Diablo 4 verspricht Content für alle in Season 4 – Entwickler erklären uns, wie sich das Spiel grundlegend ändert

Diablo 4 verspricht Content für alle in Season 4 – Entwickler erklären uns, wie sich das Spiel grundlegend ändert

Season 4 soll so ziemlich alles an Diablo 4 ändern, es wird nahezu ein vollständig neues Spiel. MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus konnte schon vorab mit Lead Seasons Designer Deric Nuñez und dem Lead Game Producer Timothy Ismay sprechen. Das vollständige Interview findet ihr hier.

Das müsst ihr zu Season 4 wissen:

Das ist die neuste Info: Im neusten Developer Update vom 2. Mai haben die Entwickler über die Dinge gesprochen, die Season 4 verändern wird. Dabei wurden bereits die meisten Neuerungen im Detail besprochen. Ihr findet hier die vollständigen Patch Notes für Season 4.

Außerdem haben die Entwickler nach dem ersten PTR das Feedback der Community umgesetzt und noch an vielen Stellschrauben gedreht. Das heißt: Wenn ihr den PTR gespielt habt, werdet ihr zu Season 4 noch einige Änderungen finden.

Mit Tim Ismay und Deric Nuñez konnte ich darüber sprechen, welchen Einfluss die Änderungen aufs Spiel haben werden und was sie für Spieler direkt bedeuten. Außerdem gibt es ein paar interessante Einblicke in die Entwicklung und den ein oder anderen Hinweis auf die Zukunft des Spiels.

Was die Entwickler aus dem PTR gelernt haben, erklären sie Video:

Alle Upgrades fließen in den ewigen und den saisonalen Realm

MeinMMO: Die Eisenwölfe sind offenbar das Saison-Thema von Season 4. Was sind die größten Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zu den Eisenwölfen aus Diablo 2 und Diablo 3?

Deric Nuñez: „Mit Blick auf die Einführung in Diablo 2 und die Erweiterung [der Eisenwölfe] in Diablo 3, hat jede Iteration versucht, die Beteiligung der Eisenwölfe zu vertiefen, während das ganze Drama in Sanktuario wächst.

Mit Season 4 konnten wir diese Tradition fortführen, indem wir sie permanent in die Höllenfluten integrieren. Durch die Aktivitäten der Eisenwölfe können Spieler Seite an Seite mit diesen berüchtigten und ehrenwerten Söldnern kämpfen.

Spieler auf den Season-Servern von Season 4 im Speziellen haben die „Call of the Wolf“-Aktivität, die diese Interaktion mit den Eisenwölfen noch weiter treibt, indem [Spieler] den Kommandanten treffen und den Grund für die stärker werdenden Höllenfluten entdecken können sowie diese „Verderbnis“, die die Wölfe von innen heraus aufzufressen droht.

Dazu werden die Spieler schon fast in die Eisenwölfe aufgenommen. Während ihr die Fluten bekämpft, bekommt ihr süßen Loot dafür. Saisonale Spieler können sich durch 18 Tiers mit wirklich overpowerten Belohnungen kämpfen, die das Leveln von 1 bis 100 und darüber hinaus verbessern sollen.

Im Endeffekt … wir lieben die Eisenwölfe und suchen immer nach Wegen, um ihre Wichtigkeit und ihre Präsenz in den Konflikten Sanktuarios zu steigern.“

Timothy Ismay: „Und wie Spieler schon festgestellt haben, hatten die Eisenwölfe es zuletzt nicht so leicht. Die waren schon immer in Kehjistan und Caldeum hatte zuletzt echt Probleme. [Die Eisenwölfe] versuchen gerade, sich neu zu formieren und die Mächte der Hölle zurückzuschlagen, die gerade die Hauptstadt überrannt haben. Wir setzen an mit der Frage, was die Eisenwölfe eigentlich so getrieben haben, seit alles buchstäblich zur Hölle gefahren ist.“

MeinMMO: Das klingt so, als werden die Eisenwölfe auch Teil des Ewigen Realms?

Deric Nuñez: „Ja, das ist eines der tollen Sachen am Season-4-Upgrade. Alle Upgrades, die die Höllenfluten umfassen, fließen in den ewigen und den saisonalen Realm. Wie die Eisenwölfe nun in diese Fluten eingearbeitet werden, ist permanent. Das ist einfach, wie Diablo 4 nun mit Höllenfluten verfährt. Von jetzt und für immer.

