Das kostenlose Update 44 ist für die PC-Version von The Elder Scrolls Online erschienen. MeinMMO hatte die Möglichkeit, mit Lead-Combat- und PvP-Designer Brian Wheeler über die Neuerungen zu sprechen.
Am 28. Oktober 2024 ist mit Update 44 das letzte große Inhaltspaket des Jahres für The Elder Scrolls Online erschienen. Wie im vergangenen Jahr halten sich die Entwickler auch jetzt wieder an die neue Content-Strategie, also ohne kostenpflichtigen, finalen Story-DLC im letzten Quartal.
Stattdessen erwarten euch kostenlose Verbesserungen und Inhalte, die euch im besten Fall über einen langen Zeitraum auf die Server locken sollen – wie 2023 die Solo- und Koop-Herausforderungen im Endlosen Archiv.
Dieses Mal drehen sich die Neuerungen vor allem um den PvP-Bereich des MMORPGs, weswegen es Sinn machte, mit Lead-Combat- und PvP-Designer Brian Wheeler über das neue Update von Elder Scrolls Online zu sprechen.
Der offizielle Trailer zu den Schlachtfeldern aus Update 44 für Elder Scrolls Online:
Die Kritik an Update 44
MeinMMO hatte darüber berichtet, dass der aktuelle Content-Patch aus verschiedenen Gründen kritisiert wird:
- Die wichtigsten Neuerungen drehen sich um die stark runderneuerten PvP-Schlachtfelder. Durch diesen klaren Fokus gehen viele Spieler, was spannende Neuerungen angeht, leer aus. Ein Risiko für die Entwickler.
- Verschärft wird das, weil die beiden neuen Gefährten – ein potenzielles Highlight für PvE-Fans – kostenpflichtig über den Kronen-Shop oder ESO Plus angeboten werden. Und, weil einige Spieler das Design von einem der beiden Gefährten kritisieren (via Reddit).
- Ebenfalls doof: Das neue Belohnungssystem der Goldenen Vorhaben wird erst irgendwann Mitte November aktiviert (via elderscrollsonline.com).
Auf Steam ist der Wertungsschnitt von 83 Prozent (alle Rezensionen) auf 74 Prozent (die letzten 30 Tage gefallen). Von Brian Wheeler möchten wir wissen, wie diese Kritikpunkte im Team aufgenommen wurden und wie er vor allem das Feedback zum PvP-Fokus einschätzt.
Der Entwickler betont in seiner Antwort, wie lange es her ist, dass man der PvP-Community frische Inhalte liefern konnte. Update 44 dürfte das größte PvP-Paket seit der Einführung der Schlachtfelder im Juni 2017 sein (mit dem Kapitel Morrowind).
Wir versuchen immer, eine Balance zu finden, um neue Inhalte zu veröffentlichen, die für möglichst viele unserer Spieler relevant sind. Und ja, es stimmt, es gibt da draußen deutlich weniger PvP- als PvE-Spieler. Unsere Bestrebung ist es jedoch, genau das zu ändern und mehr Spieler aus dem großen Pool fürs PvP zu begeistern.
Viele Spieler haben die Sorge, dass sie im PvP ihren Hintern versohlt bekommen oder schlicht eine frustrierende Zeit haben könnten. Unser Versuch ist es daher, diese Erfahrung etwas zugänglicher zu gestalten. […] Wir möchten einfach mehr Leute auf die Schlachtfelder bringen.
Brian Wheeler im Interview mit MeinMMO
Ein Problem der alten 3-Team-Schlachtfelder war es, dass ständig ein enormer Druck auf allen Spielern lag, so Brian Wheeler weiter. Ein Fehler oder eine Aktion zur falschen Zeit reichte, um besiegt am Boden zu liegen. Genau diesen Druck möchte man vor allem im neuen 8vs8-Modus aus dem Schlachtfeld-PvP herausnehmen.
Am Launch-Tag konnte der PvP-Designer auf den Liveservern bereits sieben oder acht Schlachtfeld-Partien spielen. Seiner Erfahrung nach waren die Warteschlangen für 8vs8 sehr kurz und das erste Feedback, dass den Entwickler erreichte, fiel durchweg positiv aus.
Schlachtfelder für eine neue Zielgruppe
Bei sieben neuen Maps und den diversen PvP-Modi, die nun für ganz andere Team-Zusammenstellungen funktionieren müssen, dürfte die Optimierung sehr aufwendig gewesen sein. Wie viel Zeit ist intern und auf dem öffentlichen Testserver in die Tests der Schlachtfelder geflossen, möchten wir von Brian Wheeler wissen.
