Das neue MMORPG Throne and Liberty fand ich gar nicht gut, doch Amazon nimmt 3 wichtige Änderungen vor

Das neue MMORPG Throne and Liberty fand ich gar nicht gut, doch Amazon nimmt 3 wichtige Änderungen vor

Im Rahmen der gamescom 2023 konnte MeinMMO-Redakteur Alexander Leitsch das neue MMORPG Throne and Liberty ausprobieren und ein Interview mit Merv Lee Kwai führen. Dieser verriet einige Details, die das Spiel schlagartig besser aussehen lassen.

Was waren die Probleme bisher? Throne and Liberty galt als sehr statistisches MMORPG, in dem PvP eine große Rolle spielt und zudem überall möglich ist. In der Nacht sollte zudem das Karma-System deaktiviert werden.

Hinzu kamen ein Autoplay-Feature und fragwürdige Entscheidungen bei der Monetarisierung. Ich selbst habe deshalb lange keine große Hoffnung gehabt, auch wenn ich mich trotzdem auf das Spiel gefreut habe.

Doch nach dem neuen Interview bin ich sehr positiv eingestellt. Throne and Liberty wird zwar kein MMORPG für jeden, doch Amazon arbeitet stark an den Schwachstellen, um es zugänglicher zu machen. Vor allem drei Punkte haben mich überzeugt:

  • Kein PvP-Zwang
  • Kein Autoplay
  • Kein Pay2Win im Shop

Amazon selbst betont in einem nachträglichen Statement uns gegenüber:

“Throne and Liberty befindet sich immernoch mitten in der Entwicklung, und auch wenn wir uns sehr darüber freuen, bereits vor dem kommenden Tech Test über einige der Änderungen zu sprechen, ist es noch zu früh, um zu bestätigen, wie genau diese Änderungen am Ende in der finalen Version implementiert werden könnten. 

Hier könnt ihr euch den Gameplay-Trailer vom Summer Game Fest anschauen:

PvP nur zu bestimmten Zeiten und nicht bei jedem Event

Kann man das PvP umgehen? Lee Kwai verriet uns, dass das PvP in der offenen Welt gar nicht so präsent sein wird, wie ursprünglich angenommen. Die Zonen sind grundsätzlich erstmal PvE-Gebiete.

Jedes Gebiet hat aber einen Außenposten, um den gekämpft werden kann. Das passiert zu einer bestimmten Zeit alle 2 bis 3 Tage. Wenn der Kampfmodus aktiv ist, herrscht offenes PvP in dem Gebiet. Das wird jedoch vorher angekündigt.

PvP gibt es auch bei bestimmten Weltbossen und Weltevents. Die Zone, in der PvP läuft, wird jedoch mit einem Ring markiert. Wer diesen Ring nicht betritt, wird auch nicht für PvP geflaggt. Außerdem wird es auch Welt-Events geben, die komplett ohne PvP auskommen.

Es wird sicherlich Situationen geben, in denen man mal versehentlich im PvP landet. Aber ich habe es bisher geschafft, PvP in der offenen Welt komplett zu vermeiden. […] Wenn man außerhalb der Markierung bleibt, kann man nicht attackiert werden, von niemandem.

Merv Lee Kwai im Interview auf der gamescom 2023

In einem koreanischen Interview hieß es, dass es während des Nacht-Zyklus PvP ohne Restriktionen und Karma-System geben wird. Auch das soll es in unserer Version nicht geben. Allerdings werden bestimmte Dungeons nur nachts geöffnet, in denen wiederum PvP herrscht.

Derzeit experimentiert Amazon auch mit reinen PvE-Dungeons. Ob diese aber kommen, ist noch offen.

Liegt der Fokus trotzdem auf dem PvP? Ja, Throne and Liberty wird ein PvP-MMORPG. Dabei geht es zum einen um die Kontrolle der Außenposten in den Gebieten. Hier können beliebig viele Spieler in der offenen Welt aufeinandertreffen.

