Baldur’s Gate 3 ist gut. Für MeinMMO-Dämon ist das RPG sogar so gut, dass alle anderen Spiele nun nicht mehr spielbar sind.
Ich erzähle hier absolut niemandem etwas Neues, wenn ich sage, dass Baldur’s Gate 3 nicht gut, sondern absurd großartig ist. Das Spiel von Larian Studios hat Steam im Sturm erobert, sich sogar schon einen Platz in den Top 10 der Spiele mit den meisten Spielern gleichzeitig gesichert und über 700.000 Spieler parallel geknackt.
Auch ich habe mich am vergangenen Wochenende mit einem Freund in die Spielwelt gestürzt. Ich habe unsere Gruppe mehrfach in Katzen verwandelt, „aus Versehen“ jemanden von der Klippe geschubst, mir ein Auge ausstechen lassen und Goblinkinder auf andere Goblinkinder geworfen, um sie beide aufzuhalten.
Kurz gesagt: Ich hatte eine verdammt gute Zeit.
Baldur’s Gate 3 ist zu gut für 60 €
Baldur’s Gate 3 ist das erste Spiel in meinem Leben, das mir den Eindruck vermittelt: Ich habe die Entwickler eiskalt über den Tisch gezogen, als ich das Spiel für 60 € gekauft habe. Das Spiel hat sich mit den Kosten eines Vollpreis-Titels komplett unter Wert verkauft.
Vermutlich wäre selbst der doppelte oder gar dreifache Kaufpreis für mich noch immer ein Grund, nachdenklich zu nicken und zu sagen: „Ja, ist angemessen. Ist das Geld wert.“
Das wird natürlich nicht jeder so sehen – aber das ist eben, was ich über das Spiel denke. Es hat mich so in seinen Bann gezogen, dass zum ersten Mal seit der Schulzeit dachte: „Soll ich mich diese Woche einfach krank stellen, damit ich weiterzocken kann?“
Haha, Chef, das war natürlich nur ein Scherz.
CRPGs sind endlich im Mainstream
Pen&Paper im Allgemeinen und Dungeons & Dragons im Speziellen hat lange ein Nischendasein gefristet. Zwar kannte jeder diesen „einen, nerdigen Freund, der Pen&Paper spielt“, aber im Mainstream ist das nie groß angekommen. Klar gab es die Pathfinder-Spiele oder auch den “Vorgänger” Divinity: Original Sin 2. Aber das waren im direkten Vergleich eher kleinere Spiele.
In den letzten Jahren hat sich das durch Serien wie „Stranger Things“ oder den Film Dungeons & Dragons: Honor Among Tieves gewandelt und davon profitiert auch Baldur’s Gate 3 und andere CRPGs.
Ich kann nur hoffen, dass nun mehr Entwickler sich diesem Genre zuwenden und versuchen, etwas ähnlich Grandioses auf die Beine zu stellen. Denn Baldur’s Gate 3 zeigt eindrucksvoll, wie viele Leute sich für „Pen&Paper-Computerspiele“ begeistern lassen können. Das Potenzial ist riesig und damit auch die Möglichkeit, zahllose profitable Spiele zu erschaffen – egal zu welchem Franchise.
Baldur’s Gate 3 ist Perfektion – und alles andere verblasst
Doch damit kommen wir auch zu einem Problem. Baldur’s Gate 3 hat die Latte hoch gehängt. Und zwar so hoch, dass andere Studios das in den nächsten Jahren überhaupt nicht erreichen oder nachmachen können. Wenn Spiele von annähernd vergleichbarer Qualität eine ähnliche Entwicklungszeit benötigen und Baldur’s Gate 3 tatsächlich bei einigen Entwicklern zu einem Umdenken führt, wird es 6 Jahre dauern, bis wir wieder davon träumen können, so etwas zu erleben.
Wenn ich mir die anderen großen Spiele anschaue, die ich in letzter Zeit regelmäßig gespielt habe – Final Fantasy XVI, World of Warcraft, Dead by Daylight oder Back 4 Blood – dann frage ich mich: Warum könnt ihr nicht so gut sein?
- Wie kann es sein, dass Baldur’s Gate sämtliche Dialoge mit unzähligen verschiedenen Variablen vertont hat?
- Wie kann es sein, dass ich hier Quests nicht auf maximal 2 Arten, sondern auf 3, 4 oder 5 lösen kann?
