In vielen MMORPGs wie WoW verkaufen Spieler ihre Accounts für echtes Geld auf Plattformen wie Ebay. Das ist gegen die offiziellen Regeln und noch schlimmer: Es ist mit vielen Risiken für Käufer und Verkäufer verbunden. Aber das deutsche MMORPG Tibia aus Regensburg macht das seit 2020 anders. CipSoft hat das Tabu gebrochen und erlaubt den Handel mit Charakteren im Spiel. Wir von MeinMMO haben mit einem der Gründer gesprochen, wieso das so ist.
So ist es bei WoW: Wer jetzt gerade auf Ebay geht, kann sich dort für 160 € einen WoW-Account auf dem Server Blackhand kaufen mit einem Level 60 Priester und Krieger.
Der Verkäufer sichert zu: Der Account sei sicher, er habe auch etwa 100 Reittiere erspielt und die Kampagne zu 3/7 abgeschlossen. Bei Eingang der 160 € würde er alle vorhandenen Daten übergeben.
Das ist kein Einzelfall: In vielen MMORPGs werden ständig Accounts hin und her verkauft. Man redet nicht groß darüber.
Doch wahrscheinlich kennt jeder MMORPG-Spieler die Situation, dass ein Freund in der Gilde sich von allen verabschiedet, weil er mit dem Spiel aufhört: Doch einige Wochen später loggt sein Charakter dann doch wieder ein, aber es ist nicht mehr der Freund, der den altbekannten Helden spielt, sondern ein Fremder.
Ein umstrittenes Feature in MMORPGs ist der Genderlock:
Account-Handel über eBay bringt große Risiken, abgezockt zu werden
Das ist das Problem mit dieser Art von Handel: Dieser Handel findet abseits des Spiels statt und ist von Blizzard und anderen Publishern nicht gewollt: Es besteht das reale Risiko, dass der Account nachträglich gebannt wird oder dass sich der Verkäufer den Account doch noch per Einspruch zurückholt, wenn die nächste Erweiterung losgeht.
Auch der Verkäufer trägt das Risiko, dass der Käufer sein Geld zurückfordert.
Der Handel von Charakteren und Gegenständen über Plattformen wie Ebay wird von MMORPG-Entwicklern nicht unterstützt, sondern mehr oder weniger ausgeblendet. Wer dort handelt, tut das auf eigene Kappe. Außerdem wird dort immer der „ganze Account“ gehandelt.
So ist es im MMORPG Tibia: In Tibia gibt es seit dem 25. August 2020 den „Character-Bazar“. Wie auf einem Marktplatz können Spieler dort frei Charaktere kaufen und verkaufen.
Es gibt klare Regeln für die Transaktion: So muss der Charakter aufgeräumt sein, darf kein Haus mehr besitzen oder für bestimmte Charakter-Dienste angemeldet sein.
Von den Tibia-Coins, die beim Handel fließen, bekommt Entwickler CipSoft 12 % Kommission.
Den ganzen Podcast zu Tibia könnt ihr hier hören. Das Segment beginnt etwa bei 33 Minuten:
23 Jahre lang war Account-Handel in Tibia streng verboten
Wie war es die ganze Zeit in Tibia: Wir von MeinMMO haben im Mai mit einem der Gründer von Tibia, Stephan Vogler gesprochen. Vogler hatte mit Studienfreunden im Jahr 1997 das MMORPG Tibia aus der Taufe gehoben.
Auch in Tibia galt über mehr als 20 Jahre die goldene Regel, dass der Handel mit Accounts streng verboten war:
Das war bei uns ein heiliger Grundsatz, dass man den Account nicht weitergeben darf: Man durfte sich den Zustand eines Levels nicht einfach erkaufen, sondern es musste immer Zeit dranhängen. Bis zum August 2020 haben wir gesagt: Nein, man darf Accounts nicht tauschen. Und wenn wir das mitbekommen, dann werden diese Accounts auch verbannt und bestraft.
Jeder Top-Account war gehandelt worden – Es war schon seit Jahren Standard
Wie änderte sich das? Vogler erklärt, irgendwann habe man sich mal genau angeschaut und sich gefragt: Wie ist das eigentlich, wie viel Prozent unserer Accounts sind denn nicht getradet?