Doch genau das soll es so spannend machen. Denn in einer Gilde können nur 50 bis 70 Leute gemeinsam spielen. Bei den Kämpfen um die Außenposten können jedoch viel mehr Spieler mitmischen.

Was ich an Throne and Liberty liebe, ist die Tatsache, dass alles in der offenen Welt stattfindet. Dadurch können so viele unterschiedliche Dinge passieren. Weitere Gilden können in den Kampf eingreifen und sich für eine Seite entscheiden. Sie können sich aber auch gegenseitig betrügen.

Merv Lee Kwai im Interview auf der gamescom 2023

Das Gleiche gilt auch für das größte Ereignis im Spiel: den Kampf um die Burg. Derzeit gibt es nur eine davon und diese kann alle 2 Wochen belagert werden.

Merv Lee Kwai verriet uns, dass Gilden sich zu Allianzen zusammenschließen können, um so Friendly Fire zu vermeiden. Allerdings kann das Bündnis auch mitten in der Schlacht aufgekündigt werden. Dadurch sollen schon allerhand verrückte Geschichten in den Tests entstanden sein.

Besitzer der Burg profitieren von verschiedenen Boni, müssen sich allerdings auch aktiv belohnen. So sammelt ein Außenposten etwa Steuern ein, die jedoch zur Burg transportiert werden müssen. Andere Gilden können diese Karawane attackieren und so einen Teil oder sogar die gesamten Steuern einsacken.

Kein Autoplay, es sei denn, die Spieler wollen es

Bekommen wir Autoplay? Nein, zumindest nicht im nächsten Technical Test. In diesem deaktiviert Amazon das Feature komplett. Allerdings wolle man überwachen, ob die Deaktivierung gut ankommt, denn das Autoplay wird nicht komplett verteufelt.

Lee Kwai erklärt, dass es ja einen Zweck hatte und mit dem Grind-System verbunden war. Deswegen ist die Deaktivierung keine endgültige Entscheidung, sondern man wolle sich nach dem Feedback der Spieler richten.

Nach unseren Erfahrungswerten wollen die westlichen Spieler eher kein Autoplay haben.

Der Shop kommt ohne Pay2Win

Was wurde über die Monetarisierung gesagt? Im westlichen Shop von Throne and Liberty wird es kein Pay2Win geben. Ein Item, das etwa kritisiert wurde, ist ein Token, mit dem die Spieler 8 Stunden nach dem Logout weiter farmen können. Dieses Item wird es bei uns nicht geben.

Keine Abwertung in der Ausrüstung, Fokus auf Konsolen und ein schnelleres Kampfsystem

Was wurde uns noch verraten? Im Rahmen des Interviews kamen wir auch auf das Thema Ausrüstung zu sprechen. Das System mischt zufällige Drops mit gezielten Aufwertungen:

  • Ihr könnt Items in verschiedenen Seltenheiten finden. Grüne Items können jedoch nur bis +6 aufgewertet werden, seltenere Items bis +12.
  • Bei der Aufwertung gibt es zwar Fehlschläge, aber Items werden niemals zerstört oder runtergelevelt.
  • Über das Crafting kann man sich selbst seltene Gegenstände herstellen.

Amazon legt zudem einen hohen Wert auf die Konsolen-Version. Diese wird im nächsten Test auch schon einbezogen und soll – wenn möglich – zeitgleich mit dem PC erscheinen. Auf jeden Fall wird es aber Crossplay zwischen den Plattformen geben.

Das MMORPG soll eine deutsche Lokalisierung bei den Texten bekommen, doch bei der Vertonung bleibt es erst mal bei koreanisch, englisch und japanisch. Deutsche Voicelines wurden aber nicht komplett ausgeschlossen.