- Wie kann es sein sein, dass Baldur’s Gate 3 die erste Open World hat, bei der ich wirklich denke, dass sie dem Spiel gut tut und nicht zu einem beknackten „Sammel alle markierten Dinge auf der Karte ein“-Minispiel verkommt?
Ich könnte die Liste unendlich lang weiterführen. Bei jedem Aspekt von Baldur’s Gate 3 frage ich mich, wie etwa in dieser Qualität oder Quantität möglich ist.
Ich bin süchtig nach dieser Erfahrung. Doch das sorgt dafür, dass alle anderen Spiele, die ich eigentlich so liebe, im Rückblick nun weniger vollkommen wirken und objektiv wie subjektiv einfach schlechter sind.
Baldur’s Gate 3 hat mich Perfektion kosten lassen. Das ist ein Geschmack, den ich so schnell nicht mehr loswerde.
Das Spiel ist definitiv Segen und Fluch zugleich. Und wenn ich Baldur’s Gate 3 irgendwann – und vor allem mehrfach – beendet habe, dann wird es wieder Umgewöhnung brauchen, um mich auf andere Games einlassen zu können.
Baldur’s Gate 3 hat die Latte für richtig gute Spiele sehr hoch gehangen. Und ich weiß nicht, ob ich mich danach jemals wieder mit dem „Bullshit“ abfinden kann, den wir in so vielen anderen Spielen einfach hinnehmen.
Warum unser Autor Schuhmann Baldur’s Gate 3 erst im 3. Anlauf mochte, lest ihr hier.
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Gab’s solche ähnlichen Artikel nicht auch wegen Diablo 4 oder blue Protokoll nach dem Test auf Japanisch und so weiter… Sind diese Artikel ala so perfekt das ich nie wieder was anderes spielen würde, Texte nicht bei jedem Hype? Ich sehe es so, man kann Brot gut finden und ja auch regelmäßig essen, aber selbst das leckerste Brot schmeckt irgendwann nicht mehr.
Btw einige Punkte die so gelobt werden, gibt es auch in vielen anderen spielen. Womit ich nicht sage das es schlecht wäre, nur etwa bei Star wars Tor wird die Dialog Auswahl und die Selbstgestaltung der Story oder die deutsche Vertonung nicht Mal richtig in die Bewertung rein genommen, ja ich weiß ist ein MMORPG aber dennoch, wenn man hier schon Englische voice hochjubelt dann bitte bei allen anderen auch erst Recht wenn es in deutscher synchro ist, gehört es einfach dazu.
Hören die anderen Autoren eigentlich auch mit Diablo 4 auf zu spielen seid sie bg3 spielen oder nur sie? :3
Ich habe nie Diablo 4 gespielt.
Ich muss auch sagen, dass Baldurs Gate 3 ein Spiel ist, dass mich endlich wieder so richtig in seinem Bann gezogen hat.Das hatte ich zuletzt wohl bei The Witcher 3. Ich hoffe auch, dass sich einige Studios daran ein Beispiel nehmen und manchmal habe ich das Gefühl, dass die falschen Leute ihr Geld in die Gaming Industrie pumpen, also keine leidenschaftlichen Gamer, sonst würden sie sowas wie die Ubisoftformel verteufeln. Blizzard befindet sich wieder auf einem besseren Weg, kann aber guten Endgame Content nicht so wirklich – hoffe, dass da neue Führungskräfte notwendige frische Ideen einbringen können. Bis dahin, bin ich sehr mit BG3 beschäftigt, das schreit nach ein paar Durchläufen. 🙂
Damit ist das Ziel doch erreicht: Man verliert sich komplett in dieser Welt… Genau das sollte ein RPG doch ausmachen. Den angesetzten RAID kennt man schon, der kann warten aber vielleicht steht hinter der nächsten Ecke eine spielsüchtige Tieflingsdame die ihre Hörner verzockt hat und nun Hilfe braucht.
Ich will gar nicht wissen wieviel Arbeitstage dafür drauf gegangen sind um das Regelwerk zu studieren oder um tatsächlich einige Runden D&D zu spielen.
Es ist einfach geil. Alleine die Möglichkeiten jede Quest auf etliche Arten zu lösen, Fallen zu stellen, völlige absurde Lösungswege zu finden, die Physik zu nutzen, die gute Regie, die coole Story, die vielen interessanten Charaktere und so vieles mehr machen es zu dem besten klassischen RPG seit langer langer Zeit…
Das Problem habe ich zum Glück nicht,
für mich steht meistens jedes Spiel für sich.
