Der Twitch-Streamer Turner „Tfue“ Tenney (21) war 2019 der meistgesehene Streamer auf Twitch. Fortnite hat ihn ganz nach oben gebracht. Mit diesen Zahlen konfrontiert, wirkt er aber nicht euphorisch, sondern irgendwie so, als hätte er lieber eine Auszeichnung gewonnen. Dennoch sagt er: „Zahlen lügen nicht.“
Was für Zahlen sind das? Tfue schaut sich in einem Clip die Zahlen an, welche Twitch-Kanäle 2019 die meisten gesehenen Stunden hatten. Hier liegt Tfue mit 88.05 Millionen Stunden auf Platz 3 – hinter RiotGames (LoL) und der Overwatch-Liga.
Aber Tfue ist weit vor anderen Einzel-Streamern wie summit1g, xQc, shroud oder Asmongold. Er hat etwa 20 Millionen gesehene Stunden mehr als der zweitgrößte Einzel-Streamer auf Twitch.
Damit ist der Fortnite-Star die Nummer 1 der Streamer und das „neue Gesicht von Twitch” – nachdem das 2018 Tyler “Ninja” Blevins war und davor Guy „DrDisrespect“ Beahm den Titel für sich beanspruchte (wobei sich DrDisrespect 2020 weiterhin als das Gesicht von Twitch betrachtet).
Tfue: Wir haben keine Preise gewonnen
Wie reagiert Tfue auf diese Zahlen? Tfue muss eigentlich wissen, dass er der meistgesehenen Streamer 2019 war, auch bevor er die Zahlen noch mal bei esportobeserver sieht. Im Clip wirkt er aber irgendwie seltsam. So sagt er:
„Hört zu, Jungs. Wir haben dieses Jahr keine Streamer-Preise gewonnen oder irgendwelche eSports-Preise, aber am Ende des Tages: die Zahlen lügen nicht.“
Tfue
Tfue bedankt sich dann bei seinen Zuschauern für die Unterstützung, sagt aber wieder, „sie hätten ihn an die Spitze gebracht über all die Streamer, die mit Preisen ausgezeichnet wurden.“
Am Ende des Clips markiert Tfue die Zwischenüberschrift „The New Face of Twitch.“
Was ist da mit Tfue los? Tfue scheint im Clip gekränkt zu sein, dass er 2019 keine Auszeichnung gewonnen hat. Es gibt verschiedene Preis, auf die Tfue heiß gewesen sein könnte.
So wurden im November die eSports-Awards 2019 verliehen:
- Da gewann Matthew „Nadeshot“ Haag „eSports Personality of the Year“
- der YouTuber Craig „Mini Ladd“ Thompson wurde „eSports Content Creator of the Year“
- der Fortnite-Weltmeister Kyle „Bugha“ Giersdorf wurde zu PC Player of the Year gekrönt
- DrDisrespect gewann den Titel für Streamer des Jahres – der hatte schon 2017 gewonnen
Bei den “The Game Awards 2019”, einem großen Event, gewann ebenfalls Kyle „Bugha“ Giersdorf, der Fortnite-Weltmeister, den Titel als eSports-Spieler des Jahres.
Offenbar wurmt es Tfue, dass er, obwohl er 2019 klar die Nummer 1 auf Twitch war, keine Preise gewinnen konnte:
- er wird weder als großer eSportler geehrt, obwohl er viel besser Fortnite spielt als die meisten anderer Twitch-Streamer
- er wird aber auch nicht als Streamer, Personality oder Content-Creator geehrt, obwohl er erfolgreicher war als alle anderen
2018 sahnte Tyler „Ninja“ Blevins bei den eSports-Awards gleich zwei erste Plätze für den Streamer und die Personality des Jahres ab. Da war es offenbar noch Usus, dem erfolgreichsten Twitch-Streamer einen Preis zu überreichen. Tfue ging 2019 aber leer aus.
Tfue ist offenbar ein ehrgeiziger Mensch, wie man immer wieder merkt, daher scheint ihn zu beschäftigen, dass er keinen Preis gewinnen konnte.
Im Schatten von Ninja
Ninja war 2018 die Nummer 1 auf Twitch, hatte aber deutlich mehr Zuschauerstunden als Tfue 2019, was sicher auch daran liegt, dass Fortnite 2018 auf Twitch noch einen anderen Stellenwert hatte als 2019.
Nach dem Weggang von Ninja und shroud ist Tfue der aktive Streamer auf Twitch mit den meisten Followern , auch wenn in den letzten Monaten erst Asmongold durch WoW und zuletzt xQc die Streamingplattform Twitch dominierten.
Tfue scheint mit seiner Position als „Nummer 1“ auf Twitch ohnehin irgendwie unzufrieden und gönnte sich schon eine längere Auszeit.
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Da wird sich doch irgendwo noch ein Preis auftreiben lassen, Spacken des Jahres oder Mimimimi 2019 sind doch bestimmt noch frei.
Könnte vielleicht auch daran liegen, dass Tfue – jedenfalls was man so liest – ein Meckerhans und Kotzbrocken ist. Bei solche Preisen spielt ja oft auch die Vorbildfunktion eine Rolle.
“Offenbar wurmt es Tufe,…” das Tufe sich da wurmt wundert mich nicht xD Manche können eben ohne Auszeichnungen ihre eigene “Leistung” nicht wirklich einschätzen, auch wenn “die Zahlen nicht lügen”. Ich fand Ninja schon immer etwas seltsam (von dem, was man in diversen Artikeln liest), Tfue scheint aber ähnlich gepolt zu sein.
Ich glaube, alle an der Spitze von Twitch sind viel ehrgeiziger, als es nach außen wirkt. Die setzen sich ja gegen tausende andere durch, die alle dasselbe wollen.
Das mit dem Ehrgeiz stimmt schon, vor allem wenn man eine gewisse Position erreicht hat. Nur bekomme ich bei Personen wie Tfue und Ninja immer das Gefühl, dass sie die Position als selbstverständlich hinnehmen (wer sonst sollte sie sonst ausfüllen?) und auch von der Community etc. das Gefühl bekommen, dass Sie etwas ganz Besonderes sind. Wenn ich lese, dass diese Personen dann angeblich bei Epic anrufen und Bans etc verlangen, ist das für mich aber eher eine überstiegene Selbstwahrnehmung anstelle eines gesunden Ehrgeizes mit Wettkampfgedanken 😉