Der einzige Teil, der exklusiv für den saisonalen Realm ist, ist die „Call of the Wolf“-Aktivität, die damit einhergehende Questreihe und der Ruf-Pfad.“

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Das alles wird nicht verschwinden

MeinMMO: Ist das dann schon die Season-Mechanik oder kommt da noch mehr?

Deric Nuñez: „Mit Season 4 gibt es eine starke Betonung auf die Änderungen, die wir überall vorgenommen haben mit Itemization, Tempering, Masterworking und den ganzen Sachen. Alles führt dann zurück auf den Loot.

Das ist der Fokus von Season 4. Die Erfahrung des Lootens und Levelns zu verbessern.

Wir haben als Teil der saisonalen Mechaniken, oder als saisonales Item, einen Verbrauchsgegenstand: den „Profane Mindcage“ [zu Deutsch etwa: Lästerlicher Gedankenkäfig]. Der fällt bei den neuen Hellbourne, einem neuen Monster-Typen in den Höllenfluten.

Wenn ihr auf dem saisonalen Realm einen Hellbourne tötet, wird er einen Gedankenkäfig fallenlassen. Wenn ihr den verbraucht, erhöht er – für 60 Minuten, glaube ich – das Level der Höllenflut-Monster um bis zu 10 sowie ihre Drop-Rate von Anomaler Glut. […]

In Season 4 geht es darum, an deiner Ausrüstung herumzuwerkeln, die Klassen-Fantasie auszubauen. Der Gedankenkäfig treibt das noch etwas weiter, bringt Leute dazu, ihre Builds zu testen, ihre Effizienz zu maximieren. […]“

Timothy Ismay: „Nur um das zu unterstreichen: Diese Saison ist sehr anders als unsere vorhergehenden. Früher ging es darum, diese ausgesprochene, saisonale Erfahrung gut zu machen mit Story-Lines, einer Form der Macht-Steigerung und einem Thema, das nur für die Season da ist und dann wieder verschwindet.

Dann haben wir gesehen, worüber die Leute so sprechen auf sozialen Medien, in Foren oder im Spiel selbst. Und wir haben gesehen, dass es da oft um Itemization ging, um Dinge, die frustrieren, mit Ideen, wie es besser geht und wir haben vielem davon zugestimmt.

Wir arbeiten also schon sehr lange daran. Viele Anstrengungen für dieses Season, anders als in vorigen Seasons, flossen also in diese fundamentale Änderung, wie Items funktionieren, wie sie sich von Level 1-50 anfühlen und wie sie sich im Crafting-Prozess ab Level 50 verhalten.

Darum geht es in dieser Season. Und, wie Deric schon sagte, anders als in anderen Seasons, wird das alles nicht verschwinden. Normalerweise machen wir was, das ist dann cool und verschwindet. Das hier nicht. Das ist jetzt eine fundamentale Änderung am Spiel.“

Der Seneschall ist ein großartiges Beispiel dafür, wie wir in einer Season spielen können

MeinMMO: Dass die Wölfe aus Kehjistan und genauer noch aus Kurast kommen, klingt nicht gerade nach einem Zufall. Ist das eine Vorschau auf die Erweiterung Vessel of Hatred?

Deric Nuñez: „Ich habe das ja vorhin schon angeschnitten. Wir suchen immer nach Wegen, um die Story von Sanktuario sinnvoll fortzusetzen. Aber wie [Season 4] mit der kommenden Erweiterung zusammenhängt oder auch nicht, darüber können wir noch nicht sprechen.“

MeinMMO: In Season 3 habt ihr mit dem Seneschall als temporären Begleiter experimentiert. Und das war etwas sehr Unterschiedliches zu dem, was wir aus Diablo 2 und Diablo 3 kennen. Was habt ihr davon gelernt, vom Companion-System?

Timothy Ismay: „Eine Menge. Das Konstrukt, der Seneschall, ist ein großartiges Beispiel dafür, wie in einer Season wir damit spielen können, Macht für den Spieler ins Spiel zu bringen. Da hatten wir eine Menge Spaß mit: Wege zu finden, um durch diesen kleinen Begleiter Arten der Macht zu implementieren, die deinen Build komplementiert, oder deine Klasse grundlegend ändert, indem etwas freigeschaltet wird, das deine Klasse normalerweise nicht kann. […]

Das hat viel Spaß gemacht, aber deine Frage war, was wir davon gelernt haben. Erstens würden wir uns die Kommunikation mit dem Begleiter anschauen, damit man besser versteht, was er eigentlich gerade tut. Spieler haben den Begleiter und was er gerade macht [in Season 3] oft einfach aus den Augen verloren.