Da könnte morgen das perfekte, auf mich zugeschnittene Spiel erscheinen.
Ich würde ähnliche Spiele trotzdem noch mit der selben begeisterung Spielen wie vor meinem perfekten Spiel.
Vielleicht bin ich da einfach Simpel gestrickt aber ich vergleiche Spiele nicht grossartig miteinander.
Würde ich z. B jedes Spiel Analysieren und mich ständig fragen: Wieso Spiel A nicht die selben Freiheiten bietet wie Spiel B, obwohl beides Rollenspiele sind?
Ich würde die Lust am Zocken wohl ziemlich schnell verlieren.
So sollte gaming Journalismus eigentlich sein. Jedes Spiel für sich bewerten ohne mit der “ja aber…hat es hier besser gemacht”. Finde ich gut das du so an die Spiele heran gehst. 🙂
Viele andere Entwickler sagen sich wahrscheinlich, dass Larian Studios ziemlichen Mist gebaut hat, weil sie einfach nicht gewinnorientiert genug gearbeitet haben.
Etwa: “Mit einem Drittel des Aufwandes wären auch locker 80% der Einnahmen drin gewesen. Was würden da unsere Aktionäre sagen?”
Sprichst du da denn aus deiner eigenen Arbeitserfahrung? Arbeitest du so? Keiner, der auch nur ein ein kleines bisschen Passion für seine Arbeit hat, arbeitet nach dem Schema – und für die Arbeit in dieser Branche braucht es Passion, denn es ist ein “harter” Weg um überhaupt rein zu kommen. Ja, es gibt selbstverständlich Pläne und Vorgaben, die einzuhalten sind, diese haben einen guten Grund (der darin liegt, dass ohne die Arbeit nach relativ Planungen, sich viel zu oft verzettelt wird, was dem Produkt mehr als abträglich ist zw. das Produkt in 90% der Fälle scheitern lassen wird). Larian Studios ist hier wirklich riesiges Risiko eingegangen und es ist einer der ganz seltenen Fälle, in denen sich das auch bezahlt gemacht hat (obwohl man selbst nur mit einem Siebtel der Spieler gerechnet hat), in den allermeisten Fällen scheitert dies aber.
Ich vergleiche das einfach mit dem Eindruck den ich von vielen anderen Spielen habe.
Die werden oft mit fehlenden Features oder im Beta-Status released, und riechen von vorn bis hinten nach Gewinnmaximierung. Das ist ja wohl auch für dich nichts Neues.
Da du meine Arbeitsmoral in Frage stellst, nehme ich mal an, dass du dich auf den Schlips getreten fühlst. Darum stell ich hier mal klar, dass ich eigentlich gar nichts gegen die von dir genannten passionierten Arbeiter wie Programmierer, Designer oder Storyschreiber gesagt habe. Ich habe auf die gewinnorientierten Aktionäre und die Geschäftsführung gezielt.
Ich weiss auch nicht von welchem riesigen Risiko du sprichst. Baldurs Gate 3 war schon zu Beginn des Early Access vor 3 Jahren ein Verkaufsschlager. Was wohl der Grund war, warum aus einem Jahr EA einfach mal 3 Jahre wurden. Larian Studios wusste wohl genau, das sie die Zeit haben das Spiel zu machen wie es ihnen gefällt.
Eh für mich hat BG III einen ziemlich großen Fehler dem es für mich die Perfektion kostet.
BG III erwartet nämlich von dir, dass du bereits weißt wie du deinen Charakter skillen wirst.
Dagegen bietet dir Pathfinder immerhin einen Pfad der dir anzeigt wie deine Klasse sich bis Stufe 20 entwickeln wird sowie auch eine vorgeschlagene Skillung.
Naja bei BG kannst du auch deinen Char neu skillen für nur 100gold. Sogar alle deine Begleiter. Und man merkt selber beim spielen was man hätte vielleicht für nen Zauber / Fähigkeit brauchen könnte. Oder welche man überhaupt nicht gebraucht. Es gibt so viel was man individuell an seinem Spielstils anpassen kann. Da finde ich das reset für 100g sehr gut.
