Survival-MMOs fehlt das, was WoW für MMORPGs ist – Wird Sons of the Forest „das große Ding“?

Survival-MMOs fehlt das, was WoW für MMORPGs ist – Wird Sons of the Forest „das große Ding“?

Seit Jahren sind Survival-Games eines der erfolgreichsten Genres im Gaming – vor allem auf Steam. Trotzdem hat es noch kein Spiel geschafft, sich den Titel des „Königs der Survival-MMOs“ zu schnappen. Woran liegt das? Und kann sich das neue Sons of the Forest diesen Titel sichern? MeinMMO-Redakteur und Survival-Experte Benedict Grothaus sucht nach einer Antwort.

Survival-Games sind riesig. Nicht nur als einzelne Spiele, sondern als Genre im Allgemeinen. Das sehe ich jedes Mal aufs Neue, wenn ein entsprechendes Spiel angekündigt oder veröffentlicht wird.

Valheim etwa wurde 2021 zum absoluten Hit auf Steam. Als ich Return to Moria vorgestellt habe, war die Resonanz von euch hier auf MeinMMO und sogar außerhalb enorm. Und egal, was wir zu Survival-Games machen: fast immer finden sich dutzende Leute, die darüber sprechen wollen.

Seit Jahren gibt es hier ein riesiges Potential, das irgendwie kaum ein größeres Studio bedient hat. Die größten Survival-Games auf Steam sind allesamt Projekte von Indie-Studios. Laut steamcharts liegen die Spieler-Spitzen im Februar bei:

  • 167.827 für Rust
  • 87.273 für ARK: Survival Evolved
  • 63.040 für DayZ
  • 50.955 für Terraria
  • 40.703 für 7 Days to Die

Dazu kommen weitere Titel wie Valheim oder Conan Exiles, die ebenfalls tausende Spieler liefern. Gäbe es ein Spiel, das alle Fans des Genres in sich vereint, könnte es eine deutliche Konkurrenz für einige der Spitzenreiter auf Steam wie Dota 2 werden.

Genau das fehlt aber. Ein Spiel, das wie WoW im Jahr 2004 den gesamten Markt an Spielern im Genre für sich beansprucht, gibt es bei Survival schlicht nicht.

Jetzt kommt Sons of the Forest und ist vor Release das meistgewünschte Spiel auf Steam. Hat das neue Spiel die Chance darauf, sich den Titel des „einen Survival-Hits“ zu holen, den jeder spielt? Nein, vermutlich nicht. Aber …

Alle Infos zu Sons of the Forest findet ihr hier im Video in schlanken 2 Minuten:

Sons of the Forest wird nicht der König, aber der Königsmacher

Was ich bisher von Sons of the Forest weiß, klingt wirklich gut. NPC-Begleiter, ein neues Bau-System und eine packende Story. Trotzdem bleibt es ein Indie-Spiel von einem Entwickler, der so gut wie überhaupt nicht nach außen kommuniziert.

Alle Details von Sons of the Forest möchte ich hier nicht aufführen. Die wichtigsten Inhalte könnt ihr im Hub nachlesen:

Sons of the Forest: Alles zu Release, Story und Gameplay

Der Twitter-Kanal ist quasi tot, der letzte Stand der Website spricht von einem Trademark von 2017, andere soziale Medien oder Discord werden ebenfalls nicht genutzt. Dann kommt Sons of the Forest nur für den PC, weder für PS5 noch für Xbox. Das reicht nicht zum absoluten Hit. Nicht mehr 2023.

Trotzdem wird Sons of the Forest definitiv ein Erfolg. Es ist vor allem deswegen der meistgewünschte Titel, weil der Vorgänger schon so beliebt war. The Forest ist eines der besten Survival-Games überhaupt.

Was aber noch wichtiger ist: andere Spiele können von Sons of the Forest lernen. Einer der Gründe, warum schon The Forest so beliebt war, warum sich ARK so lange halten kann und warum Valheim so erfolgreich wurde, ist die Verknüpfung von Survival-Elementen mit Story.

Statt einfach nur eine Sandbox zu liefern, wie es etwa Rust und DayZ tun, bieten Sons of the Forest und Co. eine Geschichte, der ihr beim Spielen folgen könnt. Und, im Fall von The Forest, sogar mit verschiedenen Enden.

Dieses Element ist etwas, das Survival-Games bis heute weitläufig fehlt: eine Story, die der Welt zugrunde liegt. Die Story ist einer der Gründe, warum WoW so lange als das Nonplusultra im MMORPG-Markt galt.

