Im Februar 2015 erschien der First-Person-Shooter Evolve für Xbox One, PC und PS4. Evolve gilt als einer der schlimmsten Gaming-Flops der letzten 10 Jahre – dabei hatte der asymmetrische Shooter viele Fans vollends überzeugt. Der ehemalige Chef der Firma hinter dem Spiel, Christoph Hartmann, blickt jetzt auf Evolve zurück und räumt 2 schwere Fehler ein: Ein billiges, schnell hingeklatschtes PvE und die Entscheidung, das Spiel nicht „Free2Play“ anzubieten. Und irgendwie ist Titanfall dran Schuld.
Wie schlimm scheiterte Evolve?
- Ziemlich schlimm. Das Spiel erhielt zwar auf Metacritic ordentliche 77 % und konnte eine loyale Fan-Base aufbauen, die es geliebt hat: MeinMMO-Autorin Cortyn schwärmt heute noch von ihrer Jagd als Monster Goliath. Doch kommerziell erfolgreich war Evolve nicht.
- Die Spielerzahl von Evolve auf Steam war von Beginn an niedrig, mit um die 9000 im Schnitt. Und die Spieler waren unheimlich schnell weg. Schon 3 Monate nach Release, im Mai 2015, hatte Evolve, noch 710 Spieler im Schnitt online.
- Auch ein Gang ins Free2Play konnte Evolve nicht mehr retten. 2018 wurde das Spiel faktisch eingestellt.
Hier zeigen wir euch Evolve im Trailer:
Der ehemalige 2K-Boss sagt, er hatte von Beginn an “Druck von oben” – Angst, dass es floppt
Wer spricht da jetzt? In einem Interview mit GameSpot erklärt Christoph Hartmann das Scheitern von Evolve. Hartmann ist heute der Boss von Amazon Games, damals war er der „President von 2K Games“, also für Evolve verantwortlich.
Hartmann erzählt, man hatte das Spiel nach dem Konkurs von THQ bei einer Auktion erworben und hatte schon früh „Druck von oben“.
Die obere Etage fürchtete offenbar, das neue Spiel der “Left 4 Dead”-Leute werde ein Flop.
Boss hoffte auf Titanfall – Aber das zeigte: Only-PvP geht nicht auf Xbox One, PS4
Das war der 1. große Fehler: Evolve war eigentlich als reines PvP-Spiel gedacht. Hartmann sagte, damals dachte man, das neue Spiel Titanfall würde jetzt beweisen, dass man ein reines PVP-Spiel auf den Konsolen PS4 und Xbox One verkaufen könnte. Das hatte er zumindest gehofft.
Doch in der Realität, versuchte Titanfall PvP zu verkaufen und es hätte „nicht so richtig“ geklappt, also musste Hartmann seine Pläne kurzfristig verändern.
Das Spiel war nur PvP und ich hatte das Gefühl wir müssten PvE dazu packen, weil es sich sonst nicht verkaufen würde. Titanfall hat versucht „Nur PvP“ zu verkaufen und es hat nicht so richtig geklappt. Ich hatte gehofft, dass Titanfall beweisen würde, dass man ein reines PvP-Spiel auf Konsolen verkaufen haben. Aber es hat so ziemlich das Gegenteil bewiesen.
Also machten wir eine billige PvE-Version, die wir nie hätten machen sollen.
Christoph Hartmann, damals President of 2k Games
Was war der 2. große Fehler? Die große Kritik an Evolve war damals das Preis-Modell: Denn das Spiel erschien zum Vollpreis, bot aber Jäger und Monster als kaufbare DLCs an. Das wurde dem Spiel letztlich zum Verhängnis. Heute sieht das Hartmann auch so:
Die richtige Entscheidung wäre es gewesen, das Spiel von Beginn an Free2Play zu machen. Es wäre eine mutige Entscheidung gewesen – aber ich schaute auf die Zahlen und dachte, wir müssen eine bestimmte Nummer erreichen … ich hab es nicht gemacht. Es wäre eine mutige, aber richtige Entscheidung gewesen.
Christoph Hartmann, damals President of 2k Games
Falsches Preis-Modell und dann kam die Todesspirale
Das steckt dahinter: Evolve ist ein tragischer Fall eines Spiels mit unheimlich viel Potenzial, das durch diese Fehlentscheidungen gescheitert ist: Vor allem das Preis-Modell erwies sich als fataler Fehler.
Denn bei dem Spiel hatten viele, als sie Trailer sahen und das Konzept hinter Evolve verstanden, den Eindruck: Evolve wird ein Free2Play-Spiel, bei dem man sich Helden, Monster und Kosmetika entweder verdienen oder optional dazukaufen kann – wie bei League of Legends. So wäre es die damals und heute übliche Konvention gewesen für eine Art von “Hero-Shooter”.
Als Vollpreis-Titel plus kaufbare DLCs löste es aber eine sehr negative Reaktion bei vielen Spielern aus.
Dann setzte, wie bei Multiplayer-Spielen üblich, eine Art Todesspirale ein: Neue Spieler blieben aus, die Stammspieler wurden immer besser, der Einstieg wurde immer schwerer, irgendwann dauert die Match-Suche zu lange und dann gilt das Spiel als totaler Flop, den niemand mehr kaufen will.
