Nach über 8.000 Stunden in einem Spiel auf Steam schreibt ein Spieler eine negative Review – und zockt dann weitere 600 Stunden

Nach über 8.000 Stunden in einem Spiel auf Steam schreibt ein Spieler eine negative Review – und zockt dann weitere 600 Stunden

Dass Spieler tausende Stunden in ihr Lieblingsspiel stecken, ist keine Seltenheit. Einem Spiel nach so langer Zeit eine negative Bewertung auf Steam zu schreiben, können viele hingegen nicht nachvollziehen.

Bei dem Titelbild handelt es sich um eine Collage aus einem Symbolbild von Pexels und einem Screenshot des Spiels.

Was ist das für eine Review? Die Bewertung stammt von einem Steam-Nutzer unter dem Namen „Herb McDerperson“ und wurde zu dem Spiel Battlezone 98 Redux geschrieben. Zwischen dem Release des Spiels auf Steam am 18. April 2016 und dem Verfassen der Review am 30. August 2021 verbrachte der Steam-Nutzer mehr als 8.400 Stunden in dem Mix aus Strategie-Spiel und Ego-Shooter.

Das entspricht rein rechnerisch etwas über 4 Spielstunden jeden Tag, sollte der Spieler direkt zum Launch losgelegt haben – wobei er selbst zugibt, dass er das Spiel auch viel im Hintergrund laufen lässt. Trotz – oder gerade wegen – seiner Hingabe kann der Spieler das Strategiespiel dennoch nicht empfehlen. Joshua Wolens von PC Gamer hat den Spieler ausfindig gemacht und mit ihm über seine Beweggründe gesprochen, ein Spiel nach so langer Spielzeit negativ zu bewerten.

Eine gehörige Portion Nostalgie vermittelt der Launch-Trailer von 2016:

Er spielte Battlezone seit Jahren, doch dann kam das Remaster

Was hat es mit der Wertung auf sich? Bei der Steam-Version handelt es sich um ein Remaster des ursprünglich im Jahr 1998 erschienen Spiels. Scott Smith alias Herp McDerperson sagt gegenüber PC Gamer, dass er das Spiel 1999 zu Weinachten erhalten habe.

Schon Jahre vor seiner Review auf Steam verbrachte Smith also unzählige Stunden in dem Strategiespiel: Alles Stunden seiner Jungend, die in die mittlerweile insgesamt 9.041 auf Steam noch gar nicht eingerechnet sind. Nach einer längeren Pause kehrte der Spieler mit dem „1.5 Patch“ zurück zum Spiel, einem inoffiziellen Patch, der viele Probleme des ursprünglichen Spiels behebt.

Doch dann kam die Redux-Version und viele Spieler konnten dem Reiz eines offiziellen, aufgehübschten Battlezone offenbar nicht widerstehen. „[Der] Release hat die Multiplayer-Szene von 1.5 weitgehend zerstört“, so Smith. „Die ist jetzt ziemlich tot.“

Trotz seiner Ablehnung gegenüber der neuen Version wechselte der langjährige Spieler also von Original in die Neuauflage.

Unter den Kritikpunkten, die der Spieler in seiner Review anführt, sind zahlreiche Bugs und Crashes sowie einige fehlende Features. Viele der Punkte sind wohl vor allem für Spieler relevant, die Battlezone wie Smith sowohl vor als auch nach Redux kennen. Andere Beschwerden von Smith sind schwerwiegender, wie etwa die Tatsache, dass die Minimap plötzlich alles zeigt, wo das Original nur zeigte, was das eigene Radar erfassen konnte.

Am schlimmsten kommt jedoch der Multiplayer weg, der laut einer Community-Legende binnen einer Woche zusammengeschustert worden sein soll. Smith ist zwar nicht sicher, ob das wirklich stimmt, allein die Vorstellung spiegelt jedoch sein schwieriges Verhältnis zu den Machern des Spiels wider. Mit einem Mitarbeiter habe er sogar eine Art Fehde:

In der Vergangenheit hatten beide Battlezone-Remaster wiederholt Probleme mit ihren Multiplayer-Servern und ich habe mich SEHR dafür eingesetzt, dass diese Probleme behoben werden. Rebellion war oft SEHR langsam, wenn es darum ging, diese Art von Problemen anzugehen … Als Ergebnis meiner Interaktionen habe ich eine feindselige Beziehung zu einem von ihnen (den ich nicht nennen werde). Natürlich gebe ich der anderen Partei die Schuld daran.

Warum er sich an jenem Tag im August entschieden hat, seine Review zu verfassen, kann Smith nicht beantworten. Er habe das eigentlich schon seit Jahren vorgehabt. Dass er selbst danach nochmal über 600 Stunden in das Spiel gesteckt hat, kann er jedoch erklären: „Seit einiger Zeit öffne ich das Spiel nur noch, um jemanden, meist Modern, bei Problemen zu helfen. Ich verfüge über seltenes institutionelles Wissen und helfe anderen gerne damit. Ich habe locker ein paar Dutzend Stunden mit Tech-Support verbracht.“

Lediglich in das Remaster des Sequels, Battlezone: Combat Commander, schaut Smith noch ab und an.

Gerade bei Strategie-Spielen ist es nicht unüblich, dass Spieler tausende Stunden in einem Game verbringen. Und tatsächlich ist es auch kein Einzelfall, dass man ein Spiel nach so langer Zeit dennoch nicht weiterempfehlen kann: Gamer schreibt negative Review nach 3.263 Stunden in einem Spiel auf Steam – Bekommt Antwort vom Entwickler

Quelle(n): PC Gamer
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