Diablo Immortal ist als großes MMO angelegt. Für viele Inhalte werden entsprechend mehrere Spieler benötigt, darunter für die Truppen („Warbands“). Diese sind sogar Voraussetzung zur Erledigung einiger Aufgaben. Das soll sich bald ändern.
Was ist das für ein System? Truppen, oder „Warbands“, sind so etwas wie kleine Clans. Sie sind auf Gruppen von 8 Spielern ausgelegt und sind Teil von bestimmten Aufgaben oder geben zusätzliche Belohnungen, wie etwa mehr Loot bei den Raids von Diablo Immortal.
Im Interview mit den Chefs erklärten uns diese, dass Warbands eine Alternative für familiäre Gruppen sein sollen, um Diablo Immortal trotzdem vollumfänglich erfahren zu können. Die Idee ging aber nicht auf.
Seit Release sind die Truppen ein Kritikpunkt, der viele Spieler enorm stört. Die Pflicht, 7 weitere Spieler zu finden, um Aufgaben zu erledigen, passe nicht in das Mobile-Konzept und störe generell dabei, Diablo Immortal im eigenen Tempo zu spielen.
Viele Fans sind deswegen nur Truppen kurz beigetreten für eine Aktivität und hätten sie dann wieder verlassen. Für alles andere hätten sie Clans. Nun will Blizzard das System verbessern.
Hier erfahrt ihr alles, was ihr zu Diablo Immortal wissen müsst – in 3 Minuten:
Wie werden Warbands verbessert? Game Director Wyatt Cheng erklärt auf reddit 4 Punkte, die an Truppen problematisch sind und die verbessert werden sollen:
- Der Fortschritt im Spiel, etwa im Kodex oder der Heldenreise, sei durch Warbands blockiert, weil bestimmte Schritte eine Truppe erfordern. Das wurde im August schon überarbeitet, soll aber noch weiter verbessert werden.
- Warband-Raids benötigen aktuell alle 8 Spieler, um als Truppen-Raid zählen. Im nächsten Patch wird die benötigte Zahl auf 4 Spieler gesenkt. Ob die benötigte Spielerzahl für den Raid generell gesenkt wird, geht aus der Aussage nicht hervor.
- Truppen-Belohnungen seien oft den Aufwand nicht wert.
- Warbands bieten keine „bedeutungsschweren, einzigartigen“ Erfahrungen. Man wolle versuchen, ihre Funktionalität in Clans zu integrieren.
Der letzte Punkt wird dabei von der Community häufig gewünscht. Es sei laut Cheng aber nicht so einfach, die Systeme zusammenzulegen. Es gebe einige einzigartige Inhalte, die mit Truppen leichter zu realisieren seien als mit Clans.
Die Verbesserungen der beiden letzten Punkte soll schon im nächsten Patch kommen. Trotz der Verbesserungen sind die Spieler aber noch immer nicht zufrieden – insbesondere, da Cheng ebenfalls mehr oder zumindest verstärkte Inhalte für 8 Spieler verspricht.
„Blizzard, hört bitte auf“
So reagieren die Spieler: Unter Chengs Post gibt es Beschwerden darüber, dass noch weitere Aktivitäten für 8 Spieler eingeführt werden sollen, obwohl das Problem ja offenbar erkannt wurde. Man brauche nicht mehr Aktivitäten, sondern mehr Zugänglichkeit.
Diablo Immortal sei einfach zu hardcore dafür, dass es sich eigentlich um einen Mobile-Titel handelt. In solchen Spielen wollen Spieler, so die Fans, einfach nur ab und an daddeln und sich nicht regelmäßig zum Zocken verabreden. Der Nutzer BorrorO schreibt dazu:
Ich bin verwirrt von der Richtung.
Für ein hauptsächlich für Mobile entwickeltes Spiel ist es schon sehr hardcore. Es zwingt dich dazu, oft einzuloggen zu verschiedenen Zeiten, mehrmals am Tag. Es drückt dir mehrere Beschränkungen auf, zwingt dich dazu, Aktivitäten täglich zu machen und etwas anderes anzugehen, wenn du diese Beschränkungen erreichst. […]
Und wie es aussieht, bringt ihr nun noch mehr. Ich verstehe das, ihr wollt uns binden, sodass wir mehrmals täglich einloggen und Geld ausgeben. Aber dieses Spiel braucht Casuals, um die Server zu füllen. Es muss die Zermürbung eingrenzen, um das Spielen anzuregen und Interesse zu halten, aber darf sie nicht überstrapazieren und ausbrennen. Ihr bringt nun mehr schmerzhafte Punkte, mehr Druck, um regelmäßig online zu sein.
Das verstehe ich nicht. Dieses Spiel braucht nicht noch mehr tägliche Aktivitäten.
Es gibt außerdem Kommentare wie: „Hört einfach auf, Warbands werden kein Ding“ oder „Warbands werden der Tod dieses Spiels“ (via reddit.com). Es gibt zwar auch Zuspruch und Spieler, welche den ganzen Aufriss nicht verstehen, diese befinden sich aber zumindest auf reddit in der Minderheit.
Die Stimmung ist recht aufgeheizt. In mehreren Beiträgen machen sich die Spieler über die Änderungen lustig oder beschweren sich darüber, dass ihnen nun weitere Multiplayer-Inhalte aufgezwungen werden:
Die Pflicht zu Multiplayer-Inhalten ist schon seit einer Weile die große Kritik an Diablo Immortal. Ganz oben stehen hier die Truppen, dicht gefolgt von Dungeons, die sich ab den Höllen-Stufen nur noch mit Gruppen erledigen lassen. Nur so kommen sie an bessere Set-Items. Viele Spieler würden aber lieber solo farmen.
Generell scheint es aktuell aber schwierig für Blizzard zu sein, die Spieler überhaupt zufriedenzustellen. Kürzlich unternahm der Konzern erste Schritte gegen Spieler, die sich Vorteile erschummelt haben. Das war den Fans aber offenbar nicht genug:
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