Keine Ahnung, ich find das ist sehr erfrischend beim Level-Up Boni zu kommen, die man dann erst zu sehen bekommt. Ich spiel ja kein MMORPG, wo ich später perfekt für andere Mitspieler sein muss. Ich muss nicht im Vorfeld alle Fähigkeiten einer Klasse sehen.
Eh bei mir ist es mehr das ich D&Ds Progressionssystem an sich nicht mag.
Da dort du nur 20 Level hast und dann ist es Schluss.
Ich mag lieber solche Systeme wie in DSA4+ oder Shadowrun wo wenn man mal von Magie absieht auch im Nachhinein noch andere Sachen lernen kann.
Sieht man auch häufiger in Rollenspielerfahrungen wo man bei einem Charakter sehen kann, dass er auch aktiv gespielt wurde da bei ihm Fertigkeiten sind die man bei Erstellung gar nicht auf dem Schirm hatte weil man im Verlauf seines Lebens merkte das man sie braucht.
Das. Besondere an dem Genre ist, hier gilt Fehler sind menschlich und erst schwächen in der skillung macht ein RP char aus, aber es soll ja dennoch respec geben.
Naja zur perfektion bräuchte es für mich eine deutsche Synchro.
Und nein, die Grösse des Spiels ist kein Argument ich kenne Witcher3 und Mass Effekt und weis dass es geht.
Naja Witcher irgendwas um die 60k und bg3 irgendwas um die 250k ist doch schon wohl viel mehr. Zudem brauche ich ( eigenes Priorität) keine deutsche Sprachausgabe wenn ich die Texte gut übersetzt habe.
Google sagt:
Mass Effect 2 hat inklusive aller DLC ca 40.000 Dialogzeilen.
The Witcher 3 hat etwa 450.000 Wörter und die Vertonung hat 2,5 Jahre gedauert.
Divinity: Original Sin 2 soll 74.000 Dialogzeilen haben mit über einer Million Wörter.
Baldurs Gate 3 soll 2 Millionen Wörter enthalten.
Also, ich finde schon, das 4mal soviel Text ein höherer Aufwand ist.
Und das klingt für mich sehr wohl wie ein Argument.^^
Der knackpunkt ist das Syncro so oder so nicht billig ist, in dem aufwand wie hier notwendig erst recht nicht.
Ich könnte mir zwar vorstellen das Larian noch eine hinterher bringt irgendwann, aber dann müssten sie vermutlich auch wegen Lippensync schauen und auch wenn sie sich durchaus durch den Release noch eine Goldene Nase dran verdienen, darf man nicht vergessen das Larian das alles alleine gestemmt hat wieder.
Also möglich ja, für wahrscheinlich halte ich es aber derzeit nicht.
Naja müssten ja durch Divinity Teile genug Geld reinbekommen haben.
Naja wie auch immer jetzt weis ich das sich das Game lohnt also werd ich es mir im Ausverkauf für den halben Preis holen. Ich kaufe nur noch Spiele mit deutescher Synchro zum Vollpreis lohnt sich halt nicht für mich ich versteh einfach nur die Hälfte von der Story da zahl ich natürlich auch nur die Hälfte 😉
äh dir ist klar das sie D:OS 1 und 2 über Kickstarter und EA finanziert und selbst zwischendurch kosten hatten da Sie auch noch die Definitiv Edition gemacht haben?
Hinzu kommt bei Original Sin 1 sind sie fast Pleite gegangen in der Zeit.
Nun dann kaufst du also auch keine Rockstar-Spiele, aber gut wenn du ein großartiges Spiel nicht kaufen möchtest ist das dein Ding. Ich würde hier nicht davon ausgehen das eine Syncro kommt, der aufwand ist einfach zu groß dafür.
Naja bei Larian versteh ich es noch eher als bei Rockstar und nein ich kauf auch kein GTA ich spiel es zB. wenn ich es gratis bei Epic bekomm es mir sonst irgendwo nachgeworfen wird.
Aber wo ich für BG2 noch einen 50% des Preis hinlegen werde, hab ich bei Rockstar gar kein Verständnis.
Na um so Schlimmer sich das alles durchzulesen wärend ich englisch zugelabbert werde…
Wörter Dialogzeilen Wörter… Wenn du schon mit zahlen jonglieren willst, entscheide dich bitte ob du Wörter oder Dialogzeilen vergleichen willst, nicht beides gleichzeitig um zu sagen, bg3 hat 2 Mio Wörter und damit 4x soviel wie the Witcher 3 wo du nur Dialogzeilen aber keine Wörter aufgezählt hast. Dialogzeilen sind übrigens Sätze, die meisten Sätze gehen über 2 Wörter hinaus.
