Das MMORPG Throne and Liberty überarbeitet sein Kampfsystem, ist es jetzt gut? Ich habe 30 Minuten gespielt

Das MMORPG Throne and Liberty überarbeitet sein Kampfsystem, ist es jetzt gut? Ich habe 30 Minuten gespielt

Throne and Liberty bekam in den vergangenen Monaten einiges an Kritik, etwa für das Kampfsystem oder Autoplay in der Beta. MeinMMO-Redakteur Alexander Leitsch konnte nun die ersten 30 Minuten selbst auf der gamescom 2023 ausprobieren. Die dortige Version enthielt bereits einige Änderungen im Vergleich zur Beta, die wir euch vorstellen möchten.

Throne and Liberty veranstaltete bereits mehrere Tests in Korea, an denen ich nicht teilnehmen konnte. Doch das gezeigte Gameplay hatte immer einen Aspekt, der mich sehr abgeschreckt hat: das Kampfsystem.

Die Spieler wählten ein Ziel aus, rannten als Nahkämpfer darauf zu und es folgten Auto-Angriffe und vereinzelte Fähigkeiten mit teils sehr langen Animationen, bei denen sie sich zudem nicht bewegen konnten. Auch im Endgame sah das nicht viel besser aus.

Mehrere Videos hoben hervor, wo die Probleme des Kampfsystems lagen:

  • In einem Video wird der YouTuber Logen im GvG gestunnt, doch der Gegner steht einen Millimeter zu weit weg und haut die gesamte Combo ins Nichts. Im Anschluss killte Logen dann seinen Feind (via YouTube).
  • Zudem gab es große Kritik am Autoplay, bei dem der Charakter von selbst kämpft und so Quests erledigt. Das hob der YouTuber Neeko2lo hervor, der TL als “Worst MMO I have ever played” bezeichnete (via YouTube).

Die gute Nachricht ist jedoch, dass NCSoft selbst reagiert und Änderungen am Kampfsystem angekündigt hat. Zudem plant Amazon in den kommenden Tests, das Autoplay zu deaktivieren und das offene PvP etwas einzuschränken. Doch reicht das?

Das Kampfsystem ist deutlich dynamischer

Die gute Nachricht zuerst: Die Kämpfe fühlten sich längst nicht mehr so starr an, wie in den ersten Beta-Tests. Zum Start habe ich direkt drei Fähigkeiten zur Auswahl, von denen beim Großschwert keine eine Castbar hatte. Alle ließen sich in der Bewegung nutzen.

Relativ schnell im Tutorial bekommt man eine Kiste, in der sich alle Waffensets befinden. Ich konnte also munter durchprobieren. Die doppelten Armbrüste etwa hatten eine Fähigkeit, mit der ich aktiv ausweichen kann, was der Dynamik richtig guttut, während der Stab einen Zauber hat, für dessen Wirkzeit von 2 Sekunden ich wieder starr stehenbleiben muss. Das fand ich in diesem Fall aber vollkommen in Ordnung.

Ich konnte in etwa die gleichen Inhalte wie der YouTuber Steparu spielen. Vergleiche ich meine Erfahrung mit der aus diesem Video, dann war nahezu jeder Moment dynamischer. Man sieht etwa, wie der YouTuber die Auto-Angriffe mit Fernkampfwaffen durch eine Bewegung unterbricht oder sie gar nicht erst stattfinden. Das war in meinem Test schon anders.

Generell fühlten sich auch die Animationen und Übergänge zwischen den Fähigkeiten flüssiger an.

Ein wenig haben NCSoft und Amazon übrigens an den Fähigkeitsleisten geschraubt. Der rechte Teil mit dem Auto-Angriff auf “E” und dem Blocken wurde überarbeitet und befindet sich nun übereinander statt nebeneinander.

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Etwas befremdlich fühlte sich der Auto-Angriff dennoch für mich an. Wenn ich einen Feind ins Target nehme, dann attackiert mein Charakter diesen automatisch, wenn er in Reichweite ist. Als Nahkämpfer muss ich manuell zu diesem hinlaufen. Ist man allerdings in Reichweite, dann findet der Auto-Angriff komplett ohne mein Zutun statt, ich muss keine Taste auf Maus oder Tastatur verwenden.

In Final Fantasy XIV oder Guild Wars 2 muss ich zumindest den Feind mit Rechtsklick anvisieren oder die Taste 1 verwenden.

Das ist im Grunde nicht dramatisch, denn die Attacken schränken mich in der Nutzung meiner anderen Fähigkeiten nicht ein. Für jemanden, der die Action-Kämpfe von New World und Black Desert gewohnt ist, ist dieser automatische Angriff ohne ein Zutun ein wenig ungewohnt.

Wie sich das Kampfsystem im Endgame und mit allen freigeschalteten Fähigkeiten spielt, kann ich nicht sagen, da ich nur das Intro ausprobieren durfte.

Auch zum Autoplay kann ich keine Aussage treffen, denn das war zum Glück schon deaktiviert. Es ist einfach schlechtes Game-Design, wenn das MMORPG selbst Aufgaben abschließen kann, wenn sie mir zu langweilig und zu einfach sind.

Hübsche Grafik und unheimlich spaßige Verwandlungen

Was mich Anfangs ein wenig vom Kampfsystem abgelenkt hat, ist die hübsche Grafik. Die ist zwar nicht auf dem Niveau von Red Dead Redemption 2, liegt aber deutlich über dem, was die meisten MMORPGs zu bieten haben.

