Das E-Sport-Team G2 ist eine große Nummer in League of Legends, aber auch in CS:GO (Steam). Doch ein neuer Werbespot sorgt für Kritik: G2 feiert den 18. Geburtstag von CS:GO-Profi Illya „m0nesy“ Osipov mit einem Besuch in einem CS:GO-Wettcasino.
Was ist das für ein Glücksspiel?
- Beim Shooter Counter-Strike: Global Offensive ist der Handel mit kosmetischen Items, Skins, so etabliert, dass die Skins „so gut wie Bargeld“ sind. Bestimmte Skins sind ein Vermögen wert.
- Schon seit langem gibt es daher „Wett-Seiten“, bei denen Spieler wie in einem Casino zocken, aber mit CS:GO-Skins als Ersatz für Echtgeld.
- Solche Webseiten waren schon immer höchst umstritten in CS:GO. Denn Glücksspiel, egal, ob um Geld oder Skins, birgt die Gefahr von Sucht, Kontroll-Verlust, finanziellem Ruin.
Profi, der gerade 18 wurde, ist “das Gesicht” von neuem Werbe-Deal
Das ist jetzt die Werbung: Das E-Sport-Team G2 hat mit „CSGOROlL“ einen neuen Werbe-Partner und feiert diese Partnerschaft mit einem Werbe-Clip.
Der russische CS:GO-Profi m0Nesy geht 2 Tage nach seinem 18. Geburtstag in ein Casino und kann dort elegant und cool um Skins zocken.
Er zeigt am Eingang seinen Ausweis als Beweis, dass er endlich 18 ist und belegt auch, dass er ganz tolle Skins hat, damit er endlich Zugang zum Casino hat, wo er mit schick gekleideten „Erwachsenen“ spielen darf.
Gefährlicher Präzedenzfall
Warum wird das kritisiert? Verschiedene Nutzer auf Twitter kritisieren die Werbung:
- Ein Twitter-Account, der zu einer Trading-Seite gehört, fragt: „Warum bewerbt ihr unreguliertes Gambling an eure minderjährigen Fans? Das ist ein großes Problem in der CS:GO/ E-Sport-Community und das Team hinter G2 sollte es besser wissen.“
- Ein Trader schreibt: „Das ist ein gefährlicher Präzedenzfall, in meiner Ansicht. Ich habe so viele Freunde und Familienmitglieder, die ihr Leben mit Glücksspiel zerstört haben“.
Gerade dass man einen so jungen Menschen als Werbeträger nimmt, wird kritisch gesehen. Der Spot scheint zu sagen: „Endlich 18, endlich darf ich die richtig coolen Sachen im Leben machen … Glücksspiel.“
Glücksspiel-Befürworter auf Twitch sagt: „Hat mein Leben ruiniert“
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Naja, aufjedenfall ein unglücklicher Move. Hätte ich persönlich allein schon der Rufschädigung wegen vermieden. Andererseits ist der Spieler Volljährig, Glücksspiel ist, das ist ja kein geheimnis, eine große Branche, sowohl real als auch virtuell. Dann muss man auch James Bond usw. für Gambling kritisieren…
Finde es erschreckend und gruselig, wie sich Glücksspiel über die letzten (ich würd mal sagen 10-15) Jahre in die Normalität und “Mitte der Gesellschaft” eingeschlichen hat.
Ich klinge jetzt vermutlich wie so ein richtiger Boomer, aber als ich Teenie war, da war mein einziger Kontakt mit “Glücksspiel” der Spielautomat im Döner-Laden. Heutzutage werden die Kids und Jugendlichen ja überall damit bombardiert – mal mehr, mal weniger unterschwellig.
Und da rede ich nichtmal nur von Lootboxen oder Roll-Mechaniken in Videospielen und auch nicht von den “influencenden” Streamer*innen sondern dass es bspw. auch vollkommen normal geworden ist und gar nicht (mehr) hinterfragt wird, dass bspw. Fußballprofis Werbung für Wettanbieter-Websites machen oder Casinos und Wettanbieter sowohl über die Banden im Stadion flackern als auch teils sogar als Trikotsponsor fungieren.