Das Spiel Erenshor soll Ende 2024 oder 2025 auf Steam erscheinen: Es soll ein simuliertes MMORPG sein, das man alleine spielen kann. Jedes Mal, wenn der Entwickler seine Idee vorstellt, hört er, was für eine tolle Idee das ist.
Was ist das für ein Spiel?
- Erenshor ist ein Singleplayer-Spiel, das ein MMORPG simuliert, wie es früher einmal war. Der Entwickler will die Faszination von MMORPGs um 2000 zurückbringen – das ist wohl der Code für „Ein Spiel wie Everquest“.
- Der Spieler erlebt Abenteuer in einer Fantasy-Welt, erledigt Quests und sammelt Items, spielt auch mit anderen zusammen. Aber jeder andere in seinem MMORPG wird von der KI gesteuert.
- Die Idee ist: Erlebe ein MMORPG, aber ohne die lästigen sozialen Verpflichtungen, die ein richtiges MMORPG mit sich bringt.
Es soll ein MMORPG sein, das man auch mal 3 Wochen nicht spielen kann, ohne Angst zu haben, den Anschluss an seine Freunde zu verlieren – denn die warten ohnehin auf einen.
Erenshor will 100 Stunden Gameplay und bietet 4 Klassen
Das fällt auf: Der Entwickler hinter Erenshor bewirbt sein Spiel regelmäßig mit Postings auf reddit und jedes Mal ist das Feedback fantastisch. Das Spiel klingt auch mit jedem Mal besser.
Am letzten Sonntag stellte er im Rahmen des Indie-Sonntags sein Projekt wieder im Games-Forum von reddit vor:
Erenshor werde zum Release über 100 Stunden Gameplay bieten, hieß es da. Spieler könnten Questen, Erkunden, Leveln, Craften und Angeln.
Es werde 4 Klassen bieten:
- Einen Arcanist, der viel DPS liefert, dazu Crowd-Control bietet
- Der Duelist – ein Nahkampf-DPSler
- Der Paladin – eine Art Tank, der ein Zweihandschwert oder Schwert und Schild nutzt, dazu debuffen und heilen wird
- Der Druide – der auf „Schaden über Zeit“-Zauber setzt, ein Pet herbeirufen und über einige Crowd-Control-Fähigkeiten verfügt
Auch dieses Mal bekam der Entwickler wieder die Bestätigung von den sonst so kritischen Nutzern auf reddit, dass er da einer ganz heißen Sache auf der Spur ist:
- „Spannendes Konzept“
- „Oh, ich wusste gar nicht, dass ich es will, bis ich es gelesen haben“
- „Hab die Demo für einige Stunden gespielt und Spaß gehabt. Hab sogar ein goldenes Ticket gefunden, das offenbar keine Verwendung mehr hat. Ich hab nichts Schlechtes zu sagen.“
- „Ich hoffe echt, dass das Spiel gut wird. Das ist eine fantastische Idee.“
Wann soll das erscheinen? Der Plan ist es, Erenshor auf Steam in einem Early Access Ende 2024 oder Anfang 2025 zu veröffentlichen.
Drei Viertel der Welt seien schon spielbar.
Die Leute lieben eine Hälfte von MMORPGs, finden aber die andere schwierig
Das steckt dahinter: Das Projekt „Erenshor“ zeigt, dass es zwei Ströme gibt, die sich gegenseitig widersprechen:
Einerseits stehen viele Core-Gamer, die klassische Zielgruppe für MMORPGs, heute wie damals total auf Looten und Leveln, auf das „klassische MMORPG-Gameplay“: Sie mögen die Idee, in einem Spiel etwas zu leisten, sich etwas aufzubauen, immer stärker zu werden – auch heute noch sind Loot-Spiele extrem beliebt.
Gleichzeitig sind Spieler viel weniger bereit, Verpflichtungen einzugehen und sich fest zu binden, wie das in MMORPG notwendig ist: Man will sich nicht mehr „zu festen Terminen“ vereinbaren oder solange in einer Gruppe sein, bis der Dungeon zu Ende ist, auch wenn man nach 20 Minuten keine Lust mehr hat.
Das kann daran liegen, dass die heutige Gesellschaft viel individualistischer ist als früher – Vereine klagen ja auch über Mitglieder-Schwund. Oder auch daran, dass viele ehemalige MMORPG-Spieler 20 Jahre älter sind und mit Job und Familie so viele echte sozialen Verpflichtungen haben, dass sie nicht noch welche in ihrer Freizeit brauchen.
Viele MMORPG-Entwickler haben diese Tendenz ohnehin lange erkannt und versuchen, ihre MMORPGs von mehrstündigen Spiele-Runden auf leichter „snackbare“ Inhalte zurecht zu kürzen. Spiele wie Fortnite oder LoL haben gezeigt, dass es für viele okay ist, sich für die Dauer eine Runde, etwa für 20 bis 30 Minuten, zu verpflichten.