Sons of the Forest wird nicht der König der Survival-MMOs. Das Studio ist dafür zu klein, das Spiel wird nach Ende des Early Access wohl nur noch wenig weiterentwickelt.

Wenn sich aber nun große Studios ansehen, was Sons of the Forest so beliebt macht, könnte es dafür sorgen, dass wir spätestens 2024 womöglich einen Survival-Platzhirsch haben. Und tatsächlich arbeiten gerade mehrere Studios daran, genau diesen Titel für sich zu beanspruchen.

2023 kommen richtig viele potentielle Survival-Hits auf euch zu. Gameplay der 5 vielversprechendsten gibt’s hier:

Ein noch immer wachsendes Genre: Sogar Blizzard macht jetzt Survival

Dass Entwickler und Publisher das Potential der Survival-Games erkannt haben, zeigt die Entwicklung der neueren Vergangenheit und der nahen Zukunft. Sogar große Namen steigen jetzt ins Genre ein und versuchen, ein wenig von der großen Spielerschaft abzutragen.

Blizzard etwa, die mit WoW jahrelang den MMORPG-Markt dominiert haben, planen jetzt ein neues Survival-Spiel. Zu dem gibt es noch nicht allzu viele Informationen. Wir wissen aber schon, dass die Größe des Teams 2022 verdoppelt wurde und sogar der ehemalige Chef von Far Cry nun am Titel arbeitet.

Ich habe Blizzards Entscheidung schon früher analysiert mit ähnlichen Argumenten:

Ein Survival-Game ist jetzt die einzig richtige Entscheidung von Blizzard

Das neue Spiel zeigt, dass Blizzard das Potential von Survival-Games erkennt und nun viele Ressourcen darauf verwendet, hier erfolgreich zu werden. Und sie sind nicht die Einzigen.

2023 wird ein ziemlich irres Jahr für Survival-Fans. Große Titel wie ARK 2 und STALKER 2 stehen an und viele Indie-Studios entscheiden sich ebenfalls dazu, in diesem Jahr ein Survival-Spiel zu veröffentlichen.

Selbst Veteranen des Genres arbeiten weiter daran, den Markt zu dominieren. Funcom etwa, die hinter Conan Exiles stecken, planen mit Dune: Awakening eine ganz neue Art von Survival-MMO. Dune: Awakening wird mehr wie ein MMORPG und könnte das Genre neu definieren, indem es quasi eine lebendige Welt simuliert.

Noch immer wird der Survival-Markt von Indie-Projekten dominiert, die sich teilweise seit Jahren halten. Dass eines von diesen irgendwann der erste Survival-König wird, ist unwahrscheinlich. Sie können aber als Sprungbrett für die großen Publisher dienen:

2 „kleine“ Indie-Games auf Steam machen eine Sache viel besser als die großen AAA-Titel

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Threepwood

Solang das Genre überwiegend daraus besteht, die Blockhüttenbauszene zu bedienen, seh ich da kein “großes Ding”.
DayZ war abgefahren damals, es war anders. Funcom bringt mit Conan und Dune wenigstens ein anderes Setting in die ansonsten gähnend lahme Szenerie der (meist hübschen) Wildnis – die auch schlicht günstiger sein dürfte, als eine abgefahrene Mega-City zu entwerfen.

Survival kann soviel mehr sein, als das, was da überwiegend abgeliefert wird. Dreckiger SciFi, Cyberpunk, The Division Like Dystopie….oooder der xte Wald, random Stöckchen, Axt und Schleifstein und beliebige Gegner.
Spielerisch ist mir der Reiz durchaus bewusst, aber da geht echt mehr.

McPhil

War mir neu dass Sons of the Forest ein Massiv Multiplayer Online Spiel ist. Ich dachte das wäre nur ein Co-op Spiel mit 8 Spielern.

mEssE

ich denke der nächste große Schritt im Survival-Genre wird von Blizzard kommen oder es wird das neue Spiel von Funcom Dune: Awakening

Misterpanda

Ich bin auch seeehr gespannt auf das neue survival game von Blizzard.

Threepwood

Durch ikonische Optik und dank des Labels Blizzard dürfte es für eine Weile ggf. groß sein – sollte es je erscheinen. Hier verspricht es das Gegenteil vom random Horror-Einheitsbrei zu werden.

Inhaltlich erwartet doch niemand ernsthaft von Blizz das Genre umzukrempeln, oder?

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