Die statischen Kämpfe hingegen wurden bereits von NCSoft selbst angesprochen und zum Teil überarbeitet. Ich durfte selbst 30 Minuten der “neuen” Version testen. Mehr zum Kampfgefühl erfahrt ihr aber erst kommende Woche in einem kleinen Anspielbericht. Schaut wieder vorbei.

Wann erscheint TL? Der Release ist weiterhin für 2024 geplant. Genauere Infos – auch zu einer Closed Beta – konnten bislang nicht genannt werden.

Was sagt ihr zu den Infos aus dem Interview? Macht euch das Hoffnung für Throne and Liberty?

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Tarvyn

Als ehemaliger (anfangs begeisterter) Archeage – Spieler gehen bei mir alle Alarmglocken an, wenn ich den Namen Merv “Khrolan” Lee Kwai lese. Er war damals Lead Producer bei Trion, später Chief Gaming Officer der Gamigo Group und federführend für die westliche Archeage Version / Versionen verantwortlich. Unter seiner Regie wurde ein System, dass bereits in Korea auf P2W ausgelegt war noch weiter “optimiert”.

Ankündigungen, die nicht eingehalten wurden oder dann doch anders kamen waren keine Seltenheit. Nachdem XL Games Archeage der Gamigo Group weggenommen hat wechselte er offenbar zu Amazon Games.

Mit diesen Informationen glaube ich erstmal nichts, von dem was hier angekündigt wurde. Für mich sind das nur Marketing – Aussagen, die sich später ohnehin ändern um den Cashflow zu erhöhen.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Tarvyn
VValdheim

Nice, dein Interview wurde übrigens auf mmorpg.com übersetzt. War erstmal völlig überrascht dort den Namen Alexander Leitsch zu lesen ^^

BinAnders

Und wieder das selbe Rumgeeiere. Man braucht die Cashcow. PvEler, damit die wenigen PvPler ein Spiel haben.
Und so werden ein paar Schein Anpassungen gemacht. Die bl… PvEler checken eh nix….
Wie armselig.

Naedras

Vergesst T&L, zockt lieber GW2 ! Selbst nach 10 Jahren immer noch top Content und geile Grafik. 😂 und im Gegensatz zu Wow und Aion braucht das Game keine Classic Version…

Katsuno

Ich stimme dir bei T&L zu, aber was du über gw2 sagst kann ich absolut überhaupt nicht bestätigen 😅
es ist das am schlechtesten gealterte mmorpg der letzten 20 Jahre, das Kampfsystem ist seit dem Release eine Katastrophe, das scaling ist nervig und die Klassen langweilig , der waffen Wechsel nervig.
da würde ich doch eher sagen, FF14, Wow und Eso lohnen sich da deutlich mehr, oder alternativ New World.
Habe vor kurzem erst in Gw2 rein geschaut, aber selber 4K und 120fps/hz retten da überhaupt nichts, uralte Texturen und Polygone die man an der Hand abzählen kann lassen das Spiel eher wie wow Classic wirken bei Ultra Settings.

Edit: vielleicht wirkt das ganze bei 720/1080p anders, diese Auflösung nutze ich aber seit etwas über 10 Jahren nicht mehr am pc.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Katsuno
Naedras

Ich spiele alle drei mmorpgs und jedes Spiel hat seinen Reiz. Das dir GW2 nicht gefällt ist deine persönliche Ansicht. Die Dinge die du angesprochen hast stimmen aber nicht. Das Spiel ist extrem gut gealtert hat seit Release das beste kampfssystem und der waffenwechsel ist genial.

Katsuno

Ja natürlich ist es meine persönliche Ansicht, es ist aber auch nur deine persönliche Ansicht das es gut ist ☺️ da kann man sich sicherlich streiten, und ich behaupte ja auch lediglich, ich bin anderer Meinung und nicht alle.

