Das Gjallarhorn ist die berühmteste Waffe von Destiny und das liegt nicht an ihrem schicken Aussehen. Schon früh etablierte sich das Teil in Destiny 1 als eine Art Überwaffe und entwickelte sich schließlich zur Meta-OP-Waffe schlechthin. MeinMMO-Autor Maik Schneider erinnert sich an die Entstehung der Legende.
Destiny 1 hat mich bei seinem Release im September 2014 voll erwischt. Mein Studium lief so nebenher, Call of Duty hatte mit „Ghosts“ keine Sternstunde und ich suchte schon lange nach einem Spiel, mit dem ich endlich komplett auf die PlayStation 4 umsteigen konnte.
Viel Freizeit und noch mehr Bock auf Zocken. Da kam Destiny.
Etwas mehr als 4.000 Stunden standen am Ende auf der Uhr und viele besondere Erlebnisse werde ich nie vergessen. Wer weiß, wie viele Stunden es noch geworden wären, wenn sich mein Trupp nicht aufgelöst hätte.
Mein Fungaming-Clan blühte plötzlich wieder richtig auf, alle wollten diesen geilen neuen Shooter spielen. Limited Edition gekauft und schnell rein ins Abenteuer.
Als ganz besonders anziehend empfand ich von vornherein Exotics. Damals gab es Exos nur als Loot und ich hatte in den ersten Tagen auch bewiesen, dass ich die richtige Portion Glück mitbringe, um alle zu sammeln.
Das ging sogar so weit, dass ich bei diesem neuen, verrückten Händler Xur einen hübschen Raketenwerfer nicht gekauft habe. Das Ding hieß „Gjallarhorn“ und einer meiner Kameraden hatte das Ding schon bei dem komischen Geist-Händler gekauft.
„Ich muss dem doch nicht alles nachmachen, da halte ich lieber meine seltsamen Münzen zusammen“, dachte ich mir. Das war der Moment, an dem die Gjallarhorn-Legende ihren Anfang nahm.
Gjallarhorn übernimmt das PvE in Destiny
Xur war zu diesem Zeitpunkt erst das zweite Mal überhaupt auf dem Turm zu Besuch und verteilte das gute Stück großzügig. Es sollte gut ein Jahr dauern, bis der mysteriöse Händler wieder das Gjallarhorn verteilte.
Und in der Zwischenzeit war der Raketenwerfer das Maß aller Dinge im PvE. Der Schaden war so heftig, dass Gegner-Massen, Zwischen-Bosse und sogar die Raid-Bosse kapitulierten. Egal, was man damals im PvE gespielt hat – mit Gjallarhorn ging alles schneller.
Spätestens mit der Erweiterung „Dunkelheit lauert“ und der Einführung des Raids „Crotas Ende“ war das Teil absolute Meta. Der Raketenwerfer galt sogar als Pflichtausrüstung im Raid.
In der nordischen Sagenwelt gehört Heimdall, dem Wächter der Götter, das Gjallarhorn. Heimdall bläst dieses Horn, um die Götter zu warnen, wenn der letzte aller Tage ansteht: Ragnarök.
Hatte man nicht gerade eine eigene Gruppe, die auch für die gemeinsame Erfahrung gespielt hat, war es extrem schwierig, fremde Spieler zu finden, wenn ihr kein Gjallarhorn hattet.
Das fiese Teil hat so heftig Schaden rausgehauen, dass die Raid-Mechaniken fast übergangen wurden. Man musste seinen Mitspielern wenig erklären. Man hielt drauf, sah Crota leiden, einer fuchtelte mit dem Schwert und man sackte den Loot ein. Ende.
Die meisten fremden Mitspieler wollten einfach nur so schnell wie möglich durch den Raid, nicht noch irgendwas erklären. Also wurden Spieler ohne Gjallarhorn knallhart abgewiesen.
Der Kult um den Raketenwerfer entsteht
Nachdem sich die Macht der Waffe herumgesprochen hatte – als Schadens-Verteilen und Raid-Eintrittskarte – wollte jeder das Teil haben. Und erstmals fiel auf, wie schwierig ganz bestimmte Exotics zu bekommen sind.
Hüter jagten Monate nach dem Teil und nicht alle hatten das Glück, eines einzusacken. Manche tanzten um Truhen, andere verzweifelten regelrecht.
Ich selbst hatte Glück, wie so oft in Destiny. Ich bekam mein Gjallarhorn nur wenige Tage, nachdem ich das von Xur abgelehnt hatte.
Doch viele in der Community mussten leiden, warteten ewig und gaben teilweise auf, darauf zu hoffen. Und dann gab es den „Heilige Scheiße“-Moment:
Am 14. August 2015 hatte Xur einen seiner besten Tage. Man erzählt sich sogar, einigen hätten ihn Grinsen gesehen. Denn Xur hatte das Gjallarhorn ein zweites Mal dabei – was für ein Ding.
Bis heute wird dieser Tag gefeiert und der 14. August gilt in der Community als der Gjallarhorn-Tag. Der G-Day.
Und auch, wenn das Gjallarhorn aktuell mal wieder die Aktivitäten in Destiny 2 beherrscht – so schlimm wie damals, als der Raketenwerfer als Content-Eintrittskarte galt, wird es wohl nie wieder.
