Das Studio, das Everquest gemacht hat: Droht der Niedergang?

Das Studio, das Everquest gemacht hat: Droht der Niedergang?
Nach dem Ende von Everquest Next

Das Studio Daybreak Games Company, früher als Sony Online Entertainment bekannt, hat jetzt einen Investor als Präsidenten.

SOE ist als Publisher und Studio für viele MMORPG-Klassiker verantwortlich: wie etwa Everquest, Star Wars Galaxies oder auch Vanguard. An der Spitze stand viele Jahre mit John Smedley eine durchaus kontroverse Figur. Aber es war durch und durch ein MMORPG-Studio mit innovativen Ideen und Konzepten.

Mit der Trennung von Sony waren viele Hoffnungen verbunden

Joe Smedley von Sony
Kontroverse Figur: John Smedley hat das Studio über lange Jahre geführt.

Das Studio wurde im Februar 2015 von Sony verkauft und hat als „Daybreak Game Company“ weitergemacht. Das Studio ist bei der Investment-Firma Columbus Nova untergekommen, sollte dort als eigenes Unternehmen agieren. Der Wechsel wurde damals noch unter Smedley als richtige Entscheidung verkauft. Bei Sony hätte man ohnehin nie so reingepasst, man durfte da auch nichts für die Xbox entwickeln, ein schwerer Nachteil. Nun könne man durchstarten.

Die neue Daybreal Game Company schien unter Columbus Nova eine Sparpolitik zu verfolgen. Es wurden noch unter Smedley Mitarbeiter entlassen, weil „die Zahlen nicht mehr stimmten.” Einige der Köpfe und Aushängeschilder des Studios verloren ihre Jobs, wie der EQ-Next-Mann David Georgeson oder Planetside 2 Creative Director Matthew Higby.

Planetside-2-Size-Matters
Planetside 2 gehört nich zu den Aktivposten von Daybreak.

Sparpolitik unter neuen Investoren kostet kreative Köpfe

Einige Zeit danach im Juli 2015 legte John Smedley sein Amt als Präsident der Firma nieder – augenscheinlich wegen Auseinandersetzungen mit einer Gruppe von Hackern. Im Nachhinein drängt sich der Eindruck auf: Vielleicht steckten andere Gründe dahinter. Es übernahm Russel Shanks seinen Posten. Müde war Smedley aber nicht, er gründete sein eigenes Studio und holte Weggefährten von SOE nach.

Schließlich wurde ein Jahr nach der Übernahme durch Columbus Nova das Prestige-Projekt Everquest Next eingestellt.

Der dritte Präsident in zwei Jahren

Jetzt hat der Präsident Russel Shanks ebenfalls die Firma verlassen. Seinen Job übernimmt Ji Ham, jemand aus der Investorengruppe Columbus Nova, der da seit zehn Jahren gearbeitet hat. Das klingt nun für viele nicht mehr nach “eigenständigem Unternehmen.” Viele Befürchtungen nach dem Verkauf von Sony scheinen mit zwei Jahren Verspätung nun wahr zu werden.

Everquest Next
Auf Everquest Next ruhten die Hoffnungen der MMORPGler.

Wohin geht es jetzt?

Daybreak Game Company war als SOE eines der Studios, die das MMORPG-Genre geprägt haben. Sie machten einige Dinge anders als alle anderen. Ihnen trauten viele Genre-Veteranen noch Ideen und Innovationen zu.

DCUO-XBox

Aktuell ist die Lage wohl nicht rosig.

Daybreak hat vor allem ältere Free2Play-Titel im Programm wie Planetside 2, DC Universe Online, Everquest und Everquest 2. Allzu viel ist da in den letzten zwei Jahren seit der Übernahme nicht passiert. Lediglich, dass man ohne die Sony-Verbindungen DCUO im Mai 2016 auf die Xbox One bringen konnte, steht da auf dem Programm. Das war ein Lichtblick. Klar, Everquest wird mit Erweiterungen gefüttert wie all die Jahre vorher – aber die Spiele werden nicht jünger.

Neuere Spiele wie H1Z1, ein Lieblingsprojekt Smedleys, scheinen in der Entwicklung festzustecken. Das Zombie-MMO hat man im Februar 2016 in zwei Teile getrennt, einen Release-Termin im Sommer für die Action-Hälfte ließ man aber platzen. Das letzte abgeschlossene Projekt war mit „Landmark“ wohl ein Schlag ins Wasser. Ein großes Projekt, wie es Everquest Next gewesen wäre, ist nicht in Sicht.

H1Z1-Update
An diesen Updates fehlt es H1Z1 in den letzten Monaten …

In Kommentaren zum Abgang von Shanks auf englischen News-Portalen lästern Nutzer schon: Dauert nicht mehr lange, bis sie dann Mobile-Spiele für Asien entwickeln.


Nach der Einstellung von EQ Next äußerten sich Entwickler des Spiels zur Entscheidung:

Everquest Next: „Wir hätten es hingekriegt“

Quelle(n): mmorpg
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Phylikus

Ich finde es wirklich schade das Daybreak nichts ordentlich hinbekommt als Spieleentwickler braucht man leidenschaft irgendwie fehlt mir die bei Daybreak , ich hoffe das sie Everquest 2 nicht einstellen weil es eines der besten MMORPG ist , was ich bisher gespielt habe!

Erzkanzler

Everquest Next hätte so gut werden können.

• Dynamisches Kampfsystem
• zerstörbare Umgebung
• ansprechende Grafik (nimmt man die Trailer als Indiz)
• große Fanbase des Franchises
• Landmark nicht zu vergessen

Die Einstellung nehm ich ihnen schon noch etwas übel… und H1Z1 hätten sie sich einfach sparen sollen… bei DayZ klauen und versuchen mit Pay2Win auch was vom Kuchen abzubekommen war in meinen Augen jetzt nicht gerad eine zukunftsweisende Strategie für Daybreak.

Oft lese ich solche News mit gemischten Gefühlen, klar da verlieren wohl in nächster Zeit einige Menschen ihren Job. Das ist in den seltensten Fällen positiv. Aber viel hab ich von Daybreak nicht mehr erwartet und nun können sich die Mitarbeiter bald “neuen Herausforderungen” stellen. Daybreak hat Potenzial verbrannt.

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