Allerdings ist das mit dem Altern ein Fakt, es sieht im Vergleich einfach komplett schlecht aus. Nimmt man einen aktuellen Monitor oder tv und startet dort eso, gw2 , wow und ff14 in ihrem jetzigen Formen auf maximalen Details , würden bei genauem Betrachten eso und wow gewinnen, dann würde ff14 kommen, was allerdings bei den Animationen gewinnt.
Bei allem Respekt, GW2 würde man mittlerweile noch 5 Jahre älter schätzen wie es eigentlich ist. Natürlich kann es dennoch Spaß machen, gealtert ist es aber überhaupt nicht gut, ähnlich wie Star Wars , Rift , Tera und Aion.
aber es ist ja auch kein Wunder, haben die 3 anderen Spiele auch deutlich regelmäßiger und umfangreichere grafikupdates bekommen

ab und zu schaue ich in gw2 rein, mir gefallen auch ein paar Sachen, aber es bleibt im Vergleich eben nur oberes Mittelmaß und technisch eher schwache. Ob man es jetzt mag oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

Naedras

Man kann die optische Qualität ja nicht ausschließlich auf Pixel beziehen. Wow und Gw2 sind nur mäßig vergleichbar da wow einen komplett anderen Look mit seiner Darstellung besitzt. Und mir gefallen manche grafische Darstellungen von Vanilla besser wie die neue version.
Eso hat übrigens immer noch 2 D Gras… Gw2 gaukelt wenigstens keine Grafikpracht vor. 😅

Threepwood

All das steht und fällt mit dem Kampfsystem. Das werden die bis zum Launch im Dezember(?) in Korea nicht so aufmöbeln, wie es nötig wäre.

Die Bot-Liebhaber werden natürlich Bock auf Autoplay haben. Da müsste eine klare Ansage und Vision von AGS her, auch um zu zeigen, dass sie den Markt und die Zielgruppe irgendwie mal verstanden haben.

Die Welt ist nach wie vor cool designt. Kommt an BDO ran und sowas ist selten. Da muss aber mehr her.

Auf das PvP hätte ich grundsätzlich Lust, ist aber auch abhängig vom Gear Uppen – das wird in Korea nie gut umgesetzt. Daher wirds auf Gear > Skill hinauslaufen.

MathError

Liegt der Fokus trotzdem auf dem PvP? Ja, Throne and Liberty wird ein PvP-MMORPG. Dabei geht es zum einen um die Kontrolle der Außenposten in den Gebieten. Hier können beliebig viele Spieler in der offenen Welt aufeinandertreffen.

Allein da seh ich ein Problem und ein No-Go für MICH, das Spiel zu zocken. Was bringen alle die “avoid pvp mechanics”, wenn es das Ziel doch ist PvP zu spielen. Sicher werden auch auch Daily/Weekly Quests/Events an PvP gekoppelt sein, um irgendwelche Mats, Ausrüstungen oder Abzeichen/Währung zu erhalten, die stark ans Endgame verknüpft sind und somit das Spiel ist.
Das ganze Dungeon/Raids-System stößt mir auch negativ auf.

Vieles erinnert mich an an das doch so oft auferstandene Bless (Online Unleashed, usw..) viele Mechaniken/Events/PvP-Relationen waren dort in identischer oder ähnlicherweise vorhanden. Es wird evtl seine Niche bei PvP-Fans finden, aber ob das von Dauer ist sei mal dahingestellt.

Für mich persönlich sind nur Blue Protocol und eventuell Corepunk Hoffnungen für Pv(E)-Interssierte Spieler mit Zusatz von PvP.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von MathError
Mihari

Sehe ich ähnlich wie du. Für mich hört sich das Ganze nach einem halbgaren Zurückrudern an, weil das erhoffte Feedback zum Spiel anscheinend doch schlechter als erwartet war. Jetzt wird wieder etwas dahin gemurkst, nur um ein paar Spieler mehr zufriedenstellen. Und am Ende läuft es wie bei einigen zuletzt veröffentlichten MMORPGs, dass weder PvE- noch PvP-Spieler zufrieden sind.

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