Twitch: Deutscher Casino-Streamer will dazugehören – Holt sich Absage und Spott der Kollegen ab

Twitch: Deutscher Casino-Streamer will dazugehören – Holt sich Absage und Spott der Kollegen ab

Am 2. Januar starteten einige deutsche Twitch-Streamer, unter anderem im Umfeld von League of Legends, ein Projekt: Sie wollten befreundeten Streamers aushelfen und Streams übernehmen, um dem Burnout vorzubeugen. Man witzelte und scherzte auf Twitter. Da wollte der Casino-Streamer Kevin „Orangemorange“ Bongers nicht fehlen, aber das fand dann keiner mehr so richtig witzig.

Was war das für eine Aktion? Die Twitch-Streamerin Freiraumreh schlug am 2. Januar vor, eine „Stream-Vertretung“ einzuführen. 2022 hätten viele deutsche Twitch-Streamer öffentlich über Burnout und Depression gesprochen.

Sie und der LoL-Streamer JustJohnny boten an, mal eine Vertretung für die Streamer zu übernehmen, mit denen man beidseitig über Twitter befreundet ist.

Man würde dann auf dem Kanal von Streamern spielen, damit die sich ausruhen können, aber trotzdem ihre zahlenden Abonnenten, die Subs, behalten.

Denn das ist die Zwickmühle auf Twitch: Es besteht die Angst, dass, sobald man sich Urlaub gönnt, die Subs verschwinden und damit die Existenzgrundlage einbricht. Das führt dazu, dass sich Streamer eben keinen Urlaub gönnen, selbst streamen, wenn sie krank sind. Auch am Wochenende und an Feiertagen streamen und dabei extrem viele Stunden abreißen.

Diese “Selbstausbeutung” von Twitch-Streamern bis in den Burnout ist schon seit vielen Jahren ein Problem auf Twitch. Große US-Streamer nehmen es daher gerne an, wenn sie YouTube mit viel Geld von Twitch weglockt, denn dort gibt es die Hatz nach den Abos nicht.

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Deutsche Streamer scherzen miteinander auf Twitch

Wie lief das dann? Man witzelt: Der LoL-Streamer und E-Sportler Daniel “Broeki” Broekmann reichte die Idee ein: Das wäre super. Wenn er mal eine Woche frei mache, könnten die anderen ja locker eine Woche lang durchstreamen und einen Subathon veranstalten. So 10.000 mehr Subs (also etwa 25.000 €) wären für ihn da sicher drin. Zum Dank würde er auch zum Abendessen einladen.

Der Strategie-Nerd Maurice Weber schlug vor, JustJohnny könne ja mal Total War spielen und er werde dafür die LoL-Community damit foltern, wie er LoL und Teamfight Tactics auf niedrigstem Niveau zeige.  

Maurice Weber Twitch als König Titel
Zeigt vor allem Strategie auf Twitch: Maurice Weber.

Wer bekam dann eine Abfuhr? Der Casino-Streamer Orangemorange, berühmt für seinen gamescom-Becherwurf, wollte bei der Diskussion mitmachen und auch einen coolen Spruch reißen.

Er fragte die Streamer, ob die nicht mal für ihn 2 bis 3 Stunden am Glücksspiel-Automaten zocken möchten.

Von der Streamerin Freiraumreh gab es sofort eine Abfuhr. „Der Tag, an dem wir Mutuals werden, ist der Tag, an dem sich Greta einen Privatjet kauft”, sagte sie ihm freundlich. Sie macht damit deutlich, dass das Angebot, Twitch-Streams zu übernehmen, nicht für jeden gilt, sondern nur für ausgewählte Streamer, die zur eigenen Bubble gehören.

https://twitter.com/freiraumreh/status/1610667486554345472

Der LoL-Streamer JustJohnny machte Orangemorange zumindest einen Gegenvorschlag: „Ich nehm mir gern zwei Stunden Zeit, um über Glücksspielsucht, Vorbildfunktion und Gier aufzuklären. Wahrscheinlich bleibt sogar noch Zeit für einen Exkurs über den Glücksspielstaatsvertrag und über den Existenzverlust durch Spielschulden. Schickste Streamkey?“

Da war orangemorange dann doch wieder raus.

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Das steckt dahinter: Das zeigt jetzt auf amüsantes Art ein durchaus ernstes Thema: Glücksspiel-Streamer werden nicht nur von der Industrie kritisch gesehen und gelten als „nicht brand-safe“, auch andere Twitch-Streamer hinterfragen sie kritisch.

Genau das hat in Deutschland zu der Prügelei auf der gamescom und in den USA zum Verbot des Online-Casinos „Stake“ auf Twitch geführt: Stake wurde erst von Twitch verboten, nachdem einige der größten Streamer auf Twitch wie Mizkif und Pokimane damit gedroht hatten, zu streiken.

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Gerade der Verweis von JustJohnny auf den Staatsvertrag macht zudem deutlich, dass sich Glücksspiel rechtlich in einer schwierigen Zone abspielt.

So geben die Casino-Streamer „Malta“ als Wohnort an, obwohl sie für ein deutsches Publikum streamen.

Es gab bereits Konflikte, dass sie gar nicht in Malta wohnen, sondern sich ins Steuerparadies Madeira aufgemacht hätten. Aber die Diskussion unterband einer der Casino-Streamer mit der Androhung einer Klage:

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amoxi

gut so

Spliff

Richtig so. Diese geldgierigen glücksspielpfeifen ohne moral sollten überall ausgegrenzt werden.
Nichts anderes haben die verdient.

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