Ich kann doch nur mit den Zahlen arbeiten die ich habe. Und oft wird nur das eine oder andere genannt. Ich werde mir bestimmt keine Phantasiezahlen aus den Fingern saugen.
Und um vergleichen zu können hab ich dies dazugeschrieben:
Das hättest du eigentlich sehen müssen.
Edit: Bei The Witcher 3 hatte ich übrigens auch die Anzahl der Wörter genannt: 450.000.
Am ende ist es auch kein Sprung mehr ob man 2 Millionen Wörter vertont oder 4Millionen wenn man die Leute dazu mal eingestellt hat.
Ich meine das geflüster beim Schleichen und solche Dinge müsste man ja nun nicht unbedingt vertonen das könnte man einfach weglassen.
Naja ist ja egal die Diskussion führt zu nix es ist halt nun englisch und somit für die Mehrheit ok. Ich finde es halt bedauerlich.
Klar, mir wäre ne gute deutsche Synchro ja auch lieber.
Es ist halt Fluch und Segen zugleich, dass die deutsche Sprache so gross ist.
Es ist schön wenn wir die Übersetzung bekommen, aber dadurch leidet unser Englisch und ohne sind wir mehr oder weniger aufgeschmissen.
Ich hab leider auch oft Probleme es zu verstehen wenn ich nicht zumindest englische Untertitel hab. Da fehlt einfach die Praxis.^^
Star wars Tor hat auch alles in deutscher synchro mit wählbaren Dialogen und Handlungsstränge. Also machbar wäre es Safe gewesen.
Ich habe jetzt 20 Stunden auf dem Timer. Top Spiel, keine Frage.
Was mich allerdings stört : Warum spricht mein Charakter nicht ?
Soviel Liebe im Spiel (wörtlich…), soviel vertonte Dialoge (wahnsinn…) .. und mein Charakter schaut in Dialogen aus, als ob er keine Zunge mehr hätte.
Das ist dann eben D&D. Du bist dein Charakter. Das heißt, du sprichst diese Worte.
Jup. Ich versuche weiter Wow zu spielen, aber dann steh ich da und frage mich was soll das hier? Und lieber weiter Baldurs Gate. Überragendes Spiel. Unglaublich was Larian da gemacht hat. Erinnert mich an die alte Zeit, wo sich Entwickler noch Mühe gegeben haben und man die Leidenschaft in jeder Szene, jedem Dialog sehen konnte. Mit Zelda bisher mein GOTY.
Auch jeder andere Entwickler gibt sich sicherlich Mühe. Die wenigsten werden hingehen und sagen, sie arbeiten nur halbe Kraft oder halbherzig an ihrem Projekt (es sei denn, es ist absehbar, dass es dem Ende zugeht). Was der Unterschied ist, hat der Herr Schuhmann unten ja schon schön erklärt:
Es geht darum, dass Spiele von Anfang an darauf konzipiert werden so viel Cash wie möglich zu generieren. Es werden unglaubliche Aufwendungen seitens der Entwickler betrieben um Konzepte zu entwickeln, wie man mit psychologischen Spielchen soviel Geld wie möglich aus dem Spielern pressen kann. Wenn diese Kapazitäten und Ressourcen anderweitig in ein Spiel reingesteckt worden wäre, würde es zwar hypothetisch weniger Geld abwerfen aber man hätte wahrscheinlich ein Spiel was um einige Ecken besser wäre als wie es erschienen ist.
Alles nur wilde Phantasien. Mit hypothetisch weniger Geld abwerfen mein ich allerdings, wie in dem Fall BG3 zu sehen, ohne große Monetarisierung hat dieses Spiel innerhalb kürzester Zeit gigantische Summen eingespielt. Mich würde mal der Vergleich Faktor Zeit zu eingespielten Geld mit Diablo Immortal interessieren. D:I gilt ja gemeinhin als eines der erfolgreichsten Mobile Games aller Zeiten.
