Das Studio Blizzard (WoW, Overwatch, Diablo 3) hat nach einem Sexismus-Skandal im Sommer 2021 große Probleme. Mit Jen Oneal hatte man eigentlich eine neue Chefin gefunden, die für Gleichberechtigung stand. Doch sie hat nach nur wenigen Monaten im Job hingeworfen. Oneal bekam weniger Geld als ihr Mit-Chef. Jetzt präsentiert Blizzard mit Jessica Martinez die nächste Hoffnungsträgerin als neue Nummer Zwei.
Wer war bislang der Boss von Blizzard?
- Über Jahre wurde Blizzard von Mike Morhaime (54) geführt, einem sympathischen, leise sprechenden Mann, der ein familiäres Klima verbreitete und bei Fans und Angestellten beliebt war. Er kam noch aus der Zeit, als Blizzard selbstständig war. Morhaime hatte das Studio 1991 in Irvine, Kalifornien, mitgegründet
- 2018 übernahm J. Allen Brack ein altgedienter WoW-Mann das Kommando. Der hatte sich mal hervorgetan, als er sagte, die Leute wollten gar kein WoW Classic, die glaubten das nur, es sei aber nicht so. Nach dem Sexismus-Skandal im Sommer 2021 musste Brack gehen. Man sah in ihm einen „Vertreter der alten Garde“, der mal auf der BlizzCon darüber gelacht hatte, dass sich eine Frau beschwerte, die Frauen in WoW sähen aus, als kämen sie aus einem Unterwäsche-Katalog.
- Activision installierte im August 2021 mit Mike Ybara und Jennifer „Jen“ Oneal eine Doppelspitze bei Blizzard. Doch nach nur wenigen Monaten warf Oneal hin. Seitdem leitet der ehemalige Technik-Chef Ybara alleine Blizzard innerhalb des größeren Konzerns „Activision Blizzard“, die ja bald zu Microsoft gehören könnten.
Chefin ging, weil sie kein Vertrauen in die Firma hatte, das mit Gleichstellung ernst zu nehmen
Warum kündigte Oneal so früh? Offiziell kündigte Oneal im November 2021, weil sie an anderer Stelle für die gute Sachen kämpfen wollte.
Tatsächlich hat sie aber offenbar gekündigt, weil sie weniger Geld bekam als ihr Mit-Vorsitzender Ybara. Angeblich hatte der aufgrund seines alten Jobs ein höheres Gehalt als sie und Blizzard wollte ihr Gehalt nicht angleichen – erst, als es zu spät wär, lenkte man ein.
Oneal fand offenbar, dass es Blizzard mit der „Erneuerung“ doch nicht so ganz ernst annahm, wie öffentlich verkündet, und trat zurück.
Das ist jetzt die Neue: Blizzard hat jetzt Jessica Martinez als „First Vice President“ und „Head of Culture“ präsentiert. Sie ist damit sozusagen „die Nummer 2“ bei Blizzard hinter Ybara, den man im Februar 2022 geräuschlos zum “President” befördert hat. Vorher war er nur “Leader”, was immer das heißt (via activisionblizzard).
Martinez soll an der „Kultur“ von Blizzard arbeiten, sich um die Entwicklung und Förderung von Talenten kümmern. Das entspricht wohl auch einer Vereinbarung, die Blizzard mit einem Gleichstellungs-Komitee getroffen hat (via mmorpg.com).
Martinez kommt von 14 Jahren bei Disney, wo sie als Personalchefin und strategische Beraterin gearbeitet hat. Blizzard stellt heraus, dass sie sich auch bei Disney um die Kultur verdient gemacht hat.
Neben Martinez hatte Activision Blizzard bereits im April Kirsten Hines als neue Beauftragte für Diversität, Gleichheit und Inklusion eingestellt.
Der umstrittene Chef von Activision Blizzard, Bobby Kotick, hatte bei der Vorstellung von Heines betont, man wollte die „inklusivste Firma in der Gaming-Industrie“ werden.
Mit dem “Frauen-Problem” von Blizzard haben wir uns auf MeinMMO schon ausführlich beschäftigt:
Mitarbeiterin sagt: 2020 hatte Blizzard 3 mächtige Frauen, alle sind 2021 weg
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Oneal ist gegangen, weil ihr Partner mit dem gleichen Job, jedoch länger im Unternehmen tätig ist, mehr Geld bekommt?
Hat sie als Einsteigergehalt so viel wie ein Veteran erwartet? Hat ehrlich gesagt weniger was mit “Gleichberechtigung” zu tun.
