch nicht die einzige Verletzung dort, am gleichen Tag gab es in dieser, von Twitch selbst in einem Werbevideo als “absolut sicher” angekündigte Attraktion, mindestens noch einen dreifach gebrochenen Knöchel und eine Knieluxation. Laut Buzzfeed News war das Teil maximal 2 Fuss tief, laut einem dazu befragten britischen Hersteller baut man solche Dinger normalerweise 6 Fuß tief, laut US-Turnverband müssen solche Teile 4 bis 8 Fuß tief sein (und darunter sind, laut Turnverband, normalerweise Trampolins, statt wie hier scheinbar, laut Lokalaugenschein des Buzzfeed-Reporters, einer Lage Matten) .

Solche Verzichtserklärung halten vor Gericht üblicherweise auch nicht Stand, wenn die Sicherheitsstandards nicht erfüllt wurden.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue
Phinphin

“Solche Verzichtserklärung halten vor Gericht üblicherweise auch nicht Stand, wenn die Sicherheitsstandards nicht erfüllt wurden.” In Deutschland auf alle Fälle. Bei der USA bin ich mir manchmal nicht so sicher, weil dort die Privatautonomie einen sehr viel größeren Stellenwert hat als in Deutschland.

Lamoras

Auch die amerikanischen Verträge haben ihre Grenzen. Im diesem Fall schützt die Erklärung nur vor Fahrlässigkeit der Teilnehmer. Nimmt ein Teilnehmer dort zum Beispiel dran teil, obwohl er von seiner Herzschwäche weis, dann ist es nicht das Problem vom Betreiber, wenn er nen Herzinfarkt bekommt durch die hohen Anstrengungen

sirhc

Es ist grob fahrlässig ein solches “Grübchen” als sicher zum reinspringen zu bezeichnen.
Der Veranstalter und Betreiber des Standes trifft meiner Meinung nach 100% die Schuld und muss hoffentlich die Kosten + Schmerzensgeld Tragen.

Orchal

Natürlich sind die Veranstalter schuld. Vor allem wenn sie ihr noch sagen dass sie rein springen kann wie sie will. Wurden ja auch einige andere verletzt nicht nur sie.

TricksterClown

Selber schuld. warum?

Das teil ist nicht gerade tief, normale gesunde menschen würden solch sprünge aus reiner logik nicht machen, kommt davon.

Elder

Der Veranstalter sagt den Leuten, sie können Hintern voraus da reinspringen.

Wenn sie das also nach dieser “Empfehlung” macht weil man ihr die Info gegeben hat, es sei unbedenklich, dann ist das eben gerade nicht ihre Schuld. Wieso haben die nicht gesagt “Nein, pass auf, das ist nicht tief und absolut nicht gedacht, da reinzuspringen.”?
Wenn sie es dann macht, ist sie schön doof, ja. So wars aber nicht.

Was mir an sich schon vollkommen schleierhaft ist, wie man dieses Feature überhaupt so bauen kann. Ob ich jetzt absichtlich reinspringe oder da unkontrolliert reinfalle, weil mir einer dieses Gummidings ins Gesicht schlägt…da muss man doch als Veranstalter oder Hersteller irgendwie bedenken, dass es da womöglich mehr Pufferzone braucht. Jemand wie Esfand schlägt da dann komplett durch oder was (kein bodyshaming, aber er ist gerade das erste prominente Beispiel für einen deutlich wuchtigeren Körperbau, was mir in den Kopf kommt).

Das ist schlicht unverantwortlich auf mehreren Ebenen vom Veranstalter und vom Hersteller.

Wieso kommt unter den Würfeln nicht eine stinknormale dicke Sport-Matte? Die ganze Anlage wäre vielleicht 50cm höher und dafür aber deutlich sicherer.

TricksterClown

Selber schuld, trozdem. Es spricht hier von reiner gesunder logik, kann doch nicht so schwer sein, oder ?

Nur weil auf der welt paar leute aussn 5. stock gefallen sind und überlebt haben können nicht gleich alle mal nen sprung aus dem selben stock machen und erwarten passiert nix.

Verstehe deine sichtweise, respektiere sie auch, akzeptiere sie aber nicht, nochmal, reine logik. sry wer da nicht logisch denkt hat es selber verkakt davon abgesehen das reinfallen einiges anderes ist als erstmal auzuholen, hochzuspringen und explizit mit dem Arsch zu landen. reinfallen landen die meisten seitlich, gewicht verteilt, weniger druck allgemein auf die würfel etc etc etc. auch so nen logik ding ^^ naja…

huehuehue

Also darf man sich nicht auf die Angaben der Anbieter diverser Freizeitaktivitäten verlassen? Lasst uns doch alle, in Watte gepackt, nur noch zuhause sitzen, weil “reine gesunde Logik”?

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue
TricksterClown

Ja und Nein. musst selber auch nachdenken zumindest damit rechnen das es nicht 100% zustimmen kann.

Claymoreking95

Oh mein Gott du tust so als ob sie wusste das es nicht der Norm entspricht wenn du zum ersten Mal etwas machst gehst du guten Glauben voran und denkst dir nichts bei außer das es sicherlich wer vom Fach gebaut hat weil wer sonst… Oder befährst du bestimmte straßen nicht weil du nicht weißt ob die ein Profi zusammengeschustert hat?

Sie ist ja nicht hingegangen mit dem fuß in die Grube und hat gleich gewusst “AHA!!! DA IST ABER WAS FAUL!!! DIESE GRUBE IST EINDEUTIG NICHT TIEF GENUG ES FEHLEN 60CM… Aber who Cares ich mach das trotzdem”!

Wenn du auf einem Jahrmarkt gehst klar gibt es Geschäfte die man meidet aber das ist ein Problem der Wahrnehmung weil solche Dinger normalerweise getestet und geprüft werden.

Smeller86

Ich hätte diesem Würfelbad auch vertraut. Ich war schon häufiger in solchen Würfelbädern und würde gar nicht darauf kommen, dass das jemand so verkacken kann.

Smeller86

Normalerweise ist da ja ein Trampolin unter den Würfeln, damit die kinetische Energie abgegeben werden kann. Wer kann denn damit rechnen, dass da nur eine dünne Matte liegt?

amoxi

du kannst nicht logisch denken, sorry

Smeller86

Vor allem ist es ja zumindest halbwegs kontrolliert, wenn du selbst reinspringst. Wenn du das Gleichgewicht aufgrund eines Schlages verlierst, fällst du ja viel gefährlicher.

Die Würfel sehen vor allem deutlich zu hart aus. Das Plus dem Fakt, dass da nur eine einfache Matte zwischen Würfeln und Betonboden liegt, sorgt dafür, dass die kinetische Energie beim Aufprall nicht nur nicht abgeschwächt wird, sondern sich auch noch durch die Kanten der Würfel auf kleine Stellen fokussiert, was wohl dann auch zu den Brüchen geführt hat.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Arkell
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