Eine andere große Sache ist […] dass wir wollen, dass der Begleiter Dinge so schnell freischalten kann, wie der Spieler voranschreitet. Da gab es anfangs ein paar Balance-Probleme, die wir im Laufe der Season ausgebessert haben. Wir sollen sicherstellen, dass Dinge schneller freigeschaltet werden, damit ihr schneller spürt, wie sie euren Build beeinflussen.

Im Allgemeinen mochten wir, wie es sich anfühlte, einen Begleiter zu haben. Das ist eine Mechanik, die wir uns in Zukunft definitiv nochmal ansehen wollen. Aber wir werden einige der Dinge, die wir nun gelernt haben, berücksichtigen.“

MeinMMO: Ich meine, mit den Eisenwölfen hättet ihr ja nun eine ideale Grundlage für weitere Companions.

Timothy Ismay: „Das stimmt, die wären erstklassige Begleiter.“

Der Seneschall war das große Feature von Season 3:

Builds sollen sich immer noch super-mächtig anfühlen

MeinMMO: Wenn ihr nochmal Begleiter bringt, wären die so völlig broken wie der Seneschall? Ich meine, der konnte die meisten Uber-Bosse einfach oneshotten.

Timothy Ismay: „[lacht] Ich denke, da kam es zu ein paar verrückten Sachen, ja. Wir haben jetzt gerade hier keinen Klassen-Designer, aber im Namen von Adam würde ich sagen: Hoffentlich haben wir die Chance, ein sorgsames Balancing zu schaffen.

Dass wir einen PTR für Season 4 hatten, war ein großer Vorteil. Da haben wir gesehen, was für Builds so mächtig wurden, dass sie schon Probleme machen können – und hatten die Chance, sie etwas anzupassen.

Um mich klar auszudrücken: Unser Ziel ist nicht, solche Builds wegzunehmen, die auf eine spaßige Weise verrückt waren. Die sollen sich immer noch super-mächtig anfühlen. Aber wir sind auf ein paar Probleme gestoßen, was ihre Performance angeht. Heißt: Das Spiel war nicht mehr in der Lage, die Anzahl an Projektilen zu verarbeiten und was sonst noch so Verrücktes abging.

Das mussten wir ein wenig zurückschrauben, um klarzustellen, dass nicht einfach das Spiel crasht. Solche Anpassungen wollen wir machen. Und ich denke, etwas Ähnliches würden wir bei Begleitern machen. Wir wollen, dass sich Begleiter mächtig anfühlen, falls sie wiederkommen. Da waren wir beim Seneschall schon sehr glücklich mit. Aber, zugegeben, ein PTR würde uns dabei helfen, ihn ein wenig mehr an den rechten Platz zu bringen, ehe die Season startet.“

Ich habe noch angemerkt, dass Experten wie Rob fordern, OP-Builds zu nerfen, und ich so etwas schlecht fände. Schließlich will ich, dass ich Bosse oneshotten kann, wenn ich will. Timothy hat mir da zugestimmt und sagte: Diesen Fun-Faktor wolle man haben.

Nach Level 100: „Mann, jetzt habe ich diesen krassen Charakter. Was mache ich jetzt damit?“

MeinMMO: Sehr direkt nach dem Ende des PTR habe ich die Community darüber diskutieren sehen, dass Content nach Level 100 fehlt. Der Level-Grind war großartig, aber danach gebe es nicht viel zu tun. Wie denkt ihr darüber?

Timothy Ismay: „Das ist ein sehr guter Punkt. Die Spieler haben zurecht angemerkt, dass es Spaß macht, bis 100 zu leveln, aber dann ist man recht schnell ausgerüstet und denkt sich: „Mann, jetzt habe ich diesen krassen Charakter. Was mache ich jetzt damit?“

Mit Season 4 bringen wir deswegen ein paar Sachen, die hier zu einem guten Teil helfen werden, denke ich. Das erste ist Die Grube. Wenn du Level 100 erreicht hast, ist die Arbeit noch nicht erledigt.

Härtung [orig.: Tempering] kann grundsätzlich direkt genutzt werden, aber Vollendung [orig.: Masterworking] ist erst ab Weltstufe 4 überhaupt verfügbar. Das gibt es nur für vermachte Gegenstände und du musst in die Grube, um die Crafting-Materialien dafür zu bekommen.

