Mann in Venezuela ernährt seine Familie, indem er ein sehr altes MMORPG spielt

Mann in Venezuela ernährt seine Familie, indem er ein sehr altes MMORPG spielt

In Venezuela ist es nicht leicht, seine Familie zu ernähren. Doch mit Goldfarming im deutschen MMORPG Tibia lässt es sich gut auskommen, wie ein Spieler nun erzählt.

Was erzählte ein Spieler aus Venezuela? Auf reddit erzählte der User Jk_gl, wie sein Arbeits-Alltag aussieht. Und dieser spielt sich im MMORPG Tibia ab.

Der Mann farmt Gold, um Geld zu verdienen. Das tut er, weil er damit seine Familie besser ernähren kann, als mit einem der wenigen regulären Jobs im Land. Sein Tagesablauf sieht folgendermaßen aus:

  • Sein Tag beginnt morgens um 6:00 Uhr. Er putzt sich die Zähne, frühstückt und schaltet schließlich seinen Computer an.
  • Anschließend beginnt er damit, mit drei Charakteren einige Bossgegner zu töten. Das dauert etwa eine Stunde.
  • Daraufhin meldet er sich mit seiner Hauptfigur an, ein Level-500-Elite-Knight.
  • Nun farmt er Gold, bis er genug hat, um sich davon 250 Tibia-Münzen zu kaufen. Je nach Server sind das mehrere Millionen Goldmüzen, die er benötigt.
  • Diese zusammenzubekommen dauert normalerweise 5 bis 6 Stunden
  • Da er von Montag bis Sonntag Gold farmt, kommen auf diese Weise monatlich etwa 6.000 Tibia-Münzen zusammen.

Goldselling ist natürlich nicht legal und kann zum Bann des Accounts führen. Dieses Risiko geht Jk_gl aber für seine Familie ein.

Tibia Screenshot 2
Das MMORPG Tibia ist 23 Jahre alt und sorgt in Venezuela für ein besseres Einkommen mancher Bewohner.

Eine lukrative Arbeit

Wie viel Geld macht der Spieler mit dieser Methode? Der Goldpreis und auch der Preis für Tibia-Coins variieren im MMORPG immer wieder. Jk_gl erklärt aber, dass er ungefähr 200 US-Dollar im Monat einnimmt. Das ist deutlich mehr als der Mindestlohn in Venezuela, der momentan etwa 8 US-Dollar pro Monat beträgt.

Durch sein Goldfarming ist es dem Spieler also möglich, seine Familie richtig zu ernähren und ein für die Verhältnisse in Venezuela einigermaßen gutes Leben zu führen.

Interessanterweise ist dies gar nicht so ungewöhnlich. Auch andere Venezolaner verdienen ihr Geld, indem sie das MMORPG Tibia spielen.

Warum Goldfarming in Tibia? Gold in Tibia zu farmen ist nicht die lukrativste Art, an Geld zu kommen. Laut dem Spieler wäre es eigentlich besser, dies in Runescape, Path of Exile oder WoW zu tun. Allerdings spielt er Tibia schon, seit er 10 Jahre alt ist und hat jede Menge Spaß dabei. So ist es für ihn im Grunde Arbeit, die ihm Freude bereitet.

Gerade Runescape ist in Venezuela als Goldfarm-Spiel beliebt. Dies geht sogar so weit, dass die Wirtschaft des gesamten MMORPGs betroffen ist, wenn in Venezuela der Strom ausfällt und die ganzen Goldfarmer nicht mehr spielen können.

Wie sieht die Situation in Venezuela aus? Venezuela wird als das „Armenhaus Südamerikas“ bezeichnet, wie in einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen nachzulesen ist. Das Land steckt seit rund sieben Jahren in einer heftigen Wirtschaftskrise. Hunger, Krankheiten und Gewalt stehen an der Tagesordnung, weswegen viele Bewohner das Land verlassen. Es gibt kaum Arbeit. Die wenigen Jobs werden sehr schlecht bezahlt. Es ist kaum möglich, mit der Arbeit eine Familie zu ernähren.

Goldfarming stellt in manchen MMORPGs eine gute Möglichkeit dar, schnell an viel Geld zu kommen. Wie schnell man damit reich werden kann, erzählte Valves Gabe Newell, der selbst mal Goldfarmer in WoW war. Verkauft werden darf dieses Gold aber eigentlich nicht.

Quelle(n): reddit
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Apo

Ich sag mal so: Drogen zu verkaufen um seine Familie zu ernähren ist “auch nicht ganz legal”, dennoch würde niemand auf die Idee kommen (in D) eine Artikel zu schreiben der ganz offensichtlich nach Sympathien für eine bestimmte Vorgehensweise fischt. Hat ja bei Einigen Kommentatoren offenbar auch ganz gut geklappt die “der ist so arm, der darf das” Einstellung zu wecken. Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll um ehrlich zu sein und auch nicht was dem Autor dabei im Kopf herumgegangen ist.

