Valve hat es sich zum Ziel gesetzt, gegen bestimmte Seiten vorzugehen, die Glücksspiel mit Skins bei Counter-Strike: Global Offensive betreiben. Diese Seiten stehen im Verdacht, für Geldwäsche genutzt zu werden. Jetzt hat Valve harte Strafen gegen 40 „High-Roller“-Accounts verhängt. Insgesamt verwandelte man Skins im Wert von 2 Millionen $ in wertlose Pixel. Einen Trader traf es besonders hart.
Das ist die Situation:
- Beim extrem erfolgreichen Shooter CS:GO gibt es kosmetische Items, die Skins. Mit ihnen lässt sich das Aussehen von Waffen verändern.
- Diese Skins werden über den Steam-Marktplatz gegen echtes Geld gehandelt – das ist schon lange so und das ist für Valve auch okay.
- Aber: Es gibt auch Seiten, die unreguliertes Glücksspiel mit diesen Skins betreiben und da zieht Valve eine Grenze. Das will man nicht. Seit Mai 2023 geht man gegen Glücksspiel mit Skins hart vor. Einige dieser „unregulierten“ Seiten stehen im Verdacht, für Geldwäsche genutzt zu werden.
Wettseite “verpetzt” Konkurrenz
Das ist jetzt die Aktion: Eine Glücksspiel-Seite „CSGORoll“ fiel in den vergangenen Monaten besonders auf.
Diese Seite hatte sogar mit einem 18-jährigen Profi-Spieler des großen E-Sport-Teams G2 öffentlich für ihre Dienste geworben. Dafür wurde das E-Sport-Team G2 harsch kritisiert.
Denn die Werbung machte den Eindruck: „Endlich bin ich 18, endlich kann ich ins Online-Casino gehen.“
Doch gegen diese Seite kursieren Anschuldigungen einer anderen Wettseite CSGOEmpire: Der Betreiber der Konkurrenzseite postete auf Twitter, über die Seite CSGOroll würde Geld gewaschen werden – 12,7 Millionen an Krypto-Währung seien in einem Monat gewaschen worden (via twitter):
“Die ganze Operation, von einem illegalen Casino unterstützt, das mit Kindern wirbt, hat keinen richtigen Geoblock, keine Lizenz und räuberische Withdrawal Locks, die höchst illegal sein. Wir werden die Regulatoren und andere Partien über diese Operation unterrichte.”
40 Trader hatten Vorzugsbehandlung – andere konnten Gewinne nicht abheben
Ferner warf CS:GOEmpire der Konkurrenz vor, Geld zu waschen und dabei eine eingeweihte Schar von Händlern zur Verschwiegenheit zu verpflichten und sie bevorzugt zu behandeln. Während andere, “normale” Spieler zwar viel Geld gewinnen würden, den Gewinn aber nicht abheben dürften.
Der Betreiber von CSGOEmpire veröffentliche ein Dokument von 40 Teilnehmern eines geheimen “Supplier-Programms”. Die hätten ihr Guthaben auf der Seite als Kryptowährung abheben dürfen.
In dem Dokument nannte der Betreiber von CSGOEmpire die Namen der Steam-Accounts, Twitter-Namen, die Namen auf CSGO_Roll und den Wert der Accounts.
Wie Dotesports meldet, soll Valve wenige Stunden, nachdem die Liste veröffentlicht wurde, am 28. Juni gegen 40 Trader dieser Seite vorgegangen sein und insgesamt Skins im Wert von 2 Millionen $ wertlos gemacht haben, indem man ihren Accounts einen permanenten Community-Bann verpasste.
Die Leute können die Skins zwar behalten, aber sind vom Handel mit ihnen ausgeschlossen.
Der Betreiber der Wettseite, der die 40 Trader öffentlich machte, feiert sich auf Twitter für einen Erfolg und spricht sich für “sicheres, faires” Handeln aus.
Einen der Accounts, einen „Obstmann“ traf es besonders hart: Er verlor Skins im Wert von 376.300 € und 20 Cent.
Wie wird das diskutiert? Viele in der Community der Skin-Trader von CS:GO sind offenbar schadenfroh, dass es da 40 High-Roller so hart trifft. In den Reaktionen auf Twitter ist viel Gelächter.
Einige fragen sich aber, ob die Banns wirklich permanent sind oder ob Steam doch noch Gnade walten lässt.
Der umgekehrte Fall, dass man auf Steam einloggt und hat plötzlich viel mehr Geld, gibt es auch:
Steam: Spieler loggt sich jahrelang nicht bei CS:GO ein – Findet Items im Wert von 400.000 Euro
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“Insgesamt verwandelte man Skins im Wert von 2 Millionen $ in wertlose Pixel” – also werden dabei wertlose Pixel in wertlose Pixel verwandelt, verstehe, ergibt natürlich total Sinn.
