Final Fantasy XIV ist für seine langjährige Story bekannt, die mit jedem Addon fortgesetzt wird. Hier ist der erste Teil der absoluten Highlights, die die MeinMMO-Autorin Irina Moritz nach vielen schlaflosen Nächten zusammengetragen hat.
Die Geschichte von FFXIV hat sich über 10 Jahre hinweg gezogen, zählt knapp 900 einzelne Quests, Hunderte von Spielstunden und zahllose Cutscenes. Stellenweise kann sie echt zäh sein und an Spannung verlieren, doch ihre Höhepunkte ließen so manchen FFXIV-Spieler oder Spielerin und sogar den Chef selbst in Tränen und emotional völlig erschöpft zurück.
In diesem Artikel-Zweiteiler habe ich die Top 10 zusammengetragen, die bei mir den stärksten Eindruck hinterlassen haben und über die ich Tage später noch nachgedacht habe. Die meisten von ihnen basieren darauf, dass man zu dem Zeitpunkt bereits eine lange Reise durch die Story gemacht und die NPCs darin liebgewonnen hat.
Es war nicht einfach, aus den vielen Momenten nur 10 rauszusuchen, die wirklich die besten waren. Daher habe ich mich nur auf die Hauptstory festgelegt, ohne Nebenquests, und auf 2 Momente pro Addon. Es ist auch kein Ranking, denn sonst würden wir hier noch bis zum Januar sitzen. Hier ist der erste Part.
A Realm Reborn: Überfall auf Sonnenwind
Der Überfall auf Sonnenwind, das Hauptquartier des Bundes der Morgenröte, war ein entscheidendes Ereignis in A Realm Reborn und von seinem Timing her sehr gut umgesetzt. Der Spielercharakter ist vorher ewig lang unterwegs, um jede Menge (teils nerviger und belangloser) Quests zu erledigen.
Die Spielercharaktere suchen nach Wein, bestehen irgendwelche willkürlichen Prüfungen, reisen quer durch die halbe Weltgeschichte, nur um gegen den Primae Titan antreten zu können. Wenn sie ihn dann aber besiegen und als große Triumphatoren zum Sonnenwind zurückkehren, finden sie es völlig verwüstet auf. Denn in ihrer Abwesenheit haben die Feinde nicht nur rumgesessen und ihre bösen Monologe geprobt.
In einem Flashback sieht man das grausame Gemetzel, das in dem Hauptquartier in Abwesenheit der Krieger des Lichts stattfand. Genau in diesem Moment wird klar, dass man es hier nicht mit den klischeehaften “Muhaha!”-Bösewichten zu tun hat, die in etwa so gefährlich sind wie Team Rocket.
Der Überfall auf Sonnenwind war der erste große Schockmoment innerhalb der Story und blieb für mich deswegen in Erinnerung. Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch keine besonders tiefe Verbindung zu den NPCs hatte, so wurde die ganze “Rette Eorzea”-Sache danach 100 % persönlich.
A Realm Reborn: Das blutige Bankett
Während die Story von FFXIV fortlaufend ist und die Addons aufeinander aufbauen, haben sie dennoch ein “Ende” und eine Überleitung zum nächsten Addon. A Realm Reborn legte dafür direkt das Fundament, als es mit dem Patch 2.55 vor über 8 Jahren in Heavensward überging.
Und was für ein Übergang es war. A Realm Reborn war gut darin, den Spielern eine heile Welt vorzugaukeln. Man war der Held, den alle toll fanden und über dessen Taten Lieder verfasst wurden. Die Garlear waren vertrieben, Primae besiegt, es schien alles perfekt. Eigentlich ist es schon fast langweilig.
Aber so langsam schlich sich im Verlauf der Patches das Gefühl ein, dass irgendwas nicht stimmte. Das kulminierte am Ende der Storyline zu dem größten Verrat innerhalb von FFXIV. Die eigenen Kameraden wandten sich gegen den Bund der Morgenröte und der Spielercharakter wurde des Mordes an der Sultana von Ul’dah angeklagt.
Innerhalb weniger Cutscenes nahm FFXIV mir alles weg. Es war bis dahin mit Abstand die bitterste Niederlage, die ich als FFXIV-Spielerin einstecken musste. Nicht nur war die Sultana tot, ihrem treuen Anhänger und guten Freund Raubahn wurde live und in Farbe sein linker Arm abgehackt.
Während der Flucht blieben nach und nach alle Freunde zurück, um die Verfolger aufzuhalten, nur damit der Spielercharakter entkommen kann. Noch lange Zeit nach dem blutigen Bankett wusste man nicht so richtig, ob sie leben oder für immer weg sind. Die Wartezeit zwischen A Realm Reborn und Heavensward war daher wirklich nicht einfach.
Heavensward: Der Tod von Haurchefaunt
Die Entwickler von FFXIV sind gut darin, NPCs in die Story einzuführen, die auf den ersten Blick völlig unscheinbar rüberkommen. Sie geben dem Spieler paar Quests, vielleicht spielen sie in einigen Cut Scenes eine Rolle, aber man geht eigentlich davon aus, dass danach auch Schluss ist.
Entsprechend hatte ich und wahrscheinlich kaum jemand damit gerechnet, dass Haurchefaunt nicht nur schnell zu einem wichtigen NPC aufsteigen, sondern auch noch für viele Tränen innerhalb der FFXIV-Community sorgen würde.
Seine Geschichte knüpft direkt an das brutale Ende von A Realm Reborn an. Er sorgt dafür, dass die Spieler Zuflucht in Ishgard finden und sticht durch seine positive Art und Unterstützung heraus. Am Ende opfert er sein eigenes Leben, um den Spielercharakter zu retten.