Hier findet ihr unseren Guide zu Härtung und Vollendung in Season 4 mit allen Infos zum neuen System.

Die Idee hier ist, dass du dich ausrüstest, das gute Zeug bekommst, die richtigen Affixe durchs Tempering draufpackst und dann mit dem Upgraden anfängst, um die Items noch mächtiger zu machen. Und du musst in die Grube, um das machen zu können.

Für einige dieser Materialien musst du tiefer und tiefer gehen, bekommst dann mehr davon […] Du wirst herausfinden, dass du selbst auf Level 100 tiefer in die Grube kommen willst, um mehr Materialien zu bekommen aber auch, um einfach zu schauen, wie weit du eigentlich kommst.

Die Grube hat 200 Level. Und dabei geht sie in der Schwierigkeit steil nach oben. Beim ersten Besuch kommst du vermutlich recht leicht durch die ersten paar Level. Aber an einem bestimmten Punkt wirst du merken, dass es richtig hart wird, weiter zu kommen. Ich denke, viele Leute wollen schauen, wie weit sie kommen.

Ähnlich hatten wir es bei den Alptraum-Dungeons, wo die Leute auf Level 100 pushen wollten. Aber [die Grube] hat einen bedeutend höheren Schwierigkeitsgrad. Und zumindest für eine Weile werdet ihr das tun wollen, um eure Ausrüstung zu upgraden. […]

Zusätzlich haben wir einen neuen Endgame-Boss gebracht, Andariel, ähnlich wie bei Duriel. Das ist eine neue Möglichkeit, um Uber Uniques zu farmen. Und dann gibt es dazu noch die neuen „gequälten“ Versionen der Endgame-Bosse.

Duriel hat schon Uber-Duriel als stärker Form. Jetzt gibt es noch die „gequälte“ Variante, die auf Level 200 ist. Der ist unfassbar hart, ich persönlich habe ihn nie besiegt, aber […] das ist eine neue Herausforderung, um zu sehen, ob du wirklich der Beste der Besten bist.

Und noch zusätzlich schauen wir immer noch, was zusätzliche Systeme sein könnten, die wir potentiell in zukünftigen Seasons und Releases bringen könnten, die Spielern auf Level 100 mehr zu tun geben. Darüber sprechen wir intern bereits.“

Aktuell ist die absolute Härteprüfung für Spieler die Bestenliste:

Wenn du die wirklich perfekten Items willst, musst du oft in die Grube

MeinMMO: Verglichen mit dem Grind für die Uber-Bosse, wie umfangreich wird der Grind nach Crafting-Materialien für Tempering und Masterworking sein?

Timothy Ismay: „Es ist gar nicht so schwer, in die Grube zu kommen. Der Zugang kommt recht schnell, weil man einfach oft rein muss und du wirst viel grinden müssen, um deine Items zu upgraden.

Nur zur Erinnerung: Jedes Item kann bis zu 12-Mal aufgewertet werden und die Materialkosten steigen dabei. Alle 4 Level gibt es einen „Super-Roll“ auf einen der Affixe. Und weil es zufällig ist, wird der Loop in etwa so aussehen:

  • Du suchst nach vermachten Legendarys und Uniques, die Größere Affixe besitzen. Nur auf den beiden Item-Typen können diese Affixe sein.
  • Dann versuchst du mit Tempering die Affixe drauf zu bekommen, die du brauchst.
  • Dann fängst du mit Masterworking an, um auf Level 4, 8 und 12 einen Affix zu verbessern.

Wir wissen, dass Leute ihr Gear perfektionieren wollen. Darum werdet ihr das oft machen müssen, um die perfekte Ausrüstung zu bekommen. […] Du kommst schnell zum Masterworking, aber wenn du die wirklich perfekten Items willst, musst du oft in die Grube.“

Deric Nuñez: „Der Weg zum Endgame fängt schon mit der Vorbereitung an. Den Charakter anzupassen sit ein großer Teil sowohl von Tempering als auch Masterworking. Tempering mündet dann sehr passend ins Masterworking.

Ein Teil des Itemization-Reworks von Season 4 ist, dass wir versuchen, die Komplexität zu reduzieren und den Einstieg leichter zu machen. Tempering ist die Vorbereitung zum Konzept des Finetunings für die Ausrüstung.