Wir haben dann festgestellt, dass praktisch alle High-Level-Accounts, die im vorderen Drittel waren – die waren alle getradet. Alle. Es gab praktisch niemanden, der seinen Charakter bis zu dem Punkt gespielt hat. Und durch Umfragen haben wir festgestellt: Es ist für Spieler einfach normal zu traden. Die haben halt die Klappe gehalten und es vor uns geheim gehalten und haben damit nicht angegeben, aber es war im Prinzip über Jahre schon Standard in der Community.
Vogler führt aus, dass man bei CipSoft sehen konnte, wie stark Spieler ihre Charaktere illegal handelten, denn ein bestimmtes System zur „Account Recovery“ sei unheimlich oft ausgelöst worden. Das hätten Käufer verwendet, um sicherzustellen, dass der neue Charakter wirklich ihnen gehört.
Vogler erklärt, man hätte das gesehen, auch genau gewusst, dass das sicher mit dem „blöden Trading“ zusammenhängt, aber sich nie groß darum geschert.
Letztlich kam man aber zum Entschluss:
Am Ende haben wir gesagt: Ey, wenn es schon Standard ist, dann machen wir es halt offiziell.
Charakter-Bazar ist ein großer Erfolg für das MMORPG
Der Vorteil beim Char-Bazar sei jetzt, dass man jeden Charakter einzeln weitergeben kann und das unter sicheren Bedingungen:
Es ist wirklich krass, wie gut das angenommen wird und wie viele Transaktionen durchgeführt werden. Und es hat sich auch nie wer beschwert aus der Community.
Vogler erklärt beim „illegalen Handel“ außerhalb der Plattform müsse man immer wem vertrauen: Der Käufer dem Verkäufer, der Verkäufer dem Käufer oder man muss einem Mittelsmann das Vertrauen schenken. Der Character-Bazar mache die Transaktion aber insgesamt sicher.
Tibia ist ein hochinteressantes MMORPG, das in einigen Ländern der Welt eine große Rolle spielt:
Mann in Venezuela ernährt seine Familie, indem er ein sehr altes MMORPG spielt
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Geht in die richtige Richtung.
Tja und was ist mit dem alten Eisen? Meine WOW Charakter liegen seit über 15 Jahe auf dem Abstellgleis und werden irgendwann mit dem Server aus mit Sterben also warum sollen nicht Jüngere noch ihren Spaß mit haben? Ach ja ist ja gegen die AGB’s …
Das erinnert mich an darmals “mehr als über 10 jahre her” als ich meinen wow acc auf ebay verkauft habe. Kann mich noch dran erinnern das da viel geld bei rum kam weil soviel zeit in den chars steckte. Das gab es schon immer der Verkauf von acc.
Ich finde das gut.
Zeitinvestment —> Wert —>Währung—>Währungswechsel
Was soll daran schlecht sein.
Für die Firma. Käufer spart Zeit und das Geld geht nicht zur Firma, sondern zu einen Privatverkäufer. Die 2 Monate “hochleveln” hätte auch von Anfang an in die Geldbörse der Firma gehen können.
Wie beim Gebrauchtmarkt für Spiele. Es ist nicht erwünscht.
Der Witz an der Sache mit rein digitalen Spielen ist ja, dass sie dank deren CDKeys nicht anderes als NFTs sind. Also müsste jede Firma die damit Geldverdienen will, eigendlich auch dafür den Gebrauchtmarkt aufmachen 😉
Jetzt bin ich vom Thema abgekommen aber muste gerade daran denken.
Sowas öffnet die Türen für Play2Earn. Für die Studios selbst ist es eigentlich besser, wenn Charaktere mittels Spielen, nicht mittels Marktplatz auf Accounts landen. Daran verdienen sie eigentlich mehr und binden Spieler bereits.
Dieser ganze Wahn, alles einem Wert und bla zuzuordnen….ja, kann man machen. Entspricht dem Zeitgeist einiger Optimierungs- und Effizienzopfer, die sich oft in dieser selbsternannten Netz-Investoren-Bubble aufhalten.
