MMORPGs erlebten in den frühen 2000er-Jahren gerade dank WoW einen riesigen Hype. Über viele Jahre erschienen haufenweise neue Spiele, die ein Stück vom großen MMO-Kuchen abhaben wollen. Zwar sind MMORPGs noch immer beliebt, aber auf dem PC sind sie längst nicht mehr so dominant. Trotzdem gehörten MMORPGs 2021 zu den erfolgreichsten Gaming-Genres überhaupt – dank der Smartphones.
Wie erfolgreich sind MMORPGs? Schaut man nur auf den PC- und Konsolenmarkt, dann dominieren vor allem Action-, Sport- und Adventures-Games. Rollenspiele und gar MMORPGs findet man auf vielen Listen eher im oberen Mittelfeld. Insgesamt sorgten alle PC- und Konsolen-Spiele 2021 für einen Umsatz von etwa 82 Milliarden Euro (via Newzoo).
Bei den Mobile-Games hingegen gab es 2021 eine kleine Überraschung. Das zweiterfolgreichste Genre – gemessen an Umsätzen – sind die Mobile-MMORPGs, mit knapp 8 Milliarden Euro Umsatz (via Data.ai). Sie konnten spürbar zulegen. Zum Vergleich:
- Mit den 8 Milliarden Euro erreichen sie allein fast 1/10 des Umsatzes aller PC- und Konsolen-Spiele.
- Dies entspricht etwa dem Umsatz, den ganz Activision Blizzard King im Jahr 2021 gemacht hat.
- Die drei MMORPGs Guild Wars 2, Aion und Blade & Soul erreichten zusammen weltweit einen Umsatz von knapp 300 Mio Euro – 3,75 % der Mobile-MMORPGs.
Doch genau die Mobile-MMORPGs, die besonders viel Geld bringen, würden viele klassische PC-Fans nicht mal mit der Kneifzange anfassen.
Mobile-MMORPGs sind nicht die beliebtesten, aber die lukrativsten Spiele
Was sind die dominanten Mobile-MMORPGs? Zu den großen Umsatzgaranten gehören Spiele wie:
- Lineage W – der mittlerweile dritte Mobile-Ableger zu Lineage soll über die ersten Wochen täglich 9 Millionen Euro eingespielt haben. Es setzt auf Autoplay und Pay2Win und ähnelt Lineage 2M, das wir mal ausführlich angespielt haben.
- Odin: Valhalla Rising – das Wikinger-MMORPG von Kakao Games brachte schon nach 2 Tagen über 11 Millionen Euro ein. Auch hier gibt es Kritik für Pay2Win und vor allem die Grafik, die kaum was mit Wikingern zu tun hat.
- Ni No Kuni: Cross Worlds – Auch wenn das Mobile-MMORPG erst 2022 bei uns erschien, läuft es schon seit Sommer 2021 in anderen Ländern. In den ersten 10 Tagen nach Release spielte es fast 100 Millionen Euro ein. Bei uns wurde das Spiel für Bots, Pay2Win und Autoplay zerrissen.
Was ist dabei auffällig? Schaut man auf die Statistiken der Mobile-Games, die 2021 am meisten heruntergeladen wurden, taucht kein einziges davon in den Top 10 der Welt auf. Hier dominieren Casual-Spiele wie Hair Challenge oder Racing-Games wie Bridge Race oder High Heels.
Schaut man auf die Mobile-Games, die überhaupt am meisten heruntergeladen wurden, findet man Spiele wie PUBG-Mobile, den kostenlosen Shooter Garena Free Fire oder Pokémon GO. Die meisten monatlichen Nutzer haben zudem Roblox, Candy Crush und Coin Master.
Von MMORPGs ist auch in diesen Statistiken nichts zu sehen.
Mobile-MMORPGs sind also nicht unbedingt die beliebtesten Spiele, schaffen es jedoch ihren Content so zu monetarisieren, dass viele Spieler Geld darin ausgeben. Oftmals ist das aber mit Pay2Win verbunden.
Eine Enttäuschung war in diesem Zusammenhang auch Diablo Immortal von Blizzard. Dort müsst ihr mehr als 500.000 Euro ausgeben, um an die beste Ausrüstung zu kommen, wie neuste Erkenntnisse zeigen.
Welche negativen Auswirkungen gerade dieser Shop für das Gaming allgemein hat, haben Leya und Schuhmann im neusten Podcast besprochen:
Gibt es Lichtblicke? Jein. In unserer Liste der besten Mobile-MMORPGs für Android und iOS findet ihr auch Spiele, die es bereits auf dem PC gibt und die nachträglich eine Mobile-Version bekommen haben. Dazu zählen etwa RuneScape oder Albion Online. Diese kommen dann ohne Pay2Win aus.
Zudem gibt es einige MMORPGs, die gleichzeitig für PC und Mobile erscheinen und ebenfalls auf Pay2Win verzichten. Ein prominentes Beispiel ist da Tower of Fantasy, das an Genshin Impact erinnert:
Tower of Fantasy ist das MMORPG, das Genshin Impact hätte sein sollen
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Hehe Coin Master.
Wurde das nicht mal im dt. Fernsehen zerrissen?
Bin auf YT mal über so ein Video gestolpert.
Oh ja Lineage2M so spannend wie eine runde Bingo.
Das flog schnell wieder runter vom Tablet.
Nix gegen Auto Combat Mode doch der Charakter hatte ja nicht mal Skills.
Auto Attacke 99% der Zeit.*gähn*
“Hehe Coin Master.
Wurde das nicht mal im dt. Fernsehen zerrissen?
Bin auf YT mal über so ein Video gestolpert.”
Meines wissens nach war das Jan Böhmermann in seiner Sendung der das als Glückspiel angeprangert hat.
Nachtrag: Ja hier: Coin Master – Abzocke mit Fun | NEO MAGAZIN ROYALE mit Jan Böhmermann – ZDFneo – YouTube
Mittlerweile versinken klassische Spiele doch absolut in der Versenkung was den Umsatz betrifft.
Was aber auf den zweiten Blick auch absolut logisch ist. Kaufte man sich früher ein Spiel dann kostete es einmalig einen Betrag x. (DLC mal ausgenommen, die wurden ja auch erst später beliebt).
Kauft man sich heute ein Spiel inkl. Shop, oder es ist sogar F2P, müssen ja auch hier irgendwo Einnahmen herkommen, logisch.
Der große Unterschied liegt hier aber in den Beträgen die man investieren kann, heute könnte man unendliche Summen in ein Spiel investieren und zieht daraus Vorteile.
Die Macher der Spiele haben eigentlich alles richtig gemacht, denen geht es um Profit und den machen sie, keiner geht kostenlos in die Arbeit, jeder will in seiner Brache immer das beste rausholen. Siehe Gold Pass in Freizeitparks, um die Wartezeit zu verkürzen, wer mal p2w außerhalb von Computerspielen erleben will 😉
Man kann das Ganze eigentlich nur unterbinden indem man diesen Trend nicht mitmacht, aber wenn hier ständig Berichte über Streamer mit x Tausend Euro Chars durch die Gegend fliegen, dann wundert es mich auch nicht warum viele meinen sie müssen evtl. auch mal in den kleinen unbedeutenden Medien präsent sein.
“Juhu, mein Char wurde heute auf reddit, Twitter und dann als Kopie auf mein-mmo oder sonst wo gelinkt”.
Games machen heute einfach keinen Spaß mehr, glaube ich kauf mir wieder ein 10k Puzzle und bin damit besser unterhalten.
Du hast Glückspiel falsch geschrieben!