Destiny 2 wurde in letzter Zeit häufiger für seine zu vorhersehbare Storystruktur kritisiert. In einem Interview mit MeinMMO hat Bungie dies auch eingeräumt und erklärt, dass man die Spieler ab Juni 2024 mit den neuen episodischen Inhalten wieder häufiger überraschen will.
Das will Bungie bald ändern: Schon länger kommt bei einigen eingefleischten Destiny-2-Fans keine Spannung mehr auf, weil sie die Seasons als zu vorhersehbar empfinden. So machte sich nach und nach eine zunehmende Müdigkeit aufgrund des aktuellen Season-Modells breit, das immer weniger gut ankam. In einem kürzlich mit MeinMMO geführten Roundtable-Interview räumte Bungie ein, sich dieser Tatsache bewusst zu sein.
„Nur für das Erzählteam sprechend, hören wir unsere Community laut und deutlich, dass die Struktur unserer Geschichte möglicherweise vorhersehbar geworden ist, auch wenn die Qualität der Geschichte immer noch hoch ist.“
erklärte Jonathan To, Lead Narrative Designer bei Bungie
Dies ist einer der Gründe, warum der Ausstieg aus dem festgefahrenen Season-Modell im Juni 2024 für Bungie höchste Priorität hatte.
Spannende Episoden statt vorhersehbare Seasons
Das alte Seasonmodell hat ausgedient: Ab dem 04. Juni 2024, mit der Veröffentlichung des neuen DLCs „Die Finale Form“ wird Bungie sein altes Seasonmodell einstampfen.
- Anstelle von vier Seasons pro Jahr wird man dann Episoden von jeweils etwa zehn Wochen veröffentlichen.
- Jede Episode wird in drei Akte unterteilt, mit größeren Handlungsabschnitten, die zu neuen Waffen und Rüstungen, Aktivitäten und anderen Inhalten führen.
Diese Änderung soll es den Entwicklern ermöglichen, flexibler zu sein und die Story in einem weniger vorhersehbaren Format zu präsentieren.
- Episodische Inhalte werden neue Geschichten und Charaktere einführen, ohne sich an ein starres Format halten zu müssen.
- So gibt es dann wieder mehr Raum für unerwartete Wendungen und überraschende Ereignisse, was sicher einige Hüter freuen wird, die des alten Seasonmodells überdrüssig geworden sind.
Die genauen Termine der Episoden haben wir euch in diesem Artikel aufgelistet: Destiny 2 gibt Seasons bald auf, um Spieler-Burnout zu vermeiden – Das machen sie nun
Was sind das dann für Inhalte? Das wollte uns Bungie leider nicht verraten. Jonathan To sagte dazu nur:
Wir arbeiten derzeit an einer Reihe von Dingen, die wir nicht explizit teilen können, aber die eine Veränderung der Struktur beinhalten, damit wir euch in Zukunft häufiger angenehm überraschen können.
Als kleine Entschädigung verrieten uns Nicco Stevens und Ryan Baker stattdessen, wie der „Neztea“ schmeckt, über den in der Destiny-Community während der „Saison der Plünderung“ viel gesprochen wurde.
- Es war ein schwarzes Gebräu, das aus den Körperteilen von Nezarek, einem Schüler des Zeugen, hergestellt wurde.
- Der von Savathûns Angriff geschwächte Orisis musste es trinken, um gesund zu werden, und mancher Hüter frage sich bis heute, wie das wohl geschmeckt hat.
Hier sind sich beide Bungie-Entwickler einig, dass es nach Lakritz schmeckte. Also nicht schlecht für einen jahrhundertealten Außerirdischen, der zu Tee zerbröselt wurde.
Warum sind Seasons so langweilig geworden? Auf die Frage, wie die saisonalen Handlungsstränge von Destiny 2 überhaupt so vorhersehbar und damit langweilig wurden, verweist das Erzählerteam von Bungie auf die Einschränkungen, die es mit sich bringt, ein Live-Service-Spiel in einem so konstanten und schnellen Tempo zu entwickeln.
„Wenn man einen Rahmen dafür schafft, wie Inhalte erstellt werden sollen, erleichtert das die schnelle Produktion dieser Inhalte, weil alle an einem Strang ziehen. Aber es kann auch vorhersehbar werden, weil alle an einem Strang ziehen.“
erklärte uns Bungies Senior Narrative Designer Nikko Stevens
Diese sich wiederholende Rahmenstruktur gibt Bungie also eine Grundlinie, der man folgen kann. Die unbeabsichtigte Nebenwirkung ist jedoch, dass sich der Inhalt eben auch oft vorhersehbar anfühlt.