Die Idee von Erenshor, ein MMORPG zu entwickeln, das die Vorteile des Genres bietet, dabei aber auf soziale Verpflichtungen verzichtet, begeistert bei jeder Vorstellungs-Runde erneut viele Spieler.
Das erleben wir auch immer wieder, wenn wir auf MeinMMO das Spiel vorstellen:
In einem neuen MMORPG auf Steam bist du garantiert der beste Spieler: Weil es keine anderen gibt
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In Zeiten von Dungeonbrowser und automatischem Matching hast das doch in WoW genau so :D. Im Endeffekt wenn den Chat ausblendest hast auch nur gesichtslose NPC die rum rennen 😀
Sorry, aber das hat dann nix mehr mit MMO zu tun…
Und die Idee ist auch nicht ganz neu, die .Hack (dotHack) Serie hatte den selben Ansatz, war aber mit PS/PS2 Hardware ziemlich limitiert was das angeht 😀
der name mmo ist da aber missverständlich > “massively multiplayer online”. wenn man nur alleine spielt hat das nichts mit multiplayer zu tun. dann wohl eher nur “rpg”
Weiss man, wie die Qualität der Story in den Quests und allgemein ist?
Interessantes Thema. Ich will hier die Intentionen was man an MMO’s wie die etablierten nicht mag gar nicht in Frage stellen. Was mich beschäftigt ist etwas anderes.
Wenn ich ein Solo-Spiel mag, in dem looten und leven und dadurch voran kommen und besser/stärker werden, mag, dann ist das völlig in Ordnung. Und wenn ich an Multyplayerwelten, welche auch immer, Dinge ablehne, welche durch das aufeinander treffen mit anderen Spielern bestimmt werden, ist das auch zunächst mal in Ordnung.
Aber, wenn wir nun soweit sind, das wir Menschen simulieren, damit wir uns nicht allein fühlen, aber nicht mit echten Menschen zusammen treffen wollen und wenn ich in diesen Gedanken das Thema virtuelle Simulation und Deep Dive einbeziehe sehe ich schwarz für die Menschheit.
So, es darf kritisiert und gemeckert werden.
So, es darf kritisiert und gemeckert werden.
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Also ich finde das genau richtig, was du sagst.
Das ist wirklich ein Widerspruch, den es da im MMORPG-Genre gibt. Das gab’s aber auch schon immer.
Ich hab vor mehr als 20 Jahren DAOC gespielt und hab da noch den Satz in Erinnerung, den ein Spieler mal sagte: “Alle wollen Robin Hood sein,aber keiner will der 3. Bogenschütze von rechts auf der Mauer sein, den Robin Hood erschießt.”
Das ist halt so ein Grundproblem dieser Spiele, damit sich in einem Multiplayer-Spiel manche als Held und Sieger fühlen können, muss es auch andere geben, die verlieren.
Ist es denn da ein Grundproblem der Spiele, oder der Gesellschaft im allgemeinen? Warum wollen alle Robin sein, wieso müssen Helden immer super besonders sein? Herkunft, Erblinie, Talent.. Gewöhnlich reicht nicht, weswegen eigentlich nicht? Naja.. ich merke ich schweife ab.
Es gibt eine Buch Reihe, Einsamer Wolf. Im ursprünglichen Text überlebte der Protagonist weil er im Unterricht nicht aufpasste und zur Strafe Holz sammeln musste. Er war nichts Besonderes. Er wurde es. Aus eigener Anstrengung. Ein wahrer Held.
In der Neuauflage ist der Protagonist dann ganz toll und besonders und überlebt weil.. hm.. er toll ist… Weiß ich gar nicht mehr genau, hab das neu aufgelegte Buch dann weg gelegt und nicht gekauft.
StarWars8, Rey’s Eltern waren nichts Besonderes. Sie war etwas Besonderes, SIE aus ihrer eigenen Stärke! In 9 wurde sie dann auch nur zu einer Erbin von ganz toll mächtig erklärt.
Ja bin total abgeschweift. Nun, ich habe nichts dagegen nur irgendjemand zu sein. Dieses ganze “Champion” in WoW nervt ziemlich. Obwohl, ich mag Pilze. Lecker. Ich sollte mal was essen.
Ist schon eine sehr spannende Frage. “schwarz sehen” würde ich das per se nicht so schnell. Aber was genau dann passiert, hmmm. Es gibt dann eine Spielewelt mit “echten Menschen”, und eine mit “KI-Menschen”. Werden die gleich sein, ähnlich, oder werden die sich völlig unterscheiden? Wird die “KI-Welt” sich immer wieder der “Menschen-Welt” anpassen oder ganz neue Wege gehen?
Hochinteressant.
streng genommen hast du mit deinen worten völlig recht. man kann nicht wissen was aus so einer entwicklung wird und ob es nicht vielleicht sogar was gutes wird. vielleicht nehmen die “doofis” (anspielung auf mario barth) ja vornehmlich die virtuelle variante und lassen die anderen in ruhe miteinander sein.
irgendwie bin ich aber doch froh, das ich selbst das nicht mehr erlebe.