Apex Legends ist aktuell einer der beliebtesten Shooter auf dem Markt. Als Battle Royale ist aber gerade der kompetitive Aspekt für viele Spieler frustrierend. Mit der neuen Season wurde das Ranked-System stark überarbeitet, und gerade die besten Spieler haben damit große Probleme. MeinMMO-Autor Marko Jevtic sagt euch mehr.
Apex Legends ist seit geraumer Zeit im Aufschwung, nach 3 Jahren hat es mehr Spieler auf Steam als je zuvor. Das liegt unter anderem an hervorragendem Gameplay, schwächelnder Konkurrenz und an stetigen Updates.
Mit dem Start von der neuesten Season 13 bringt Apex Legends vergleichsweise wenige Änderungen:
- Der neue Held Newcastle.
- Kleinere Anpassungen der neuesten Map, Storm Point.
- Abschaffung der zweistündigen Map-Rotation.
- Es gibt keine neuen Waffen.
- Das Ranked-System wurde überarbeitet.
Gerade der letzte Punkt stellt sich aber als wahrhaftiger Gamechanger heraus. Insbesondere die besten Spieler merken im neuen Ranked-Modus, dass alte Angeber-Strategien nicht mehr funktionieren. Jetzt ist Teamplay nämlich wichtiger denn je.
Hier seht ihr Gameplay vom neuen Helden in Apex Legends:
Apex Legends ist jetzt mehr Battle Royale, weniger großes Deathmatch
Was wurde geändert im Ranked? Die Änderungen am Ranked-System können für Außenstehende unbedeutend wirken und sind auch schwer zu erklären. Doch die kompetitiven Spieler merken sofort, wie viel fundamental umgekrempelt wurde.
Das sind die wichtigsten Stichpunkte:
- Kills und Assists sind jetzt praktisch wertlos, wenn man nicht in die Top 10 kommt.
- Top-3-Platzierung mit ein paar Kills und Assists von sich selbst und dem gesamten Team (dank den neuen „Teilnahme“-Punkten) sind dafür lukrativer als früher.
- Die Einstiegskosten für jeden Rang wurden überarbeitet.
- Spieler haben mehr Ränge zwischen den Seasons verloren als üblich, weshalb viele hochrangige Spieler jetzt etwa in Bronze oder Silber starten.
Detailliertere Erklärungen findet ihr zum Beispiel in diesem Tweet:
Was bedeuten diese Veränderungen? Natalie Clayton von PC Gamer schreibt etwa, dass das neue Ranked-System von Apex Legends eine Art „Ego-Check“ für die kompetitiven Spieler sei (via pcgamer).
Bisher war es im Ranked-Modus von Apex Legends das A und O, als Einzelgänger früh so viele Kills abzustauben, dass man selbst die Maximalpunktzahl pro Match erreicht. Denn so war das letztendliche Abschneiden im Match zweitrangig. Wer genügend Kill-Punkte gesammelt hat, kann schnell die Rangleiter hochklettern – vom Bronze-Rang ganz unten bis hoch zum Master-Rang oder sogar den Top 750, den sogenannten Apex Predators.
Unter dem neuen System klappt diese Strategie gar nicht mehr. Stattdessen ist es wichtiger denn je, im Team zu arbeiten, strategisch vorzugehen und sich wohlüberlegt in den Kampf zu stürzen. Das heißt auch, dass Solo-Spieler eine deutlich schwierigere Zeit im Ranked-Modus haben werden.
Für Natalie Clayton bedeuten die Änderungen, „dass Apex weniger wie ein Deathmatch mit 20 Teams und mehr wie ein Battle Royale gespielt wird.“
Auf reddit fassen die Spieler die Änderungen so zusammen:
- „Das neue Ranked-System belohnt Teamspiel und gute Positionierung und ist eine genaue Darstellung deiner gesamten Spielfähigkeiten.“ (via reddit)
- „Das neue Ranglistensystem hat gezeigt, dass viele Leute nicht wissen, dass es eine Grauzone zwischen feigem Verstecken im ganzen Spiel und Nonstop-Aggression gibt.“ (via reddit)
- „Ich liebe die Änderungen. Fühlt sich jetzt tatsächlich wie ein echter Ranglistenspielmodus an.“ (via reddit)
„Genau das wollten wir, warum regt sich jeder auf?“
Insgesamt kommen die Änderungen also gut an, aber nicht jeder Spieler zeigt sich glücklich. Denn mit den tiefgreifenden Überarbeitungen kommen auch Umstellungsschwierigkeiten für die treusten Hardcore-Spieler.
Insbesondere die Spieler, die bisher mit aggressivem Gameplay und direkten Hot-Drops punkten konnten und hoch in der Rangliste gelandet sind, beschweren sich über die neuen Regeln. Ranked sei in der Vergangenheit zu leicht gewesen, doch jetzt landen viele in niedrigeren Rängen als zuvor.
Auch das passt zu dem „Ego-Check“, den Natalie Clayton beschrieben hat. Doch ein Spieler reagiert auf diese Beschwerden mit einer Frage: „Genau das wollten wir, warum regt sich jeder auf?“ (via reddit)
Ich habe einen alten Teamkollegen gefragt, der mehrere Accounts auf dem Master-Rang spielt und seit einiger Zeit auch ein Ranked-Coach ist: Was hältst du von den Änderungen?
Seine Antwort:
Ich finde die Änderungen gut, weil zu viele Master waren. Das sollte schon schwerer werden. Aber ich habe das Gefühl, dass der Grind durch das neue System einfach nur länger dauert und dadurch weniger der Skill unterschieden wird.
Auch verwunderlich, dass ich mit Ex-Mastern und Diamonds in die gleiche Lobby geschmissen werde, wobei ich gerade wieder bei Bronze 4 anfange … Da scheint auch etwas am Matchmaking gedreht worden zu sein. Ich hatte echt sweaty Endgames, und das sogar in Bronze.
Doch er sieht auch, dass Low-Rank-Spieler größere Probleme haben denn je:
[Meine Freundin] beispielsweise, die auf Gold-Niveau spielt, hat keinen Spaß in Ranked. Ich finde, die Low-Ranks hätte man einfach so belassen können und später im High-ELO-Bereich (ab Diamond) alles schwerer machen – so, wie sie es jetzt eben gemacht haben.
Zusammenfasst meint er: „Es erinnert mehr an das Ranked-System von Overwatch, und das ist definitiv Skill-basierter. Das ist vom Gefühl also schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.“
Was sagt ihr zu den Änderungen im Ranked-System von Apex Legends? Empfindet ihr es als gut oder wünscht ihr euch das alte Tempo zurück? Sagt es uns in den Kommentaren.
Nicht nur im Ranked-Modus haben die besten Spieler von Apex Legends aber Anpassungschwierigkeiten. Erst neulich mussten Profis in einem offiziellen Turnier auf schwächeren PCs spielen, als sie es von daheim gewohnt sind.
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