Ja das letzte Spiel was ein ähnliches Gefühl bei mir hervorgebracht hatte war Elden Ring. Alles andere war kompletter Müll. Was ich aber nicht verstehe ist wieso ist dieses Baldurs Gate 3 so gut. Warum ist Divinity 2 damals nicht so in die Höhe geschossen wie jetzt BG3? Ich kann mir nicht vorstellen das es alleine Stranger Things (das ist doch schon 2? Jahre her) und Ehre unter Dieben war. Beides war plötzlich im Mainstream angelangt und die Leute fanden es megageil.
Ich denke es ist auch dem heutigen Zeitgeist geschuldet für mehr Sachen tolerant zu sein. Ich meine so damals auf dem schulhof hat dich jeder ausgelacht wenn du was besonderes warst heutzutage eher andersrum. War bei mir ähnlich. Habe leider nie D&D gespielt weil pen&paper waren für mich Hausaufgaben. Aber junge würde ich es heute spielen. Ich warte noch ein paar Jahre dann vllt mit meinen Kindern.
Warum ist Divinity 2 damals nicht so in die Höhe geschossen wie jetzt BG3?
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Bären-Sex. Also das kann man gar nicht hoch genug einschätzen,wie viel Aufmerksamkeit dieser eine Clip dem Spiel verschafft hat und das zum perfekten Zeitpunkt, als Leute ihre Kaufentscheidung trafen.
Da leckt sich jeder Marketing/PR-Typ alle 5 Finger ab nach so einer Nummer: Das hätte ja auch schief gehen und Leute vor den Kopf gestoßen können. Aber es hat offenbar genau gepasst.
Für die Werbung, die sie dadurch bekommen haben, hätten andere Studios Millionen ausgeben müssen.
Und dazu kommt: Den Mut zu haben, ein Spiel im August herauszubringen, wo wirklich nie was passiert und noch nie was passiert ist – das ist halt auch eine krass mutige Entscheidung, die sich auszahlt.
Die haben wirklich hochriskante Entscheidungen getroffen, die sich jetzt alle auszahlen. Das hätte auch alles furchtbar schief gehen können.
EA hat mit Apex Legends mal so einen Stunt hingelegt -Epic hat mit Fortnite eine ähnlich krasse Nummer abgezogen und wirklich eine mutige Entscheidung getroffen – das hat in beiden Fällen auch so stark funktioniert.
Ich glaub, dass die Bären-Sex-Szene eher eine untergeordnete Rolle dabei spielt.
Ich hatte aber auch den Eindruck, dass an dem Punkt der Stein ins rollen kam. Im Gesamtbild mag es nicht so wichtig sein, aber es war der Funken im Heu.
Ich habe es so wahrgenommen, dass es zwar immer wieder mal eine News zu BG gab, aber eher seltener und vereinzelt. Zu dem Zeitpunkt berichteten aber gefühlt alle Medien gleichzeitig über das Game + x Clips auf Youtube etc. und danach flaute es nicht mehr ab, sondern viele Medien berichteten mit hoher Schlagzahl weiter. So hatte sich kurz vor Release eine extreme Aufmerksamkeit aufgebaut.
Ich hätte es sonst nicht gekauft. Nicht wegen dem Bär. Aber wegen dem Bär habe ich mitbekommen, dass andere Entwickler über das Game Äußerungen posteten und dass das Game ein Coop hat. Und wegen dem habe ich es geholt. Die Kette wäre bei mir aber sonst garnicht gestartet.
Jo, so sehe ich das auch. Die Leute geben sicher nicht 60 € aus wegen eines lustigen Clips, aber sie werden auf das Spiel aufmerksam und dann werden sie neugierig. Das reicht völlig aus.
Die Kette wäre dann eben später gestartet, da jede Gaming-Seite BG3 covert und kaum ein Spieler nichts von dem Spiel mitbekommen kann.
Der Bär-Clip (ich hab ihn nicht mal gesehen) brachte ggf. den richtigen Sellingpoints Aufmerksamkeit.
Genauso war es auch bei mir. Ich wusste das BG 3 existiert. Aber da es nur EA war, war es für mich uninteressant und ich habe es auf die Lange Bank des “Wird irgendwann mal gespielt wenn es draußen und im Sale ist” geschoben. So dank dieser Szene habe ich es nun sofort bestellt.
Für ihn ja vielleicht nicht 😜 so sind Männer eben xD perfektes Game wegen dem Datum und bärensex, ich könnte mich kringeln vor lachen xD
Ich kann und will aber nicht glauben das wir uns schon im Zeitalter eines Idiocrazy befinden 😅. Bärensex hin oder her sind wir wirklich so einfach gestrickt?