Ich verstehe bis heute nicht so ganz warum es Skins gibt die soviel Wert sind, es sind einfach nur Skins. Jeder mit ner halben Stunde Photoshop Erfahrung könnte sich sowas selbst machen, wo kommt da der Wert her?
Nein, es werden wertvolle virtuelle Handelsgüter in wertlose Pixel verwandelt, weil man sie nicht mehr handeln kann.
Du kannst auch die Mona Lisa ausdrucken – das Papier ist an sich nichts wert. Nur der Kontext macht es wertvoll.
Der Wert kommt daher, dass Leute bereit sind, dafür so viel Geld auszugeben. Das ist mit diesen Handelswaren so. Das war auch schon immer so.
Kurzfassung, sind halt noch hauptsächlich fast Kinder.
Du kannst mit künstlicher Verknappung etwas Marketing Leute dazu bringen, Ziegelsteine zu kaufen, mit einem Logo einer ganz “besonderen” Marke, die irgendwas “aussagt”.
Kennst du Teleshopping? Ist eigentlich der gleiche Müll, nur halt virtuell.
Würde sagen, dass sich dieses Verhalten auch im Alter nicht verbessert, und das ist halt die Zielgruppe: Menschen, die sich von irrationalen Werten blenden lassen, sei es Status, Emotional, usw. Dafür ist jeder irgendwie etwas anfällig.
Herzlichen willkommen im Verkauf. Deine Aufgabe ist es, einen zu finden, der dümmer ist als du und dir das Zeug teurer wieder abnimmt. Finde aber seine Gründe raus im Verkaufsgespräch.
Die emotionalen und irrationalen sind deutlich lukrativer als die einigermaßen rationalen Verkäufer.
Zu den Verkäufern kann man auch sagen, die haben meistens alle kein Gewerbe angemeldet, obwohl sie es eigentlich steuertechnisch müssten, wegen Mehrwertsteuer absetzen und Gewinnabsichten und Gewerbesteuer.
Hat man alles bei Kryptowährungen nicht, und dennoch sind die Händler lieber da. Why Geldwäsche?
Traurig wird dieser Skin-Wahn ja dann, wenn die Kinder nicht mehr blicken, dass es eine Art Spendenmodell ist bei anderen Spielen ohne Markt, sondern mit regional festgelegten Preisen.
Da sieht man immer, wie irrational die alle sind. Ich habe mir eine Flöte für 50 Euro gekauft, die 2 € in einem ganz anderen Land kostet.
Bei Steam ist der Markt aber durch Valve geregelt. Aber ich bin offen, ich vertraue dem Markt deutlich weniger als NFTs, die dezentraler sind.
Aber von denen würde ich auch die Finger lassen, auch wenn es im Endeffekt Kryptowährungen sind mit Bildchen.
Es kommt immer darauf an, wie sie funktionieren und was der Sinn ist und wie sie reguliert werden.
51% Attacke, sicher vor zukünftigen Quantencomputern, Regierung, Akzeptanz, usw.
Ich hätte lieber eine Euro-Kryptowährung in jedem Land mit einer Verifikation, aber da müsste man so viele Kontrollmechanismen einbauen, dass sich das nicht lohnt, und es wäre für die meisten zu zentral.
Ich würde sagen, die Welt ist voller Beschiss.
Aktienpakete können z.B. auch maßlos überschätzt werden, weil die Leute einfach keinen Plan haben und sich nur von Nachrichten und Trends leiten lassen.
Es gibt aus dem Grund auch Leute, die meistens kaufen, wenn die Aktie am Boden liegt, und warten auf den nächsten dummen Hype.
Eigentlich funktionieren so Aktiengeschäfte generell. Eine wirklich die Wertschätzung durch Leistung ist nicht immer wirklich da.
Hauptsächlich interessieren Aktionäre nur eins Unternehmen, Gewinne abwirft, und wie hoch fällt die Dividende aus und wie viele Anteile gibt es und was ist der Marktkapital.
Fühlst du dich jetzt aufgeklärt? Und das ist jetzt noch stark vereinfacht und absolut herunter gebrochen.
“Withdrawal Locks”
macht Steam quasi jetzt auch.
Wenn das gegen offizielles Recht sprach ist das ein Fall für den Staatsanwalt.
Wenn das gegen die Bestimmungen von Steam ist, dann sollte der Kunde die Möglichkeit haben das aufzulösen.
400.000 $ einfach so löschen kanns irgendwie nicht sein. Wobei das nicht so ganz stimmt, ist ja eher ein “Withdrawal Lock”.
Naja, Valve “löscht” ja in dem Sinne nichts. Valve verhindert nur, dass mit den Items gehandelt wird. Die Leute können die Sachen ja weiterhin verwenden, auch wenn hier vermutlich eher die Gier als der Spielspaß im Vordergrund gestanden hat.
> Valve “löscht” ja in dem Sinne nichts
schrieb ich doch bereits