Wenn man ein Spiel jahrelang spielt, muss nicht, im Sinne irgendeiner Rückerstattung, beim Beenden verdient werden. Wurde nicht aufgrund und für Unterhaltung gespielt? Das ist der Gegenwert. Reicht nicht? Holy ey…
Vor allem in MMORPGs sind Foren, Chats und Co voll mit Leuten, die nach Ewigkeiten wieder online kommen. Ihre alten Charaktere neu genießen, oft auch erspielte Dinge haben, die es nicht mehr gibt. Warum holen wohl so viele mittels Perso ihre ehemals schwarz verkauften Accounts zurück, wenn auf einmal Addon XY erscheint und erneut Interesse weckt? Selbst Leute, die mit großem Tara aufhörten und nie wieder kommen wollten.
Ich seh hier null Mehrwert für das Spiel selbst. Für einige Konten, ja. Play2Earn eben. Ein Glück bisher nur in zwei Nischen-Spielen und ansonsten untersagt. In EVE wirkt es aber grundsätzlich anders, als in einem klassischen MMORPG.
Da hast du absolut recht.
Ich bin da halt manchmal etwas naiv und glaube an das gute im Menschen.
Ich vergesse dann, dass die Leute da ein Geschäft draus machen und wo Geld im Spiel ist wird es warscheinlich noch viel toxischer als das jetzt schon ist in MMO.
Vielleicht könnte man dem ein Riegel schieben in dem man Verkäufe zulässt aber das Geld nicht auszahlen kann wie Blizzard dies macht.
Ich habe mich halt sehr drüber gefreut dass ich mit der beendigung meiner aktiven WoW Zeit mein Gold zu Geld machen konnte und mit diesem Guthaben auf Battlenet warscheinlich alle Blizzardspiele der nächsten 100Jahre gratis beziehen kann. Das ist für mich auch schon Ertrag für den Zeitaufwand auch wenn dieser indirekt ist.
Ps: Den Kryptoseigenhieb hab ich schon mitbekommen, kann das so aber nicht unterschreiben… Da geht es um einiges mehr aber das ist ein anderes Thema 😉
Hihi, jaaa ich weiß, dass du mit Krypto wohl auch gut am Start bist. Find ich nicht pauschal doof, im Gegenteil. Eigentlich mag ich das als Gegenbewegung zum konservativen Finanzmarkt. Wenn ich Kapital hätte (Erzieher, also kenn ich sowas aus Erzählungen😂), hätte ich sicherlich auch mal reingeschnuppert.
Allerdings, wie wohl immer, mündet sowas in der Masse in einem undurchsichtigen und unregulierten Goldrausch. Wenige feiern, viele heulen.
Faktor Mensch macht es eben ätzend. Die Idee selbst ist gut, unser Umgang mit Dingen, die sich auf Kosten anderer ausnutzen lassen, spricht Bände über uns. Ich bin sicherlich auch zu sozialversifft für die ganzen Spielchen. Ich hab hier ganz andere, naive Ideale – die mir sicher auch einiges verbauen.
Währung beim Anbieter gegen die hauseigene zu wechseln, wie du beschreibst, sehe ich als ganz guten Kompromiss. Das lässt sich bei einem ungeplanten Wiedereinstieg locker verkraften, blockt Play2Earn Krams (weitestgehend) und man kann sich ggf. andere Spiele davon holen. Somit behält dich das Studio potentiell als Kunde und Spiel bleibt halbwegs Spiel, zumindest für heutige Verhältnisse im Sinne von maximaler Optimierung.
Wenn man bei richtig popkulturell beliebten Spielen Charaktere verkaufen könnte, würde das in einem Desaster enden und für eine Flut an Bottern, Boostern und dergleichen sorgen.
Ach man ey, ich liebe den die ganzen Möglichkeiten heute und bin gleichermaßen so enttäuscht über uns Zweibeiner. Eigentlich die falsche Zeit für mich. 😄
Ich finde, manches sollte riskant und mit hohen Wahrscheinlichkeiten auf eine digitale Backpfeife behaftet bleiben.
Das ist für mich so ein Fall von, ihr wollt es, bekommt es und ob es tatsächlich gut ist und dem Spiel (nicht den Konten der Studios und Verkäufer) gut tut, steht auf einem anderen Blatt.
Das Argument, es passiert aber so oder so zieht für mich da auch nur bedingt. Studios sehen da einen Markt, dessen Grundlage sie bieten, an dem sie aber nicht mitverdienen.