Mich interessieren auch eure Storys rund ums Gjallarhorn oder andere Exotics. Ich wurde zum Beispiel öfter angemacht, weil ich lieber den Donnerlord gespielt habe als das Hörnchen. Lasst uns gern einen Kommentar da.
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hab es zwar schonmal erzählt, aber ein kollege von uns haben wir damals jeweils 1x durch die VoG, den crota raid und den nightfall gezogen.
nach diesen runs hatter er in einer woche den fatebringer, den black hammer und das g-horn bekommen. wir waren fertig mit den nerven, nach 6 wochen hatte er keinen bock mehr und spielte lieber fifa…
heureka!!
oder noch einen haben wir angerufen, der zockte gerade DayZ: “ey, komm mal schnell exo kiste holen…” kommt rein, zieht das gjallarhorn, hat es net gerafft und zockt weiter pc….
destiny hat mein leben verändert. es ist das best game ever made…
scheiss auf alle hater!
Amen.
Hippster
wo drückt der schuh?
Er fand das Spiel wohl langweilig mit Gjallarhorn, weil es ein One-Click-Winbutton ist sozusagen X)
naja er schreibt jedes mal hippster unter meine posts….
Wie Steffen H weiter unten schon schrieb, als Xur das Ghorn ein zweites Mal im Gepäck hatte, startete Bungie das Zeitalter des güldenen Exo-Nerf, das Gjallarhorn war ab dem Zeitpunkt fast nutzlos geworden. Dazu war es für Normalsterbliche, 2 Wochen nach Spielbeginn, damals fast unmöglich, schon die Medaillen für einen Exo-Kauf bei Xur eingesammelt zu haben. Das erklärte für mich die anfängliche Großzügigkeit, die Bungie dann nie wieder walten liess, bzw erst dann wieder, als man es mit dem Nerf des Todes verfluchte. Im damaligen Berliner Clan hatte man immer mindestens 4 Ghorn’s dabei, 2 weitere Mitspieler, die Unglücksraben unter uns, durften mit Eisbrecher oder ähnlichem draufballern. Ich selbst musste auch ziemlich lange warten, mit ansehen, wie bei so manchem das Ghorn ein zweites oder drittes Mal droppte, doch nach einem halben Jahr Crota hatte ich es endlich. Bungie hatte noch nie ein Händchen dafür, ein vernünftiges “RNG” System zu integrieren, bei der Vex habe ich es aktuell inzwischen aufgegeben – doch seitdem Fusion keine Meta mehr im PvE ist, ist es mir auch egal 😜
Aktuell macht das Gjallarhorn wieder Spass und ich erwarte auch nicht, das man den 30 Euro Kauf so schnell nerft. Im Gambit und PvP müsste man nur an den Stellschrauben Power Muni drehen und wenn es nicht das Ghorn ist, ist es eben ein anderer Raketenwerfer, der das Game “zerstört” 😉
Das waren Exos noch Exotics und Destiny war frisch.
Rückblickend stelle ich sogar fest, dass sich das System hinter Destiny echt festgefahren hat. ^^
Zur Zeit nervt mich das Teil ziemlich im Schmelztiegel. So oft, wie man da noch von einer wolfpack-round um drei Ecken geholt wird, das ist echt nicht mehr feierlich. Was daran komisch ist: meiner Erinnerung nach, hat das Horn in D1 im Tiegel kaum einer gespielt. Da galt eher die Wahrheit als top-pick für das PVP. So ändern sich die Zeiten.
Jede Woche hieß es auf’s Neue: Wer hat den Checkpoint der Exo Kiste in der Vog? Ah, der <setze Clan Member Name ein> hat ihn schon. Nice. Einmal mit allen 3 Chars seinem Trupp joinen, Kiste looten, Pech gehabt 😤 So ging das Monatelang. Nie wollte das Teil droppen. Als Crota später easy wurde, jede Woche 3 mal Crota gelegt – Fehlanzeige. Ir Yut hat ihn auch nicht geworfen (das war die Hexe vor Crota) und es wurde wild spekuliert, wo der denn noch kommen könnte.
Dann musste Skolas gelegt werden; keine Chance ohne G-Horn. Dich hat einfach niemand mitgenommen, du warst eine Belastung weil du den Damage nicht machen konntest und alle ihn one phasen wollten. Es war zum Verzweifeln, das Ding droppte einfach nicht.
Ich hatte das Hörnchen erst, als Xur ihn dieses besagte zweite Mal hatte. Aber da war das Teil auch schon generft, das habt ihr im Artikel vergessen zu erwähnen. Hab dann noch nen Trupp gefunden, die genau so viel Pech hatten wie ich und Skolas auch noch brauchten. Knapp 3 Tage vor Release von Taken King konnten wir ihn auf reguläre Art noch legen und die Triumphmomente waren fertig.
In Erinnerung an diese Zeit trage ich heute noch mein Laurea Prima Emblem, was es damals für die Y1 Triumphe gab. Das G-Horn war ne Legende. Vor allem für uns, denen es nie droppte und die es erst generft bei Xur nochmal kaufen mussten.
Ich bin mir zu 99,99% sicher, dass ich damals meine Gjallahorn von Ir Yût bekmmen habe.