Der Einstieg ins Tempering ist ziemlich geradeheraus: Während du einfach Content machst, mit den Höllenfluten interagierst, eben Diablo spielst, bekommst du die Rezepte fürs Tempering […] Die schaltest du permanent frei. […] Die sammelst du dann, vervollständigst sozusagen deine Briefmarkensammlung. […] Das macht die Erfahrung etwas stromlinienförmiger und legt die Betonung auf Qualität über Quantität für die neue Loot-Erfahrung.“

MeinMMO: Zum Verständnis, der Unterschied zwischen Uber-Unique-Farming und Tempering und Masterworking ist quasi, dass das eine einen Schub gewährt und das andere mehr eine stetige Verbesserung?

Timothy Ismay: „Ja, genau, das ist mehr ein durchgehender Prozess. Und Duriels Chance, ein Uber Unique fallen zu lassen, ist immer noch extrem niedrig. Das ist also ein langer Grind. [Masterworking] ist sehr viel berechenbarer.“

MeinMMO: So nebenbei: Ist es wahrscheinlicher, dass ich ein Shako finde oder ein Item mit einem perfekten Größeren Affix?

Timothy Ismay: „Ich glaube nicht, dass wir die Drop-Chancen auf ein Shako erhöht haben. Ich wüsste aber auch gerade nicht, dass Uber-Bosse eine höhere Chance auf Größere Affixe haben.“

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Große Affixe sind an einem Stern direkt erkennbar, sowohl auf dem Boden als auch im Inventar.

Höllenfluten und Items – Wie sieht die Zukunft aus?

MeinMMO: Noch einmal zurück zu den Höllenfluten, die kamen nach den Tests richtig gut an. Wie werdet ihr das System noch ausbauen, abseits der Eisenwölfe?

Deric Nuñez: „Wir freuen uns sehr über das PTR-Feedback der Community zu den Höllenfluten und wir schauen immer nach Wegen, um darauf zu reagieren, um den Content zu verbessern. In vergangenen Seasons habt ihr etwa die Bluternten gesehen, die das Konzept einer Höllenflut genommen und ihr eigenes Ding draus gemacht haben. In Season 3 hatten wir dann die Arkanen Beben.

Beide führten dann zu der neuen Identität der Höllenfluten jetzt. Wenn Season 4 dann da ist, haben wir ein Auge auf die Reaktionen und schauen, ob es irgendwelche Gelegenheiten gibt, in Zukunft etwas mit den Höllenfluten zu machen. Jetzt gerade sind wir aber recht zufrieden damit, wo sie sind.“

MeinMMO: In letzter Zeit haben sich immer wieder Leute gefragt, welchen Zweck eigentlich noch graue, weiße und blaue, teilweise sogar noch gelbe Items erfüllen, vor allem auf Weltstufe 4. Welche Pläne hat ihr mit denen?

Timothy Ismay: „Das ist etwas, das wir uns vielleicht in Zukunft ansehen werden. Ich stimme einigen der Beobachtungen zu, aber in Weltstufe 4 sieht man eigentlich kaum noch weiße oder blaue Items. Wenn du im Level ansteigst, erreichst du irgendwann den Punkt, wo das „kleinste“ Item rar ist. Du siehst also nur noch rare Items, Legendarys und Uniques.

Es ist aber wahr, dass ich mich irgendwann im Endgame-Endgame nur noch um Legendarys und Uniques schere. Nur auf denen können Größere Affixe erscheinen, warum also noch Rares mitnehmen? Das stimmt, aber eben nicht anfänglich.

Rares sind immer noch ziemlich gut, da können gute Stats drauf sein und du kannst sie mit legendären Aspekten versehen. Irgendwann ziehst du an denen vorbei auf dem Weg zu Level 100, ja […] aber bis dahin sind sie immer noch ein Übergangs-Item.

Man schreitet ziemlich schnell voran. In Zukunft schauen wir uns vielleicht nochmal an, was genau sie bringen. Da muss ich betonten, dass sie immer noch Kristalle gewähren. Selbst auf hohem Level sind die wichtig für Rezepte. Aber ich gebe zu, das ist etwas, worüber wir vermutlich in Zukunft mehr reden werden.“

MeinMMO: Zu dem Thema gab es auch schon ein paar Theorie, etwa was Runenwörter angeht. Könnt ihr mir dazu etwas sagen.

Timothy Ismay: „Wir haben Runenwörter damals in Diablo 2 geliebt. Das war so ein cooles Gameplay-System. Wenn Spieler denken, die wären eine gute Erweiterung für Diablo 4, dann wollen wir das Feedback auf jeden Fall hören.