Brian Frank, Design Lead bei Bungie, stellte in diesem Zusammenhang jedoch auch klar, dass diese „Rahmenbedingungen“ nicht immer nur schlecht sind. Ein gutes Beispiel dafür ist aktuelle Season 23. Hier konnte Bungie diese Art von „Überlebensstrategie“, die mit den ständigen und unerbittlichen Deadlines eines Live-Service-Spiels einhergeht, nutzen, um schnell zusätzlichen Content zu erstellen.
„Sofort, als wir wussten, dass sich der Start von „Die Finale Form“ verzögern würde, haben wir damit begonnen, zusätzliche Inhalte zur Season hinzuzufügen“, enthüllte Jonathan To und fügte hinzu, dass das Team gespannt darauf ist, dass die Spieler sehen, woran sie gearbeitet haben.
Destiny 2 habe schließlich noch mehr Geschichten zu erzählen, auch nach der Finalen Form, was viele Möglichkeiten für die Zukunft offenlässt.
Was denkt ihr über Bungies Entscheidung, sich von dem traditionellen Season-Modell zu verabschieden und stattdessen auf episodische Inhalte umzusteigen? Glaubt ihr, dass die Umstellung die Qualität der Spielerfahrung in Destiny 2 verbessern wird? Dann verratet es uns in den Kommentaren. Oder wollt ihr lieber wissen, welche Leaks gerade über die Finale Form kursieren? Dann werft einen Blick in diesen Artikel: Destiny 2 soll angeblich Aktivität für 12 Spieler bekommen: Wird der Bug zum Feature?
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Wie hiess es doch vor kurzem hier auf dieser Plattform so schön? “Müssen Live Service Games lernen zu sterben?”
Schlicht und einfach: Ja.
Sprich, ich habe immer verstanden, dass durch die kurzen Intervalle der Saisons eine wirklich nachhaltige Entwicklung extrem schwer werden würde. Insofern war und bin ich kein Freund dieser Entwicklung; als Spielender habe ich sie aber zu akzeptieren.
Ich habe auch immer verstanden, dass mit diesem Modell Lücken im Erzählstrang entstehen würden (nicht generell inhaltlich, aber hinsichtlich des Spielerlebnisses. Ich darf nur mal das Schlagwort “Timegate” in den Raum werfen) und man parallel dazu irgendwelche abstrusen Sidekicks in den Fokus rückt, damit man irgendwie Inhalte hat. Gestört hat mich dies immer; aber s.o. Ich spiele ja noch, also was willste machen?
Ist manchmal wie mein Disney-Abo, da wird auch alles an Marvel, Star Wars & Co. häppchenweise aus dem Hütchen gezogen (und der zigste Unter-Unter-Unter-Held noch mal neu aufgelegt), bis man dessen komplett überdrüssig wird. Ok, den Krempel hab ich gekündigt…
Aber verstehen heisst ja nicht, dass ich es gut finde. Und ob nun Saison oder Episoden. Nachts sind alle Katzen grau, egal wie die heissen. Das Game (D2) ist nun im 7ten Jahr. Gefühlt noch ca. 1,5 Jahre in der Pipeline. Und sorry, ich möchte nicht nörgeln, aber für wirkliche Veränderungen war Zeit genug. Passiert ist wenig; da fällt es sagen wir mal schwer, zu glauben, nun würde ein großer Wurf erfolgen. Macht aber eigentlich nichts, denn…
Ich wünsche mir einfach ein inhaltlich stimmigen Abschluss. Nicht mehr, nicht weniger. Denn ich persönlich (Betonung auf ich und persönlich) glaube nicht an einen wirklichen Umschwung im Story- und Spieldesign und Sätze wie “sofort nach der Verschiebung haben wir begonnen, zusätzliche Inhalte einzufügen” sind, basierend auf den Erfahrungen der letzten Jahre eher ein Indiz für Altbekanntes statt wirklich Neues. Wem dies aber gefällt, why not. Möge jeder seinen Spaß finden.
Und vlt. nur als Randnotiz, welche ich aber auch ggf. persönlich nur so empfinde: Der Zusammenhang zwischen zunehmenden “Nun wird alles anders und sogar besser”-Statements und sich ankündigen neuen DLC hat mir schon immer ein irritiertes Augenbrauenrunzeln ins Gesicht gezaubert. Und je beschi**ener evtl. Vorverkäufe laufen, um so öfter wird’s runtergebetet.
Wir werden sehen.
hahaha waas für eine Story? Ich kann nicht mehr hahahah
Ich erkenne einfach keinen Unterschied zwischen den nun viel kritisierten Seasons und den Episoden – es ist doch schlussendlich dasselbe – nur anders betitelt. Ich bezweifle dass damit die Wende geschafft wird bzw. es sich bungie lediglich leicht macht, um mit der „augenscheinlichen“ Veränderung Spieler zurückzugewinnen – ohne viel ändern zu müssen.