Das es Eve Online gibt hat der Schreiber dieses Artikels wohl vergessen, in Eve gibt es seit Jahrzehnten den Char Basar, wo man seine Verkaufen und auf andere Accounts Transferien kann CCP berechnet dafür eine Gebühr von 20€ 17£ oder 1399 Rubel.
Z.b. werden Chars mit bestimmten Skillsets angeboten von Capital Piloten (Dreadnought/Titan) zu Char von “normalen Spielern” wo man umgerechnet das für bekommt was die Skillpunkte Wert sind.
Ist jetzt nicht neues dieser Tabubruch.
EVE Online war in vieler Hinsicht anders – das ist auch deutlich stärker ökonomisch geprägt, als ein klassisches MMORPG. Die hatten das PLEX-System ja auch schon wichtig.
Im Mittelpunkt von EVE stehen ja auch schon immer eher die Schiffe und Strukturen dort, als die Piloten, oder?
Bei Tibia war es spannend, weil die dort 20 Jahre lang dieses Tabu hatten.
Beim Verkauf steht der Char im Mittelpunkt, bzw seine Skillpunkte.
Bei Eve Online sind die Schiffe und deren Komponenten quasi die Ausrüstungsgegenstände des Charakters. So sehe ich das zumindest.
Wenn man abgeschossen wird geht ein Großteil dabei verloren (wird zerstört) und der rest “dropt” im Space und kann dann vom Angreifer oder anderen Spielern oder einem selbst wieder eingesammelt und wiederverwendet werden.
Schiffe, Komponenten und auch Strukturen sind also mehr oder weniger Wegwerfartikel. Je nach Ingame Geldbeutel und/oder eigener Nervenstärke und Überzeugung wie skilled man ist, kann man entscheiden wie teuer man seine Schiffe (Ausrüstung) macht. Abgeschossen wird man früher oder später immer irgendwie ^^
Die Skillpunkte auf dem Char jedoch bleiben (fast) immer erhalten, genau wie die meisten Skills die der Charakter im laufe der Zeit lernt. Ausnahme sind hier die Skills für T3 Battlecruiser. Da verliert man beim Abschuss zufällig einen Skill und muss ihn neu lernen. Vielleicht ist das aber auch schon geändert, meine da war mal was im Gespräch. Der Vollständigkeithalber kann man in dem Zusammenhang noch erwähnen, dass es die Möglichkeit gibt Skills zu extrahieren und in Skillinjektoren umzuwandeln. In dem Fall verschwindet der Skill dann auch und muss ggf. neu gelernt werden.
Meiner Meinung nach ist also beides wichtig, aber Schiffe etc. können wesentlich einfacher verkauft/gehandelt werden als die Charaktere, das stimmt.
T3 Kreuzer sind momentan wieder ohne Skill Penalty beim Tod.
Zum Thema im Mittelpunkt stehen die Schiffe.
In Eve musst du Schiffe Skillen, z.b. Amarr Titan um dich in einen Smart Titan setzen zu können. Um dich darein zusetzen müsste dein Char c.a. 300 Tage Skillen, dann kannst du dich in die Hülle Setzen und Andocken und Rumfliegen.
Jedoch kannst du dann wieder die Waffe bedienen, noch dein Verteidigung durch Module verbessern, selbst wenn die Module installiert sind Brauch dein Char das Wissen (übers Skillen) diese zu Bedienen. Heißt um einen Titan Chat Halbwegs gescheitert fliegen zu können brauchst du knapp 900-1000 Tage Skillzeit. Wenn Leute jetzt z.b. Pause machen von Eve setzen sie ihre Chars manchmal in den Char Basar rein und schreiben was der Char kann, z.b. Amarr Titan 5, Weapons 5, etc. Und vielleicht findet sich dann ein Abnehmer, alternativ kann man sich an die wenden die einfach jeden möglichen SP mit Extraktoren rausholen. Dann ist der Halt nur das wert was er nach Extraktoren Wert wäre.
Natürlich bringt dir der Char der alles Wichtiges auf 5 hat nichts wenn kein Schiff zum Fliegen da ist, aber Schiffe Platzen (don’t undock what you can’t afford to lose) dein Pod Platzt vielleicht auch, aber deine Skillpunkte stand jetzt bleiben selbst wenn du stirbst.