Wir schauen immer nach neuen Systemen, die wir erschaffen können, sowohl für Seasons aber auch wenn es darum geht, womit sich Spieler im Spiel beschäftigen sollen. Wenn [Runenwörter] so etwas sind, dann solltet uns auf jeden Fall Feedback geben. Wir lesen das.“

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MeinMMO: Wurden Runenwörter nicht sogar vor Release eigentlich schon versprochen?

Timothy Ismay: „Da gab’s eine Diskussion drüber vor langer, langer Zeit. Da war ich dabei, als wir das auf der Blizzcon besprochen haben. Ideen, die wir rund um Itemization hatten. Damals waren wir ein grundlegend anderes Spiel.

Mythische Items zum Beispiel existieren auch nicht. Das war auch so ein Ding. Wir haben uns seitdem stark verändert.

Es ist eine Möglichkeit. Runenwörter existieren in der Welt von Sanktuario, aber im Moment haben wir eben ein anderes Spiel aufgebaut.“

Wenn ihr früher schon gezockt habt, kommt zurück und seht euch euren Charakter nochmal an

MeinMMO: Die Community und insbesondere Experten fordern schon sehr lange Loot Filter. Ich persönlich finde die überflüssig, weil die Klassen ohnehin personalisierten Loot haben. Was denkt ihr darüber?

Timothy Ismay: „Wir sind offen gegenüber Feedback und lesen die Eindrücke der Community. […] Aber im Moment glaube ich nicht, dass wir irgendetwas zu diesem Thema ankündigen können.“

Für die Zukunft steht die Erweiterung Vessel of Hatred an, zu der angeblich schon eine Beta intern fertig ist. Im letzten Interview auf der BlizzCon 2023 ging es genau um diese Erweiterung:

MeinMMO: Eine letzte Frage noch: Welche Klasse werdet ihr beide in Season 4 spielen und warum?

Deric Nuñez: „Ich werde einen Minion-Necro spielen, einfach weil da viele Updates in die Erfahrung und die Klasse geflossen sind mit Season 4. Und ich bin ein großer Fan meiner Diener. Also so etwas in der Art.“

Timothy Ismay: „Meine nächste Klasse wird ein Druide sein. Vermutlich etwas mit Blitzen. Vielleicht auch Felsbrocken. Das ist ziemlich stark. Aber ich werde auch einen Minion-Build spielen. Diener wurden mit dem Patch einfach viel stärker und ich will versuchen, einen Minion-Build zu bauen. Du kannst jetzt schon deine Wölfe zu Werwölfen und dann zu Blitz-Werwölfen machen. Mit den Änderungen wird das denke ich richtig cool.

Tatsächlich freue ich mich aber fast mehr darauf, meine alten Charaktere nochmal anzuschauen. Weil so viel von dem, was in Season 4 passiert, grundsätzlich zum Spiel kommt […] Ich will Spieler dazu ermutigen: Wenn ihr früher schon gezockt habt und einen Build hattet, der sich nicht sonderlich stark anfühlte, kommt nochmal zurück und seht euch denselben Charakter nochmal an auf dem ewigen Realm mit dem neuen Item-System.

Es gibt neue Uniques und legendäre Affixe, aber die Boni, die ihr nur durchs Leveln dieser Affixe bekommt, sind so groß … Vorher gab es tonnenweise Builds, die vielleicht okay waren. Die könnten jetzt viel mächtiger sein. Auf dem PTR gab es etwa richtig gute Builds mit Flammentod oder Gefrorene Kugeln. Dinge, die vorher okay waren und jetzt absolut irre.

Ich freue mich darauf, mir meine alten Charaktere nochmal anzusehen um zu schauen, wie brauchbar die Builds jetzt sind. Einer davon war sogar ein Flammentod-Zauberer, das will ich nochmal probieren.“

MeinMMO: Danke für die Antworten!

Am 14. Mai startet Season 4 und bringt die Verädnerungen mit sich. Der allgemeine Tenor im Moment ist, dass die Änderungen allesamt gut werden: Diablo 4 brauche so eine Überarbeitung. Auf der könne man dann aufbauen und schauen, was die Zukunft bringe. Alle aktuellen Top-ARPGs findet ihr hier im Vergleich: Diablo 4, Path of Exile, Last Epoch – Welches Action-RPG sollte ich spielen?

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