Ein 18-jähriger Ire wurde permanent aus allen Spielen von Electronics Arts gebannt, also auch aus FIFA 21. Der Spieler regte sich im Mai 2020 so über eine Niederlage in FIFA 20 auf, dass er den realen Spieler Ian Wright, mit dessen Spielfigur er selbst gespielt hatte, rassistisch auf Instagram beleidigte. Das Gericht zeigte Milde, EA nicht.
Das war der Vorfall:
- Im Mai 2020 war der Junge in FIFA 20 unterwegs: Er spielte Arsenal und benutzte unter anderem die Fußball-Legende Ian Wright, der Stürmer ist als Ikone in FIFA spielbar.
- Als er das Spiel verlor, ging er auf Instagram und beleidigte den echten Spieler Ian Wright rassistisch in Direkt-Nachrichten.
- Die 57-jährige Fußball-Legende Wright postete die Beleidigungen, die er da bekam, am 11. Mai 2020 auf Twitter: Der Teenager hatte ihm geschrieben „Er sei ein verdammter Affe“, gefolgt von rassistischen Beschimpfungen. Es waren insgesamt 20 Nachrichten.
- Die schlimmste Nachricht war wahrscheinlich: „Du bist wie ein 65-Jähriger. Wenn ich das Corona-Virus bekomme, huste ich dir ins Gesicht und verpass dir die Todesstrafe. Wenn ich dich sehe, bring ich dich auf dein Sterbebett.“
- Der Spieler wurde daraufhin verklagt – Jetzt ist das Urteil bekannt.
Jung, unreif, naiv – Gericht zeigt Milde
So urteilte das Gericht: Das Gericht sprach den Teenager zwar nicht frei, aber urteilte milde: Es kam zu keiner strafrechtlichen Verurteilung.
Der Angeklagte habe glaubwürdig Reue gezeigt und auch 500 Euro an ein Netzwerk gegen Rassismus gespendet. Eine wichtige Rolle bei dem milden Urteil spielte auch, dass Ian Wright dem Spieler da schon vergeben hatte, urteilte das Gericht. Der Teenager hatte Wright eine handgeschriebene Entschuldigung geschickt, die der akzeptierte.
Der Verteidiger des Teenagers sagte: Die Handlungen seines Mandanten seien „nur aus der Hitze des Augenblicks“ entstanden.
Der Gericht schloss sich dem an und sagte: Der Angeklagte sei eine junge, unreife und ein wenig naive Person.
EA bannt 18-Jährigen lebenslang aus allem weg
Das ist die Strafe von EA: Doch EA zeigt sich nicht so gnädig. Die haben den Teenager lebenslang aus allen Spielen gebannt, nicht nur aus den FIFA-Spielen, sondern aus allen Spielen, die EA betreibt.
Es heißt von EA: Ian Wright sei ein Teil der EA Sports Familie. Der sei Opfer eines furchtbaren, rassistischen Angriffs geworden. Dieses Verhalten sei auf jeder Ebene nicht zu akzeptieren.
Das sagt Ian Wright: Der war erst enttäuscht von dem Urteil des Gerichts. Er sagte: „Ein Mensch wünscht mir den Tod aufgrund meiner Hautfarbe. Keine Aussage eines Richters über „Naivität“ oder „Unreife“ wird mich das je akzeptieren lassen. Also: Ja, ich bin enttäuscht. Ich bin müde. Wir alle sind müde.“
Über den Bann von EA freute sich Wright in seinem Podcast dann aber: „Er kann nicht mehr selbst einloggen. Er kann vielleicht losgehen und mit seinen Freunden spielen, aber er ist permanent gebannt. Und wisst ihr was? Auch wenn das nur was Kleines ist, es ist ein winziges Stück, das aus dem Berg von Rassismus geschlagen wird. Es zeigt, dass es Konsequenzen gibt.“
Wright lobt EA: Die hätten sich toll verhalten und ihre ganze Politik geändert. Die hätten sich sogar bei ihm entschuldigt, sagt Wright, was er schräg finde. Aber EA bestand darauf, sich zu entschuldigen: Denn es war ihre Plattform und für die sind sie verantwortlich. Jeder solle sich dort sicher fühlen.
Warum ist das Verhalten des Jungen so dumm? Der Richter nennt das Verhalten “unreif und naiv”: Aber einen echten Menschen anzufeinden, weil man nicht in der Lage ist, mit dessen Spielfigur in FIFA 20 ein Tor zu machen, könnte man auch schlicht als saudumm bezeichnen.
FIFA ist bekannt dafür, für Wutanfälle zu sorgen:
- Manchmal gehen dabei Controller kaputt
- manchmal brüllt man wie irre in der Gegend rum
- manchmal sagt man, eine geheime Verschwörung von EA, das Momentum, steckt dahinter
Aber auf Instagram zu gehen und jemanden rassistisch für die eigene Unfähigkeit hasserfüllt anzumachen und dem noch den Tod durch Covid zu wünschen, ist eine Schande für jeden Gamer.
Wenn man sonst über “dumme Aktionen von Teenagern in FIFA” spricht, geht es eigentlich immer um Mikrotransaktionen. Denn solche Ikonen wie Ian Wright im Team zu haben, kann ganz schön teuer werden:
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Da hat die Erziehung mal auf ganzer Linie versagt XD.
Was ist den los mit der Jugend?
Immer wieder krass was es für Leute gibt :D.
Hoffe das endlich mal eine Bindung an die Ausweis ID kommt.
Dann würden sich die Leute endlich mal benehmen und nicht anonym rumflamen und sonst was.
Bin verwundert das das Gericht so milde entscheidet. Ich hätte dem eins reingedrückt das er mal drüber nachdenkt.
