Wer je ein Civilization gespielt hat, sollte sich das neue Strategie-Spiel auf Steam anschauen

Wer je ein Civilization gespielt hat, sollte sich das neue Strategie-Spiel auf Steam anschauen

Aktuell kann jeder kostenlos auf Steam ein neues 4x-Strategiespiel für 60 Runden testen: Millennia. Das ist eine richtig clevere Variation der bewährten Formel hinter Civilization, sagt MeinMMO-Autor Schuhmann. Es könnte sogar einige Probleme des Genres lösen.

Was ist das für ein Spiel?

  • Millennia ist ein klassisches 4x-Strategiespiel. Im Prinzip ist es genau wie die legendäre Reihe Civilization, die man bekanntlich16.395 Stunden spielen kann: Ihr führt ein Volk von der Erfindung des Rades bis in die Zukunft – aber es gibt einige Twists der bekannten Formel.
  • Das Spiel ist aktuell auf Steam, während des einwöchigen Events „Steam Next“, in einer Demo spielbar: Die kostenlos spielbare Demo umfasst die ersten 60 Runden (via steam). Sie ist nur auf Englisch verfügbar, zum Release will Millennia auch ein deutsches Interface bieten.
  • Das Spiel hat noch kein festes Release-Datum oder ein Preisschild. Man geht von einem Release 2024 aus.

Wer steckt hinter Millennia? Das Spiel wird von einem neuen Studio, C Prompt, entwickelt. Das Studio besteht aus namhaften Entwicklern, die an Spielen wie Age of Empires II, System Shock 2 oder Starcraft gearbeitet haben.

Vertrieben wird das Spiel von Paradox, den Strategie-Experten, die für Hits wie Crusader Kings 3 oder Stellaris verantwortlich sind.

Weniger Mikromanagement – mehr Dynamik

Das sind die Abweichungen von der Formel: Es gibt einige clevere Abweichungen von der Civilization-Formel, die das Spiel dynamischer und aufregender machen, ähnlich wie Humankind:

  • So gibt es keine „Arbeiter“, die man mikromanagen muss, sondern Verbesserungen auf einzelnen Feldern in der Welt erscheinen bequem per Knopfdruck: Man nutzt dafür eine begrenzte Ressource
  • Auch das Mikromanagement mit 15 Städten fällt weg – man baut lediglich seine Hauptstadt persönlich aus – alles andere sind Vasallen, die Tribute zollen. Wenn man eine neue Stadt erobert, entscheidet man, sie zu Vasallen zu machen, oder die Einwohner gewaltsam in die eigene Hauptstadt umzusiedeln
  • Bei Millennia sammelt man neben normalen Ressourcen (Holz, Knochen, Fleisch) auch Meta-Ressourcen wie Punkte in Diplomatie, Erkundung oder Kampf, die kann man über Sofort-Effekte einlösen und etwa neue Truppe herbeirufen, Städte weiter ausbauen oder sich einen Forschungsboost verschaffen
  • Kämpfe laufen automatisch ab, in kleinen Zwischensequenzen, denen man zuschauen oder die man überspringen kann

So lässt sich aktiver auf Bedrohungen oder Veränderungen der Lage reagieren.

Das ist der besondere Gag: Das Spiel beginnt zwar, wie Civilization auch, in historischen Zeitaltern, je nachdem, wie so ein Zeitalter läuft, kann man aber in ein anderes wechseln.

Wenn man früh viele Gegner bekämpft, bricht vielleicht das „Zeitalter des Blutes“ an, eine Hungersnot könnte das „Zeitalter der Pestilenz“ auslösen.

Die Zeitalter umfassen jeweils nur eine Handvoll Forschungs-Optionen, sind also verhältnismäßig rasch vorbei.

Millenia hat das Potenzial, einige Probleme des Genres zu lösen

Das ist unser erster Eindruck: Wer Civilization kennt, der weiß: 60 Runden zu Beginn einer Partie sind eigentlich nichts, grade mal ein Vorgeschmack. Der macht bei Millennia aber wirklich Lust auf mehr.

Wer in seinem Leben je Civilization gespielt und halbwegs genossen hat, der sollte sich auf jeden Fall mal eine halbe Stunde oder 60 Minuten mit Millennia gönnen, dann weiß er mit Sicherheit, ob das Spiel was für ihn ist und er es auf Steam whitelisten oder rasch ignorieren kann.

Mir haben die 2 Partien, die ich je gespielt, jedenfalls schon richtig Lust auf mehr gemacht. Grade im Endgame wird Civilization, wie fast jedes Strategie-Spiel, doch sehr micromangement-lastig und einzelne Züge fühlen sich von Stunde zu Stunde immer mehr wie eine Fleißarbeit an, die Zahl an wichtigen und bedeutsamen Entscheidungen pro Stunde sinkt.

Hier könnte Millennia tatsächlich einige Probleme lösen, die das Genre schon lange planen. Meine Hand würde ich dafür aber auch nicht ins Feuer legen: Ein 4x-Spiel nach 60 Runden zu bewerten, ist so, als bewertet man das 7-Gänge-Menü nach der Vorsuppe oder die Ehe nach der Hochzeitsnacht.

Wer sich an Civilization satt gespielt hat und jetzt schon was Neues sucht, dem empfehlen wir Humankind:

Zum Release wurde es kritisiert, aber jetzt ist Humankind ein starkes Strategie-Spiel auf Steam

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Doom
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Zuletzt bearbeitet vor 2 Monaten von Doom
Schauschau

Die Vasallen-kann man zu seinen eigenen Flippen. Macht auch Sinn.
Der Unterschied liegt nicht im mikromanagement, denn das ist dort möglicherweise mehr vorhanden.
Sondern beim Militär (stand jetzt: 100x befridigender als civ auf der spielerischen Ebene – Zeitalter des Blutes war ein Wow-Moment) , beim Städtebau (man baut Regionen) und vor allem beim verschmelzen von civ und anno 😅 – das ist das Ding.
Etwas oberflächlich der Artikel 🖖

Schauschau

Die Mechanik dahinter mit mehreren schlachtenreihen, dass man militärisch sinnvoll spielen kann ist viel deeper. Dabei Städtebau, Kultur und Wissen auch vernachlässigen kann ohne das man hinterher hängt. Dies gleichzeitig auch wiederum durch siege boostet. Gegner durch Chaos Events nervt.
Es fühlt sich halt auch an wie ein separater spielstil.
Mach mal in civ Militär ohne das du auf Forschung gehst.
(Einzug die animationen sehen halt beschissen aus 😂, verraten einen aber auch mehr als die civ und humankind animationen🙃)

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