Zu den internen Tests gehörte es, auszutesten, ob die alten Maps bei zwei Teams überhaupt noch funktionieren. […] Durch die Erfahrungen aus diesen Tests entschieden wir uns, für 4vs4 und 8vs8 jeweils eigene, neue Maps zu designen. […]
Vier der neuen Maps sind dabei für das 8vs8, weil wir hier eine PvP-Erfahrung für eine breitere Zielgruppe anbieten möchten. Während sich die 4vs4-Karten sehr viel kompetitiver anfühlen. Wir haben viele im Team, die PvP kompetitiv spielen. […]
Im Laufe unserer internen Tests, die anderthalb bis zwei Jahre umfasst haben, waren wir in der Lage, verschiedene Layouts, Kartengrößen und vieles mehr auszuprobieren. Und wenn wir den PTS nehmen, dann gab es dort sehr viel gutes Feedback zu zum Beispiel den Spielmodi und Warteschlangen.
Brian Wheeler im Interview mit MeinMMO
Laut Brian Wheeler war es ursprünglich der Plan, mit nur zwei Warteschlangen live zu gehen, eine für 4vs4 und eine für 8vs8. Die Erfahrungen vom PTS haben jedoch gezeigt, dass man eher vier Warteschlangen braucht: 4vs4 (Solo), 4vs4 (Gruppe), 8vs8 (Solo), 8vs8 (Gruppe). Entsprechend findet ihr diese vier Möglichkeiten zum Launch des Updates in der Gruppensuche.
Dass es die neuen Power-Ups nur im 8vs8-Modus gibt, war indes auch ohne große Tests klar. Im 4vs4 möchte man die pure, kompetitive Form vom Schlachtfeld-PvP anbieten, in denen der Skill sowie die Erfahrung eines Teams am Ende den Ausschlag gibt.
Im 8vs8 soll es indes Raum für unvorhersehbare, chaotische Momente geben, in denen es beispielsweise einem Anfänger mit dem richtigen Power-Up möglich ist, einen Veteranen auf dem falschen Fuß zu erwischen, oder einem Heiler, plötzlich tödlichen Schaden zu verursachen. Auch deswegen ist der 8vs8-Bereich für den Entwickler der optimale Ort, um erstmals ins PvP von ESO reinzuschauen.
Für den Start kann ich nur das 8vs8 empfehlen. Die Erfahrung dort unterscheidet sich natürlich deutlich von Cyrodiil, mit den Belagerungswaffen und den großen Schlachten … aber je mehr Leute in deinem Team sind, desto leichter ist es, sich im Hintergrund zu halten, zu überleben und erst einmal die Situation einzuschätzen. […]
Und der Modus vergibt Fehler einfach leichter. Weil es beispielsweise die Power-Ups gibt, durch die man Schwächen im eigenen Build oder bei der Ausrüstung ausgleichen kann. […] Es macht Spaß, es ist relaxt und man kann sich viele neue Belohnungen erspielen.
Brian Wheeler im Interview mit MeinMMO
Goldene Vorhaben und Cyrodiil
Die Goldenen Vorhaben sollen ab Mitte November einen weiteren Anreiz bieten, dass Spieler das PvP von Elder Scrolls Online ausprobieren, und zwar nicht nur Schlachtfelder, sondern auch Cyrodiil oder die Kaiserstadt.
Bevor die Ziele der Vorhaben final designt und veröffentlicht werden, möchten die Entwickler aber erst das initiale Feedback auf die Schlachtfelder-Änderungen von Update 44 abwarten. Keiner soll in eine Situation gebracht werden, in der er ein Ziel der Goldenen Vorhaben aufgrund von Startproblemen nicht abschließen kann.
Zu guter Letzt verrät Brian Wheeler, dass die Entwickler Cyrodiil keinesfalls vergessen haben. Bei der Implementierung von neuen Inhalten muss man sehr aufpassen. Schnell können sich vermeintlich kleine Neuerungen extrem schlecht auf die Gesamt-Performance der Kriegszone auswirken.
Der PvP-Designer ist jedoch ein riesiger Fan der Cyrodiil-Schlachten und würde den Kampf um die Kaiserstadt nur zu gern irgendwann mal in einer Videospiele-Adaption in Serien- oder Filmform umgesetzt sehen: „Das wäre fantastisch, ich würde es lieben.“ Leider hat er in Hollywood nichts zu melden. Wir wären aber dafür. Ihr auch?
Wie viele Spieler zocken ESO?
Als Rauskicker haben wir noch eine offizielle Zahl für euch: Laut der Discover-Seite von elderscrollsonline.com haben seit dem Launch mittlerweile 25 Millionen Spieler Elder Scrolls Online gezockt. Im Januar 2024 war noch von 24 Millionen Spielern die Rede.
Also kann man wohl davon ausgehen, dass sich in den vergangenen etwa neun Monaten knapp eine Million neue Abenteurer nach Tamriel gewagt haben. Dabei handelt es sich aber natürlich nicht um gerade aktive Spieler.
Außerdem ist unklar, wie viele dieser Spieler nur die regelmäßig stattfindende „kostenlose Probe“ getestet haben. Dennoch ist es spannend zu sehen, dass das zehn Jahre alte MMORPG weiterhin neue Spieler anlocken kann. Mehr Infos zu Update 44 findet ihr hier: MMORPG für Elder Scrolls bekommt das letzte Update des Jahres, doch nicht alles, was neu ist, feiern die Spieler
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