Auch an dieser Stelle nutzen die Entwickler den Tod eines Charakters, um die Sache für den Spieler persönlich zu machen. Zwar hat man in Ishgard das edle Ziel verfolgt, einen Tausend Jahre langen Krieg zu beenden, aber persönlich wurde es erst nach Haurchefaunts Opfer.
Ich denke auch, dass nur die wenigsten Spieler mit diesem Tod gerechnet haben. Immerhin hatte es sich herausgestellt, dass die Sultana doch nicht vergiftet wurde und die Situation schien sich etwas zu bessern.
Dieser Schockmoment sorgte dafür, dass ein guter Teil der Story-Fans von FFXIV (mir inklusive) paranoid wurden. Noch Jahre später wurde von beliebten Charakteren befürchtet, dass sie jeden Moment ins Gras beißen könnten, wie etwa der Exarch.
Heavensward: Die Befreiung von Estinien
Die Patches mit der Nummer X.3 sind in FFXIV seit Jahren etwas Besonderes. Sie sind immer erstklassig inszeniert und markieren das endgültige Ende der Story des aktuellen Addons. Ich warte immer sehr gespannt auf diese Updates und vielen anderen geht es ähnlich.
Angefangen hat es aber mit dem bombastischen Patch 3.3 von Heavensward, der dafür die Grundlage geliefert hat. In der Story von 3.3 kommt es zum entscheidenden Kampf gegen den rachsüchtigen Geist des Drachen Nidhogg, der die Nation von Ishgard vernichten will.
Dafür übernimmt er die Kontrolle über den Körper von Estinien, einen guten NPC-Freund, mit dem man in Heavendward auf eine Reise geht.
In einem epischen Duell auf der Brücke zu Ishgard kämpfen erst die Brüder Hraesvelgr und Nidhogg gegeneinander, nachdem aber Hraesvelgr besiegt wurde, tritt der Spielercharakter in einem “Badass-Moment” in den Vordergrund.
Doch der eigentliche Schockmoment folgt nach dem Sieg über Estinien, der von Nidhogg besessen ist. In einem verzweifelten Versuch, die Kontrolle des Drachen zu brechen und dessen Augen von der Rüstung zu entfernen, bekommt der Spielercharakter unerwartete Hilfe.
Die beiden verstorbenen Charaktere Haurchefaunt und Ysayle, die sich geopfert hatten, kehren ein letztes Mal zurück, um Estinien zu retten. Es ist auch nach 5 Jahren noch mit Abstand einer meiner liebsten Momente in der Story von FFXIV und ein würdiger Abschluss eines epischen Story-Strangs.
Stormblood: Der Sturm auf Doma
Das Addon Stormblood hatte das Pech nach dem extrem beliebten Heavensward zu erscheinen und ist bei vielen FFXIV-Spielern nicht gerade hoch angesehen. Auch ich bin kein großer Fan von Stormblood, es hat aber dennoch einige Momente, in denen seine Story richtig glänzt.
Eins davon ist die Befreiung von Doma von der Herrschaft der Garlear und vor allem der grausamen Vizeregentin Yotsuyu, die die Menschen dort täglich quält und ihren Willen brechen soll. Yotsuyus Aufbau als Bösewicht gelingt direkt mit dem ersten Auftritt und gegen Ende der Cut-Scene hatte ich mich sehr darauf gefreut, ihr in Zukunft eine überzubraten.
Die finale Schlacht um die Burg von Doma war daher ein Highlight. Man stürmte den Dungeon, überall gab es Explosionen und Gebäude stürzten ein und man würde bald endlich mit Yotsuyu abrechnen können.
Die Schlacht wurde gewonnen, aber nicht ohne einen hohen Preis. Der verbündete Charakter Gosetsu, der die Spieler seit A Realm Reborn begleitet, wurde zusammen mit Yotsuyu unter den Trümmern der Burg von Doma begraben.
Ich habe den Handlungsbogen um Doma und dessen Charaktere sehr viel mehr gemocht, als den Ala-Mhigo-Teil der Story von Stormblood und der bittere Sieg über die Garlear war das absolute Highlight davon.
Weitere Highlights aus Stormblood, Shadowbringers und Endwalker folgen dann im zweiten Teil der Liste am Montag, 13. Juni.
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Recherchiert doch einfach mal etwas gründlicher. ” etwa 1.000 einzelne Quests ” . Multiplizier das mal mit 4,3 dann bist du etwa da wo der offizielle Questzähler derzeit steht. (Stand 11.07.2022)
Du sprichst von allen Quests zusammengezählt. Also auch Nebenquests, etc. In dem Artikel geht’s um die Hauptstory, die von den 4k weit entfernt ist.
Ich hatte beim Schreiben grob geschätzt, wie viele es sein würden. Die genaue Zahl war nicht der Fokus, sondern die einzelnen Storymomente. Die genaue Questzahl der MSQ liegt bei 880.
Bei einem Punkt schauen mich halt alle immer komisch an, wenn es um Haurchefaunt geht. Ich persönlich fand diesen Charakter extrem nervig und seine Art fand ich eher belästigend. Er kam mir irgendwie viel zu touchy vor und die Hälfte der Zeit schien der mit mir zu flirten und ich hatte keine Möglichkeit den irgendwie auf Abstand zu bringen.
Die Sterbeszene toppte das ganze nochmal. Es ist für mich bis heute nicht nachvollziehbar was der sich dachte was da zwischen uns läuft.
Also ja, die Szene liess mich ziemlich kalt, ich war eher genervt das mein Char so melodramatisch rumeierte. Und ich war froh den endlich los zu werden.