Der zugegeben etwas hinkende Vergleich ist schon absichtlich so gewählt um die Situation einfach mal noch ein bisschen überspitzter darzustellen, das ändert nichts daran, dass Beides nicht legal ist.

Illegal ist der Verkauf von Drogen! Das Farmen von Ingame Gold verstößt gegen die AGB und kann zum Account Ban führen. Von Illegal kann da nicht die Rede sein, da er nicht gegen hiesige Gesetzte verstößt, sondern ein Spiel spielt. Für mich spiegelt der Artikel die ungleiche Behandlung auf der Welt wieder, welche dazu führt, dass Not erfinderisch macht und Menschen ein kleines bisschen mehr „Leben“ können. Nach irgendeiner Form von „nach Sympathie fischen“ sieht das für mich persönlich nicht aus…!

Apo

Joa, in einer Welt in der Jeder die Regeln so auslegen kann wie es ihm gerade passt mag das sicherlich wahr sein. Genaugenommen bedeutet das Wort “legal” soviel wie “rechtlich einwandfrei”. Eine AGB ist ein rechtsgültiges Dokument. Man kann sich natürlich selbst in die Tasche lügen und sich auf den Standpunkt stellen: eine AGB ist weniger “rechtsgültig” als ein Gesetz. Tatsache ist: es ist vollkommen egal. Im Zweifelsfall muss man selbst mit den Konsequenzen leben.
Trotzdem finde ich es fragwürdig, dafür auf einer Spieleplattform zu werben. Für mich hat es den Anschein, dass man hier Sympathien erzeugen möchte – in diesem Punkt werden wir sicher nicht einig.

Ungleiche Behandlung in der Welt…ich fang gleich an zu weinen….

Weizen

In Runescape töten wir die Goldfarmer immer, in der Wildnis farmen sie meist die Gründrachen wo wir sie dann niederknüppeln und dank Tele Block kann auch keiner abhauen.
Manchmal campen wir auch an den beliebten stellen um andere PK Truppen abzufangen und zu killen, in der Wildnis gibt es ständig krieg 😀

Biestbars

“Ironie an” Machts schon Spass, den anderen Leuten ihr tägliches Brot zu nehmen. Vll müssen dafür die Kinder hungern aber, ich mach mein Ding, ich kille alle, welche mir mein Spass verderben.

Weizen

Warum soll ich sie nicht killen? Ist immerhin ein PvP Gebiet und niemand zwingt sie genau da zu farmen, es gibt etliche Orte wo man farmen kann ohne gekillt werden zu können.
Wenn sie meinen 24/7 bei den Drachen zu hocken dann sind sie Freiwild, zumal sie eh die Regeln des Spieles brechen und die Wirtschaft zerstören.

Biestbars

Warum sollst du sie nicht killen? Weil ihre Kinder im RL hungern!! Sagt dir das was!? Bestimmt wenig! Welche Wirtschaft, im Game? Sag mal, hast du noch alle Tassen im Schrank? Wirtschaft im Spiel, ich kippe gleich um, von lachen und von deine Naivität. Alle die, welche von Wirtschaft im Game reden, verwechseln Game mit RL. Es sind theoretisch 2 gleiche Begriffe, aber in der Praxis 2 komplett verschiedene Sachen. Es gibt gar keine Wirtschaft im Game, es wird den Leuten nur vorgegaukelt, dass es eine gibt. Aber leider verstehen es nur sehr wenige.

Weizen

Sie kommen ins PvP gebiet und werden gekillt, von mir und von vielen anderen auch, wer damit nicht klar kommt soll seine Kinder halt hungern lassen.
Ich spiele das Spiel so wie es vorgesehen ist und nur weil es so einem Snowflake wie dir nicht passt soll ich und andere damit aufhören?
Ich sag dir was, mir sind diese farmer und deren Familien scheißegal, die haben für ihren Sozialismus gestimmt und nun bekommen sie die Rechnung dafür, tja Pech für sie.
Ich geh jetzt nur um dich zu ärgern ein paar farmer bei den Drachen killen 😀

“Players who conduct RWT violate rule 12, risk being permanently banned without warning.”

Oh nein, das Böse Jagex lässt Leute hungern …… oh buhuu

Hmm, der Artikel zeigt ein interessantes Phänomen auf.
Nichtsdestotrotz gehen mir Goldseller (in meinem Fall SW:ToR) gewaltig auf den Keks, die Namenslisten der Verkaufschars werden mit Inbrunst getippt und dem Kundendienst um die Ohren gehauen. Auch wenn es wohl wirksamer wäre, eher die Käufer zu schlagen. Ohne Nachfrage bricht der Markt zusammen.

Andy

Ich glaube letztes(?) Jahr hattet ihr einen ähnlichen oder den gleichen Artikel.Fand ihn damals schon sehr interessant.
Ich treibe mich hier zu oft rum ?