Und die Char Basar Praxis in Eve gibt es schon Lange, klar EVE ist kein “klassiches MMO” wir WoW, Aion, Swtor, NW, whatever aber immernoch ein MMO. 🙂
Ich habe sowieso nie verstanden warum man SEINEN Account nicht verkaufen/verschenken etc. kann. Abgesehen vom Abzocken (das aber bei jedem Produkt passieren kann das auf EBay und Co. verkauft wird) gibt es doch keinen richtigen Grund warum ich nicht meinen Account an jemand anderen verkaufen kann. Das sollte meine Entscheidung sein und auch meine, ob ich mich auf einen Kauf einlasse.
Hab ich vielleicht auch schon gemacht oder auch nicht 😁.
Aber, es ist so, dass in den AGBs der Publisher sowas steht wie das man zwar Besitzer des Accounts ist aber nicht der Eigentümer und somit hat man auch nicht das Recht den Account zu verkaufen oder ihn anders zu verwenden als wie in den AGBs beschrieben.
Der Account gehört also am Ende nicht dem Spieler sondern dem Publisher. Und somit hat man kein Recht diesen zu verkaufen und der Verkauf könnte auch zu einer Strafanzeige führen weil man sich nicht an die AGBs gehalten hat welche man bei Vertragsabschluss bestätigt hat.
Ich habe allerdings noch nie gehört das ein Publisher so weit geht.
Gefällt mir deine Aussage, stimme da zu 100% zu!
Ich gebe dir im Prinzip recht, jetzt kommt leider das große ABER.
Jetzt speziell WoW betrachtet, du zahlst vllt jeden Monat 12,99Euro, kaufst dir eine WoW-Marke, mal ein Mount oder Pet im Shop, ABER der Account gehört dir nicht zu 100% Blizzard könnte deinen Account bannen/sperren und müsste mal keine wirklich detallierten Grund angeben “wieso”. Jetzt auf den Kauf/Verkauf bezogen, wenn Blizzard rausfindet dass der Account gekauft/verkauft wurde, können sie den bannen das es ggn ihr Richtlinien verstößt.
Aber auch so aus der Laune heraus, könnten sie dir einfach deinen Account sperren, bannen oder löschen, da dir der Account faktisch dich gehört, wenn man mal all die tollen AGB’s etc durchließt findet man dies auch in der “juristischen” Sprache dort geschrieben.
Aber gehen wir jetzt mal von dem Fall aus, es wäre jetzt morgen erlaubt.
Ich bin in den fast 20 Jahren WoW schon auf gekaufte Accounts in Dungeons, Raids und Gilden getroffen.
Da gabs es dann mehrere Szenarien:
Sz1: Es russischer oder englischsprachiger Spieler ist auf einem deutschen Server somit gelandet, weil er dachte “Hey, preisgünsitger Account” und dann hatte man Probleme in der Kommunikation.
Sz2: Da kommt ein Spieler mit max Gear etc in den Raid/Dungeon bzw bewirbt sich bei deiner Gilde und baut einen Blödsinn nach dem Anderen, oder bringt Null Leistung und Movement mit und später stellt sich raus, der hat den Account gekauft, abernnull Plan von der Klasse. (Hab ich schon paarmal erlebt)
Sz3: Oft werden Account gehackt von aktiven oder oft “inaktiven” Spieler, diese werden dann auf Ebay verkauft und der Gewinner ist in diesem Fall auch nur der Häcker. Dies ist auch schon häufig passiert.
Sz4: Viele Accounts werden verkauft und dann vom originalen Spieler durch den im Artikel erwähnten Einspruch wieder zurück gefordert, was sehr oft erfolgreich verläuft.
Klar könnte man sagen, Blizzard könnte es erlauben und dann ein Regelwerk, Richtlinen und/oder Vorraussetzungen schaffen die das erlauben wie zB der Tibia-Bazar, aber bei WoW reden wir hier von ganz anderen Größenverhältnissen vom Ablauf her. Allein für den Aufwand der von Blizzard da betrieben werden müsse, macht es unwahrscheinlich, sogar wenn sie eine Komission verlangen wie bei Tibia. Die machen genug Geld mit ihren Charakterboost, Servertrans, Volkswechel usw ohne einen riesen Aufwand betreiben zu müssen.
Ich stimme dir zu. Ich sehe auch keinen Grund warum man seinen Account nicht verkaufen dürfen soll.