Das ist Social Media und dann herrscht da eine Werbelogik. Es gibt ganz ausgezeichnete Spiele auf Steam, denen es nie gelingt, irgendwie ins Bewusstsein der Leute vorzudringen, weil es eben so viele Spiele und andere Dinge gibt, die mit ihnen um Aufmerksamkeit streiten. Und bis zu diesem Clip sah es so aus, als könnte Baldur’s Gate 3 so ein Spiel werden.
Perfektion.. ich weiß nicht, dafür habe ich schon zu viele Bugs und kleine Unstimmigkeiten erlebt. In gewisser Weise erinnert mich BG3 an Titel wie Gothic (nicht 3, so schlimm ist es nicht) oder VtM: Bloodlines, eine wunderbare, große Vision, vielleicht ein bisschen zu ambitioniert, aber definitiv mit dem Potential ein Kult-Hit zu werden.
Bin da bei dir und hatte diese Entzauberung von (vor allem den populären und online only Spielen) bereits bei Elden Ring in einem enormen Ausmaß. Ich konnte einige Zeit kein MMORPG mehr ernst nehmen. Der größtenteils stupide Aufbau dieser sprang mir ins Gesicht und tut es dank BG3 erneut.
Vor allem MMORPGs basierten ebenfalls auf den bekannten Regelwerken, auf RPG, bis es ihnen ausgetrieben wurde – mein Einstieg ins Genre mit CoX und SWG stellte das alles wunderbar dar.
Vor allem hier hoffe ich auf ein Stückchen mehr Offenheit der Studios. Im SP wurden wir Spieler durchaus zuverlässig mit RPGs bedient, wenn auch mit Abstrichen, aber da sind konstant gute RPGs am Start.
Daher: bitte mehr Mut zu RPG in online Spielen/ MMORPGs. Welten, die man quasi fühlen kann, Atmosphäre, die in den Bann zieht. Dann stört banales Füllwerk auch gar nicht.
Wenn solche Spiele im Mainstream ankommen, dann besteht immer die Gefahr das sie “vermonetarisiert” werden. MMO’s, Survival, Kartenspiele, MOBAs, Open World allgeimein sind nur ein paar Beispiele. Für die richtig guten Titel wird es dadurch dann enger weil es mehr Konkurrenz gibt, auch wenn sie schlecht oder nur Durchschnitt ist.
Ich könnte mir durchaus vorstellen das man bei Bioware, resp. insbesondere EA gerade in die Tischkante beisst und das neue Dragon Age erneut auf Position 1 setzt. Hat man dieses ja explizit deutlich stärker in die Action Ecke geschoben.
Mainstream Produkte werden ja leider nicht wirklich mit Passion entwickelt. Sondern es gibt ein Geschäftsziel das man für die Aktionäre erreichen möchte, dann wird die Monetarisierung und der Shop ferstgelegt und dann das Spiel darumherum entwickelt. Hier als bestes Beispiel: Fifa
Mainstream Produkte werden ja leider nicht wirklich mit Passion entwickelt. Sondern es gibt ein Geschäftsziel das man für die Aktionäre erreichen möchte, dann wird die Monetarisierung und der Shop ferstgelegt und dann das Spiel darumherum entwickelt. Hier als bestes Beispiel: Fifa
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Ich bin mir sicher, dass an FIFA auch Leute arbeiten, deren absolutes Wunschprojekt das ist und die ihr Leben lang darauf hingearbeitet haben, diesen Job zu bekommen und die voller Passion stecken.
Was bei Mainstream-Produkten anders ist: Die haben einen genauen Zeitplan. Und was bis Zeitpunkt X nicht fertig wird, kommt gar nicht in den Plan.
Das ist halt der Unterschied. Deshalb kommt auch jedes Jahr ein neues FIFA raus oder ein neues CoD und bei anderen Studios, die mit “Leidenschaft” arbeiten, heißt es dann: Game verschiebt sich um 2 Jahre – Game wird ganz gestrichen.
Das mit “Leidenschaft” ist echt schwierig. Anthem wurde z.b. auch mit viel Leidenchaft entwickelt, aber ohne Plan und Führung. Blizzard ist so leidenschaftlich, dass sie ständig Spiele gestrichen haben, bis das System zusammengebrochen ist und Activision immer mehr die Kontrolle übernahm.