Einen Meinungs-Artikel zum Untergang des Spiels, aus der damaligen Sicht, lest ihr hier:
Evolve war zum Scheitern verurteilt, als Spieler gewinnen wollten
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naja, letzt endlich ist es dann doch ein free2play geworden, ich glaube nur für die konsolen nicht.
der 3te fehler war dann der Sargnagel, und zwar das man die Monster zu stark schwächte. kaum einer wollte zu dem zeitpunkt noch monster spielen. Dann hat die matchsuche für jäger lang gedauert und dann wurde es auch dadurch viel weniger an Spielern.
Monster zu Schwach? Glaube du hast das Game nicht lange gespielt.
Wenn ich mir heute mal die Spieler anschaue die es noch spielen, dann sind wohl Behemoth und Elder Kraken die absolut stärksten Monster unter ihnen. Speziell EK vernichtet dich ohne Probleme.
ich hab es oft gespielt und ab einen gewissen Zeitpunkt wurden die Monster so stark geschwächt, das man mit einer gut eingespielten gruppe die monster wegnieten konnte ohne große Probleme. Der EK war noch OK, Aber vernichten ohne Probleme ist auch blödsinn. Behemoth war nun auch nicht zu stark, gegen den hat man einfach nur viel zu selten gespielt wegen den aus der News oben genannten Problem das es DLC´s waren beim vollpreis spiel. Hatte man aber etwas Praxis gegen ihn, war der nicht mehr stark.
Der EK war eindeutig das schlimmste Monster neben dem Behemoth. Das Game ist einfach nicht gebalanced Fakt. Ich habe Evolve genug gespielt um die Stärken zu wissen. Wenn du mit Randoms spielst hast du fast nur Probleme, da kommt der erste Punkt von “Fairness” ins Spiel. Du brauchst als Monster nicht mal Skill um zu gewinnen, das erledigt zu 90% das Game Design für dich.
Du bist Gezwungen ein eingespieltes Team zu haben damit du wirklich gewinnen kannst außerdem muss jeder seinen Charakter abstimmen auf deinen Charakter sonst grenzt man sich gegenseitig aus und verspielt vieles. Monster wurden nicht mal wirklich generft, der Geist ist immer noch spielbar trotz der harten Nerfs. Rangliste ist er so gut wie raus aber dafür erledigt Sowas Behemoth und EK den Rest. Griffin als Beispiel, ist absolut nutzlos gegen Kraken, einfach weil Harpune keinen Sinn hat. Wenn das Game gut Designed ist dann dann wäre Warzone auch ein gutes Spiel, ist es aber nicht.
Dlc waren damals ein kleines Problem aber heute freut sich ja jeder über Sowas. Wäre es heute veröffentlicht worden wäre es nicht anders gelaufen, einfach zu viele Fehler in dem Game.
Wenn du ein Team zwingend brauchst um zu gewinnen ist das schon mal der erste Punkt an dem Sowas scheitert.
Bei DBD brauchst du auch ein Team gewinnen tust du aber trotzdem öfters eben weil bessere Planung und so.
Evolve ist für das was es ist ein super Game aber am fragwürdigen Design ändert das leider nichts und da gibt es eine ganze Menge. So ziemlich jeder Jäger müsste gegen jedes Monster ankommen, tun sie leider nicht. Griffin ist das beste Beispiel dafür wie nutzlos ein Trapper sein kann wenn man gegen Kraken spielt. Maggie ist auch nicht so gut einfach weil Dasy. Zwingst das Monster zu rennen und holst es eh nie ein außer du nimmst andere Wege wobei dann Dasy absolut sinnlos ist.
Wie gesagt, alles Schwächen die nicht durchdacht sind. Ich habe früher so oft Support gespielt das Hank mein Main wurde, einfach wegen Shield und gute Hilfe fürs Team.
Bringt dir nur alles nichts wenn das Monster Tunnelt und nur auf einen geht. Medic kommt mit dem heilen nicht hinterher, assault macht kein dmg und trapper behindert es nicht und Support kann nicht unterstützen.
Eigentlich besteht das Game fast nur daraus das man bestimmte Charaktere picken darf ansonsten tut es nur weh. Beim Medic sollten beispielsweise alle Strikes entfernt werden wenn er dich mit seinem Gadged heilt, wie Lazarus mit dem Handschuh. Die Arena sollte bleiben bis die Zeit um ist. Beim Assault sollte Shield entweder verlängert oder aber nur auf Zeit gehen ohne das der dmg ihn abzieht, dafür CD etwas höher. Tarnung sollte absolut unsichtbar sein, keine Abdrücke oder Jetpack und so und schon wäre vieles besser.
Im Grunde läuft es meistens so, du gehst auf den Trapper und haust wieder ab, Problem gelöst, Strike für ihn, Gesundheit runter für ihn und schon hast du als Monster absolut plus gemacht. Die Stärke des Monster auf Stufe 1 ist absolut Okay. Stufe zwei sollte etwas mehr in Richtung Balance gehen ansonsten auch. Stufe 3 ist entweder völlig Okay, komplette Rasur, eine schöne runde für alle weil ernst und so oder aber komplett einseitig weil OP.
Wenn ich mich richtig erinnere, war es wirklich das Preismodel. Der Seasonpass hatte nur einen Teil der Inhalte, den Rest sollte man einzeln kaufen. U.a. auch die Monster und Jäger. Die Gameidee war damals super interessant. Wir hatten wirklich drauf gewartet. Aber dann hat wieder Gier alles zerstört.
Genau so war es, es war grandios….bis die Gier kam.