Angenommen ich habe ein Spiel satt und will ihm permanent den Rücken kehren.
Warum soll man dann nicht jemandem den Account verkaufen dürfen, der sich mit Echtgeld die Zeit sparen will, komplett von vorne anzufangen.
Zudem man als Verkäufer dadurch die Chance bekommt, die Abo-Kosten zumindest teilweise wieder zurück zu bekommen.
Womit mann dann bei einem anderen Spiel neu anfangen kann.
Der Spielbetreiber sollte sich also freuen, daß jemand das Konto weiterführt und ab dann Abogebühren zahlt.
Daß derjenige nicht bei 0 anfängt kann dem Spielbetreiber doch egal sein, solange der sein Abo-Geld bekommt.
Anderes Szenario: Wenn es verboten ist einen Account zu verkaufen, wäre es ja auch verboten einen Account an die Kinder oder Frau zu vererben.
Viele sagen, das Konto ist Eigentum des Spielbetreibers.
Die Aussage würde ich bei Free to Play -Spielen sogar akzeptieren.
Doch sobald für das Konto Geld an den Spielbetreiber gezahlt wurde, sehe ich das total anders.
Sobald in Form von Abo-Gebühren oder durch den Kauf von Ingame-Inhalten Geld an den Spielbetreiber geflossen ist, betrachte ich das Konto als mein Eigentum.
Damit betrachte ich mein Konto als gekauft.
So sehe ich das.
PS: Falls es schief geht und der Account wegen sowas gebannt wird, kann man immer noch zurück rudern und behaupten: “Jemand hat das Konto durch Phishing-Mail gehackt und versucht zu stehlen.”
Dann muss man zwar im Hintergrund den Kauf rückabwickeln, aber dann haben beide Seiten den Schaden abgewendet. Der Käufer hat sein Geld wieder und der Verkäufer hat seinen Account wieder.
Generell empfehle ich, vor Account-Verkauf komplett alle sozialen Verbindungen abzubrechen.
Sprich aus dem Clan austreten und den Name des Charakters ändern.
So kann keiner der alten Kontakte den Charakter wiedererkennen und damit auch nix petzen.
Da ist ja schon das Problem, es sagen nicht nur viele, dass das Konto Eigentum vom Spielebetreiber ist.
DAS IST SO!
Dein WoW (BattleNet-Account) gehört nicht dir, der gehört Blizzard (Activision). Das ist in deren AGB’s usw. klar einzusehen und hat auch juristisch “Hand und Fuß”. Das ist nicht nur ein Text den Blizzard sich ausgedacht hat. Verstößt du dagegen könnte Blizzard strafrechtlich gegen dich vorgehen und würde zu 100% gewinnen.
Klar machen die das nicht, genau so wenig wie anderen Spieleschmieden. Aber sie könnten es und das Gesetz ist auf deren Seite.
Solange sie es nicht von sich aus erlauben, ist es verboten und am Ende des Tages sogar eine Straftat.
Egal was wir davon halten, also wie unsere Meinung dazu ist. Solange Blizzard der Meinung ist, Accountverkauf/kauf zu untersagen, ist es so und das Recht ist auf ihrer Seite.
Mag ja sein, ich sagte ja nur wie ich das sehe.
Beispiele:
– War Thunder (=F2P): ich habe 0€ Echtgeld investiert -> Gaijin’s Account
– World of Warships (=F2P): habe bisher ca. 110€+ für Ingame-Inhalte bezahlt -> mein Account
– World of Warcraft = kostenpflichtig. Ich habe A viel Geld für das Spiel und Addon’s bezahlt und B noch mehr Geld für das monatliche Abo bezahlt -> mein Account.
Ist eh schon ein Unding daß man erst für das Spiel selbst und dann noch die Addons viel Geld bezahlen muss, und dann zusätzlich monatlich für die Nutzung.
Und für was? Für ein Spiel mit einer Grafik anno 1995 ^^
Also wenn ich meinen Account als mein Eigentum betrachte, dann zu 11’000 Prozent bei WoW xD
Nirgendwo sehe ich das Eigentumsrecht der Accounts bei den Spielern mehr als bei WoW.
Abgesehen davon, daß auf den Kontos unsere Echt-Namen drauf stehen.
Juristisch Recht haben und moralisch Recht haben, ist in dem Fall zweierlei 🙂