Zu schauen, dass Diversität herrscht ist noch immer Blödsinn. Schade, dass ich weniger gute Chancen habe, im Unternehmen anzufangen, da gerade nur noch Leute mit pinken Haaren oder Apache Helikopter gesucht/bevorzugt werden. Denn wie jeder weiß, liegt das gute Ergebnis eines Spiels daran, wie die jeweiligen Quoten in einer Firma sind, nicht etwa an Qualität durch begabte Leute, die zufällig mehr Frauen oder eben Männer sind..
Grausames Thema..
Hat sie als Einsteigergehalt so viel wie ein Veteran erwartet?
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Also bitte, das ist Polemik pur. Die war keine “Einsteigerin”, das war eine gestandene Managerin, die über Jahre ein eigenes Studio geleitet hat und die Blizzard gezielt rekrutiert hat.
Ybara war nicht “länger im Unternehmen” bzw. nicht wesentlich – aber der kam eben aus einer ganz anderen Richtung und hatte daher ein höheres Gehalt als Oneal in deren alter Rolle.
Aber in den neuen Rolle waren eben beide “co-Leader” und hätten eigentlich dasselbe bekommen sollen. Dem war nicht so. Deshalb gab es Ärger. Ich find das absolut nachvollziehbar. Sonst hast du nämlich einen Leader 1a und einen Leader 1b, wenn es da ein Gehaltsgefälle gibt. Und genau deshalb ist sie offenbar gegangen, weil Blizzard das mit Gleichberechtigung doch nicht so ernst nahm.
Da zu sagen: “Die wollte als Einsteigerin dasselbe Gehalt wie ein Veteran” ist echt polemisch. Die war doch keine Praktikantin – also echt. 🙂
Dein ganzes Vokabular “Gleichberechtigung” in Anführungszeichen, “pinke Haare; “Apache Helikopter” … also boah. Das ist halt “Hallo, ich hab eine Agenda, ich will die mal loswerden”.
Dein Post läuft daraufhinaus, dass “Die stellen Frauen wegen der Quote ein und dann werden Spiele schlechter” -> Das ist ja genau das Gegenteil von dem, was die Lehre des Blizzard-Skandals ist. Die Lehre war: “Da arbeiten nur Typen, alle sind bequem, saufen, keiner passt mehr richtig auf, die Spiele werden scheiße und alle guten Leute gehen weg.”
Dein Kommentar ist doch völlig losgelöst von dem eigentlichen Thema “Blizzard”; oder? Also wie erklärst du dir dann, dass Blizzard in die Krise gekommen ist?
Oh je Disney, das kann nichts gutes werden, wenn die aktiv in wow eingreifen würde
warum?
So, wie sie Star Wars verhunzt haben? Ja, als Georg Lucas noch da war, da gab es so einen Schmutz wie Jar Jar Binks nicht, der Goofy des Weltraums… Oh, warte…
Wie war das: Ich kenne rechte Frauen aber Frauenrechte? Das muss mir dann doch mal Jemand erklären.
Führ bitte genauer aus, was du sagen willst
Mit so hingeworfenen Einzelnen kann echt keiner was anfangen.
Das ist nicht das Niveau, auf dem sich vernünftige Diskussionen abspielen.
Dein Kommentar klingt jetzt für mich wie “Hahaha, Frauenrechte – wie doof!” – Ist das wirklich das, was du sagen willst?
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Man muss im Unternehmen extra jemand anstellen, damit weniger Scheisse passiert ^^
😁👍
Naja, Gleichstellungsbeauftragte sollte eigentlich jedes moderne Unternehmen ab einer bestimmten Größe haben, da viel an Diskriminierung völlig unbewusst passiert, weil viele der auslösenden Vorurteile bereits seit der frühen Kindheit miterlernt werden, weil sie “gesellschaftlich” verankert sind, da ist es gut, wenn das jemand extra im Auge hat.
Es ist eher verwunderlich, dass so ein großes Unternehmen wie Blizzard das bislang noch nicht hatte und, dass ihnen das von einer Behörde vorgeschrieben werden musste.
Und jemand, der die Unternehmenskultur und Corporate Identity im Auge behält, entwickelt und gegebenenfalls eingreift, wenn sich etwas in unerwünschte Richtungen entwickelt, schadet eigentlich auch nie und ist ebenfalls bei vielen Unternehmen Usus.
Super, fangen wir also an zu Singen und zu Tanzen in WoW zu jeder Szene? 😀
Singen und Tanzen die Leute in der Personalabteilung bei Disney denn?
ja
Gab es da nicht nicht mal irgendwas mit Tanzstudio – da klingelt irgendwas bei mir?!