Das ist nun wirklich eine der dümmsten Aktionen, die ein Spieler machen kann. Es wäre sogar noch nachvollziehbarer gewesen, hätte er einen Entwickler von Fifa so angefahren.
Richtige Aktion von EA (obwohl ich EA hasse). Ich wünsche mir, dass mehr Unternehmen solche Strafen verhängen und die auch konsequent durchziehen.
Da soll noch einer sagen Ballerspiele machen aggressiv.
Wann du echt scheiße gebaut hast? Wenn selbst EA neben dir der good guy ist.
Wie will EA das durchsetzen? Mit neuer Email, neuem Account kann er einfach weiter spielen. Egal ob jetzt Origin oder über Gamepass (Konsole). Wenn das nicht geht kann er die meisten Spiele auch einfach über Steam kaufen.
Mag sein, aber zumindest ist sein aktuelles Konto und alles darauf erreichte/gekaufte komplett nutzlos.
Ausserdem hat EA doch ihre eigenen Kontos, mit denen man sich anmelden muss oder? Da gibt man auch seinen richtigen Namen an (über den er wieder gebannt werden könnte).
Auch Realnamen können ein Fake sein. Wer will jetzt hier beweisen das ich nicht Max Mustermann bin? Klar ist sein aktueller Fortschritt in FIFA erst mal Geschichte, aber Aussagen wie “lebenslang aus allen Spielen gebannt”” finde ich sehr weit hergeholt. Wie wollen sie verhindern das er Jedi Fallen Order, oder Squadrons spielt?
Ja, klar. Aber wenn er dann spielt und ein Game neu kauft, hat er immer das Risiko, dass irgendwie rauskommt, dass er es ist und EA ihn ohne weiteren Grund wegbannt.
Social-Media-Postings, Twitch-Streams, keine Ahnung was – ein Ticket an den Support.
Du hast schon Recht: Also “öffentliche Spieler”, die streamen oder so, kann man wirklich konsequent aus Games rausbannen – bei anonymen Spielern ist es schwierig.
Das ist vor allem ein ganz klares Zeichen von EA: Sie machen das “Härteste, was sie machen können” – einen lebenslangen Bann aus allem raus.
Wie sie das dann durchsetzen, ist wieder eine andere Frage. Aber die Aussage finde ich schon okay und nicht weithergeholt – das setzt eben ein klares Zeichen.
Du hast natürlich Recht, die Aussage allein setzt ein Zeichen, da sind wir uns einig. Finde Sie nur eben nicht anwendbar, deshalb weit her geholt. Also ich wüsste mich zu verschleiern, bei solch einem Bann. Zur Not auch mit Fake IPs oder MAC Adressen.
Ohne zu bestreiten das es eine saudumme Aktion ist würde mich es interessieren ob das juristisch so okay ist.
Früher konnte man ggf. die Spiele wieder verkaufen, aber heute hat man ja alles digital und teilweise liegt da einiges an Wert drin. EA spielt ja so selber nochmal Gericht obwohl es bereits juristisch bewertet wurde. Vor allem wenn man noch bedenkt, dass die Beleidigungen über einen Drittdienst passiert sind.
Das müssen Juristen entscheiden.
Ich geh davon aus, dass das alles in den Geschäftsbedingungen von EA-Spielen irgendwo steht, wie das geregelt ist. Ist dann die Frage, ob man mit einer Klage so einen Bann ins Wanken bringen könnte: Das sind aber wirklich Fragen für einen Spezialisten.
Diese Klagen gegen Videospiel-Firmen um irgendwas, ziehen sich in der Regel über Jahre hin, weil die Gerichte auf diese Themen nicht eingestellt sind. Und oft enden sie dann mit einer außergerichtlichen Einigung – das ist so meine Erfahrung aus den letzten Jahren, allerdings bei ganz anderen Themen.
Alles klar. Danke aber für die Antwort. Ist ja auch immer je Frage wo man klagt. Oft ist ja auch das was in den AGBs steht rechtlich nicht ganz korrekt. Hatte das jetzt schon 2 Mal, aber auch nicht bei Spiele-Firmen.
Gar nicht, es geht hier nur um den Symbol-Charakter an sich.
Tatsächlich können publisher Spieler komplett aus allen Spielen wegbannen. IP/ Hardware Ban.
Am härtesten ist natürlich ein Hardware ban.
Das heißt du kannst erst dann wieder ein Spiel spielen von EA sobald du dir einen neuen PC kaufst. Und ich meine auch NEUEN PC. Weil die nicht weißt welche Hardware Teile gebannt sind in deinem PC.
Arma 3 macht das zum Beispiel.
Und das problem dabei ist. Selbst wenn du einen neuen PC hast. Sobald EA das bemerkt können die einen weiteren Hardware ban raushauen und dein neu gekaufter PC ist auch nutzlos für EA games.
Hab mich immer gefragt wie das wohl läuft wenn der seinen PC oder Teile davon weiterverkauft.
Der Käufer will dann dasselbe Spiel spielen, gibt vielleicht irgendwie Geld aus und wird dann tatsächlich grundlos gebannt?
Schreit nach ner Klage die nicht nur in Amerika durchgeht ?
Es gibt auch sowas wie ein IP Bann wo die dauerhafte IP Adresse im Zusammenhang mit der Geräteseriennummer usw. gebannt wird. Ist bei Blizzard Gang und Gebe solche Banns. Schätze EA macht das in dem Fall genauso. Sicherlich gibt es auch da Wege und Mittel das irgendwie zu umgehen, aber das erfordert dann schon eine ganze Menge mehr als nur ne neue Email Adresse oder so.