Vor allem das Mauerwerk und die generelle Umgebung sehen hübsch aus. Das Gras und die Bäume jedoch könnten detaillierter sein.

Mein großes Highlight waren in diesem kurzen Anspielevent definitiv die Verwandlungen. Schon früh im Tutorial lernt ihr, euch in einen Wolf zu verwandeln. Dazu müsst ihr nur W+Shift gleichzeitig drücken. Dann rennt ihr schneller und auch Angriffe können euch nicht stoppen. Allerdings verwandelt ihr euch zurück, wenn ihr für eine kurze Zeit stehenbleibt.

Ebenfalls im Tutorial dürft ihr das erste Mal als Adler “fliegen”. Die Funktion erinnert jedoch eher an eine Art gleiten. Ihr sinkt kontinuierlich nach unten und könnt in einem Sturzflug schneller auf dem Boden landen. Es fühlt sich jedoch nicht so gut an, wie etwa in Guild Wars 2.

Kein Action-MMORPG, aber ich behalte es im Auge

Throne and Liberty ist auch nach den (ersten?) Anpassungen am Kampfsystem kein Action-MMORPG. Ihr wählt Ziele mit der Tab-Taste aus und euer Charakter führt den normalen Angriff tatsächlich komplett automatisch aus, ihr müsst nicht mal initial eine Taste drücken. Die Animationen sind jedoch flüssiger und vieles lässt sich jetzt in der Bewegung nutzen.

Insgesamt ist mein Interesse durch die Änderungen am Kampfsystem und dem Autoplay massiv gestiegen. Klang das Spiel vorher eher nach Fan-Service für die Community von Lineage 2, könnte es jetzt eine breitere Masse ansprechen. Und genau das möchten NCSoft und Amazon ja, gerade wenn man den Konsolen-Release bedenkt. Dort wäre das starre Kampfsystem aus der Beta sicher nicht gut angekommen.

Ob die Änderungen aber insgesamt reichen, kann ich nach der kurzen Zeit nicht sagen. Bis zum Release 2024 kann sich ja auch noch einiges ändern.

Alexander Leitsch

MMORPG-Experte bei MeinMMO

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Flo

Da steckt null Liebe zum Game drin. Es gibt wesentlich bessere Alternativen, bei denen man seine Zeit nicht verschwendet und, wer hätt’s gedacht, mehr Spaß hat.

Higi

Trotzdem Mist, weil gezwungenes Open PVP, das Game ist RIP.

Higi

Wenn man gezwungen wird PVP zu machen auch wenn es nur die “eine” Zone ist, werde ich dieses Spiel nicht anpacken da es auch in PVP Zonen Quests geben wird die man einfach nur in Ruhe machen möchte. Und Endgame liegt Fokus nunmal auf PVP! Nein danke….

Zuletzt bearbeitet vor 7 Monaten von Higi
5kullCOD

ja OMG das spielerlebniss geht voll in den Ar*** nur weil random mal eine zone PvP flagged ist. dann geh einfach nicht rein, zwung ist da nämlich keiner aber wenn es dir nicht passt, dann spiel/hol es dir einfach nicht und punkt.

Bin auch kein open PvP begeisteter aber man kann es umgehen, daher egaaaaal ^^
Bleib weg vom spiel und HF 🙂

Lenningston

Ich glaube, der Zug ist abgefahren. Das Game bekommt kein Comeback mehr.

Leyaa

Überzeugend klingt das ja alles noch nicht. Mal sehen, ob NCSoft noch was am Kampfsystem feilt oder ob es das (schon) war. Der Funke ist bei mir aktuell noch recht kalt, da springt noch nichts rüber.

Tronic48

Sorry, aber das alles Spielt doch keine rolle.

Der eigentlich Punkt ist doch das EndGame, nehmen wir mal an die Story und MAX Level dauern ca. 4-8 Wochen von mir aus auch 10 Wochen, dann geht es ins EndGame und da liegt nun mal das PVP, der Focus ist nun mal das PVP, Belagerungsschlachten usw. und da werden dann die reinen PVE Spieler aufhören.

Es Spielt also keine Rolle ob und was sie da ändern, zum guten oder schlechten, es bleibt im EndGame ein Open World PVP MMO.

Flo

Sehr ich auch so bzw es liegt auf der Hand xD
Zudem hat es keine Substanz, keine interessante Story, die nicht schon 1000 mal erzählt wurde und nichts, was sich vom aktuellen Markt abheben könnte. Es ist nur eine vermeintlich schön aufpolierte Farming Simulation, die dir jeden Spaß am Spiel wie ein Dementor aussaugt.

N0ma

“. Ist man allerdings in Reichweite, dann findet der Auto-Angriff komplett ohne mein Zutun statt, ich muss keine Taste auf Maus oder Tastatur verwenden”

Klingt nicht nur ungewohnt, sondern irgendwie dämlich. Ich will ja nicht jeden feindlichen Char automatisch angreifen. In Aion wäre sowas fatal, man könnte bestimmte Gebiete kaum noch bespielen.

T.M.P.

Ist doch bei vielen Spielen so. Ein prominentes Beispiel wäre World of Warcraft.

N0ma

“doch der Gegner steht einen Millimeter zu weit weg und haut die gesamte Combo ins Nichts”
Sowas lässt sich aber reparieren.
Ein grundsätzlich anderes Kampfsystem wäre nicht so einfach hochzuziehen.

Was mir aufgefallen ist in dem Video, kann mich täuschen, das die melee Leute wenig jumps haben, könnte mir vorstellen das das die nervt, ich finds aber gut.

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