John Smedley gilt als einer der wichtigsten Köpfe im MMORPG-Genre. Jetzt ist er bei Amazon gelandet. Er leitet dort ein Team und arbeitet an einem neuen Projekt.
John Smedley war 12 Jahre lang der etwas polternd auftretende, aber durchaus charmante Präsident von Sony Online Entertainment. Er war an Klassikern des MMORPG-Genres wie Everquest und Star Wars Galaxies beteiligt. Als Chef von SOE mischte er auch kräftig bei Planetside und H1Z1 mit. Kurz bevor er dort ausschied, kündigte er noch an, dass Everquest Next alle aus den Socken hauen wird. Das werde auf keinen Fall Vaporware.
Everquest Next wurde dann später eingestellt.
Es gab auch noch eine längere hässliche Auseinandersetzung Smedleys mit einer Gruppe von “Hackern” mit Bomben-Drohungen, Beschimpfungen und DDOS-Attacken. Letztlich mündete das und eine Umorientierung bei SOE in Smedleys Abschied von seinem langjährigen Studio, das sich da schon von Sony getrennt hatte und als “Daybreak Game Company” firmierte.
Waren turbulente Jahre.
Zuletzt erlitt Smedley mit einem eigenen Projekt und einem Studio Schiffbruch. Das Indie-Studio Pixel Mage löste er erst zu Weihnachten 2016 auf, sein Retro-MMORPG Hero’s Song wird niemals erscheinen.
Offenbar ist Smedley weich gefallen. Wie Amazon bekanntgibt, hat man ein neues Amazon Games Studio in San Diego aufgemacht. Dem wird Smedley vorstehen. Das Studio sei bereits fleißig an der Arbeit und werkle an einem neuen Projekt. Das soll Twitch und die Cloud nutzen, um Spieler zu verbinden. Klingt also nach Online-Multiplayer – da fühlt sich Smedley sicher wie zu Hause.
Amazon rekrutiert schon eine ganze Weile erstklassiges Personal. Seit längerem verschwinden Entwickler aus ihren Jobs bei etablierten Game-Studios. Kurze Zeit später taucht in ihren Lebensläufen “Amazon” auf und sie arbeiten hinter den verschlossenen Türen von Amazon an neuen Games.
Drei davon sind mittlerweile bekannt: „New World“ gilt als das für MMO-Fans interessanteste Spiel, das Amazon mittlerweile vorgestellt hat.
Wir dürfen gespannt sein, an was Smedley mit einem Team arbeitet. Geld dürfte da, im Gegensatz zu seiner Zeit als Indie, wohl kein so großes Problem sein.
Seinem Studio SOE, das jetzt als Daybreak bekannt ist, geht es derweil in Smedleys Abwesenheit nicht mehr allzu gut:
Das Studio, das Everquest gemacht hat: Droht der Niedergang?
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