Ich finde, man macht sich das auch einfach, wenn man sagt: Mainstream ist herzloser Scheiß. Ich glaube “Leidenschaft” ist einfach nichts so Positives, weil das auch oft zu Problemen führen kann. Kompetenz und Disziplin sind im Alltag unglaublich wichtig. Und dass man keinen finanziellen Druck hat, der zu schlechten Kompromissen führt.
In Baldur’s Gate 3 jetzt steckt einfach extrem viel Kompetenz. Ich denke, das merkt man. Ob das jetzt “leidenschaftlich” war oder nicht … ich glaube, wenn du 5 Jahre an so einem Ding arbeitest, wirst du da auch nicht jeden Morgen voller “Leidenschaft” in die Arbeit gehen und dich ins Büro setzen. 😀 Das halte ich einfach für eine unmenschliche Erwartungshaltung. Aber dass du ins Büro gehst und kompetent bist, das kann man schon erwarten.
Ich weiß nicht so richtig wo dein Kommentar hin weill. Liegt vielleicht daran, dass ich nicht mal weiß was hier eigentlich Mainstream meinen soll. Sind das dann nicht-Nischen-Produkte oder was ist das dann?
Ich glaube schon, dass Leute auch mit Passion an nicht-Nischen-Produkten arbeiten. ich verstehe auch ehrlich gesagt diesen Seitenhieb auf Aktionäre nicht. Aktionäre sind Eigentümer wie jede andere Form von Eigentürmern auch. Seien es GmbH Gesellschafter, Kommanditisten oder stille Teilhaber. Die meisten wollen für ihr Investment mehr Geld und oder Einfluss. Denn auch ein GmbH Gesellschafter möchte Geld verdienen. Ansonsten macht er den Laden dicht oder verkauft seine Anteile. Der Unterschied ist, dass bei einer AG die Anteile im Freeflow hat, jeder Eigentümer werden kann. Auch ich und auch du und dass die Eigentümerstruktur transparent und demokratischer ist als bei anderen Gesellschaftsformen – außer vielleicht bei einer Genossenschaft. Und so wie die Komplementäre einer KG an langfristigen Erfolgen des Unternehmens interessiert sind, so sind es in der Regel auch Aktionäre.
Was vielleicht manche meinen, aber nicht richtig artikulieren können, sind primäre Spekulanten wie Hedgefonds, die dann als kurzfristige Aktionäre auftreten. Die sind aber nicht die Regel. Vor allem nicht bei so großen Dickschiffen wie Activision, da ist die Rendite viel zu klein.
Ich behaupte, dass dieses Business auch denkbar undankbar ist. Hast eine Marke etabliert, sind die Erwartungen hoch. Schnell wird der Ruf nach etwas Neuem und Unbekannten laut. Neu heißt Risiko. Risiko heißt Verluste. Wenn sich mal ein Player auf ein Experiment einlässt, dann kommen schnell die Rufe: was soll der scheiß, wir wollten mehr vom Alten.
Du kannst es nicht richtig machen. Und sollte das Experiment scheitern, dann wird sowieso nur noch auf dich eingedroschen. Erfolgreich kannst du aber durchaus sein, wenn du das 100. CoD rauspumpst.
Es sind nicht immer die Unternehmen – es ist auch viel “der” Konsument.
Die erfolgreichsten “Hits” kamen, so habe ich das Gefühl, aus unerwarteter Ecke, deren Produkte dann plötzlich groß werden. Teilweise sogar erst x Jahre nach dem Release. Manchmal aber auch zügig. Aber oft Produkte und oft von Studios die man eher nicht auf dem Radar hatte. Keine großen Erwartungen, kein großer Druck und oft ein Produkt dass mit irgend einem Feature Punktet oder dem man die Ecken und Kanten verzeiht, weil man eh nichts erwartet hat.
Es ist nicht so als hätte BG 3 keine Ecken. Ich finde die Steuerung zB zum davon laufen. Und die Vertonung ist so hart einschläfernd, dass es anstrengend ist für mich ihr zu folgen und ich meist einfach die Subtitels lese und skippe.
Als EA Käufer gabs sogar die DDE umsonst,
also nochmal 10€ gespart.^^
Ich glaube auch,
dass ich in BG3 weit mehr Zeit verbringen werde,
als in Diablo 4 was 30€ mehr kostete in der DDE Version.
Das habe ich schon deinstalliert bis sie mal ein interessantes Lootsystem einführen.