Jo den hatten wir schon…

Stefan

Ein sehr schöner Artikel 🙂

Das RMT in MMORPGs, egal ob legal oder illegal, ist schon lange auch in der westlichen Welt angekommen. Ich kenne selbst in meinem Freundeskreis jemanden, der schon seit ca. 10 Jahren mit RMT in verschiedenen MMORPGs sein Geld verdient. Teilweise sind die Methoden extrem fragwürdig, da ja gerade Exploits oder Hacks ein hohes Verdienstpotential haben. So hat er nach eigenen Angaben alleine durch zweo schwerwiegende Programmierfehler im MMORPG ArcheAge, von denen einer lange Zeit nicht gefixt wurde, ca. 50.000 Euro eingenommen. Zuletzt hat er wohl mit Escape from Tarkov sein Geld verdient (Rubel, Keycards usw.). Er ist durch eine schwere Krebserkrankung mit Ende 20 Frührentner geworden und hält damit seinen Lebensstandard und den seiner Familie.

Ob ich dieses Verhalten, egal ob in Venezuela oder Deutschland, nun verurteilen soll oder nicht, kann ich nicht sagen. Einerseits denke ich an die Illegalität, vor allem wenn auch noch Bugs/Exploits zum RMT ausgenutzt werden. Andererseits scheint es ja auch eine entsprechende Nachfrage zu geben und RMT ist ja z.B. in Fernost auch erlaubt, Auch hier gab es ja Echtgeldauktionshäuser in Spielen. Und ich habe in WoW auch schon mal einem damaligen Klassenkameraden für nen Zehner Gold verkauft *g*

Wie gesagt, ein spannendes Thema.

In meinen sollte es illegal sein, dass ein Mensch, trotz Arbeit, seine Familie nicht ernähren und eine sichere Existenz aufbauen kann! Ich gönne diesem Mann jeden Cent! So hat er „HomeOffice“ und kann davon leben, perfekt…

Weizen

Hab mit Ragnarok Online damals richtig Kohle gemacht, die Gilde hat eine Golden Thiefbug Card (super super super seltenener Boss Drop) gedroppt bekommen die ich dann ge-ninjat und bei ebay für 4600€ verkauft habe ^^

Dies war ein 0,01% Drop von einem Boss, der nur einmal alle 2 Stunden gekillt werden konnte und der Effekt war ebenfalls brutal gut für die ganzen PvP Gilden.

Albrecht von Aschenfels

Joa. Durchaus gutes Geld für sie, mit ihnen zusammen spielen würde ich trotzdem nicht mehr. 😉

Weizen

Hat mich nicht gejuckt, ne Gilde ist keine Familie oder so, man springt von Gilde zu Gilde je nachdem was man machen will.
Will man PvP und WoE? Geh in einer WoE Gilde, du willst nur Monster Jagen? Geh in eine MvP Gilde usw.
Es wurde sich zwar bei den Game Mastern beschwert aber die konnten da nix machen da Monster und deren Loot Free4All sind.

Wenn du meinen Namen mal in einem Spiel siehst, setz mich bitte auf igno, nicht dass ich aus versehen mit dir in einer Gilde lande :envy:

Mindr4ge

Weiter oben noch Goldseller verteufeln und sie abcampen zum töten und hier mit gestohlenen Items prahlen die man dann verkauft hat. Doppelmoral lässt grüßen. Ganz ekelhaft.

Weizen

Wo verteufel ich denn die Goldfarmer? Ich sagte wir killen sie weil sie im PvP Gebiet sind, lesen ist nicht deine stärke oder?
Doppelmoral gibts hier nicht, höchstens ein Snowflake der zu dumm ist den Text zu lesen und zu verstehen. Ganz ekelhaft.

Doktor Funkeinstein

Nee er hatte schon Recht , ein richtiger Hund bist du

Weizen

Ah, ein MontanaBlack zuschauer.

Mindr4ge

Du bist ekelhaft weil du ein verdammter Ninja-Looter bist. 😀 Da gibt es nichts falsch zu verstehen. Unabhängig von deinem Achievement Leute abzucampen. Leuten das Item zu klauen, vor allem wenn es so selten ist, das ist einfach Schmutz. Da muss man kein MontanaBlack Zuschauer sein um dich als Hund zu bezeichnen.

Weizen

Doch, weils nur ein Spiel ist und jeder der andere wegen sowas beleidigt im Real Life ein Untermensch ist und das ist Fakt.
Ninja Looten gibts in Ragnarok Online btw nicht, hab den begriff gewählt weil der besser verstanden wird, Bosse sind Free for All und deren Loot auch, du kannst Bosse jagen und irgendein Random der dabei steht kann den Loot abgreifen ohne was dafür gemacht haben zu müssen 😀

Mindr4ge

Was ein Fakt ist solltest du vielleicht nochmal lernen.

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