Ich war lange Destiny 2 Fan. Mittlerweile ist das Game nur noch kaputt generft. Story ist langweilig geworden seit lightfall. Sich aber noch ein Hunderter verlangen für etwas wo ich mit forsaken und weniger Kohle mehr von hatte. Bin froh das ich Finale Form abbestellt habe. Es gibt auch andere Games als Destiny 2.
Ich fühle mit und bin ganz deiner Meinung. Destiny hatte seinen Zenit und sie haben nix daraus gemacht außer es mit Volldampf in die sandbox zu fahren🤦.
Wenn ich mich recht entsinne, steht das Saisonmodell schon seit längerer Zeit in der Kritik. Bungie ist auch schonmal darauf eingegangen und meinte damals, sie können an dem Modell frühestens in den Saisons 22 und 23 Änderungen vornehmen. Die beiden Saisons nach dem Launch des letzten DLC “Lightfall” wären schon fertig. Passiert ist bisher herzlich wenig. Und ginge die aktuelle Saison nur so lange, wie ursprünglich geplant, ware garnichts passiert.
Sie können gern weiter die PR-Glocke läuten und Versprechungen abgeben. Ich bleibe dabei: Zeigt Ergebnisse! Geredet wurde fast 10 Jahre lang. Reines PR-Geblubber, nichts weiter. Die Vorverkaufszahlen sind wahrscheinlich noch immer auf Tiefststand also wird mal wieder Besserung gelobt. Absolut glaubwürdig. Wirklich. Ich bin nun aber sowas von überzeugt. Meine Güte, ich muss sofort die Deluxe-Version vorbestellen. Mindestens drei Mal.
Na mal schauen, wie sich die Zeit bis Juni gestaltet und was das DLC dann wirklich bringt. Vielleicht gibt´s dann den verdienten Ertrag nach dem Launch von “Final Chapeau”.
Das stimmt so aber nicht. Die damalige Kritik an den Seasons war primär der Aufbau. Vor allem wie man den jeweiligen Händler aufwertet um neue Features innerhalb der Season freizuschalten. Das war nämlich vom Aufbau her immer genau das Gleiche und daher extrem monoton. Zur Erinnerung: das war immer eine extra Season-Währung die es für zwei der Wöchentliche Herausforderungen gab. Damit ist man dann zum Seasonhändler und konnte sich in einem Gitterartigen Menü zwei Verbesserungen pro Woche aussuchen. (z.B. eine garantierte Tiefenresonanz-Waffe pro Woche beim Händler). Darum wollte sich Bungie kümmern.
Und DAS haben sie ja tatsächlich geändert. Jetzt aktuell stecken diese Verbesserung hinter direkten Triumphen zum erledigen oder letzte Season waren es diese Tarot-Karten die man auf diverse Art sammeln konnte.
Das mag stellenweise stimmen. Aber im Grundkonzept fühlt es sich nicht anders an. Es ist immernoch jede Woche gleich. Rede mit NPC A, schließe 1 x die neue “Storymission” ab, welche dann der Playlist hizugefügt wird. Danach gehe wieder zu NPC A, der ein Gespräch mit NPC B führt, erldeige ein paar Runden in den aktuellen Playlists, gehe zurück und rede erneut mit NPC A. Anschließend gehe durchs Portal an den Holoprojektor und höre dir einen weiteren Monolog von NPC A an, den er eine Minute zuvor, als du ihm gegenüber standest, noch nicht halten konnte. Danach darf NBC C nochmal reden. Nebeinbei sammle schick Schlüssel für die Aktivitätenkisten und – ja hier gab es etwas Anpassung – schalte nach und nach Belohnungen frei. Und da ist auch immer gleich. Es werden aus Einfallslosigkeit sogar komplette Missionen für einen Storyschnipsel recycelt. Ich sehe da, ehrlichgesagt, nicht viel Verbesserung. Die Tarotkarten waren ganz witzig aber diese Saison ist davon auch nichts mehr zu merken. Es ist nicht viel dazugekommen. Und selbst wenn mal jenseites eines Dungeons “Neues” hinzukommt, fühlt es sich altbewährt an. Immer die selben Gegener, Bosse werden recycelt und ein drittel der Waffen sind gesunsettete Sets, ein viertel einfache Reskins für die Open World. Wenn es in die Windungen geht, spielt man auch nur Assets aus der Träumenden Stadt, ergänzt um ein paar Fallen. Vielleicht bin ich zu lange dabei aber ich habe mir von den Anpassungen doch wesentlich mehr – vor allem Varianz, auch in der wöchentlichen Story – erwartet.